WGS: Reaper oder Invader

gitarrenruebe

Power-User
20 Okt 2005
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Shalom allerseits,

eine kleine geschlossene 1x12" Box sucht einen neuen Speaker.
Ich wollte jetzt mal einen WGS mit britischer Tendenz probieren.
Viel Leistung muss nicht sein, da keiner meiner genutzten Amps mehr als 25w raustut.
Wer kennt die beiden Speaker, welcher hat welche VorzĂĽge?
Bin fĂĽr Infos (oder weitere Empfehlungen) dankbar.

Ach so: Ich mache Rock im weitesten Sinn, also von clean ĂĽber (Schwerpunkt)
Crunch in allen Schattierungen (von leicht knusprig bis krachigem Brett) hin zu normalem Overdrive.

Handschuh-Wolldecke-ĂĽberm-Amp-Jazz mache ich genauso wenig wie Ich-hatte-eine-schlimme-Kindheit-Metal.
 
Moin Rolf,

den Invader habe ich jetzt schon einige Zeit (2 Jahre?) in einer meiner beiden 1x12 Zilla-Boxen, allerdings spiele ich die bevorzugt hinten offen. Die Nähe zum Greenback ist nicht zu verleugnen, der Invader wirkt aber etwas "größer", mir gefällt der für angeknusperte und rotzige Sounds ausgeprochen gut.

Den Reaper kenne ich nicht, nur den Reaper HP, der in der anderen (baugleichen) Zilla wohnt. Der hat etwas mehr Höhen, ist im Bassbereich etwas stärker und nicht ganz so rotzig wie der Invader. Ich muss aber gestehen, dass ich den noch nicht so lange habe und auch noch keinen lauten Vergleichstest durchgeführt habe, sondern bislang nur Vergleich in Wohnungslautstärke vorweisen kann.

Am Samstag mussten beide Boxen als Türmchen auch zur Vestärkung einer Orgel herhalten, vermutlich sind sie jetzt für die Gitarre sowieso versaut :banana:

GrĂĽĂźe
Andreas
 
Der Invader hat bei ansonsten sehr ähnlichem Sound gegenüber dem Greenback G12M einen beschnittenen Tiefbass- und Hochtonbereich, und ist insgesamt etwas cleaner, zerrt nicht so mit. Je mehr Gain du fährst, desto vorteilhafter kann das für dich sein. Das Abschmieren untenrum oder zu grell beißende eines Greenbacks, der um Gnade winselt, hat der Invader also weniger. Ich hatte insgesamt vier Stück, keiner ist geblieben. Ein auf Schönklang getrimmter Greenback, würde ich sagen. Kann man mögen.

Den Reaper kenne ich nur in der 55 Hz-Version und mochte ihn überhaupt nicht, ebensowenig wie alle anderen 55 Hz-Celestions oder -Derivate. Da fehlt mir einfach zuviel im Warmmittenbereich (für mein Ohr). Mein Kollege hat einen 75Hz Reaper in seinem 18W 1x12 Combo und findet den, soweit ich mich erinnere, dem G12H ähnlich.

Ich hab viele WGS probiert (G12C, ET65, 50W und 15W AlNiCo, Invader, Reaper 55), im direkten Vergleich fand ich die Celestions letztlich immer besser. Eigentlich alle WGS außer dem Black'nBlue hatten einen auf mild getrimmten Hochtonbereich, so, als ob der Speaker schon eingespielt wäre, und wenn sie dann wirklich ein paar dutzend Stunden drauf haben, wird MIR - YMMV - der Präsenz- oder Hochtonbereich zu weich.

Ich finde im britischen Sektor nach wie vor Celestion G12H Anniversary, G12M (ruhig China!) und G12C (die aus dem VintageModern Amps) am geilsten. Es mag Speaker geben, die allein gespielt schöner klingen, aber im Bandkontext braucht es schon etwas SCHRÄNG! um sich ohne unnötige Lautstärke gut durchzusetzen. Alle meine Celestions - außer denen, die wirklich mehrere Jahrzehnte weichgeprügelt wurden - können das besser als die WGS. Es ist natürlich Geschmacksache. Am "schönsten" klingt für mich der G12H Anniversary, am "schrängigsten" der G12M, und der G12C liegt bei moderatem Output dazwischen. Die Heritage-Celestions mochte ich auch alle nicht. Keinen von ihnen. Die stinknormalen G12H, M und C sind für mein Empfinden *genau* auf die Frequenzen getrimmt, die die elektrische Gitarre im Bandkontext besetzen oder füllen muss. Ich finde die daher am besten.

Abgesehen von den Celestions ist der Jensen Electric Lightning ein echter Tipp. Tight, durchsetzungsstark, direkt. Die Marketingstrategie des Herstellers ist leider erbärmlich.
 
