Tut sich in der deutschen Szene zu wenig?

Al

Power-User
4 Mrz 2006
1.816
1
1
Karlsruhe
schroeder":chb33udn schrieb:
Alanis Morissette - the collection

Sie gehört zu denen, die bewiesen haben, dass man gut, erfolgreich und emotional sein kann.

Die deutsche Musikzszene wird wohl noch Jahre brauchen, bis sie Leute mit solchem Niveau vorweisen kann. Bis dahin gibt's eben das Zeug aus den USA...

die "deutsche musikszene" hat mehr als genug von solche leuten, da wĂŒrde frau morissette gerade verblassen, nur die "deutsche musikindustrie" scheut sich davor, kĂŒnstler aufzubauen, die man nicht ganz schnell abmelken kann und deren werke nicht klingelton geeignet sind.

lg

alex
 
Hallo Honeyweed,

am Ende ist immer die böse Industrie an allem Schuld, aber es gibt auch in diesem Land eine Menge ambitionierte Klein- und Spartenlabel, dort können echte Talente die nötige Erfahrung sammeln fĂŒr den großen Sprung nach vorne. Trotzdem tut sich nicht wirklich viel.

C-ya
 
schroeder":261rmidf schrieb:
Hallo Honeyweed,

am Ende ist immer die böse Industrie an allem Schuld, aber es gibt auch in diesem Land eine Menge ambitionierte Klein- und Spartenlabel, dort können echte Talente die nötige Erfahrung sammeln fĂŒr den großen Sprung nach vorne. Trotzdem tut sich nicht wirklich viel.

C-ya

mmh, schroeder - wie sage ich es dir am besten? ich weiss ja nicht welche romantische sicht der dinge du da an den tag legst, aber dir ist hoffentlich schon klar, dass jeder mensch auch seine miete zahlen muss und was zu essen in den bauch braucht? nehmen wir jetzt also an, das absolut geniale talent wendet sich an dein "klein- und spartenlabel". ja, und dann? was passiert dann, deiner fachmĂ€nnischen insidermeinung nach? wo kommt das geld fĂŒr den lebensunterhalt her? das geniale talent hat dann zwei möglichkeiten: gitarrenunterricht, saiten verkaufen im nĂ€chsten musikshop oder callcenter :) weil von den gigs kann das talent sicher nicht leben. das album das aufgenommen wurde steht zwar in den einschlĂ€gigen lĂ€den aber kann ja auch vom "klein- und spartenlabel" nicht ausreichend beworben werden, weil die nĂ€mlich nur so geniale talente unter vertrag haben, die aber leider alle keine tontrĂ€ger verkaufen. usw. usf.

sorry, aber ich unterstelle dir jetzt mal das du keinen blassen von der realitĂ€t im professionellen umfeld hast. aber ich lasse mich gerne vom gegenteil ĂŒberzeugen, am besten durch beispiele.

gruss

alex

p.s. die diskussion gehört hier eigentlich nicht hin, ist aber dennoch interessant! banger, mad - einmal die schere bitte :)
 
Hallo Leute,

Honeyweed und ich denken, das ist ein interessantes Thema, also hier der eigene Thread, vielleicht sehen das andere ja auch noch so.

C-ya
 
honeyweed":3eh9z0d9 schrieb:
... das geniale talent hat dann zwei möglichkeiten: gitarrenunterricht, saiten verkaufen im nÀchsten musikshop oder callcenter :) weil von den gigs kann das talent sicher nicht leben. das album das aufgenommen wurde steht zwar in den einschlÀgigen lÀden aber kann ja auch vom "klein- und spartenlabel" nicht ausreichend beworben werden, weil die nÀmlich nur so geniale talente unter vertrag haben, die aber leider alle keine tontrÀger verkaufen. usw. usf.


Gib es zu viele Talente, oder zu wenig Talent-Erkenner, oder zu viel akustischen MĂŒll, oder zu wenig mutige Kneipenbesitzer, oder zuwenig BookingfĂ€higkeiten unter den talentierten Musikern?...so gesehn hoffnungslos, oder :? ? Man könnte die Liste beliebig fortsetzten und zu jedem Punkt wĂŒrde immer irgendjemand mit dem Kopf nicken.

Der Punkt ist aber nicht - das kann aus diesem und jenem Grund nicht funktionieren, also fertig - sondern - hab ich genug Energie, trotzdem an meine Vision weiter zu arbeiten, auch ohne Außenbeistand?

