Doc Line6forum
Power-User
Hiermit möchte ich meine Erfahrungen im direkten Vergleich zwischen dem Kemper KPA und dem Axe - FX II wiedergeben.
Den Kemper KPA habe ich kurz vor der letzten Musikmesse 2011 wahrgenommen, dann auf der Messe den Prototypen angespielt. Ich fand den Ansatz immer interessant, die Ausführung schon des Prototypen wertig, war aber skeptisch bezüglich des Ansatzes "Profiling" an sich. Was wäre, wenn die Werkspresets zu wünschen übrig lassen? Ich wäre angewiesen auf Profiles anderer User (oder müßte mir Amps zulegen, um sie zu profilen, nachdem ich meinen letzten Amp, Vox AC 30, Anfang 2011 verkauft habe).
Eine Rig- Exchange- Börse sollte ja kein Problem sein, aber ich stellte mir vor, es würde dann so enden wie Line 6's Customtone, wo jedes Kid ein Patch hochlädt mit dem, was seiner Meinung nach guter Sound ist... Mit anderen Worten: Customtone war eine gute Idee, ähnelt aber IMO mehr einer Klingeltontauschbörse als einer Quelle, wo ich vernünftige Sounds finde.
So viel zur Vorgeschichte. Weiterhin war ich ja schon lange Axe- FX Ultra- + in letzter Zeit Axe II- User und eigentlich ganz zufrieden. Ich war der Meinung, daß der Axe Ultra + II die Spitze des Machbaren darstellt, dicht gefolgt vom Pod HD 500, den ich regelmäßig im Proberaum nutze und der meiner Meinung nach, schon recht dicht am Axe dran ist.
Meine Skepsis bezüglich des Kemper wurde im Lauf des letzten Jahres nicht kleiner, da das Erscheinungsdatum ja mehrfach verschoben wurde (ob aus Vaporware jemals Realität wird?). Jetzt irgendwann im Januar war das Teil dann aber offiziell erhältlich und es siegte dann doch meine Neugier. Letzte Woche traf mein KPA ein.
Eigentlich hatte ich die Erwartung, der KPA würde in der gleichen Liga wie der Axe II spielen, nur mit einem anderen Ansatz, aber es kam doch anders.
Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.
Im KPA fand ich nun ein schönes AC 30- Profile, in einem Studio in Nashville aufgenommen, mit einem Blend von 2 Mikros (welche hab ich im Moment vergessen, bin nicht an meinem KPA).
Dieses Profile hat wunderschöne "chimey" Höhen, ist ein bißchen "gritty" und ich kann von superclean bis
ziemlich crunchy alleine mit meinem Anschlag und dem Volume- Poti alles abdecken.
In dieses Profile habe ich mich sofort verliebt, und ich meine, RICHTIG verliebt. Ich konnte stundenlang spielen und nicht mehr aufhören, nur mit dem Profile.
Was dann passierte, hatte ich nicht erwartet. Ich schaltete den Axe II ein und wählte mein bestes AC 30 Patch (nach Jahren "tweaking the Axe") und KONNTE ES NICHT AUSSTEHEN!
Die Höhen klangen total unnatürlich und es hatte so einen "honky" Mittencharakter, den ich auch nicht rausdrehen konnte. Keine Chance.
Ich war schockiert. Fing nach ein paar Stunden nochmal von vorne an. diesmal begann ich mit dem Axe. Das klang echt gut. Wechselte wieder zum KPA. Das klang exzellent, wieder VIEL BESSER! Ging wieder zurück zum Axe und konnte es wieder nicht ausstehen. Das hatte ich niemals erwartet.
Ich machte jetzt mit meiner Frau ( sie ist toll, aber die erste die zugeben würde, daß sie ziemlich unmusikalisch ist ) einen Zuhör- Blindtest.
Ich stöpselte mich zufällig entweder in den KPA oder ins Axe, jeweils verstärkt durch meinen Atomic FRFR. Und spielte.
Das Ergebnis: Sie differenzierte ohne Ausnahme KPA und Axe 100% richtig und qualifizierte den KPA auch immer als deutlich besser und lebendiger klingend.
