Bundespräsident Köhler bei Warwick

:kratz: warum ist man eigentlich vor ein paar Jahren vom Fränkischen Baiersdorf ins Sächsischen Marktneunkirchen umgezogen? Ach sicher nur aus Tradition um im Musikwinkel zu sein!

rid
 
Riddimkilla":2frktwnt schrieb:
:kratz: warum ist man eigentlich vor ein paar Jahren vom Fränkischen Baiersdorf ins Sächsischen Marktneunkirchen umgezogen? Ach sicher nur aus Tradition um im Musikwinkel zu sein!

rid

Aufbau Ost ? :roll:
 
Hallo,

danke für den Link und den Hinweis. Die Firma verkauft nach draussen ein gesundes und gutes Bild, was offenbar so nicht ganz stimmig ist.
 
therealmf":2qwvsd0c schrieb:
Mich würde ja interessieren ob das Thema in irgendeiner Form in Gitarre & Bass auftaucht. Sollen wir das mal anregen? :zaunpfahl:

Vielleicht schickt unser Forum PR'ler eine Pressemitteilung an die G&B:

"Guiterworldforum, das bedeutendste Internetportal für Gitarristen und Bassisten im Deutschsprachigen Gebiet ruft zum Boykot von Warwick Produkten auf"
 
Toll. Also ab in die Tonne mit meinem Framus-Amp? :(

Das kommt davon, wenn man auf "Made in Germany" achtet, um sicherzugehen, dass die Erbauer des Instrumentes auch zu vernünftigen Bedingungen arbeiten können.
Vielleicht wirds das nächste mal ein "Made in China" Behringer (http://www.youtube.com/watch?v=NqUGLUJF7y4). Optisch sehen die Arbeitsbedingungen dort zumindest nicht schlecht aus; wenn die nur noch vernünftiges Zeug produzieren würden...

Bin echt enttäuscht!

Edith: Vielleicht kann ja Magman was zu den Arbeitsbedingungen bei H&K sagen, damit ich ruhigen gewissens meinen Tube Factor behalten kann :-D
 
:shock: da bleibt doch jetzt grad wirklich die Spucke weg... :evil:

PIT... :(
 
Och, ich glaub ein Unternehmen wird so etwas aussitzen.
Es ist eine temporäre Erscheinung in der Pressewelt und so bald der Besuch von Hr. Köhler vergessen ist, wird auch dieser Makel wieder in der Öffentlichkeit verschwinden - Business as usual...

Die paar Leutchen, die diesen oder andere Artikel dsbzgl. gelesen haben und deshalb eine gewisse Skepsis an den Tag legen werden Warwick/Framus und den ganzen Vertriebsschwanz hintendran nicht groß interessieren - wenn man das ganze mal global betrachtet.
 
Das Problem ist ja generell, dass man zu wenig Einblick in die Unternehmen hat. so dass man als sozial- und werteorientierter Kunde auch nicht mit bewusstem Wegbleiben oder Hingehen abstimmen kann:

Wie behandelt und bezahlt eigentlich mein Bäcker, meine Autowerkstatt, mein Supermarkt, mein Schuster, mein Baumarkt, meine Drogerie und mein Onlineshop seine Mitarbeiter?

Gelebte Fairness gegenüber Mitarbeitern und Kunden, die nicht nur auf dem Papier steht, lässt sich nur bei wenigen Betrieben wirklich erkennen, wenn man sie persönlich näher kennt oder wenn sie es es schaffen, dies glaubhaft zu vermitteln.
 
Hans_3":2d6g1763 schrieb:
Das Problem ist ja generell, dass man zu wenig Einblick in die Unternehmen hat. so dass man als sozial- und werteorientierter Kunde auch nicht mit bewusstem Wegbleiben oder Hingehen abstimmen kann:

Wie behandelt und bezahlt eigentlich mein Bäcker, meine Autowerkstatt, mein Supermarkt, mein Schuster, mein Baumarkt, meine Drogerie und mein Onlineshop seine Mitarbeiter?

Gelebte Fairness gegenüber Mitarbeitern und Kunden, die nicht nur auf dem Papier steht, lässt sich nur bei wenigen Betrieben wirklich erkennen, wenn man sie persönlich näher kennt oder wenn sie es es schaffen, dies glaubhaft zu vermitteln.

Es handelt sich hierbei aber nicht um weltweit etablierte Konzerne,die einen gewissen Ruf zu verteidigen haben!