Die UmstĂ€nde werden nie optimal sein. Ich muß PrioritĂ€ten setzten und danach handeln. Vielleicht gelingt mir dann die richtige Formulierung fĂŒr mein Projekt oder fĂŒr meine Band, oder es kommen endlich Kontakte zustande mit den so wichtigen Menschen, die das wertschĂ€tzen was ich mache, oder ich mach dann doch diesen einen Scheißjob, aber auch weiter meine Musik. Oder aber ich mach was ganz anderes, was auch in Ordnung ist, aber hinterher nicht Jammern ĂŒber die verlorene Zeit ;-) . Das klingt so banal einfach, ist es aber nicht, es sei den, man hat keine andere Wahl mehr...so kurz bevor man ins Gras beißt, wenn man welches hat... ;-)

klugscheißende GrĂŒĂŸe :oops: :lol: ,

Uwe
 
schroeder":ii082esj schrieb:
Honeyweed und ich denken, das ist ein interessantes Thema, also hier der eigene Thread, vielleicht sehen das andere ja auch noch so.

Ich habe die entsprechenden BeitrÀge aus dem "Was hört ihr grad"-Thread hier rein verschoben.
 
honeyweed":vil4z4ys schrieb:
schroeder":vil4z4ys schrieb:
Hallo Honeyweed,

am Ende ist immer die böse Industrie an allem Schuld, aber es gibt auch in diesem Land eine Menge ambitionierte Klein- und Spartenlabel, dort können echte Talente die nötige Erfahrung sammeln fĂŒr den großen Sprung nach vorne. Trotzdem tut sich nicht wirklich viel.

C-ya

mmh, schroeder - wie sage ich es dir am besten? ich weiss ja nicht welche romantische sicht der dinge du da an den tag legst, aber dir ist hoffentlich schon klar, dass jeder mensch auch seine miete zahlen muss und was zu essen in den bauch braucht? nehmen wir jetzt also an, das absolut geniale talent wendet sich an dein "klein- und spartenlabel". ja, und dann? was passiert dann, deiner fachmĂ€nnischen insidermeinung nach? wo kommt das geld fĂŒr den lebensunterhalt her? das geniale talent hat dann zwei möglichkeiten: gitarrenunterricht, saiten verkaufen im nĂ€chsten musikshop oder callcenter :) weil von den gigs kann das talent sicher nicht leben. das album das aufgenommen wurde steht zwar in den einschlĂ€gigen lĂ€den aber kann ja auch vom "klein- und spartenlabel" nicht ausreichend beworben werden, weil die nĂ€mlich nur so geniale talente unter vertrag haben, die aber leider alle keine tontrĂ€ger verkaufen. usw. usf.

sorry, aber ich unterstelle dir jetzt mal das du keinen blassen von der realitĂ€t im professionellen umfeld hast. aber ich lasse mich gerne vom gegenteil ĂŒberzeugen, am besten durch beispiele.

gruss

alex

p.s. die diskussion gehört hier eigentlich nicht hin, ist aber dennoch interessant! banger, mad - einmal die schere bitte :)

Also von der RealitĂ€t habe ich schon eine Ahnung, denn in der Tat muss auch ich Miete bezahlen und meinen KĂŒhlschrank irgendwie mit was Essbaren fĂŒllen.

Meines Wissens ist es so, dass kleinere Labels oft nur dehalb ĂŒberleben können, weil sie KooperationsvertrĂ€ge mit großen abgeschlossen haben. Das bedeutet, dass interessante Bands von den kleinen Labels an die großen durchgereicht werden, falls sie Marktpotential haben. Weil der Durchschnittsgeschmack der Masse wohl eher beschrĂ€nkt ist, fĂŒhrt das dazu, dass sich nur Massenware gut verkaufen lĂ€sst. Die Folgen sind klar und sichtbar. Soweit ok.

Trotzdem gibt es immer wieder in den USA, wo die Konkurrenzsituation noch viel hĂ€rter ist als in Deutschland, schließlich spucken die privaten Musikcolleges dort jĂ€hrlich hunderte, wenn nicht gar tausende Musiker aus, die das PrĂ€dikat "profesionell" verdienen, tolle und spannende Musik, die auch noch bis ins Detail perfekt gemacht und produziert ist.

Auch wenn es insgesamt weniger Deutsche als Amerikaner gibt, mĂŒsste sich doch der/die ein oder andere Deutsche/r nicht nur hierzulande aus dem ĂŒblichen Brei hervorheben, trotzdem erfolgreich sein und sich trotz der seltsamen Sprache auch international gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Rammstein sind dabei allerdings keine Ausnahme, denn die reiten, ob bewusst oder unbewusst, das bleibt offen, auf der "die Deutschen sind böse"-Welle. Aber wie bei Laibach (sind ja keine Deutschen) gilt auch hier: Es sind die Konsumenten, die diese Image wollen!

