Hollowbody mit Bigsby für Einsteiger?

A

Anonymous

Guest
Hallo!

Ich bin nicht nur neu im Forum, sondern habe auch erst jüngst im hohen Alter von Mitte 30 mit dem Gitarre-Spielen begonnen. Da mich die Sache nicht mehr loslässt, will ich mir nun einen Jugendtraum in Form einer Hollowbody erfüllen - Blues und Rockabilly sind halt meine Leidenschaft. In die engere Wahl für den Kauf habe ich eine Gretsch Electromatic, eine Aria FA 80 bzw. einen Gretsch-Klon von Johnson gezogen. Mein ungutes Gefühl bezieht sich auf das Bigsby. Erstens soll so ein Ding schnell verstimmen, zweitens soll der Saitenwechsel bei einer Gitarre mit Bigsby nichts für schwache Nerven sein. Haltet ihr es für sinnvoll, sich als Anfänger ein solches Gerät zuzulegen? Ich stelle mir das so vor: momentan werde ich die Funktion kaum oder nur sehr dosiert verwenden, dann kann auch eigentlich nichts verstimmen, oder? Ich hätte halt schon gern so ein Teil, will mir aber nicht etwas zulegen, dass mir mehr Ärger als Freude bereitet. Was wäre im Bereich Blues/Rockabilly eine Alternative ohne Bigsby? Besten Dank schon mal!
 
Lösung
B
Hallo Big Bopper,

eine Alternative ohne Bigsby würde ich an Deiner Stelle nicht in Betracht ziehen, früher oder später willst Du ihn DOCH haben.
Der Saitenwechsel würde mich vom Bigsby nicht abhalten, zur Not gibt's noch den Trick mit Unterlegen von Schaumstoff beim Wechseln.
Grundsätzlich würde ich Dir ein Bigsby ohne Andruckstange empfehlen (ein weiterer Reibungspunkt der für Verstimmung sorgen kann, außerdem basiert der "famous Gretsch Sound" auf dem Mitklingen der Saiten zwischen Steg und Saitenaufhängung) . Gleichzeitig achte aber darauf, daß bei dem System ohne diese Andruckstange die Saite nicht bei hartem Spiel zu leicht vom Steg runterrutschen kann.

Gruß
Bumble
Big_Bopper":13q10wrf schrieb:
momentan werde ich die Funktion kaum oder nur sehr dosiert verwenden, dann kann auch eigentlich nichts verstimmen, oder?

Hallo Big Bopper,

willkommen und viel Spaß bei den verrückten Gitarristen!

Das Bigsby wird nur so und nicht anders eingesetzt. Es gibt ein ganzes Teil oder auch nur die Umlenkrolle für Bigsby mit Löchern statt Stiften von Düsenberg, schau mal unter Rockinger - Tremolos nach.

Die Bigsbys sind seit Jahrzehnten Standard bei Rockabillys, und sie sind - bis auf diese Stiftgeschichte beim Saitenwechsel unproblematisch bei sachgemäßem Gebrauch. Was mich persönlich stört, ist, dass sie eine Begrenzung eingebaut haben: der Hebel läßt sich nur bis maximal parallel zu den Saiten drehen und nicht darüber hinaus, das verhindert die in den Alublock hineingegossene Sperre.

Diese hier habe ich neulich mal getestet und fand sie vom Preis-/Leistungsverhältnis beeindruckend.

http://www.ibanez.co.jp/world/products/eg/page/AFS75T_TRD_a_e.html

Die Gretsch ist hervorragend, kostet aber deutlich mehr, und die PUs sind Geschmackssache. Ich persönlich würde sie für Blues eher weniger empfehlen.

Aber es kommen bestimmt noch weitere Vorschläge.
Viel Erfolg bei der Suche !
 
