Line6 Komplettsystem mit Tyler Variax + DT25 + HD500

physioblues

Power-User
20 Aug 2003
2.103
1
Auf der letztjährigen Musikmesse blieb mir nur eine Sache als sehr interessant hängen, nämlich die Vorstellung des Paketes DT50 plus POD HD 500 plus Tyler Variax.
Eigentlich war ich der Line6 Demo abgewandt an einem anderen Stand und wurde auf die Darbietung eigentlich nur wegen dem recht hohen Pegel aufmerksam. Aber was da dann so an Sounds kam, das war schon richtig großes Kino für mich.
Nach und nach habe ich mich dann mit der Sache näher beschäftigt, der DT 50 war mir aber zu teuer und zu wuchtig, die Variax hatte Lieferungsverzögerung, so wurde es erst noch nichts. Dann kam die Variax endlich in die Läden und der DT als 25 Watt Combo mit EL84. So stelle ich euch jetzt also mein Line6 Rig vor.
DT 25 Combo plus POD HD 500 plus Tyler Variax.

Jetzt erschien ja gerade in der G&B ein Test der Variax und des DT25, allerdings ist das alles eigentlich nur die halbe Wahrheit. Interessant ist das Ganze nämlich erst so richtig im System, vor allem der Combo und der POD HD.
Die Variax kann dabei sein, jede andere Gitarre tut’s auch. Auch brauche ich für die Variax keinen Line6 Amp, die macht ihre Sache auch an allen anderen Amps.

Den Anfang machen kurze Reviews zu den einzelnen Komponenten und dann werde ich die Kombinationen betrachten.


DT 25 Combo

Tech Specs

2-Kanaliger Verstärker mit Röhrenendstufe

Front/ Top
Kanalwahlschalter
Je Kanal Gain, Bass, Middle, Treble, Presence, Reverb, Volume
Master Volume gemeinsam
4-fach Schalter Preamp Voicings
Endstufe schaltbar ClassA/ClassAB und Pentode/Triode
Power- und Standby-Schalter

Rückseite
Netzstecker, Sicherung
Low Volume Mode Schalter
MIDI in und out
Line6 D-Link ( XLR male und female )
Footswitch Anschluss für Kanal1/2 und Reverb on/off
Einschleifweg seriell
Speaker simulated DI out
5 mal Anschluss für Speaker


Der kleine DT macht einen sehr ordentlich verarbeiteten Eindruck, hat angemessenes Gewicht, und sieht richtig schick aus; klassisch und doch eigen.
Der Amp hat zwei gleichberechtigte Kanäle, die sich beide ganz frei am Angebot der Klangoptionen bedienen dürfen. Das generelle Mastervolume ist sehr angenehm, schleicht sich langsam in die Lautstärke ein, sehr gut dosierbar.
Jeder Kanal merkt sich automatisch die zuletzt gewählten Einstellungen der PreAmp Voicings und der Endstufenkonfiguration.
Ich wähle also einen Kanal aus und wähle des weiteren das PreAmp Voicing sowie die Endstufenbeschaltung. Danach gehe ich zu Kanal zwei, stelle wieder meine Soundpräferenzen für den zweiten Kanal ein und fertig.

PreampVoicings :

Generell halte ich nicht viel von Vergleichen mit irgendwelchen Amps. Man kann gewisse Charakterzüge zuordnen, aber auch die Soundstreuungen innerhalb einer Ampserie bei den Klassikern ist so groß, dass es keinen absolute Aussagen zu Ampklängen geben kann.

I : Clean Fender-like
Es gibt so viele verschiedene Fender Clean Sounds, einen 65er Blackface ist mir noch nicht am Kabel gehangen, so what ?
Dieser Clean Sound ist ganz große Klasse, die Klangregelung richtig zupackend, der Reverb einfach nur super. Wer da keinen richtig guten Cleansound hinbekommt, der macht was grundlegendes falsch.

II : Marshall-like
Ist kein Hardrock-Gain-Monster Amp, sondern baut eher auf dem JTM 45 auf und geht mit dem Gain etwas weiter. Mit Humbuckern geht schon richtiges Brett, aber der Sound ist schon der klassische früher Marshall Sound.

III : Atze Dreißisch
Das Voicing ist Klasse, macht Spass, kommt dynamisch, mit der effektiven Klangregelung gut an die jeweilige Gitarre anzupassen. Bringt die Höhen wunderbar zum Glänzen und baut diese harmonischen Interaktionen beim Übergang in die Zerre gut nach.

