Palisander/Rosewood und neue CITES Regulierung 2017

Ich war gerade bei der unteren Naturschutzbehörde und habe mir mittels Bestandsliste und Einzelregistrierung den Vorbesitz meiner Gitarren bestätigen lassen. Die Mitarbeiter dort haben dies für Musiker empfohlen, die ihre Instrumente auf Reisen z.B.ausserhalb der EU mitnehmen oder diese verkaufen möchten. Das mache ich ab und zu und bin von daher auf der sicheren Seite. Quasi mit Brief und Siegel. Die Mitarbeiter machten mir keinen überforderten Eindruck sondern schienen sehr kompetent!
 
W°° schrieb:
groby schrieb:
Michael (Jacuzzi) schrieb:
... ich frage mich seit Anbeginn dieses Threads aus GW, was genau dieser Thread aus GW zu Überforderung und Hektik beiträgt..

Dieser Thread? Lächerlich wenig.

Daran trägt aber weder der Thread, noch die Mitschreibenden Schuld.

Und wenn man hier schon den Bildungsbürger raushängen lassen muss ("jeder nach seiner Facon"), dann wäre das Bild des Homo Faber wohl der passendere Vergleich für manchen "Beitrag".

;-)
 
"So eine Sache".

Gibt ja viele so Sachen. Wo'mm ma' sagen.

Kontinuierliches Meta- und Drüber-Stehen als Konzept.

Auch 'ne Sache.

Auch bisschen mono.

Mal so gesehen.

Thema also:
Dinge die so Sachen sind. Gesehen, so und so.
 
Kollektive Verantwortung wiederum ist ein Thema, was spannend ist und spannender werden wird.
Natürlich hat der, der eine billige Konsumgitarre kauft nicht persönlich die Axt an den Regenwald gelegt.
Aber wenn sich zwei, fünf, fünfhundert, fünfhunderttausend Menschen eine Billiggitarre kaufen, müssen dafür viele Palisander und entsprechende Kollateralhölzer sterben.
Wer ist nun Schuld?
Das ist ein bisschen wie das Allmendenproblem.

Auf der anderen Seite kann man über seine individuelle Schuld sehr schön mit zum Beispiel Sartre meditieren, oder über Adornos Bonmot "Es gibt kein richtiges Leben im falschen.".
Das ist aber nicht gut für den eigenen Rotweinabdruck.

Viele Grüße,
woody
 
HI,

erstmal allen Forenmitgliedern ein "Gutes Neues Jahr"!

Ich habe ein Schreiben bekommen von unserem regionalen Umweltamt (Inhalt in Kurzform):

Meine Auflistung wurde rückbestätigt.
Nur bei einem Verkauf eines Musikinstruments in ein Drittland, z.B. Norwegen, USA, Türkei....kann eine Vorlagebescheinigung bei der Stadt Regensburg beantragt werden.....Dazu sind Bilder und die jeweilige Kaufrechnung von Nöten. Diese Bescheinigung dient zum Nachweis des Erwerbs zum 31.12.2016 und zur Vorlage beim Bundesamt für Naturschutz in Bonn....
.

Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht verstehe, wie mein 2. Schritt aussehen würde (Bilder + Rechnungen nach Regensburg oder Bonn zur Ausstellung der Bescheninigung NUR bei Verkauf ins`s Ausland...wie soll ich das nachweisen)......habe ich nicht vor, eine meiner Palisander Gitarren in`s Ausland zu verkaufen, weshalb keine weitere Aktion in dieser Richtung jetzt Sinn macht....

Seht ihr das auch so?

Ich hatte es eher so verstanden, dass eine grds. Registrierung notwendig ist, unabhängig von einer Verkaufsintention. Denn warum sonst dieses Datum 31.12.2016!? Entweder habe ich das nun mißverstanden oder das Amt kommuniziert das sehr "unbeholfen".....

VG
oli
 
ollie schrieb:
Ich hatte es eher so verstanden, dass eine grds. Registrierung notwendig ist, unabhängig von einer Verkaufsintention. Denn warum sonst dieses Datum 31.12.2016!? Entweder habe ich das nun mißverstanden oder das Amt kommuniziert das sehr "unbeholfen".....

Registrierung ist nicht notwendig.

Aber falls du

1. mal in nach Nicht-Europa verkaufen möchtest oder
2. sich Gesetze oder Einschränkungen mal verschärfen (was ja wahrscheinlicher ist als das Gegenteil)

wäre es praktisch wenn man jetzt schon ein Schreiben besitzt, was den Bestand und Besitz der Gitarre noch im Jahre 2016 bestätigt.