Kleinvieh macht auch Mist,das ist klar aber ich denke es ist um einiges gravierender wenn hunderte Mitarbeiter betroffen sind als zwei Bäckerlehrlinge!

Man muss in dem Fall die Dimensionen erkennen!
Und selbst wenn der normale Verbraucher nicht einsehen kann so sollte
doch möglichst trotzdem alles in Ordnung sein!

Ich bin in dem Fall absolut nicht angetan und werde diesen Konzern boikotieren.Wie? Mal sehen....
 
Sonny":1spxqqbg schrieb:
Ich bin in dem Fall absolut nicht angetan

Ich auch nicht. Da sind wir uns völlig einig. Ich wollte den Fall "W" keineswegs abschwächen, sondern die Schwierigkeit des Ausdehnens auf größere wie kleiner Dimensionen ansprechen - im Sinne von "Think global - act local". Wobei "local" nicht direkt den Laden um die Ecke meint, sondern dass ich dort ein bestimmtes Produkt (Hersteller mit >XXXL Mitarbeitern) halt nicht mehr kaufe oder dort (1,5 Mitarbeiter) generell nicht mehr kaufe, wenn der Chef ein Sklaventreiber ist. Beides schließt sich nicht aus.
 
Wo sind denn die empörten Aufschreie bei den ganzen anderen nicht ganz
koscheren Arbeitgebern? Außer von Lidl und jetzt von Warwick hört man ja
sonst doch nicht viel.
 
Moin.
ich hatte einen bösen Traum:
Die sog. 3. Generation des Geldadels übernimmt wirtschaftlich wie auch politisch weltweit (Huch, Deutschland ist ja auch Welt! :eek: )die Machtpositionen. Menschen im besten Alter, prinzipiell bock- und kompetenzlos aber mit einem großen Hang zu Macht und Geld. Soziale Kompetenz: Fehlanzeige!
Sie wollen doch nur spielen!

Ich wache auf. Gott sei Dank, alles nur ein Traum. Kurz geschüttelt und raus aus den Federn. 'N Tässchen Preiswertkaffee, das neueste aus der "Bild" und dann ab zum Aldicomputer, 'ne neue Chinaklampfe beim großen T bestellen. Ich will doch nur spielen! ;-)
 
@UncleReaper: Die fehlende Transparenz hat Hans_3 schon angesprochen - es kann nicht jeder immer vor jedem Einkauf kontrollieren, ob an jeder Herstellungsstelle des Produktes alles in Ordnung ist. Umso mehr sollte man bei den Fällen, die bekannt werden, deutliche Konsequenzen ziehen.

@tommy: Es geht hier nicht um billige Chinaklampfen - die von Warwick hergestellten Gitarren, Bässe und Verstärker sind ja keine billigen Anfängersets, sondern professionelle Arbeitsgeräte mit hohen Preisen. Bei solchen Preisen und dem "Made in Germany" Schriftzug kann man wohl verlangen, dass sie zu fairen Konditionen hergestellt werden.
 
Worüber regen wir uns jetzt auf?

a) Bundes-Horst macht Werbung für einen Ausbeuter

b) Warwick beutet Arbeitnehmer aus

zu a) Vermutlich ist Warwick, in Politkreisen das Paradebeispiel für glänzendes Unternehmertum, Innovationsfreude und Engagement für den "Osten". Warwick Goes East - Blühende Landschaften in Kohlrabien.
Das muss gefeiert werden!

zu b) Nicht ärgern, wenn Euch das nicht passt, einfach den Kram nicht kaufen. Dann aber auch nix aus China, Korea, Vietnam usw. - Vorsicht: Fender Mexico? Geht das noch? Oder Gitarrenbauer aus dem Aachener Raum? So nah an der holländischen Grenze - ich weiss nicht.....
 
Bin selbst Unternehmer mit ner Reihe von Mitarbeitern. Aber für diese Politik von Warwick habe ich "Null" Verständnis und ich werde keine weiteren Produkte kaufen die von Warwick/Framus hergestellt oder vertrieben werden. Und da bin ich äusserst stur. Obwohl mich edieser Teile bisher schon gereizt hätten und ich meine Gagen (vielleicht etwas mehr, OK) wieder in Equipment umsetze.

frhay8
 
Hm...sind denn die Arbeitsbedingungen bei vergleichbaren deutschen Firmen überhaupt besser (...ich arbeite im ÖD...)? Wer hier einigermaßen vernünftige Löhne zahlt, kann doch wohl kaum mit chinesischen Werkbänken konkurrieren, wie es Warwick tut....
 