Kurz gesagt: Wahrscheinlich haben wir Deutschen in der Masse einen abscheulichen Musikgeschmack, sonst hĂ€tten wir auch gute KĂŒnster in diesem Land, die dauerhaft erfolgreich wĂ€ren. Das ist es, was ich glaube.

C-ya
 
Ich glaube auch das der Musikgeschmack der Deutschen in die falsche Richtung geht, meiner Meinung nach hören sich viel zu viele Leute solche flachen Kommerzproduktionen aus dem Pop oder HipHop Bereich an. Das dann zumeist noch von auslĂ€ndischen KĂŒnstlern (zumindest Pop sehr stark), was dazu fĂŒhrt dass nur wenig Deutsprachige KĂŒnstler ĂŒberhaupt die Möglichkeit erhalten sich zu beweisen, z.B. durch Radio usw. Hier fĂ€nde ich eine Radioquote fĂŒr deutschsprachige Musik sinnvoll - Viele Leute kennen leider auch gar nichts anderes als Pop oder HipHop, es muss ja nicht gleich jeder Metall ausprobieren, aber man passt sich eben der Mehrheit an und redet (oder hört) ihr nach. Wie so oft bei uns. Und wenn man dann doch mal Leute sieht die z.B. af die hĂ€rtere Gangart stehen, dann kennen sie nur Korn, Slipknot und SoaD...
Ich glaube die wissen nichtmal dass es harte deutschsprachige Musik gibt...
 
lustig,
grad ich als Öreicher sehe den deutschen musikmarkt anders und beneid euch um die vielen band sund kĂŒnstler die dort deutschsprachig erfolgreich sind.
ĂŒber geschmack kann man nicht streiten aber es gibt doch eh soviel bei euch.....oder bin ich am falschen dampfer....?
 
Klar Mad,

MaßstĂ€be sind immer subjektiv. Aber die andere Alternative wĂ€re zu sagen: "alles ist gut so wie es ist, weil immer der Kunde entscheidet, was er fĂŒr sein sauer verdientes Geld kauft" The all american way!

Oder (ich glaube das hat Lagerfeld gesagt) "Erfolg kann man nicht kritisieren".

Ich denke: Wer ist schon Lagerfeld? Mir jedenfalls bedeutet dieser Mensch gar nichts und seine Meinung aus diesem Grunde auch.

C-ya

Edit:

Hallo Auge,

ich frag mich auch schon lĂ€nger, wo eigentlich die Österreicher in der Neuen Neuen Deutschen Welle blieben. Es kann (und darf) doch nicht so sein, dass ihr dem Beispiel Herwig Mittereggers (Spliff) folgen und erst nach Berlin umziehen mĂŒsst, um erfolgreich zu sein.

Wenn es um TV- oder Kino-Komödien geht ist alles was auch Österreich kommt zum Beispiel um LĂ€ngen besser als der meist eklig klischierte Kram aus Deutschland. So empfinde ich das zumindestens.

Aber den kanadischen Musikern geht es wohl Ă€hnlich. Erst ĂŒber den Umweg USA schaffen es die meisten.

C-ya
 
Jeder von uns hat es doch in der Hand, das "Nischenbands" oder wie immer man nicht mainstreamlastige Musik nennen möchte, nach vorne kommt. Kauft deren CDs. Bringt sie in die Charts, oder boĂœkottiert das "normale" Radio, im Netz gibt es so viele Radiostationen mit "Nischenmusik"...aber solange ein Markt vorhanden ist fĂŒr Mainstream, so lange wird das auch gespielt.

das geniale talent hat dann zwei möglichkeiten: gitarrenunterricht, saiten verkaufen im nÀchsten musikshop oder callcenter :) weil von den gigs kann das talent sicher nicht leben.