IIII : Modern Hi Gain
Da fehlt mir die Referenzerfahrung, ich kenne diese Sounds eigentlich nur von Aufnahmen. Aber es schiebt wie Sau und Drop Tunings kommen richtig mächtig. Auch schon bei niederen Lautstärken. Um Welten besser als beim Zentera .
Und er bleibt dynamisch bis in sehr hohe Gain Bereiche. Ideal für moderne Sounds als auch für klassischere Leadsounds, da die sehr effektive Klangregelung eine große Bandbreite an Sounds zulässt.

Endstufe :

Class A / Class AB
Gibt eine deutlich andere Struktur, ist von der Benennung nachvollziehbar und beides sehr gut klingend. Class A baut nochmal ein Stockwerk Obertöne drauf und Class AB reagiert direkter und härter im Spielgefühl.

Pentode/Triode
Da ist der Unterschied nicht so gewaltig, gibt eine etwas andere Anprache, bei Tele und leicht angenuspert gut hörbar, bei Humbucker und Brett weniger.

Der Speaker:
Eine sehr angenehme Überraschung, dieser Celestion G12H-90. Er meistert sowohl warme cleane Sounds mit viel Tiefe, AC 30 Sounds mit genügend Knusper oben rum und bei den Böse-Jungs-Sounds unten rum mit viel Wumms. Der verkauft alles sehr überzeugend.

Der DT 25 hat eine warme, volle Grundnote und klingt im Vergleich zum Spidervalve aus gleichem Hause schon noch mal viel luftiger, offener, feinzeichnender. Der EL84 Charakter kommt da voll zum tragen.
Der Verstärker ist der dynamischste Nicht-Vollröhrenamp den ich kenne, und das waren schon einige ( Zenamp, Zentera, Line6 Spider Valve I und II, Vox VT, Roland Cube ).
Sowohl die Anschlagsintensität als auch das Runterregeln mit dem VolPoti beherrscht er excellent, da können sich einige Röhrenamps was abschauen.
Auch bei heftigeren Gain-Settings kann man mit leichten Fingern einen schönen angeknusperten Sound spielen um dann in der nächsten Sekunde mit dem Plek das Brett zu bedienen. Da bröselt nichts, da bricht nichts ab, der Amp reagiert da besser als sehr viele klassischen Röhrenamps.
Latenz ist Null Thema, der Amp gibt einem " response " wie ein Vollröhrenamp.

Die Sounds sind aber nicht auf Presets speicherbar und über MIDI program changes abrufbar, wohl aber sind die schaltbaren Parameter über CC kontrollierbar.
Deshalb Fazit :
Sehr gut klingender Amp mit großem Soundangebot und einer sehr effektiven Klangregelung, die manchen anfangs vielleicht etwas überfordern wird. Aber nur 2 Sounds abrufbar über Fußschalter.
Wenn der POD HD ins Spiel kommt, hat man Speicherplätze und Speicherorganisation in Hülle und Fülle zur Verfügung.



Line6 POD HD 500

Hmmm, ein Review über so ein Teil?
Das würde den Rahmen des Machbaren sprengen.
Ich gehe einfach auf das Grundlegende und auf ein paar Details ein, die mir sinnvoll erscheinen.

Klang/ Sounds

Über Pult oder Kopfhörer klingt das schon richtig gut. Dynamik, Ansprache, Auflösung und auch die Mittendarstellung bei angezerrten und angecrunchten Sounds ist beeindruckend.
An einen anderen Amp als den DT 25 habe ich den POD noch nicht angeschlossen, da kann ich also nichts dazu sagen.

Aber generell muss man sagen, dass Modeling mittlerweile eine Qualität erreicht hat, die bei entsprechender Peripherie und Programmiergeschick professionellen Ansprüchen im normalen Musikeralltag genügt.
Ob da jetzt noch mehr Spielfreude aufkommt, wenn man sich alleine zu hause im stillen Kämmerlein ganz kritisch mit allen Aspekten des Sounds auseinandersetzt sei unbestritten, aber nach dem Einzählen spielt das keine große Rolle mehr.


Verwaltung/ Programmierung

Das ist für mich immer ein großes Argument, ich mag es nicht, Bedienungsanleitungen ständig griffbereit halten müssen.
Nach kurzer Einarbeitung hat man die Struktur verstanden und kommt dann gut mit dem Gerät klar. Für die Grundanpassungen an das Equipment und die Spielsituation muss man Anfangs etwas tiefer eintauchen, aber die weitere alltägliche Bedienung ist dann intuitiv und einfach.
Klasse auch die Möglichkeit verschiedene Songlisten und nicht nur Presets anzulegen.
Gute praxisbezogene Verwaltung, funktioniert für mich mit 2 Bands klasse.

