Wechselschlag fehlerhaft - umüben?

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Anonymous

Guest
Hi!

Gestern hatte ich wieder Gitarrenunterricht. Mein Lehrer zeigte mir irgendein triolisches Lick, dass ich dann nachspielte. Dabei fiel ihm auf, dass ich einen Fehler in meiner Wechselschlagtechnik habe.

Dieser geht wie folgt:
Wenn ich zwischen 2 Saiten wechsele, dann spiele ich nicht im normalen Rhythmus des Wechselschlages weiter. Bei einer darüberliegenden Saite fange ich mit einem Auf-Schlag an, bei einer darunterliegenden Saite mit einem Ab-Schlag. Also jeweils in die Richtung der Hand.
Allerdings folge ich nicht immer dieser Regel, da ich darüber nie nachdachte.
Manchmal bleibt dabei der Auf-Ab-Auf-Ab... Rhythmus auf der Strecke.

Mein Lehrer sagte nun, ich solle mir das möglichts abgewöhnen, da ich so keine hohe Geschwindigkeit erreichen könnte. Genau das ist aber unter anderem mein Ziel. Er sagte, wenn ich konsequent im Wechselschlag bleibe müsse ich mir über die rechte Hand keine Gedanken machen und könne mich ganz auf die Linke konzentrieren.

Das hat mich doch alles ziemlich verunsichert.
Ob dieses Argument so richtig ist, kann ich nicht beurteilen, darum frage ich euch. Was soll ich tun?
Sollte ich es mir abgewöhnen, oder stört das nicht weiter?

Danke schonmal!
 
Hi OPC-Richie,

das Wechselschlag Problem hatte sicher jeder mal, auch ich... :cool:

Ich für mich kann sagen, es hat sich gelohnt richtig anschlagen zu lernen.

Ich befolge dabei diese Regel:

Auf dem Downbeat immer ein Abschlag, bei Offbeats immer ein Upstroke.

Bei Reggae, insofern es ein Achtelnötiger ist, permanent Abschläge! Finde da klingt der Akkord besser....

Like this: X zack X zack X zack X zack ** Auf X ab, bei Zack auch ab.


Bei Triolen ist das so eine Sache... Da kommt man dann verkehrt heraus... hmm... Keine Ahnung... Irgendwan fängt sich der Wechselschlag wieder.

Das mit der Geschwindigkeit kannst du mal testen... Spiel mal recht schnell nur Abschlage auf einem Ton, dann mal mit Wechselschlag den selben Ton.
Was dann passiert, weis ich nicht. :cool:

Mfg Gitarrero100

** X ist eine Dead-Note, Zack der/die Tone
 
Danke, aber ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich richtig verstanden wurde.
Es geht hier nur um Singlenotes, für Solo- und Shreddingzeugs...
:-D
 
Wenn das Problem bei den Saitenwechseln liegt, dann hilft am besten Saitenwechsel üben ;-)

Also sprich du suchst dir ein Pattern auf zwei Saiten mit einem Saitenwechsel und übst dieses erstmal in Triolen bei einem Tempo von 40 bis du es wirklich im Schlaf kannst. Wennn das läuft, würde ich anfangen das Pattern durch eine komplette Tonleiter zu spielen.

Oder hab ich da was falsch verstanden?
 
Zum Wechselschlag allgemein Üben hatte ich mal ne Dur Skala in folgendem Pattern.

Buchstabe links Saite/Zahlen sind Bünde der Gitarre

E : 8/ 10 / 12
A : 8/ 10 /12
D : 9/ 10/ 12

Dann jetzt wieder von der A-Seite anfangen

A: 8 / 10 / 12
D: 9/ 10 / 12
G: 9 / 10 /12

Und dann vond er G-Saite aus usw usw.
Da es immer neun Töne sind wechselt der Anfnag immer zwischen Down und Upstroke.

Zum üben von "Saitensprüngen" hab ich immer nen Akkord zum beispiel D-Dur auf den oberen 3Saiten (G/H/E) Note für note gespielt und immer noch die quinte dazwischen gespielt.

Also bei D-Dur:
E: Fis(downstrolke) - A (upstroke)
H: D (ds) -A (us)
G: A (ds) -A (us)

Das kann man dann alles natürlich überall auf dem Griffbrett spielen.
Hoffe du verstehst was ich meine und das es dir Hilft.