Das Talent und jeder andere auch hat nicht nur diese Möglichkeiten, es kann auch einen nicht musikspezifischen Job machen. Und es wĂ€re dumm, wĂŒrde es nur auf Musik setzen. es ist die Regel das nicht jeder Musiker zum Star/Topseller wird wie z.B. Grönemeyer oder Rammstein .Entweder man ist gut genug in gutbezahlten Gala/Top40 - Bands zu spielen oder du musst arbeiten. Wenn du dann die Musik so liebst das du nach der Arbeit noch 4 Stunden ĂŒben kannst, recorden, was auch immer, bereit bist alles andere zurĂŒckzustellen,dann wird sich ein Erfolg in irgendeiner Form auch einstellen. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann hast du den Erfolg auch nicht verdient.
Wer glaubt die Musikindustire hat den Auftrag, Kultur zu schaffen, der irrt. Das Einzige was die mĂŒssen ist Geld verdienen.Und das ist auch legitim.Ich bin eigentlich oft auf Konzerten. Wenn ich dann sehe das eine Band ihre CD dort fĂŒr 15 Euro verkauft bekomm ich Schmerzen.Auf der einen Seite wird ĂŒber zu hohe CD Preise gemotzt und dann verkaufen sie das Album zum gleichen Preis wie was weiss ich..Media Markt oder Amazon. Und das, obwohl dort kein Vertrieb,kein Einzelhandel mit dran hĂ€ngt.Also der MI vorzuwerfen sie wĂ€re zu sehr kommerziell, sollten sich einige Leute noch mal ĂŒberlegen.8 Euro fĂŒr eine CD einer "Amateurband"..ok...aber 15?? Nee,diese Leute sind nicht besser als ÂŽne Firma wie Sony..sie wollen Geld verdienen.Also erstmal an die eigene Nase fassen... es gibt eine ganz ausgezeichnete Untergrundszene in allen Stilrichtungen, gerade im HipHop...wĂ€r diesen Leuten vorwirft sie seien kommerziell, der sollte sich erstmal mit dieser Szene auseinandersetzen...letztendlich ist jeder der Musik als Hobby betreibt und mehr einnimmt als er fĂŒr seinen Gig aufwenden muss kommerziell . Hobbys kosten Geld...ÂŽn SchlittschulĂ€ufer der seine Pirouetten aufÂŽm Teich dreht nimmt auch kein Geld dafĂŒr wenn Leute ihm dabei zusehen. Warum freut sich der Durchschnittsmusiker nicht einfach darĂŒber das er vor Leuten seinen Beitrag zur Kultur darbieten darf...Sein Hobby öffentlich ausleben kann .Nee, er will gleich Geld sehen..und ÂŽn superfettes catering...aber rummosern wen eine Firma geld verdienen möchte... :cool:
 
honeyweed":1lcnma9o schrieb:
nehmen wir jetzt also an, das absolut geniale talent wendet sich an dein "klein- und spartenlabel". ja, und dann? was passiert dann, deiner fachmĂ€nnischen insidermeinung nach? wo kommt das geld fĂŒr den lebensunterhalt her? das geniale talent hat dann zwei möglichkeiten: gitarrenunterricht, saiten verkaufen im nĂ€chsten musikshop oder callcenter :) weil von den gigs kann das talent sicher nicht leben. das album das aufgenommen wurde steht zwar in den einschlĂ€gigen lĂ€den aber kann ja auch vom "klein- und spartenlabel" nicht ausreichend beworben werden, weil die nĂ€mlich nur so geniale talente unter vertrag haben, die aber leider alle keine tontrĂ€ger verkaufen. usw. usf.

sorry, aber ich unterstelle dir jetzt mal das du keinen blassen von der realitĂ€t im professionellen umfeld hast. aber ich lasse mich gerne vom gegenteil ĂŒberzeugen, am besten durch beispiele.

Lieber honney, ich kann Dich leider auch nicht vom Gegenteil ĂŒberzeugen. Unsere Band ist auch bei einem kleinen Label und viele Freunde von mir auch. Der CD-Verkauf geht eher schleppend und hauptsĂ€chlich ĂŒber Gigs. Kenne auch keine Band, die es vom kleinen zum großen Label geschafft hat.

Ich kenn ne Band, die machen einfach Touren durch Deutschland und Osteuropa um sich eine Fangemeinde aufzubauen. Das scheint halbwegs zu funktionieren, aber mehr als ein unterstes Beamtengehalt kommt da nicht raus, ausser Spesen, Überleben und Spass.

Man kann so versuchen, dass man viel Zeit investiert, seinen Job hinschmeisst und bereit ist, ĂŒber Jahre kaum Geld zu haben oder man hat einfach mal GlĂŒck. Mit TV-UnterstĂŒtzung durch Bohlen und Co verschwinden die Superstars stets wieder in der Versenkung.

Musik, die mir gefĂ€llt, lĂ€sst sich wohl nicht so gut verkaufen, deshalb kauf ich auch nicht viel. Sicher kann man sich die Sachen von Juli ĂŒber Gröne bis Xavier N auch mal anhören. Aber deutschsprachige Band haben meist mit von Metaphern ĂŒbersĂ€ten hymnenartigen Songs Erfolg. Der Gag " Wo bist Du meinen Sonnenlicht " ist meiner Meinung nach von Xavier Ns Texten nicht mal so weit entfernt.