Specials

Zum Einen fällt mir da gleich das Thema Wah ein. Die Wahs klingen super, sind einfach zu konfigurieren und mit dem Pedal wie gewohnt über Kick-Down zu aktivieren, nehmen also auch keinen Fußschalterplatz im Stomp Mode weg. Auch das Pedal lässt sich ohne Angewöhnungszeit präzise bedienen. Klasse.

Dann ist mir noch ein Feature sehr angenehm aufgefallen. Man kann einem Fußschalter auch mehrere Effekte zuordnen, also eine Multibelegung.

Und noch etwas mag ich an dieser Kiste. Ich kann auch, wenn ich will, mehrere Delays hintereinander schalten, ich muss also nicht aus festen Blöcken aussuchen.
Auch das Volume-Pedal kann vor oder hinter die Vorstufe geschaltet werden, was durchaus einen Unterschied macht.



Line6 Tyler Variax JTV 69


Die Tyler Variax ist erst einmal eine ganz normale Gitarre das Typs „modernisierte Strat“ mit einem Humbucker und zwei Single Coils. Die Gitarre spielt sich, wie man es von so einem Typ erwartet, jeder der öfters / gerne auf Strats spielt, kommt damit zurecht. Der Hals ist medium dick und mit der Bundierung mit medium Jumbos pflegt die JTV den Spielstandard der letzten Jahre.
Das Tremolo und die restliche Hardware funktionieren einwandfrei, die Lackierung und die Fertigungsqualität entsprechen dem höchsten koreanischen Standard, also alles im gehobenen grünen Bereich.
Die Tonabnehmer sind eher modern und mittiger ausgerichtet , bieten damit auch einen Sound an, der in den Models so nicht vorgesehen ist. Man kann damit herrlich clean spielen, in den crunch gehen und auch volle Rotze abrocken. Sie machen bei allem eine gute Figur, wohlgleich es in jedem Feld bessere Spezialisten gäbe.

Die Umschaltung auf die Models funktioniert störungs- und knackfrei mit einem Druck auf den Model-Wahlschalter. Und das geilste gleich am Anfang: das Spielgefühl verändert sich überhaupt nicht. Es bleibt eine Gitarre bleibt eine Gitarre bleibt eine Gitarre ....

Die Models sind ja mit der kostenlosen Workbench via mitgelieferter Kabelage am Rechner frei zu konfigurieren, die Werksbestückung ist schon mal recht gelungen.
Man kann Modellern immer die Originale gegenhalten oder sich einfach an der Klangvielfalt mit sehr gelungenen und authentischen Gitarrensounds erfreuen. Auch bei den Originalen gibt es ja ordentliche Unterschiede. Das Gretsch Modelling wird einen eingefleischten 6120 Fan nicht dazu veranlassen, sein altes orangenes Schlachtschiff zu verhöckern, aber es ist eine feine Klangfarbe, die manche Aufgabe sehr gut erfüllen kann. Ausfälle gibt es da keine, die Frage für mich, ob man mit dem Sound was anfangen kann.

Die Stimmungen sind noch das absolute Schmankerl. Es gibt viele Voreinstellungen und customizing geht auch. Auch ohne Rechner, denn Line6 hat einen Learn Mode eingepflanzt.
Man kann die Stimmung auch via Workbench einem Modell zuordnen. Also bei Tele Mittelstellung Open G für Stones Geschichten, dann per kleinem Dreh auf eine les paul mit 3 Halbtönen tiefer gestimmt... kein Problem. Und mach das mal bei einer Les Paul ! Da schlabbern dir die Drähte über die PUs wie TableDance im Seniorinnen-Heim.
Da ist die Modeling Geschichte der realen voraus.

In Punkto Spielgefühl / Latenz kann ich also komplette Entwarnung geben. Das ist eine ganz andere Welt als bei den alten Variäxten.

Das Workbench-Editierprogramm ist mittlerweile kostenlos und eröffnet auch dem letzten Baster den Kosmos zur Unendlichkeit. Und das alles in der Line6 typischen Einfachheit der Bedienung. Bonehead proof eben, deshalb ist’s ja auch was für mich.


Die Möglichkeiten:

Es gibt bei diesen Geräten ein großes Spektrum an Möglichkeiten, einzelne Komponenten oder Kombination zu nutzen.

Variax plus Amps allgemein

Funktioniert ohne Probleme. Mit einer A/B Box und DI für die akustischen Modelle direkt ins Pult, obwohl das über einen Gitarrenamp auch schon nett kommt.


Verschiedene Gitarrentypen plus DT 25

Der DT ist ein Klasse Amp, kommt mit allen Typen von Gitarren zurecht.


Verschiedene Gitarrentypen plus HD

Auch das HD 500 ist ein sehr gut durchdachtes, gutklingendes ModellingTool, das dazu noch sehr gut zu bedienen und zu programmieren ist.