Hallo Big_Bobber,
erst einmal herzlich willkommen hier in GW-Forum.
Zum einen sei gesagt - es nie zu spät etwas zu lernen ;-)
Dafür, dass Du erst beginnst mit dem Gitarren-Spiel, sind Deine Vorstellungen ja schon ziemlich konkret.
Ich habe bisher keine so schlechten Erfahrungen mit Bigsby oder auch (Düsenberg-Klone) gemacht. Persönlich finde ich den Saitenwechsel nicht dramatischer als bei einer Strat. Wie sich natürlich bei einer Johnson das Bigsby verhält, ist schlecht vorauszusagen. Mit Johnson kann man Glück haben oder aber auch Pech. Kommt drauf an, welche Billigblechteile gerade verbaut werden.
Falls Du noch einen Tipp für ein gutes aber günstiges Semi-Einsteigerinstrument ohne Vibrato-System brauchst, könnte ich dir die Semi-Paula oder auch ES353-Kopie von KEIPER bzw. Jacky Johnson empfehlen. Ich bin mit der Hollowbody-Paula nach ein zwei kleineren Modifikationen mehr als zufrieden.
Ansonsten viel Spass noch hier im Forum


EDIT: Da ist mir wieder einer zuvorgekommen :roll:
 
Willkommen bei unter den Guitarmaniacs,

ich finde, die Epiphone Sorrento (derzeit ist glaube ích eine in ebay drin) sehr gut, auerßdem sind diese Teile immer für recht kleines Geld zu bekommen. Eine "echte" Hollowbody (ohne Sustainblock), P90-PUs und guter Grundsound. Ohne Bigsby; dieses (oder ein Duesenberg) ist aber, wenns sein muss auch später nochmal ratzfatz draufgebaut. Ich finde, die Dinger sehen nicht nur kultig aus sondern "klingen" auch gut, sehr viel "Twang" und für "Stray Cat Strut" geht´s eh nicht ohne ....

Blues geht mit der Sorrento auch klasse, ich habe eine als Ersatz für meine 6120 und muss immer wieder feststellen, dass die alten Epiphones nicht schlecht sind ... Die Sorrento gibts aktuell nicht mehr. Leider.

Keep on rockin´- Rolf
 
Hallo Big Bopper,

eine Alternative ohne Bigsby würde ich an Deiner Stelle nicht in Betracht ziehen, früher oder später willst Du ihn DOCH haben.
Der Saitenwechsel würde mich vom Bigsby nicht abhalten, zur Not gibt's noch den Trick mit Unterlegen von Schaumstoff beim Wechseln.
Grundsätzlich würde ich Dir ein Bigsby ohne Andruckstange empfehlen (ein weiterer Reibungspunkt der für Verstimmung sorgen kann, außerdem basiert der "famous Gretsch Sound" auf dem Mitklingen der Saiten zwischen Steg und Saitenaufhängung) . Gleichzeitig achte aber darauf, daß bei dem System ohne diese Andruckstange die Saite nicht bei hartem Spiel zu leicht vom Steg runterrutschen kann.

Gruß
Bumble
 
Moinsen,

HI Bobber,

die angesprochenen Teile fänd ich auf jeden Fall auch "stilecht" für deine Ziele.
Ein Bigsby ist halt kein High Tech Gerät. ..sondern gute alte Zeit.
Ich persönlich finde man sollte sich ein Intrument zulegen das einen selber mit seinen Wunschkandidaten (Musikern) verwandt werden lässt.

Die technischen Tricks und kleine Unebenheiten wie "kniffeliges Saitenwechseln" haben schon ganz andere geschafft.

Allerdings...wie Finetone schon sagte...eine Gewisse Qualität sollte das Instrument schon haben
denn jeh mehr "Sollbruchstellen" umso zeitaufwendiger und nervtötend kann die Sache sein.

greez
 
Besten Dank für eure Antworten! Das hat mir doch sehr geholfen.
Mein Gitarrenhändler um die Ecke hatte mir wegen der Verstimmung dringend davon abgeraten, aber ich hatte ein bisschen das Gefühl, es lag daran, weil er selbst keine Hollowbody mit Bigsby da hatte.
Wenn ich meine Traumgitarre gefunden habe und sie hat ein (gutes) Bigsby, werde ich mich nicht vom Kauf abhalten lassen. Wenn es fehlt, ist's auch gut.