Gruß
Matze
 
Hallo OPC-Ritchie,

es geht doch im Automation. Damit ein Vorgang im Hirn so abgelegt ist, dass er fehlerfrei ohne Nachzudenken und sicher wiederholt werden kann, muss er dem Hirn tausende Male vorgemacht werden: Auf-Ab-Auf-Ab . . .

Das ist wie beim Autofahren: Man steigt ein und lässt die niederen Tätigkeiten wie Bremsen, Beschleunigen und Kuppeln einfach "geschehen". Sobald man versucht, dergleichen bewusst zu machen: wo ist die Kupplung, Bremse . . . :shrug: wird es eher schwierig.

Bei Deinem Auf-Auf-Auf-Ab oder ähnlichem gibt es eben kein festes leichtes Muster, das sich dem Hirn vormachen und dort drinnen fest verankern ließe.

Wenn Du eine Melodie/Riff/Pattern mit Deinem Wechselschlag oft genug spielst, dann sitzt das auch sicher und schnell, keine Frage. Das ist dann aber kein universell einsetzbares Wechselschlagmuster, sondern eben eines nur für diese Melodie/Riff/Pattern.

Gerade wenn es Dir auf die Schnelligkeit ankommt, ist der Rat Deines Lehrers sicher nicht von der Hand zu weisen.

Was solls, ein paar 1000 Auf-Ab-Auf-Ab Schläge kriegst Du doch locker hin. Jede Sekunde einen und schon hast Du in einer Stunde 3600 zusammen! :hihi:

Freundliche Grüße

Daniel

Edit: Smiley vergessen
 
Wenn ich zwischen 2 Saiten wechsele, dann spiele ich nicht im normalen Rhythmus des Wechselschlages

Ich bin weiß Gott kein Profi aber ich finde den Konsequenten auf/ab Schlag elementar wichtig.
Ich finde, daß viel zu viele Leute, gerade am Anfang, die Rechte (schlag-) Hand vernachlässigen. Ergebnis: Kein Groove, kein Beat, oft kein Rhythmus (bzw. können über einem längeren Zeitraum den Takt nicht halten) während die linke Hand ganz passabel funktioniert.

Auf/ab und Abdämpfen ist täglich Brot.

Also persönlich würde den Lick auf jedem Fall wieder neu einüben.
Am besten mit Begleitung (CD oder Drummachine).
Es geht ja nicht darum, daß Du den Lehrer zeigst, daß Du es gelernt hast, es muß wirklich sitzen.
Keine halben Sachen!
Dauert alles seine Zeit aber es lohnt sich!


P.S.: Langsam ist schneller!
 
Rat Tomago":3k3erjgb schrieb:
Ich finde damit ist was Geschwindigkeit angeht so gut wie alles wichtige erklärt, bei mir hat das mit dem Video auch wunderbar funktioniert :)

Hm, eigentlich beschreibt er doch nur die verschiedenen Möglichkeiten, einen Ton mit der Rechten zu bilden: laut/leise, offen/gedämpft.

Frage: Wenn er die Noten gedämpft spielt, dann legt er vermutlich nur den Handballen auf die Saiten, richtig?

Daniel
 
Ja, das stimmt allerdings schlägt man am Anfang beim abgedämpften Spielen anders an als wenn man offen spielt. Probiers mal aus, für mich wars echt ein größerer Unterschied als nur Handballen auflegen und wieder hochnehmen.

Vorallem gibt einem diese Übung mehr Kontrolle über die Dynamik und wenn man in der Lage ist das zu kontrollieren, dann klappts meiner Meinung nach auch mit der Geschwindigkeit. :)

Das Pattern das er spielt bietet sich für die Saitenwechsel Problematik auch an...
 
Grad durch Moritz sein Video draufgestoßen.
Trifft die Saitenwechselproblematik ziehmlich gut.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=TZURmRPQPjA&feature=related[/youtube]
 
OPC-Richie":3w1ym7rm schrieb:
Manchmal bleibt dabei der Auf-Ab-Auf-Ab... Rhythmus auf der Strecke.

Mein Lehrer sagte nun, ich solle mir das möglichts abgewöhnen, da ich so keine hohe Geschwindigkeit erreichen könnte.

Wie kommt der Mann dazu?
Bei einem Saitenwechsel die Bewegungsrichtung beizubehalten, das ist etwas was Leute wie Jimmy Bruno oder Frank Gambale konsequent anwenden, ohne dabei unrhythmisch oder langsam zu spielen.
Schau auch mal nach demm Thema Sweep- oder Economy-Picking.