Variax plus DT 25

Da gibt es keine speziellen Schnittstellen, die spezielle Funktionen und Erleichterungen zu Folge hätten, aber zwei gut harmonierende Teile für große Bandbreite an Sounds.

Variax plus HD

Das HD 500 ist das Gehirn und die Schaltzentrale. Wenn das HD 500 und die Variax über das spezielle Kabel miteinander verbunden sind, kann mit jeden Preset auch die Variax umgeschaltet werden, in Modell und Stimmung.

HD plus DT 25

Das HD übernimmt die Verwaltung des DT 25, wobei auch am Amp mit den Reglern nachgestellt werden kann und das beim HD ankommt, also eine bidirectionale Verbindung. Cool.

DT plus HD plus Variax

Auch da wieder: das HD 500 ist das Gehirn und Steuerzentrale des ganzen Systems. Ein Tasterdruck, ein anderes Preset und schon werden Amp und Gitarre mit umgeschaltet. Das gab es, soweit ich weiß, noch nicht.


D-Link

Das war mit der Grund für den Kauf dieses Systems. Mit einem XLR Kabel habe ich alle Verbindung die ich brauche. Kein Kabel außer einem XLR Kabel von der Bühne zum Amp, und das egal wie lang.
Bei mir sieht es so aus:
Gitarre > Line6 Relay 50 > HD 500 > XLR Kabel in beliebiger Länge > Amp
Dann habe ich parallel zum eingebauten Speaker ein Palmer PDI 03 laufen, das mir alles an die PA schickt. Ginge auch mit dem korrigierten Out des DT25, unser Mischer ist aber großer Fan des Palmer PDI 03.

Wenn man dann noch einen zweiten DT dazukauft, dann kann man eine Stereo System fahren, mit noch einem mehr sogar ein fettes D/W/D . Alles nur verbunden mit XLR Kabeln.


Zusammenfassend hoffe ich, dass es mir gelungen ist, einen kleinen Überblick über die unglaublichen Möglichkeiten dieses Rigs zu verschaffen.
Im Vergleich zum Spider Valve II ist ein großer Qualitätsvorsprung in Sachen Sound unbestreitbar und jeder einzelen Baustein ist schon mal für sich alleine genommen locker das Geld wert, was da auch dem Preisschild steht. In der Summe der Drei hat man aber dazu noch einen großen Mehrwert in Sachen Flexibilität.
Feines Besteck für viele Anlässe.
 
Wow! Ein Super- Review.
Du solltest mal ins Line6- Forum kommen... :)

Der DT 25 wäre auch mein nächster Amp von Line 6, wenn ich mich nicht für den FRFR- Weg (Atomic) entschieden hätte.

Das HD 500 benutze ich in meiner Band zur Zeit hauptsächlich (trotz Axe zuhause) und vermisse nichts.
Die JTV 69 hab ich auch, und ich stimme dir in Bezug auf Spielgefühl/Latenz zu, allerdings werde ich mit der Gitarre nicht so richtig warm (nach 5 Monaten). Obwohl es ja ein Strat- Derivat ist, ist die bei mir noch nicht haptisch assimiliert :)
Außerdem finde ich sie etwas schwer. Aber vielleicht wird das noch.

Glückwunsch zu diesem Rig!!
 
Kurz & knapp:
Ich hab das Rig gespielt bei Stefan. Hammer.
GAS. Das ist doof.
Aber das gesamte Ding ist echt durchdacht und klingt größer,
als die Maße vermuten lassen.
Wobei mir die Kombi DT25 + POD HD reichen würde.
Das ist ein riesiger Sprung gegenüber dem SV II. Leider ...
 
Ihr macht es einem echt nicht leicht hier mit Euren ständigen Reviews, das schmeisst jedes Mal die ganze vorgefestigte Meinung ("ich brauch eh nix mehr") über den Haufen. Vielleicht sollte man das einfach nicht mehr lesen :evil:

Aber im Ernst:
toll geschrieben, informativ. Vielen Dank dafür!
 
Hallo,

schön geschrieben, danke! Die Tyler Variax liegt mir schon seit dem Erscheinen gewaltig in der Nase, weil Variax habe ich schon und die ist für die Akustische oder 12-saitige auf die Schnelle auf der Bühne für mich super, aber ansonsten spiele ich lieber über normale PU.
Die Tyler Variax bietet best of both worlds.

Da ich auch auf ein kleineres, transportfreundlicheres Setup schiele wäre die getestete Kombination sicherlich ein Gedanken wert...v.a. das Komplettumschalten Amp/Effekt/Gitarre mittels einem Preset ist natürlich der Knaller.