Mit anderen Worten: die ganze Panik ist eigentlich nicht nötig. Du musst eigentlich gar nichts machen, darfst nach Frankreich touren oder in der EU verkaufen, blabla...

Doof nur, dass wegen der Zeitnot die Chance vertan wurde, die Dinge übersichtlicher und entspannter zu lösen und Besitz bis gestern nachzuweisen ohne späteren Probleme.
Zum Beispiel besitze ich keine einzige neu gekaufte Gitarre mehr und habe keine einzige Rechnung.
Mich nervt es tierisch das alle Behörden immer auf die Rechnung pochen, so als ob man nie gebraucht kauft und immer jeden Wisch über Jahrzehnte archiviert. So kann man über kurzlebige Tankfüllungen reden aber Gitarren werden vererbt, verschenkt, weiterverkauft und leben Jahrzehnte.
Rechnung, Rechnung, Rechnung Tätära!
 
Hallo,

so, 3.01.2017 ist da.

Ob ich mir irgendwo ein Plektrum aus Palisander bestelle? Bekomme ich dann echt Papiere dazu?

Gruß

erniecaster
 
Hallo,

bei dem aktuellen Bohei behaupte ich mal, dass man zu jeder These derzeit eine Quelle findet, wo irgendwer irgendwas gesagt hat.

Beispielsweise soll sich eine Mitarbeiterin eines Amts angeblich auf Herstellungsdaten beziehen, was mit großer Sicherheit falsch ist.

35 kg allerdings habe ich noch nie gehört - woher stammt diese Information?

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Hallo,

bei dem aktuellen Bohei behaupte ich mal, dass man zu jeder These derzeit eine Quelle findet, wo irgendwer irgendwas gesagt hat.

Beispielsweise soll sich eine Mitarbeiterin eines Amts angeblich auf Herstellungsdaten beziehen, was mit großer Sicherheit falsch ist.

35 kg allerdings habe ich noch nie gehört - woher stammt diese Information?

Gruß

erniecaster
Bitte lesen!
Die Info über 35g stammt aus der Werkstatt Kraushaar.
 
Hallo Thomas,

verdammt, Gramm habe ich wirklich überlesen...

Muss ich wohl zehn Stück bestellen...

Gruß

erniecaster
 
Hallo Leute,


ich würde (auch) bei diesem Thema gerne mal die Kirche im Dorf lassen!

Natürlich lässt sich gut nachvollziehen warum dieses Thema aktuell wird und
sicherlich ist es richtig diese Holzart zu schützen, aber was einmal verarbeitet
wurde, ist ja eh nicht mehr zu retten!

Und wie sieht das dann in der Realität aus?

Besser alle Instrumente mit Palisander behalten! Da passiert ja numa' gar nix.
Oder könnt' Ihr Euch vorstellen, dass die "Holzbeamten" auf einem Eurer
Gigs aufschlagen? Ich hätte da weniger Bedenken! :-D

Und selbst wenn ich ein Instrument verkaufen möchte, steht es erstmal nur
in irgendwelchen Kleinanzeigen.
Wenn ich dann verkaufe, kann ich mich mit dem Käufer immer einigen.
Der will nur das Instrument. Den interessiert doch das mit der Regelung
einen feuchten Kehricht, wenn er sein Wunschinstrument in Händen hält.

Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Gesetzgeber uns Instrumentenbesitzer
wirklich verfolgt und bestrafen will, wenn wir den Mißbrauch der Holzart nicht initieren.

Und wie sähe die Strafe aus, wenn...? Haft? Folter?


Mein Resumé ist: Ganz ruhig bleiben! Ich fühle mich nicht als Straftäter nur weil ich ein paar Instrumente besitze, die Palisandergriffbretter haben.

Und bei aller Sorge, die ich zunächst auch verstehen kann, wenn sowas aufkommt,
was sollte der Gesetzgeber denn für ein Interesse daran haben, mir das Leben
schwer zu machen, wenn ich mein Instrument innerhalb Deutschlands, wohl
auch innerhalb der EU, weiterveräußern möchte!?

Ich glaube eher, dass wir hier einer unnötigen Panikmache unterliegen.


Meine bescheidene Meinung hierzu!


Stay cool!
 