Rhianon":379m0keu schrieb:
Hm...sind denn die Arbeitsbedingungen bei vergleichbaren deutschen Firmen überhaupt besser

ich bin mir nicht sicher, ob es vergleichbar große betriebe bzw. hersteller in deutschland überhaupt gibt. aber sollten die zahlen stimmen, mich würde es wundern, wenn es genauso wäre. heute wird der belohnt, der nicht ruht. am wochenende am besten noch auf messen rennen und sonst auch spät arbeiten und wenig freizeit. eine vielzahl von ganz wichtigen sitzungen mitmachen etc, pp. dann kann man den mitarbeitern durchaus langsam ausbrennen unter dem trugschluss , er gehöre zu einer elite. kein andere philosophie kann ich hinter dem anonymisierten schreiben erkennen. damit dürfte warwick aber in deutschland nicht alleine stehen.
allerdings muss das bankkonto dazu auch schon im verhältnis stehen. die 1.000 im beispielsfalle , sind ja ein schlechter witz.

ich vermute, dass die region wirtschftlich nicht so doll aufgestellt ist, oder der druck durch das nahe tschechien und billige arbeitskräfte ist groß. anders kann ich mir die zahlen - und das leute da um diesen job bangen - nicht wirklich vorstellen. ich wäre normalerweise froh, wenn die mir kündigen würden. viellleicht ist das in der region aber auch der einzige unternehmer, denn man in artikeln und im fernsehen überhaupt präsentieren kann.

deswegen muss der köhler dahin.
 
So traurig es für den ein oder anderen auch klingen mag haben wir hier scheinbar die typische Angebots/Nachfrage Situation.
Das mag jetzt unfair aussehen aber es ist eben auch Realität.
Normalerweise liegt es am Gesetzgeber Rahmenbedingungen zu schaffen, die echte Ausbeutung verhindern aber auch den Wirtschaftsstandort attraktiv genug halten. Eine schwere Balance.
Leider fehlt mir der Einblick in die Firma Warwick und weitere Informationen um mir eine Meinung bilden zu können. Einem einzigen Artikel schenke ich keinen Glauben.

Die Aufregung die jetzt hier herrscht kann ich nicht nachvollziehen, da auch bei anderen Produkten eures Lebens Hersteller im Hintergrund arbeiten (oder Handelsorganisationen) die auch sicher nicht besser sind.

Nebenbei hab ich auch keinen Bedarf an Framus/Warwick Gitarren und Bässen...also boykotiere ich ja sowieso....

Es gibt hier im Forum sicher Leute die noch viel mehr aus dem Nähkästchen des Musikalienbusiness plaudern könnten. Das weiss ich. Aber vielleicht wollen wir das alle gar nicht wissen.

Lg
Auge
 
Moin,
mir isses nicht egal, wie etwas hergestellt wird. OK, Warwick hat mir bis jetzt einen Gitarrenständer und ein Gigbag verkauft, das ist nicht viel. Und war auch eher Zufall, nicht weil es von denen kam. Die anderen Produkte sind auch eher nicht mein Bedarf.
Ich versuche schon, wenn es geht, fair einzukaufen. Milch nicht für 39c, Eier von lokalen und glücklichen Bio Hühnern, Äpfel aus Deutschland, Wein aus Europa, wo es geht Bio (je Demeter je besser). Usw Usf. Ich habe aber auch eine "Liste" von Läden, die ich nicht betrete oder Markenartikel, die ich nicht kaufen möchte. Unter anderem wegen schlechter Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Das ist das einzige Mittel, das mir als Kunde bleibt.
Ich gehe nicht durch die Stadt und denke die ganze Zeit daran, wo ich nicht einkaufen möchte. Ich richte meine Gewohnheiten einfach danach aus, und das geht ganz gut.
So, OT off.

Ich habe mir eben mal angeschaut, was so an Bässen angeboten wird. Viele Modelle waren da im Bereich 1000+€, da muß man nicht mehr mit chinesischen Werkbänken konkurrieren. Da sollte Fertigung auch hier möglich sein. Wahrscheinlich machen die eh nicht alles hier, denn es gibt auch das Niedrigpreissegment mit dem W drauf, wie hier zu sehen:
https://www.thomann.de/de/warwick_rockbass_str_blackhawk_uk_set.htm

Ciao
Monkey

EDIT: und die Distribution Saiten, eine Backpacker Gitarre, ein Whammy und vielleicht noch viele Produkte mehr...
 