Ich persönlich war längere Zeit ein konsequenter Wechselschäger,
aber mittlerweile hab ich mir da mein persönlicheseklektizistisches Süppchen gekocht, was für mich funktioniert.
Probier es aus.

Es gibt immer viele Möglickeiten solche Sachen anzugehen.
Wenn es um spezielle Riffs oder Pattern geht, so übe beides, jeweils zu Hause und im Probenraum.
Auf der Bühne gibt es kein richtig oder falsch, nur ein "Spielen".

Viele Grüße,
Woody
 
alternate picking oder sweeping gibt dem, was man gerade spielt, ein vollkommes unterschiedliches feel. bei einem sweep über 5 saiten wirst du selbstverständlich kein alternate picking benutzen, das funzt nicht.

dazu kommt noch die technik des legato spielens mittels hammer-on/pull-off. klingt auch wieder total anders, also anschlagen nur dann, wenn eine neue saite ins spiel kommt, also möglichst viel auf einer saite spielen. (Steve Vai, Joe Satriani, Robert Fripp)

also kann man das generell nicht sagen, welche technik grundsätzlich richtig ist. es ist wie immer: es kommt drauf an ... die angewandte technik bestimmt über den sound und das feel.
 
Hallo,

nettes Thema.

Auch ich beschäftige mich gerade mit dem Wechselschlag. Ich hab kein Problem damit solange ich auf jeden Schlag eine Note spiele ABER... die Bewegung der rechten Hand (in der Luft) fortführen während die linke Hand einen HammerOn oder PullOf oder gar nichts macht, DAS ist mein derzeitiges Problem.

Als Übung dazu versuche ich mich gerade am SatchBoogie... langsam geht's ja schon aber schnell is es eine Khatastrophe :eek:(

LG Hannes
 
Dann spiel es noch langsamer als in dem Tempo in dem du es wirklich sicher spielen kannst und das Ganze dann was länger. Also ne gute Zeit ist meiner Meinung nach 5 Minuten, dann 5 Minuten Pause und dann wieder 5 Minuten. Das ne halbe Stunde pro Tag ohne das Tempo zu erhöhen, das würde ich erst nach zwei Wochen erhöhen.
Das kann sogar auch Spass machen möglichst langsam so exakt wie möglich zu spielen, aber das ist denke ich wirklich Geschmacksache ;-)
 
also ich persoenlich kann wechselschlag kaum XD hab mir iwas anderes angewoehnt, was meistens auch gut passt un interessanter klingt XD

ab, ab, auf, auf, ab, auf,
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naito-fan":2gr9p2y9 schrieb:
also ich persoenlich kann wechselschlag kaum XD hab mir iwas anderes angewoehnt, was meistens auch gut passt un interessanter klingt XD

ab, ab, auf, auf, ab, auf,
ab, ab, auf, auf, ab, auf,
ab, ab, auf, auf, ab, auf,
ab, ab, auf, auf, ab, auf,

Eine sinnlose Form von Paradiddle? ;-)
 
Das was du schreibst lieber Naito-Fan, ist ein Rhythmus:

ab, ab, auf, auf, ab, auf, = Viertel, Achtel, Viertel, Achtel, Achtel, Achtel,

Falls ich das jetzt richtig erfasst habe, bist du eigentlich mit dem Anschlag richtig...

Mfg Gitarrero100
 
Egal wie Du es spielst, ob Wechselschlag (alla Lukather, ... Alternate Picking) oder beim Seitenwechsel nach unten ein Abschlag bzw. beim Saitenwechsel nach oben einen Aufschlag (Speed-Picking alla Gambale oder Steve Morse, ...)

Wichtig ist, dass Du es beim Üben bewusst machst und beim Spielen/auf der Bühne von allein.

Auge hats aber auch schön auf den Punkt gebracht. Ist wie beim Tennis: aufm Platz zählts!
 
ahja. "interessant klingen" nennt man das jetzt ... ok.

was soll denn das bringen?? du vergibst die chance, den beat aus der rechten hand kommen zu lassen. wenn die daraus resultierenden timing-schwankungen dann interessant nennst, ist das eine interessante uminterpretation des begriffes timing.
 
ich vergraul keinen. ich habe die nachteile der methode genannt und die vorteile der alternative.
 
ist ja nicht so, als koennte ich das normal nicht spielen -.-
ich benutz es nur nicht so oft -.-
 

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