Man kann ja von Line6 halten was man will, aber die gehen in ihren Produktentwicklung definitiv aus der Praxis kommend rückwärts vor, d.h. für die Hauptärgernisse oder -problemchen kommen hier die Lösungen, siehe auch den vor kurzem losgetretenen Line6-PA-Thread.
Sowas gefällt mir.

Viele Grüsse

Michael
 
wollinho schrieb:
Frage an die Vorposter:

was spielt Ihr für Musik ? Cover oder was anderes?

Ich spiele sowohl in einer Rock Cover Band ( CCR bis ZZTop und Kathrina & the waves bis Pink ) als auch in einer JazzPopSoulRockFunkLounge Band.
Es geht bei dieser Kombi aber gar nicht mehr um die Kompromisse, wie es sonst immer hieß " Ach ja, klingt schon ganz nett, ist halt sau praktisch ". Hier darf die Messlatte deutlich höher gelegt werden. Ich und meine Ohren haben doch schon einige Amps in den letzten Jahre durch, viele Marshalls, einige Fender, ein paar Vöxe, Koch, Realtone, Dr. z, Soldano, Valvetech, Boogies, Diezel etc.
Ich meine also, dass ich durchaus auch absolut bewerten kann.

Man muss auch gar nicht das Angebot an Sounds und Möglichkeiten ganz nutzen müssen, um sich an so eine Kiste zu wagen. Ich versuche immer mit möglichst wenig Sounds auszukommen. Und die sollen dafür richtig gut sein.
 
physioblues schrieb:
Man muss auch gar nicht das Angebot an Sounds und Möglichkeiten ganz nutzen müssen, um sich an so eine Kiste zu wagen. Ich versuche immer mit möglichst wenig Sounds auszukommen. Und die sollen dafür richtig gut sein.

Hi Stefan,

du nutzt sicherlich auch den Pod für die Tretmienen-Geschichte. Da der AMp als solcher aber auch ganz formidabel solo nutzbar ist:
Haste auch mal analoge Treter vorneweg ausprobiert?

Wie ist die Eingangsstufe des Amps geschaltet? Lassen sich die Amp-Modelle vernünftig boosten, was macht der Marshall, wenn du einen Overdrive oder ein Fuzz vorschaltest?
Haste eventuell ausprobiert und verglichen mit den analogen Amps?

Ich glaube, ich muss das Teil auch mal anspielen..

P.S: Die Variax finde ich ganz hässliche Klötze, aber das Amp-Design ist echt lecker..man muss nur über den Schatten springen, dass da vorne das dicke Line6 Logo prankt..
 
Marcello schrieb:
Hi Stefan,

du nutzt sicherlich auch den Pod für die Tretmienen-Geschichte. Da der AMp als solcher aber auch ganz formidabel solo nutzbar ist:
Haste auch mal analoge Treter vorneweg ausprobiert?

Nein, ich habe gar keine analogen mehr. Nachdem ich mich ausführlich mit den Zerrern des M13/M9 auseinandergesetzt und eingearbeitet hatte, habe ich alle verkauft. Ich komme mit dem Digitalzeugs gut klar.

Marcello schrieb:
Wie ist die Eingangsstufe des Amps geschaltet? Lassen sich die Amp-Modelle vernünftig boosten, was macht der Marshall, wenn du einen Overdrive oder ein Fuzz vorschaltest?
Haste eventuell ausprobiert und verglichen mit den analogen Amps?

Ich glaube, ich muss das Teil auch mal anspielen..

Der DT alleine hat alles was ich ihm mit dem M13 an digitalen Zerrern, Fuzzes etc reingestopft habe, sehr gut verarbeitet. Der knickt nicht so schnell ein. Du kannst ja mit der Endstufe noch weiter anpassen ( class a, pentode triode etc. ). Man kriegt damit auch so richtig fiese Sounds hin ( Keneally, Ribot, Landau ) was bei den bisherigen Modellern die ich hatte nie überzeugt hat, weil zu wenig Dynamik.

Ich stelle mal noch eine generelle Überlegung zum herangehen an diesen Amp, dieses Rig an.
Man sollte sich davon lösen, beim ausprobieren immer die originale im Kopf/Ohr zu haben. Den geilsten Marshall Crunch kriege ich mit einem ganz anderen Modell hin, als ich erst dachte. Marshall, Park etc gab mir nicht so den Kick, jetzt habe ich das mit einem Model namens Threadplate oder so ähnlich gemacht.
Was auch sehr interessant ist, dass man sich Amps konstruieren kann, die es so nicht gibt. Man braucht dazu etwas Zeit und Experimentierfreude.
Rectifier mit wenig Gain und wenig Höhen,in Class A Triode, Ratte mit wenig Höhen und das ganze an einer Greenback Box, das Ganze mit Tele Steg und den Fingern und hintendran ein enger Chamber Hall. Solche Experimente für die eigene Unterhaltung und die andere Preset Liste für die klassischen Sounds die man in einer Rockband braucht. Und genau zwischen diesen beiden Polen darf man sich nicht verlieren.