Es gab mal ne Studie im Rahmen der Tokio-Hotel-Idee, dass besonders 10 bis 14jĂ€hrige MĂ€dchen gerne CDs kaufen. Die kennen sich noch nicht so gut mit Rechneren aus und möchten auch gerne die originalen Inlets besitzen. Asiatisches Outfit ist zur Zeit auch angesagt, also hatte man schon zwei Entscheidungskriterien fĂŒr die Bandidee von TH. Weis leider nicht mehr, in welcher Zeitschrift der wirklich interessante Artikel stand.

Von ner Top40 Band wĂŒrd wohl kaum einer ne CD kaufen, die mĂŒssen sich schon live ihr Geld erspielen.

Mir ists eigentlich auch egal, ob die Musik aus Deutschland kommt oder anderswoher. Wenn hier jemand ein schönes MP3 reinstellt ich ne geile Amateurband sehe freue ich mich, aber ob ein Weltstar aus Deutschland ist oder nicht fĂŒr mich zweitrangig.
 
Alanis Morissette - the collection

Sie gehört zu denen, die bewiesen haben, dass man gut, erfolgreich und emotional sein kann.

Die deutsche Musikszene wird wohl noch Jahre brauchen, bis sie Leute mit solchem Niveau vorweisen kann. Bis dahin gibt's eben das Zeug aus den USA...

Hallo,

zu behaupten, in Deutschland tÀte sich nichts, ist leider ein Zeichen
dafĂŒr, sich nicht genĂŒgend mit der deutschen Musikkulturlandschaft
auseinander zu setzen und gesetzt zu haben. Das Niveau ist vorhanden,
emotionale und spielerisch fantastische Musik zu machen. Nur die
Musikindustrie hat davon immer noch nicht genug mitbekommen. Das
ist eher das Problem, war es immer, wird es vermutlich auch weiterhin
sein, solange alte GeldsĂ€cke darĂŒber befinden, wer im Radio lĂ€uft
und was Otto-Normal-Verbraucher als musikalischen Einlauf tÀglich
im Radio zu konsumieren hat ...
 