Ich werde sicherlich noch ein, zwei Monate in Ruhe testen, bevor ich mich für ein Modell entscheide.
Bei Johnson habe ich selbst so meine Zweifel. Die sehen zwar im Netz toll aus, aber sie sind gegenüber vergleichbaren Modellen derart billig, dass ich skeptisch bin.
Ich wüsste auch nicht, wo ich im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf eine Johnson testen könnte. Gleiches gilt für die Aria.

Die Gretsch ist natürlich eine Gretsch und die neuen Asia-Modelle scheinen qualitativ ja auch in Ordnung zu sein. Aber Epiphone und Ibanez werde ich keinesfalls aus den Augen verlieren.
Wunderbar wär eine Düsenberg Starplayer - aber die ist preislich doch eine Liga zu hoch angesiedelt.
Ich bin selbst gespannt, was am Schluss dabei rauskommen wird.
 
Big_Bopper":28a1zxe7 schrieb:
Besten Dank für eure Antworten! Das hat mir doch sehr geholfen.
Mein Gitarrenhändler um die Ecke hatte mir wegen der Verstimmung dringend davon abgeraten, aber ich hatte ein bisschen das Gefühl, es lag daran, weil er selbst keine Hollowbody mit Bigsby da hatte.
Wenn ich meine Traumgitarre gefunden habe und sie hat ein (gutes) Bigsby, werde ich mich nicht vom Kauf abhalten lassen. Wenn es fehlt, ist's auch gut.

Ich werde sicherlich noch ein, zwei Monate in Ruhe testen, bevor ich mich für ein Modell entscheide.
Bei Johnson habe ich selbst so meine Zweifel. Die sehen zwar im Netz toll aus, aber sie sind gegenüber vergleichbaren Modellen derart billig, dass ich skeptisch bin.
Ich wüsste auch nicht, wo ich im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf eine Johnson testen könnte. Gleiches gilt für die Aria.

Die Gretsch ist natürlich eine Gretsch und die neuen Asia-Modelle scheinen qualitativ ja auch in Ordnung zu sein. Aber Epiphone und Ibanez werde ich keinesfalls aus den Augen verlieren.
Wunderbar wär eine Düsenberg Starplayer - aber die ist preislich doch eine Liga zu hoch angesiedelt.
Ich bin selbst gespannt, was am Schluss dabei rauskommen wird.

Hallo noch einmal,
ich würde mich nicht zu sehr von der der Höhe des Preises leiten lassen.
Das man auch für güstiges Geld manchmal gute/ brauchbare Ware bekommen kann, wurde hier schon öfter diskutiert z.B. Herbst 2003 -> Stagg-Gitarren, und auch meine Jacky Johnson-SemiLesPaul hat nicht soviel gekostet. Aria würde ich zumindest mal antesten, denn da hatte ich auch schon brauchbares in den Händen gehalten.
 
So Leute, jetzt lasst mal nen Rockabilly-Musiker ran! :cool: ;-)

@BigBopper

Ich hab drei Klampfen mit Bigsby, eine Gretsch Synchromatic, eine Aria FA80 und eine Johnson ES 335. Alle drei sind gut und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Wenn du magst, kannst du alle drei Gitarren bei mir zu Hause gerne mal antesten, ich wohne in Hilden.

Saitenwechsel ist auf einem Bigsby mit den Stiften gar nicht mal so schwer, wenn du die Saitenenden mit dem Bällchen einmal kräftig rumbiegst. Dann passen sich die Saiten der Halterolle besser an und rutschen beim kurbeln nicht mehr von Stift runter. Ich brauch beim Komplettwechsel keine 15 Minuten.

EDIT

@mad cruiser

bei der Aria hab ich den Anschlagnuppi mit dem Dremel abgefräst...
 