Jungs, Danke!

Ferdi, ich kenne bislang halt keine WGS, daher die Frage.
Ich muss mal schaun, ob ich da nun einfach mal Bekanntschaft mache.

Als Alternative gäbe es ja immer noch den Jensen Tornado:
Von dem ich weiß, dass er kein Spezialist für das Eine sondern eine Lösung für vieles ist ...

PS: Gibt es Meinungen zum Eminence Private Jack?
Den hatte ich vor langem mal getestet, hab den gut in Erinnerung, ist aber echt ewig her ...
 
So, es lebe der 2nd Hd Markt, und meine WGS-Erfahrungen mĂĽssen hinten anstehen,
es wird ein G12H30 Anniversary. Bin gespannt, wie der sich in der 1x12" macht.
 
Gute Wahl. Es sind sehr laute Speaker, das kann Vor- oder Nachteil sein, je nach dem, was man braucht.
 
Gerrit schrieb:
Hat die Größe des Widerstandes irgendwelche klanglichen Auswirkungen?
Keine Ahnung :shrug:
Da die Box aber entweder als Lautmacher fĂĽr den AC4 (der nur einen 16 Ohm Ausgang hat)
oder als Ergänzung zum AC15 (wo da eben als Extension Cab auch 16 Ohm gefragt sind)
genutzt werden soll, war die Impedanz des Speaker gesetzt.





BANGER: Du fiese Ratte - FETTSCHMIERUNG !!! Arrrgh !!!
 
gitarrenruebe schrieb:
Gerrit schrieb:
Hat die Größe des Widerstandes irgendwelche klanglichen Auswirkungen?
Keine Ahnung :shrug:
Da die Box aber entweder als Lautmacher fĂĽr den AC4 (der nur einen 16 Ohm Ausgang hat)
oder als Ergänzung zum AC15 (wo da eben als Extension Cab auch 16 Ohm gefragt sind)
genutzt werden soll, war die Impedanz des Speaker gesetzt.





BANGER: Du fiese Ratte - FETTSCHMIERUNG !!! Arrrgh !!!

Ist da wieder mal ein Wort in den Filter geraten?
 
Manche sagen, dass ein 16-Öhmer knalliger, direkter klingt als ein 8-Öhmer, weil ja der Draht auf der Schwingspule dünner ist (daher der höhere Widerstand) und die Schwingspule somit leichter.
Analog dazu erkennen ja die meisten an, dass Vintage-Speaker mit Schwingspulenkörper aus Papier knalliger, direkter klingen als moderne mit Kapton (belastbar und noch recht leicht) oder gar Aluminium. Je geringer der Input, desto eher müsste man den Unterschied hören.

Ich werfe das mal nur in den Raum und sag' da mal nichts zu.
 
ferdi schrieb:
Manche sagen, dass ein 16-Öhmer knalliger, direkter klingt als ein 8-Öhmer, weil ja der Draht auf der Schwingspule dünner ist (daher der höhere Widerstand) und die Schwingspule somit leichter.
Analog dazu erkennen ja die meisten an, dass Vintage-Speaker mit Schwingspulenkörper aus Papier knalliger, direkter klingen als moderne mit Kapton (belastbar und noch recht leicht) oder gar Aluminium. Je geringer der Input, desto eher müsste man den Unterschied hören.

Ich werfe das mal nur in den Raum und sag' da mal nichts zu.

hey ferdi...du scheinst dich da ja immens gut auszukennen...darf ich dich fragen, was deine persönlichen kriterein an die speaker sind...? welche musik/gitarristen etc. hörst bzw. kannst du die soundvorstellungen etwas beschreiben, denen du hinterher bist?

ich habe nämlich den invader gerade für mich entdeckt und bin hin und weg...und ich habe noch keinen celestion gehabt, der mir annähernd so gut gefallen hat, auch der creamback nicht...ich mag ihn definitv mehr, als den et65 und den veteran30...meinst du, dass er sich im bandgefüge nicht so durchsetzen wird, wie ein celestion?

ich mag keine heute so moderne überbetonung des bass bereichs..stehe auf ac/dc crunch, die alten marshall sounds von billy squier und brian adams, steh irrsinnig auf sparkling fender cleans mit vielen presencen und trotzdem warm, natürlich aber auch auf SRV, aber auch auf schmatzende 80ies high gain sounds, natürlich gary moore, aber auch bis hin zu steve stevens und heute gefällt mir sogar satchels sound irrsinnig gut!!! ;-)...das sind so die sounds, die mir sehr wichtig sind...

ich spiel dv mark cabs und open back...

vielen dank!
 

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