Wenn du den DT antesten gehst, nimm nochmal jemanden mit oder spiel auf einem Looper ein Riff ein, Chords, Sologefuddel etc und schraube am Amp rum. Es gibt die veschiedenen Endstufeneinstellungen und eine sehr effektive Klangregelung, die viel verbiegen kann.

Marcello schrieb:
P.S: Die Variax finde ich ganz hässliche Klötze, aber das Amp-Design ist echt lecker..man muss nur über den Schatten springen, dass da vorne das dicke Line6 Logo prankt..

Wenn's am Logo liegen sollte, frage ich meine Frau, ob sie sir einen rosa-weißen Amp-Überzug strickt ;-)
 
physioblues schrieb:
Rectifier mit wenig Gain und wenig Höhen,in Class A Triode, Ratte mit wenig Höhen und das ganze an einer Greenback Box, das Ganze mit Tele Steg und den Fingern und hintendran ein enger Chamber Hall. Solche Experimente für die eigene Unterhaltung und die andere Preset Liste für die klassischen Sounds die man in einer Rockband braucht. Und genau zwischen diesen beiden Polen darf man sich nicht verlieren.

Wenn du den DT antesten gehst, nimm nochmal jemanden mit oder spiel auf einem Looper ein Riff ein, Chords, Sologefuddel etc und schraube am Amp rum. Es gibt die veschiedenen Endstufeneinstellungen und eine sehr effektive Klangregelung, die viel verbiegen kann.

Es gibt dazu 4 gut gemachte Line6 Demos auf Youtube. Was der Typ alleine über den DT25 mit seinen 4 Amp Models und den Switching-Optionen an Nuancen rausholt bzw. rauszuholen im Stande ist, würde mir ja schon völlig reichen. Mit dem Pod ist das wahrscheinlich schon "Overkill" für mich. Nach dem M13 sieht das für mich nach einem echt coolen Teil aus...preislich auch sehr interessant, wie ich finde.
 
Marcello schrieb:
Es gibt dazu 4 gut gemachte Line6 Demos auf Youtube. Was der Typ alleine über den DT25 mit seinen 4 Amp Models und den Switching-Optionen an Nuancen rausholt bzw. rauszuholen im Stande ist, würde mir ja schon völlig reichen. Mit dem Pod ist das wahrscheinlich schon "Overkill" für mich. Nach dem M13 sieht das für mich nach einem echt coolen Teil aus...preislich auch sehr interessant, wie ich finde.

Aber du hast halt nur zwei Sounds direkt abrufbar und kannst den reverb noch switchen.

Genial wäre es, wenn Line6 einen kleinen Schalter anbieten würde, mit dem man in presets speichern und abrufen könnte. Und am besten über DLink schalten.
 
Tolles Review, Stefan!

Hier noch ein nettes Filmchen von den Andertons Jungs um das Ganze visuell noch zu Untermalen. Der Laden hat m.E. die kompetentesten und humorvollsten Geartests im www



:zugabe:
 
yahp schrieb:
Tolles Review, Stefan!

Hier noch ein nettes Filmchen von den Andertons Jungs um das Ganze visuell noch zu Untermalen. Der Laden hat m.E. die kompetentesten und humorvollsten Geartests im www

:zugabe:

Danke yahp,

genau dieses Video hat mein Interesse an diesem Zeugs noch vollends in meinem Hirn festgetackert.
Klasse Burschen, die Andertons !
 
Also ich hab mich jetzt da mal reingelesen und hab mir auch das komplette Video reingezogen. Werde mir auf der Messe mal den Amp in Ruhe anschauen und auch anspielen. Das HD500 kenne ich ja bereits. Line6 ist kein Plastikspielzeug mehr, nein das ist gutes Handwerkzeug für Player!

Danke dir Stefan für das tolle Review, hat Spaß gemacht zu lesen und auch einen Eindruck hinterlassen der auch Neugier bei einem Puristen erweckt ;-)
 
<Selbstgesprächsmodus>
... die Befürchtung, die ich beim Anschauen solcher Optionsorkane habe: ich war bisher eher ein Mensch, bei dem der Sound erst im Kopf entstanden ist und der dann nach Möglichkeiten gesucht hat (anhand der Erfahrungen mit in der Regel vorhandenem Equipment), die umzusetzen. Wie steil ist die Lernkurve in diesem Parameterwald, eine Vorab-im-Kopf-Version auf das Equipment zu übertragen? Alles, was sich da in den Weg stellt an zusätzlichen Möglichkeiten verwässert die ursprüngliche Idee ... </Selbstgesprächsmodus>
 
Gutes Review. Jetzt hat doch tatsächlich der DT25 von LineSucks mein Interesse geweckt.
 