Big_Bopper":1od5a5h0 schrieb:
Besten Dank für eure Antworten! Das hat mir doch sehr geholfen.
Mein Gitarrenhändler um die Ecke hatte mir wegen der Verstimmung dringend davon abgeraten, aber ich hatte ein bisschen das Gefühl, es lag daran, weil er selbst keine Hollowbody mit Bigsby da hatte.
Wenn ich meine Traumgitarre gefunden habe und sie hat ein (gutes) Bigsby, werde ich mich nicht vom Kauf abhalten lassen. Wenn es fehlt, ist's auch gut.

Ich werde sicherlich noch ein, zwei Monate in Ruhe testen, bevor ich mich für ein Modell entscheide.
Bei Johnson habe ich selbst so meine Zweifel. Die sehen zwar im Netz toll aus, aber sie sind gegenüber vergleichbaren Modellen derart billig, dass ich skeptisch bin.
Ich wüsste auch nicht, wo ich im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf eine Johnson testen könnte. Gleiches gilt für die Aria.

Die Gretsch ist natürlich eine Gretsch und die neuen Asia-Modelle scheinen qualitativ ja auch in Ordnung zu sein. Aber Epiphone und Ibanez werde ich keinesfalls aus den Augen verlieren.
Wunderbar wär eine Düsenberg Starplayer - aber die ist preislich doch eine Liga zu hoch angesiedelt.
Ich bin selbst gespannt, was am Schluss dabei rauskommen wird.

Hallo,

ein Bekannter von mir hat einen D'Armond Nachbau einer Guild Starfire und ist auch sehr zufrieden.
Weiß allerdings nicht in welchem Preisrahmen die liegt, aber wenn Dir eine unterkommt, dann spiel sie doch mal an.

Gruß
Bumble
 
mad cruiser":37knigm9 schrieb:
Sascha´s Strat":37knigm9 schrieb:
Ich hab drei Klampfen mit Bigsby, eine Gretsch Synchromatic, eine Aria FA80 und eine Johnson ES 335. Alle drei sind gut und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Welche? Los, mach´s nicht so spannend! :cool:

Die Johnson ist sauschwer, nach einem 2h Gig tut dir alles weh. Die goldenen Metallteile leiden fürchterlich unter Handschweiß und reiben sich schnell ab.
Dafür hat sie einen ordentlichen Twang, ist sauber verarbeitet und bietet im Großen und Ganzen viel Gitarre fürs Geld (ca. 500 €)

Die Aria hatte ich ja schon in einem anderen Fred beschrieben, die Pickups verlieren im Single Coil betrieb etwas an Lautstärke, weil die Potis auf Humbucker abgestimmt sind.

Ansonsten auch gut verarbeitet, für eine Hollowbody sehr robust gebaut, klanglich ganz dicht an einer Gretsch 6120.

Die Gretsch ist eine Gretsch ist eine Gretsch. Meine ist ein bissel schlampig verarbeitet, eine kleine Lacknase (und das bei Sparkle Red) unter der Bridge und der Hals PU ist nicht ganz rechtwinklig eingepasst. Ist von allen dreien am wenigsten stimmstabil, die Johnson ist die beste (Rollerbridge).

Klingen tut sie sehr authentisch (soe wie Jeff Beck auf dem Album "Crazy Legs") und ist absolut rockabillytauglich - wie die anderen beiden auch.

Die Aria ist aber meine Hauptgitarre, weil sie von allen das "most sexy" Girl ist.

:p
 
Ob ein B3 ohne Neckreset auf eine Tal Farlow geht... und ob es eine Tailpiece Plate zur Vermeidung von Bohrlöchern in der Zarge für das B3 wie von Vibramate irgendwo einzeln gibt. Und ob das ganze dann klanglich Richtung Johnny A Custom geht - da beide Classic57, Bigsby, 25 1/2 und vollhohl. Oder ob einer in der Gegend eine Johnny A hat.
Aber nachdem die meisten Antworten Spekulation wären, dachte ich mir, das interessiert eh keinen, kauf Dir ein B3 und probier es aus.

Gruß Jergn
 

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