Nichts vom dem was du anführst hat tatsächlich jemand behauptet. Zumindest nicht hier.

Und, ja, der Gesetzgeber könnte durchaus in deine Interessen pfuschen. Da braucht man auch nicht das Beispiel eines Schlangenlederstiefels oder eines Klaviers mit Elfenbeintasten bemühen, wo man nachvollziehen kann, worum "dir das Leben schwer machen" durchaus berechtigt ist. Das akzeptieren wir bei diesen Materialien und müssen akzeptieren, dass andere Materialien auch - langsam aber trotzdem - diesen Weg gehen.

Und wenn du jetzt was aus den USA bestellen möchtest, dann ist das auch schon jetzt schon interessant. Eine Gitarrenteile-Firma (weiß jetzt gerade den Namen nicht, Warmoth nicht) liefert auch seit gestern nicht mehr nach Europa deswegen.

Das ist real. Und auch keine große Katastrophe.

Es ist nur schade dass es kaum Zeit gab, sich sinnvoll zu informieren, so dass man schneller Schritte einleiten kann, die noch problemlos möglich gewesen wären, *bevor* es akut wird.

Und es kann durchaus akut werden, nämlich wenn du insbesondere privat wieder was kaufen oder verkaufen möchtest und es kommt aus oder geht nach Japan, USA oder (dann auch bald Nicht-EU) Großbritannien.

Das ist keine Panikmache, es ist nur eine Einschränkung die einen direkt betreffen *kann* und in jedem Fall ist sie überhastet und bescheuert eingeführt.

Und sie geht von idiotischen Voraussetzungen aus, z.B. dass du deine vor 10 Jahren gebraucht gekaufte Gitarre ja auch im Verkaufsfall in drei Jahren ausweisen könntest weil ja jeder Mensch bei jedem Kauf selbst per Kleinanzeige immer einen Beleg produziert und alle diese Zettel bis zum Tod archiviert und dann den Erben vermacht.

Eine Lebensweise die auch nur einem Verwaltungsbeamten als selbstverständlich erscheint.
 
groby schrieb:
....und in jedem Fall ist sie überhastet und bescheuert eingeführt.
Moin,

die 90-Tage-Regel steht in dem CITES-Abkommen seit 1973.

Wie soll's auch anders gehen? "In 18 Monaten ist der Handel mit ... verboten," ja dann werden Wilderer erst recht den Bestand legal ein letztes Mal komplett abräumen.

Einzelne Länder können der Frist widersprechen, das ist aber unpopulär.

Man hatte in Sachen Dalbergia spp. nicht die Musikinstrumentenindustrie im Visier.
Grund oder Ziel der Maßnahmen ist die hohe Nachfrage von Chinas Neureichen nach traditionellen chinesischen Möbeln.

Wer mag kann hier mehr dazu lesen, der Artikel ist schon 2 Jahre alt:
http://www.spektrum.de/news/obszoen-hohe-profite/1305972

Insofern war eine gewisse Eile geboten.
Um den Wilderern ein Ausweichen auf verbleibende legale Palisanderarten unmöglich zu machen wurden gleich alle Arten unter Schutz gestellt.

Gruß,
 
Hallo,

dann lies auch nochmal richtig: CITES gilt ab 35 GRAMM.

Ich wollte einen Witz über den Erwerb einer geringen Menge von Palisander und die damit verbundenen Formalitäten machen.

Darüber hinaus ist die Interpunktion in deiner Signatur fehlerhaft.

Gruß

erniecaster
 
sunburst schrieb:
groby schrieb:
....und in jedem Fall ist sie überhastet und bescheuert eingeführt.
Moin,

die 90-Tage-Regel steht in dem CITES-Abkommen seit 1973.

Wie soll's auch anders gehen? "In 18 Monaten ist der Handel mit ... verboten," ja dann werden Wilderer erst recht den Bestand legal ein letztes Mal komplett abräumen.

...

Grund oder Ziel der Maßnahmen ist die hohe Nachfrage von Chinas Neureichen nach traditionellen chinesischen Möbeln.

Wer mag kann hier mehr dazu lesen, der Artikel ist schon 2 Jahre alt:
http://www.spektrum.de/news/obszoen-hohe-profite/1305972

Insofern war eine gewisse Eile geboten.
Um den Wilderern ein Ausweichen auf verbleibende legale Palisanderarten unmöglich zu machen wurden gleich alle Arten unter Schutz gestellt.