Hier sind die Videos , die ich meine:

Ausschließlich DT25. Ich finde das echt überzeugend. Ein Amp und kein Computer mit 1000 Möglichkeiten und Presets...das Teil lässt sich dem individuellen Bedarf scheinbar sehr gut anpassen.

http://www.youtube.com/watch?v=vVbLyxKcxCI

http://www.youtube.com/watch?v=LiswaxAq5ws&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=nx2eNRijv6s&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=djHXbyV1fVY&feature=related

Selbst der vermeintliche High-Gain-Channel lässt sich ordentlich mißbrauchen. Das kann selbst mancher analoge Amp nicht so überzeugend...coole Demonstration, wie ich finde.
 
Marcello schrieb:
Hier sind die Videos , die ich meine:

Ausschließlich DT25. ...coole Demonstration, wie ich finde.

Sehr cool und überzeugend - mal jemand der Tone in den Fingern hat und nicht nur ständig am fuddeln und Tonleiter jagen ist. So hört man auch was vom Amp! Ich finde den gerade mit Strat und Lipstick Suhr extrem lecker.

Ein Freund von mir hat das HD500 - er spielt nur zu hause für sich. Wir haben zusammen Sounds eingestellt die extremst lecker klingen. Ich denke, ich ordere mir mal testweise einen DT25 weil es mich einfach interessiert wie musikalisch sich das zusammen verhält. Vor allen Dingen möchte ich den Amp mal zusammen mit einer Redbox mit meinem TM18 vergleichen, der ja u.a. auch EL84 besitzt. Knapp über 600 Euro ist schon ein gefährlicher Preis für einen solchen Amp, da haben die gut kalkuliert.

Welche Abmaße und Gewicht hat das Top - ich hab nix dazu gefunden.
 
frankpaush schrieb:
<Selbstgesprächsmodus>
... die Befürchtung, die ich beim Anschauen solcher Optionsorkane habe: ich war bisher eher ein Mensch, bei dem der Sound erst im Kopf entstanden ist und der dann nach Möglichkeiten gesucht hat (anhand der Erfahrungen mit in der Regel vorhandenem Equipment), die umzusetzen. Wie steil ist die Lernkurve in diesem Parameterwald, eine Vorab-im-Kopf-Version auf das Equipment zu übertragen? Alles, was sich da in den Weg stellt an zusätzlichen Möglichkeiten verwässert die ursprüngliche Idee ... </Selbstgesprächsmodus>


Ähem,

die reine Lehre ....
Ein Klick auf deinen Gearbutton zeigt 102 Einträge.
Hmmmm.
;-)

Nee, mal im Ernst.
Ich hasse Programmierorgien und weiß ganz gut, was ich will. Die für mich wichtigen Sounds hatte ich schnell programmiert, das Display mit den Symbolen und den vier zugeordneten Parameterdrehreglern erleichtern die Sache ungemein. Man hat seine Kopfsounds recht schnell.
Aber:
Es ging mir auch schon so, dass ich feststellte, dass mein Kopf zu limitiert war, was Soundvorstellungen angeht. Beim Experimentieren und beim Beobachten anderer bei deren Vorgehensweise an Sounds heranzugehen, hat meinen Horizont gewaltig erweitert. Free your mind !
Dieses Rig bietet mir sehr gute Standardsounds bei leichtem Parameterzugriff und ist eine tolle Spielwiese für Experimente. Und die Zugabe mit dem XLR als einziges Verbindungskabel machen für mich ein tolles Paket.
 
Hallo Stefan,
dein Review ist klasse und hat mich neugierig gemacht, obwohl ich ja eigentlich rundum zufrieden bin!
Du schreibst immer von der Verbindung mit nur 1 Kabel.
Ich benutze derzeit das GT-10, von dem ich nur die Effekte verwende mit der 4Kabel-Methode und im StompBox-Mode. Wie würde man das denn mit dem HD machen?
Hat das HD auch eine interne Loop, so dass man die Effekte vor oder hinter dem Amp-Preamp positionieren kann? Ist der Harmonizer des HD "intelligent", bzw. so intelligent wie der des GT10?
Falls du das GT10 kennst, würde mich auch dein Vergleich zwischen beiden interessieren.
Der Hintergrund für meine neugierigen Fragen, ist dass ich vielleicht im ersten Schritt das GT10 durch das HD ersetzen könnte und dann mal weitersehe...
Danke im Voraus!
 