Die deutsche Musikindustrie ist fĂŒr mich zumindest mal nicht tod, sie ist nur grade wieder mal im Umbruch.
Was im Radio lĂ€uft wird Mainstream geschimpft und jeder, egal wen man fragt, sagt, dass er so einen Scheiss nie hören wĂŒrde, ich frage dann immer, warum es so etwas dann ĂŒberhaupt gibt.
Deutschland ist es glaube ich leid, immer und immer wieder mit dem Selben vollgepflastert zu werden, außerdem haben wir Deutschen immer noch Angst vor VerĂ€nderung, da wir ja was falsch machen könnten, oder etwas Unvorhergesehenes geschehen könnte und das geht ja bei uns schon gar nicht.
Ich will uns nicht schlechter machen als wir sind, deshalb sage ich, dass es durchaus gute und sinnvolle AnsÀtze gibt.
Seit Jahren schon finden in Jugendzentren und anderen öffentlichen PlĂ€tzen an denen viele junge Leute an zu treffen sind regelmĂ€ĂŸig Konzerte statt, auch von solchen Bands und KĂŒnstlern, die nicht bekannt sind.
Es geht meiner Meinung nach hier in Deutschland wieder mehr zum Individualismus was den Musikgeschmack angeht.
Kein kĂŒnstlicher Superstar hat ĂŒberlebt, wie denn auch, gepusht durch Medien und durch die selben wieder fallen gelassen.
Es sind meistens die KĂŒnstler die ihre Steine getragen haben wĂ€hrend sie ihren Weg gepflastert haben die heute noch groß sind.
QualitĂ€ten hat unser Land in Sachen Musik genug, man nehme nur Rammstein, die weltweit erfolgreich sind, oder Xavier Naidoo und viele andere Bands und KĂŒnstler.
Wir Deutschen mĂŒssen uns endlich mal wieder trauen zu uns selbst und zu unserem Land zu stehen, sonst dauert das wohl noch einige Zeit bis es in Deutschland zu einer Individualisierung des Einzelnen kommt.
Heute springt jeder dem hinterher, was gerade alle machen, bzw. die Medien vorschreiben was hipp ist.
Man muss sich nur fragen warum.
Die Antwort ist die selbe als die vor rund 400 Jahren wenn man Gelehrte danach gefragt hat, warum die Leute dem absolutistischen Herrscher folgen:
WEIL ES EINFACH IST
Ich persönlich bin jemand der es sich versucht leicht zu machen, aber nicht auf Kosten meiner IndividualitÀt.
Viele können sagen sie sind Indiviuell, jedoch ĂŒbersehen, dass sie einfach nur Dinge rezitieren, die ihnen mal ein anderer gesagt hat.
Kein Musikgenre ist hier ausgenommen.
Es ist eine einfache Formel:
Immer schön zustimmen + nie dagegenreden + machen was von einem erwartet wird (und das zu jeder Zeit und jeder Situation) = ein einfaches Leben auf der ganzen Welt.
Die Frage die sich dabei jeder einzeln stellen und fĂŒr sich ohne Hilfe anderer und deren Beeinflussung beantworten muss ist einfach nur die:
Will ich individuell sein oder nicht.
Das wir uns nicht falsch verstehen, IndividualitĂ€t ist nicht gegen den Strom schwimmen, sondern zu seiner Aussage, zu seiner Meinung und zu seinen GrundsĂ€tzen zu stehen und diese fĂŒr sich persönlich durch zu setzten.
Auch ist es nicht unbedingt individuell sich krass anders zu kleiden, sondern es zu vertreten, wie man sich kleiden, oder ob man zB Fleisch ist oder Vegetarier ist, oder ob man fĂŒr oder gegen Felle ist, oder ..., oder...
Es gibt hier unzÀhlige Beispiele.
IndividualitĂ€t kann auch in einer angepassten Gesellschaft sein, sich einfach mal fallen zu lassen und eben nicht im kĂŒnstlich erzeugten Stress von heute unter zu gehen.
Ich als SchĂŒler sehen es immer hĂ€ufiger und habe es schon oft genug miterlebt, wie sich Leute vor Exen oder Kurzarbeiten, Abfragen, VortrĂ€gen oder Klausuren extremst nervös und gereizt, sowie aufgeregt und stress machen.
Dabei geht alles viel leichter wenn man ein wenig Ruhe in die Situation mit einfließen lĂ€sst.
ZurĂŒck zum Haupttopic:
Ob der Deutsche nun KĂŒnstler an der Spitze haben will die sich schnell melken lassen oder nicht ist irrelevant.
Wichtiger ist die Frage, ob sich unsere KĂŒnstler endlich mal ĂŒber den Markt erheben können und ihre absolute Übermachtssituation nutzen oder weiterhin nur rumheulen.
Thomas D. sagte mal "Mein Stift ist ein Schwert, mein Schwert".
Diese Aussage respektiere ich sehr, da ein Songwriter viel mit einem Lied anrichten kann, ob im Herzen eines Menschen oder im Hirn, nur sollte Deutschland, wie es hier so schön heißt, endlich lernen, darauf zu hören, denn AnsĂ€tze gĂ€be es wohl genug.

MAX
 
genau, es gibt in deutschlang genug talente, nur leider ist es recht schwierig diese zu finden, da viele es nicht schaffen ĂŒber einen regionalen erfolg rauszukommen.

das die plattenfirmen geld verdienen wollen ist bekannt. das die ganze zeit am jammern sind auch. tim renner, ehemaliger chef von universal, der grĂ¶ĂŸten plattenfirma sagte mal zu mir: wenn man musik als geringwertiges konsumgut vermarktet, muss man sich nicht wundern, wenn es auch als solches betrachtet wird. wenn die jugendlichen z.b. die entscheidung treffen mĂŒssen sich eine cd fĂŒr teuer geld zu kaufen oder ihr jamba-abo zu verlĂ€ngern...

eine andere sichtweise: seit ein paar jahren geht der trend zu deutschsprachigen musik. das sehe ich mit gemischten gefĂŒhlen. also songwriter finde ich es gut, wenn leute versuchen ihre gefĂŒhle in ihrer muttersprache auszudrĂŒcken. das resultat begeistert mich allerdings nicht immer, aber die englischen texte sind auch nicht immer "gehaltvoller". englischsprachige kĂŒnstler aus germany haben es seitdem schwer. wenn man z.b. als deutscher kĂŒnstler versucht mit rock/pop auf einen grĂŒnen zweig zu kommen hört man in letzter zeit von den a&r's oft: das ist ja alles ganz super, aber wenn wir sowas haben wollen, dann kaufen wir das vom mutterschiff aus usa oder england, quasi als import, das produkt ist schon fertig und muss nur in deutschland releast werden.