Was soll ich sagen?
Sie hat einfach Recht.
Ich habe das Gefühl, daß das Profiling wirklich einen Paradigmenwechsel darstellt und daß möglicherweise Modeling, so wie wir es kennen, Vergangenheit und Profiling die Zukunft ist.
Nachdem der Soundunterschied KPA vs. Axe so evident war und der Axe so eklatant unterlegen, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, die Ampsounds des Axe überhaupt zu benutzen. Und die Effekte? Natürlich ist der KPA hier rein quantitativ dem Axe unterlegen, dafür finde ich beim KPA die Effektqualität sehr gelungen und die Effekte vor allem auch sehr musikalisch einsetzbar. Ich komme sogar schneller zu Ergebnissen und das Schrauben macht mehr Spaß als beim Axe.
Noch etwas zu Rig Exchange, der Rig- Tauschbörse von Kemper. Hier ist schon nach wenigen Wochen ersichtlich, daß hier wirklich Qualität zu finden ist, im Gegensatz zum oben angesprochenen Customtone. Das hat seinen Grund: Die User, die hier ihre Marshalls, Mesas, Diezels, sogar Dumbles profilen, WISSEN, wie sowas geht. Geben sich Mühe, mit der Einstellung der Amps, mit der Mikrofonierung, mit allem.
Ein quasi unerschöpflicher Fundus tut sich da auf. Ich bin sehr positiv überrascht.
Meine Zusammenfassung: Ich hatte nicht erwartet, daß der Vergleich zwischen den beiden Gerätschaften so eindeutig zu Gunsten des Kemper ausfallen würde. Ich bin ziemlich begeistert über den KPA und die zugrunde liegende Technologie ( und so leicht bin ich nicht zu begeistern).
Anfänglich hätte ich mir vorstellen können, sowohl Axe II als auch KPA zu behalten, so aber ist der Axe II schon verkauft. Weil der KPA ganz klar in einer anderen Liga spielt. Wirklich erstaunlich, aber so kann's manchmal gehen.
Den Kemper KPA habe ich kurz vor der letzten Musikmesse 2011 wahrgenommen, dann auf der Messe den Prototypen angespielt. Ich fand den Ansatz immer interessant, die Ausführung schon des Prototypen wertig, war aber skeptisch bezüglich des Ansatzes "Profiling" an sich. Was wäre, wenn die Werkspresets zu wünschen übrig lassen? Ich wäre angewiesen auf Profiles anderer User (oder müßte mir Amps zulegen, um sie zu profilen, nachdem ich meinen letzten Amp, Vox AC 30, Anfang 2011 verkauft habe).
Eine Rig- Exchange- Börse sollte ja kein Problem sein, aber ich stellte mir vor, es würde dann so enden wie Line 6's Customtone, wo jedes Kid ein Patch hochlädt mit dem, was seiner Meinung nach guter Sound ist... Mit anderen Worten: Customtone war eine gute Idee, ähnelt aber IMO mehr einer Klingeltontauschbörse als einer Quelle, wo ich vernünftige Sounds finde.
So viel zur Vorgeschichte. Weiterhin war ich ja schon lange Axe- FX Ultra- + in letzter Zeit Axe II- User und eigentlich ganz zufrieden. Ich war der Meinung, daß der Axe Ultra + II die Spitze des Machbaren darstellt, dicht gefolgt vom Pod HD 500, den ich regelmäßig im Proberaum nutze und der meiner Meinung nach, schon recht dicht am Axe dran ist.
Meine Skepsis bezüglich des Kemper wurde im Lauf des letzten Jahres nicht kleiner, da das Erscheinungsdatum ja mehrfach verschoben wurde (ob aus Vaporware jemals Realität wird?). Jetzt irgendwann im Januar war das Teil dann aber offiziell erhältlich und es siegte dann doch meine Neugier. Letzte Woche traf mein KPA ein.
Eigentlich hatte ich die Erwartung, der KPA würde in der gleichen Liga wie der Axe II spielen, nur mit einem anderen Ansatz, aber es kam doch anders.