Junge, Junge,
da bin ich jetzt auch erstmal geschockt. :-o

Ich hatte für meinen nächsten E-Gitarrenkauf (in 2-3 J.) schon mit einer Framus geliebäugelt, weil es wirklich tolle Teile sind, aber unter den Voraussetzungen werde ich mich wohl anders orientieren.

Das Dilemma ist sicherlich, das wir als normaler "Pöbel" wenig bis nichts über die Produktions- und Herstellungsweisen von Verbrauchsgütern wissen. Selten kommt wie hier in diesem Fall etwas ans Tageslicht, aber das Problem ist, das viele erst gar nix mitkriegen und wenn, die meisten es auch schnell wieder vergessen.
Viele wollen es auch gar nicht wissen. Mir geht das teilweise auch so.

Ich glaube wenn ich mal in einen Schlachthof reinschauen würde, dann hätte es einen Vegetarier mehr :barf:
Bei Lebensmitteln kann man noch begrenzt steuern und Einfluß nehmen durch das Einbeziehen von lokalen Produzenten und Anbietern. Aber in vielen anderen Bereichen müssen wir nehmen was da ist und das wird in den seltensten Fällen in unserem Land produziert. Das ist nun mal die Realität, der wir uns wohl oder übel beugen müssen.

Nehme ich jetzt mal unser Beispiel hier, ist man auch hier eigentlich ratlos. Wer weiss denn schon welche Arbeitsbedingungen in den unterschiedlichen Fertigungsländern herrschen. Aber da ich ja spielen will, muss ich eben so'n Teil haben, dat geht nu ma nich anders. Man kann zwar im Netz versuchen zu recherchieren, aber das gestaltet sich schon schwierig und man landet mehr oder weniger zwangsläufig bei den üblichen Verdächtigen.
Ich würde ja gerne zu Walter oder Jochen fahren, mich mit ihnen beraten und mir anschließend meine Wunschgitarre bauen lassen.
Ich spiele aber z.B. erst seit etwa 3 Jahren und dann 2000+ für eine Gitarre? ich glaube, das ist etwas utopisch.
Die Versuchung ist ja auch viel zu groß, mittlerweile kommt ja aus aller Herren Länder eine beispiellose Gitarrenschwemme über uns, der sich viele nicht entziehen können, das ist einfach so.

Gruss aus dem Westen :cool:
 
Ich will überhaupt nichts beschönigen.

Aber mein (begründetes) Misstrauen gegenüber den Medien und ihrer Berichterstattung einerseits und mein Unverständnis gegenüber der Gläubigkeit weiter Teile der Konsumenten dieser Medienprodukte bringt mich zu dem Gedankengang:

Horst Köhler hat das Voigtland besucht. Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige dieser Region ist und war die Herstellung von Musikinstrumenten. Es gibt jede Menge Hersteller dort, Warwick ist nur einer, allerdings wohl der größte.

Dass im Programm natürlich auch Besuche bei dort ansässigen Firmen anstanden, ist klar. Die Wahl wird auf Warwick gefallen sein auf Grund der Bedeutung des Unternehmens. Köhler selbst macht letztlich ja nichts anderes, als ein Programm abzuspulen, welches andere für ihn erstellt haben.

Ich halte es nicht für unmöglich, dass Köhlers Stab bei der Vorbereitung der Reise auch recherchiert hat. Und ich hoffe, dass hierbei auch die wenig rosigen Arbeitsbedingungen bei Warwick ans Licht kamen.

Ist es völlig unmöglich, dass Köhler bei seinem Besuch dort dem Inhaber, Herrn Wilfer ein paar kritische Worte ins Gewissen geredet und eine Verbesserung der dort herrschenden Zustände angemahnt hat?

Wer weiß. Die Möglichkeit sollte man zumindest einkalkulieren. Nur – darüber schreibt natürlich keiner.

„Köhler bei den Ausbeutern“….das kommt besser beim Publikum an. Wie man sieht.

Wie gesagt, ich halte etwas mehr Distanz gegenüber derart reißerisch aufgemachten Berichten für angebracht.

Tom
 

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