florian brauch, manager von den donots sagte mir dazu: als deutscher musiker muss ich entweder anerkennen, dass musik ein schönes hobby ist oder mich darauf einstellen, das ich dauerhaft ein leben auf "studentenniveau" fĂŒhren werde, was den lebensstandard angeht. mtv cribs oder Ă€hnliches habe ich noch nie bei einem deutschen kĂŒnstler gesehen. die deutschen kĂŒnstler, die mit ihrer musik auch geld verdienen kann man an einer hand abzĂ€hlen.

der ausgangspost dessen aussage mich geĂ€rgert hat, war aber, das es in deutschland keine kĂŒnstler von grossem format gibt, wie z.b. alanis morisette und das ist eben nicht richtig so. es gibt keine die kommerziell so erfolgreich sind, das mag sein (obwohl alanis auch schon ihre probleme mit ihrem label hatte, weil ihre letzten platten vom verkauf her weit unter den erwartungen geblieben ist).

man muss eben nur genauer hinschauen. es gibt independentlabels die einen guten job machen und fĂŒr kĂŒnstler die wirklich hart arbeiten und viele entbehrungen in kauf nehmen gibt es immer einen weg, aber trotzdem finde ich es schade, das leute die so hart arbeiten dafĂŒr keinen gerechten lohn empfangen. that's it!

lg

alex
 
honeyweed":3unmypij schrieb:
...
das die plattenfirmen geld verdienen wollen ist bekannt. das die ganze zeit am jammern sind auch. tim renner, ehemaliger chef von universal, der grĂ¶ĂŸten plattenfirma sagte mal zu mir: wenn man musik als geringwertiges konsumgut vermarktet, muss man sich nicht wundern, wenn es auch als solches betrachtet wird. wenn die jugendlichen z.b. die entscheidung treffen mĂŒssen sich eine cd fĂŒr teuer geld zu kaufen oder ihr jamba-abo zu verlĂ€ngern...

Na wenn der gute Tim Renner das erkannt hat, dann frage ich mich aber, was er gegen diese Tendenzen unternimmt. Sieht fĂŒr mich eher so aus, als wĂŒrde er mit seinem Motor-Label und Motor-FM in die selbe Kerbe hĂ€mmern.

C-ya
 
Es gibt da ein schönes Beispiel. Die Skandinavier (besonders die Schweden) haben eine eigenstĂ€ndige und selbstbewußte musikalische Sprache aus ihrer folkloristischen Tradition und aus einer kreativen Kulturpolitik (Jazz im Musikunterricht) heraus entwickelt.
In Deutschland fehlen diese Komponenten zum Teil ganz.
Beispiel: Jonas 11 spielt Gitarre und ist vom Klassik-Musikunterricht genervt, deutsche Folklore wird von vielen ernsthaften KĂŒnstlern höchstens als Schimpfwort benutzt. Es fehlt jede Art von Identifikation.
Inspiration muß sich der neugierige und interessierte KĂŒnstler erst einmal von außerhalb holen(auch keine QualitĂ€tsgarantie). Der große Rest wĂ€chst mit monokulturellem Hintergrund (Massenmedien) auf, kennt es nicht anders und will auch nichts anderes wissen. Wenn ich eine wabernde, stillhaltende Gesellschaft haben möchte, dann laß ichs so wie es ist, der Steuerbarkeit wegen. Wenn ich zur KreativitĂ€t und Improvisation(!) in einer Gesellschaft aufrufe, dann appelliere ich an die UnabhĂ€ngigkeit jedes Einzelnen. Auf den großen Zampano, oder auf das Grundgehalt zu warten, ist Energie-und Zeitverschwendung.

Mit klarem Blick und Visionen wÀren wir dann vielleicht auch in der Lage die bestehende Gesellschaftsform zu verÀndern, aber wer will das wirklich? :roll:

GrĂŒĂŸe, Uwe
 
Ehrlich gesagt finde ich schon, dass es abseits des Dudelfunk-Mainstreams schon einige gute deutsche Musiker und Bands gibt. NatĂŒrlich finden die eben nicht in den Massenmedien statt. Dank des I-Netzes lassen sich solche Sparten wesentlich besser entdecken.
Manchmal kommt in mir aber immer noch der antiquierte Reflex auf, dass 33 Fernsehsender und eine ebenso große Zahl an frei empfangbaren Radiostationen irgendwie reprĂ€sentativen Musikgeschmack bieten. Dem ist aber nicht (mehr) so. Genausowenig aussagekrĂ€ftig sind die Charts. Die drĂŒcken nĂ€mlich lediglich Verkaufszahlen und keine QualitĂ€t aus. So deprimierend wohl die Erkenntnis ist: Da hilft nur seine Musik mit Überzeugung machen und Spass dabei haben.
 
also ich verstehe euer geschimpfe noch immer nicht.
die deutsche szene ist doch mehr als lebendig.
viele junge bands und auch arrivierte kĂŒnstler.
natĂŒrlich gefĂ€llt nicht jedem alles aber das die szene tot wĂ€re stimmt doch nicht.
ich glaub eher das es in D (so wie in Ö) ĂŒblich ist mal zu schimpfen und alles was aus dem eigenen land kommt schlecht zu finden da stolz aufs land verpönt ist. schade drum find ich.

deutschland hat im ausland einen besseren ruf als im inland!
 