Ich bin eigentlich ein AC 30- Spieler, auch beim Axe oder ein Pod HD nutze ich zu 90% dieses Model.
Im KPA fand ich nun ein schönes AC 30- Profile, in einem Studio in Nashville aufgenommen, mit einem Blend von 2 Mikros (welche hab ich im Moment vergessen, bin nicht an meinem KPA).
Dieses Profile hat wunderschöne "chimey" Höhen, ist ein bißchen "gritty" und ich kann von superclean bis
ziemlich crunchy alleine mit meinem Anschlag und dem Volume- Poti alles abdecken.
In dieses Profile habe ich mich sofort verliebt, und ich meine, RICHTIG verliebt. Ich konnte stundenlang spielen und nicht mehr aufhören, nur mit dem Profile.
Was dann passierte, hatte ich nicht erwartet. Ich schaltete den Axe II ein und wählte mein bestes AC 30 Patch (nach Jahren "tweaking the Axe") und KONNTE ES NICHT AUSSTEHEN!
Die Höhen klangen total unnatürlich und es hatte so einen "honky" Mittencharakter, den ich auch nicht rausdrehen konnte. Keine Chance.
Ich war schockiert. Fing nach ein paar Stunden nochmal von vorne an. diesmal begann ich mit dem Axe. Das klang echt gut. Wechselte wieder zum KPA. Das klang exzellent, wieder VIEL BESSER! Ging wieder zurück zum Axe und konnte es wieder nicht ausstehen. Das hatte ich niemals erwartet.
Ich machte jetzt mit meiner Frau ( sie ist toll, aber die erste die zugeben würde, daß sie ziemlich unmusikalisch ist ) einen Zuhör- Blindtest.
Ich stöpselte mich zufällig entweder in den KPA oder ins Axe, jeweils verstärkt durch meinen Atomic FRFR. Und spielte.
Das Ergebnis: Sie differenzierte ohne Ausnahme KPA und Axe 100% richtig und qualifizierte den KPA auch immer als deutlich besser und lebendiger klingend.
Was soll ich sagen?
Sie hat einfach Recht.
Ich habe das Gefühl, daß das Profiling wirklich einen Paradigmenwechsel darstellt und daß möglicherweise Modeling, so wie wir es kennen, Vergangenheit und Profiling die Zukunft ist.
Nachdem der Soundunterschied KPA vs. Axe so evident war und der Axe so eklatant unterlegen, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, die Ampsounds des Axe überhaupt zu benutzen. Und die Effekte? Natürlich ist der KPA hier rein quantitativ dem Axe unterlegen, dafür finde ich beim KPA die Effektqualität sehr gelungen und die Effekte vor allem auch sehr musikalisch einsetzbar. Ich komme sogar schneller zu Ergebnissen und das Schrauben macht mehr Spaß als beim Axe.
Noch etwas zu Rig Exchange, der Rig- Tauschbörse von Kemper. Hier ist schon nach wenigen Wochen ersichtlich, daß hier wirklich Qualität zu finden ist, im Gegensatz zum oben angesprochenen Customtone. Das hat seinen Grund: Die User, die hier ihre Marshalls, Mesas, Diezels, sogar Dumbles profilen, WISSEN, wie sowas geht. Geben sich Mühe, mit der Einstellung der Amps, mit der Mikrofonierung, mit allem.
Ein quasi unerschöpflicher Fundus tut sich da auf. Ich bin sehr positiv überrascht.
Meine Zusammenfassung: Ich hatte nicht erwartet, daß der Vergleich zwischen den beiden Gerätschaften so eindeutig zu Gunsten des Kemper ausfallen würde. Ich bin ziemlich begeistert über den KPA und die zugrunde liegende Technologie ( und so leicht bin ich nicht zu begeistern).
Anfänglich hätte ich mir vorstellen können, sowohl Axe II als auch KPA zu behalten, so aber ist der Axe II schon verkauft. Weil der KPA ganz klar in einer anderen Liga spielt. Wirklich erstaunlich, aber so kann's manchmal gehen.