Gruß,
:clap: :clap: :clap:




PS: ich möchte nicht behaupten, dass ich das alles schon seit 2 Jahren weiß. Auch ich bin "überrascht" worden. Aber ich kann und konnte mir nicht vorstellen, dass die da auf der Konferenz rumgesessen habe, nix zu tun hatten und dann dachten "lass'mer ma Pallesander schützen - soffocht!"

...dolle finde ich es "für mich" -wenn ich noch so egoistisch sein darf- auch nicht...
aber es ist dann wohl alles andere als "sinnlos" oder "wieder-sonne-Bürrokartie-chice"

...jetzt gerne Asche über mein Haupt, Federn und Teer bereit machen...
 
Habe heute die Vorerwerbsbescheinigung für meine "Bestandsmeldung für besonders geschützte Arten" erhalten. "Der Vorerwerb wurde nachgewiesen" heißt es.

Supi!
 
Noch während der Weihnachtstage habe ich meine drei betroffenen Gitarren mit exakter Beschreibung bei der für mich zuständigen Unteren Umweltbehörde gemeldet.

Ohne Beleg, da die Instrumente in 1991, 1995 und 1999 gekauft wurden.

Darum die Meldung noch vor Stichtag!

In der zweiten Januarwoche reagierte die Behörde, allerdings etwas seltsam.

Die Untere Umweltbehörde, rsp. deren Leiter hatte meine Mail an eine übergeordnete Behörde, das hiesige Fachamt für heimischen und internationalen Artenschutz weitergeleitet mit der Frage an deren Leiterin:

"Hallo Frau D.,
sind Sie für solche Bescheinigungen zuständig?"


Dann ich und zwei weitere Beamte im cc! Man hat also bei der zuständigen Behörde keine Ahnung, wie mit dem Thema umzugehen ist.

Theo
 
Meine Untere Naturschutzbehörde (Kreisverwaltung Mainz-Bingen) hat, wie ich finde, ganz gut reagiert: man hat mir mitgeteilt, daß sie selbst noch nicht wissen, wie da zu verfahren ist und mir den Eingang meiner Liste mit den in meinem Besitz befindlichen Gitarren bestätigt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß das eine Anerkenntnis darstellt.
Sieht also alles in allem wirklich so aus, daß da wieder mal auf hoher Ebene sinnvolle Beschlüsse gefasst wurden, ohne daß man sich ausreichend Gedanken über die Umsetzung auf praktischer Ebene gemacht hat.
Bei den zuständigen US-Behörden gibt es übrigens ein sehr detailliertes FAQ zu dem Thema und damit verbunden die explizite Aufforderung an Musiker, sich bei Fragen oder Unklarheiten zu melden. So gehts also auch. Das Subsidiaritätsprinzip wird vielleicht a bisserl heilig gehalten bei uns...

edit: hier der Link zu dem besagten Papier:
https://www.fws.gov/international/p...appendix-II-timber-listings-December-2016.pdf
 
Ich möchte eine gebrauchte Gitarre mit Pau Ferro Griffbrett aus der Schweiz importieren. Kann mir hier jemand sagen

a) welche Papiere der Verkäufer zur Verfügung stellen muss (ein Händler, der gerade Kontakt mit dem Schweizer Hersteller aufgenommen hat), damit sie über den Zoll geht?
b) ob ich die Gitarre auch und wenn ja, bei welchem Amt anmelden muss? Und kann ich das anschließend machen oder muss das vor dem Import geschehen?

Danke vorab für Eure Hilfe!

Gruß, T12
 
Ich hab auch eine Danocaster Strat Bestellung in den USA laufen - Dan hat auch riesige Schwierigkeiten und schreibt den Kunden derzeit dies:

Been working on this non stop all week and have talked with several other builders - as well as several suppliers of rosewood. It comes down to this : you are NOT gonna be able to have rosewood sent to you.

Your options are :

Option 1 … You can simple cancel your order, receive your refund, and walk away… No fun

Option 2 ... you can change your order to a maple neck

Option 3 .. you may keep your order as is and have it shipped anywhere in the United States free of charge. The Rosewood can be carried over the border no problem. It just cannot be shipped. I will not have any CITES paperwork available to give you. It's just not an option

Option 4 ... we change the fingerboard from Rosewood to Pau Ferro

Ich dachte allerdings, dass Pau Ferro auch zu den geschützten Hölzern gehört, die Probleme machen würden - oder sehe ich das falsch?

Gruß, T12
 

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