Der Bezug zu deutscher Volksmusik ist ja in der Tat schwierig. Ich selbst war Anfang der 90er in einer Band, die sich aus dem Folk jeglicher Coleur bedient hat. Bretonisch, schottisch, irisch genauso wie sĂŒdamerikanische EinflĂŒsse, Cajun, american Folk und gleichberechtigt deutsche Sachen. Beipielsweise alte Texte, die neu vertont wurden, auch viele regionale Sachen (z.T. alte Gedichte, Kinderlieder ...). Auch alte MelodiefĂŒhrungen, die in neue Arrangements eingearbeitet wurde. Da gibt es vielerlei EinflĂŒsse auch bei anderen Musikern, die das ganz selbstverstĂ€ndlich (und teilweise unbewußt) machen. So muss es auch sein. Gute Melodien, egal woher, werden immer weitergetragen und am Leben gehalten.

Zur "deutschen Szene": Die gibt es halt, sie unterliegt auch internationalen EinflĂŒssen und wie ĂŒberall gibt es innovative, tolle Sachen. Und wie ĂŒberall gibt es UnsĂ€gliches ... Ich freue mich immer, wenn Leute eigene Kanten haben und Profil zeigen. Seed z.B. ist nicht meine Musik, aber die Band hat was. Und so gibt es Tausende ...
Bei mir juckt es auch wieder, eigene Sachen in Angriff zu nehmen, einige Ideen sind da, schau mer mal ...
 
Moin moin,

Ich kann nicht verstehen, wieso hier soviel von einer toten Szene die Rede ist. Es gab noch nie soviele deutsche oder gerade deutschsprachige Bands, die erfolgreich sind. Und es ist doch lÀngst nicht alles emotionsloser, rein massenkompatibler Bohlen-Schrott. So lebendig wie in den letzten Jahren war es doch noch nie.

Grönemeyer, Ärzte, Hosen, Beatsteaks, Max Herre, Joy Delaney, F4, Seeed, Ohrbooten, Jan Delay, Silbermond, Pur, Helden, Rammstein, Xavier Naidoo und einige andere.

Die Liste der Mittelfeld- bzw. Top-Acts ist inzwischen richtig lang. Wo ist das Problem, jetzt mal unabhÀngig davon, ob Ihr die einzelnen Bands mögt oder nicht?

Nur wer immer noch versucht, 1:1 Kopien der internationalen Acts auf die Beine zu stellen, weil er keine eigene Idee hat, bekommt keine Chance. Die Erfolgschancen waren noch nie so groß wie jetzt, weil wir Deutschen unsere Sprache endlich schamfrei hören und singen. Und ich persönlich finde das richtig gut.
 
gitarrenruebe":1vr71f7e schrieb:
Bei mir juckt es auch wieder, eigene Sachen in Angriff zu nehmen, einige Ideen sind da, schau mer mal ...

Das gefĂ€llt mir. Der eigene-Song-Threat ist einer der spannendsten. Vielleicht ist es ja auch eine gute Idee mal Halbfertiges zu posten und bei Gefallen eine akustische Befruchtung zuzulassen. Ich glaube dann wĂŒrde die Post abgehen... :top: **) :evil: :shock: :dafuer: :dagegen: :wtf: ^^ :motz2: :clap: :cool: :cry: :banana: :gaehn: :oops: :clap: :isso!: :clap:
 
Christof":gblfhz6j schrieb:
Wo ist das Problem, jetzt mal unabhÀngig davon, ob Ihr die einzelnen Bands mögt oder nicht?

Das Problem liegt darin, dass es einfach viel zu bequem ist, das Radio einzuschalten, festzustellen, dass man die gerade Musik nicht mag, sondern sich zu besserem berufen fĂŒhlt, und daraufhin erstmal losmotzt, weil Motzen und Nörgeln gerade mal wieder in Mode ist.
Den Eindruck dieser Vorgehensweise werde ich zumindest bei dem einen oder anderen Posting in diesem Thread nicht los.
 

Beliebte Themen

ZurĂŒck
Oben Unten