75Deluxe schrieb:
Hallo Stefan,
dein Review ist klasse und hat mich neugierig gemacht, obwohl ich ja eigentlich rundum zufrieden bin!
Du schreibst immer von der Verbindung mit nur 1 Kabel.
Ich benutze derzeit das GT-10, von dem ich nur die Effekte verwende mit der 4Kabel-Methode und im StompBox-Mode. Wie würde man das denn mit dem HD machen?
Hat das HD auch eine interne Loop, so dass man die Effekte vor oder hinter dem Amp-Preamp positionieren kann? Ist der Harmonizer des HD "intelligent", bzw. so intelligent wie der des GT10?
Falls du das GT10 kennst, würde mich auch dein Vergleich zwischen beiden interessieren.
Der Hintergrund für meine neugierigen Fragen, ist dass ich vielleicht im ersten Schritt das GT10 durch das HD ersetzen könnte und dann mal weitersehe...
Danke im Voraus!

Hi Jochen,

das mit dem einen Kabel funktioniert nur über den DLink, also ein Line6 spezifisches Feature, das nicht mit anderen Herstellern funktioniert, ein Intranet quasi.
Wenn du nur die Effekte willst, dann hast du genauso die vier Kabel, Loop hat das HD, der ist, meine ich, auch frei routbar in der Effekt/Ampkette.
Der Harmonizer ist intelligent, man gibt Tonart, Skala, Intervall und Mix ein. Wie er klingt weiß ich nicht, noch nie gebraucht.
Einen Vergleich mit dem GT 10, leider nicht, ich habe nur die GT 6 Generation gespielt, und da ist das HD schon eine ganz andere Welt.
Wenn du nur das GT 10 gegen das HD tauschen willst, bringt es, denke ich, nicht viel anderes.
Interessant ist vor allem die Kombi HD und DT. Da hast du die ganzen Optionen vom DT zu sehr gutem Modeling und es klingt besser als ein AxeFX über ein mässiges Anschlussequipment. Line6 geht da denn Weg von der anderen Seite, also von der Idee, was beim Gitarristen über den Speaker kommen soll und das noh sehr unkompliziert zu bedienen. Da spielt dann in diesem System die Lautmachung und deren Umsetzung eine große Rolle und macht die Überlegenheit des AxeFx, was das Modeling angeht, wieder wett.
( Und wer AxeFx sagt muss auch Apple sagen ;-) )
Um einen Vergleich anzustellen : Line6 steht eher für die Apple- Philosophie, AxeFx eher für das Windows Denken.
Ich finde beide Seiten haben absolut ihre Berechtigung und sehe da nichts wertend. Im Gegenteil, es ist doch herrlich für uns Endverbraucher wenn nicht alle den gleichen Weg vorgeben.
 
physioblues schrieb:
Um einen Vergleich anzustellen : Line6 steht eher für die Apple- Philosophie, AxeFx eher für das Windows Denken.
Ich finde beide Seiten haben absolut ihre Berechtigung und sehe da nichts wertend. Im Gegenteil, es ist doch herrlich für uns Endverbraucher wenn nicht alle den gleichen Weg vorgeben.

haha, Stefan, geil...das ist Stoff für 20 Seiten Thread, inklusive Flamewar und Mitgliederschwund...
Also, my 2 c:
Apple = Kemper
Axe FX = Unix Tüftler mit Lötkolben und Hackerkenntnissen
Eleven Rack = Apple Mac G4 (Apple-Fans wissen was das heißt...cooles Ding, aber leider nicht mehr der neueste Schrei...)
Line6 Pod = Windows Vista
Line 6 HD = Windows 7

:banana:
 
Hallo Martin,

schau doch hier:

http://line6.com/support/docs/DOC-2114

DT25
Weights / Dimensions 112 HD
112 Cabinet
Height 17.00" 10.75" 17.75"
Width 21.00" 21.00" 21.00"
Depth 11.125" 9.50" 11.25" (Top) to 12" (Bottom)
Weight 47.0 lbs 30.0 lbs 36.0 lbs


Grüße, Mike
 
therealmf schrieb:
haha, Stefan, geil...das ist Stoff für 20 Seiten Thread, inklusive Flamewar und Mitgliederschwund...
Also, my 2 c:
Apple = Kemper
Axe FX = Unix Tüftler mit Lötkolben und Hackerkenntnissen
Eleven Rack = Apple Mac G4 (Apple-Fans wissen was das heißt...cooles Ding, aber leider nicht mehr der neueste Schrei...)
Line6 Pod = Windows Vista
Line 6 HD = Windows 7

:banana:

Hahaha! Genau so ist es!
 

Zurück
Oben Unten