Kleiner Fernsehtipp für Heavy Metal Fans

JerryCan

Power-User
7 Jan 2005
427
1
Waltrop
..., falls es in diesem Forum welche geben sollte.

Beim Blättern in der TV-Zeitschrift stieß ich heute morgen auf folgende Ankündigung:

Heute abend um ca. 23 Uhr auf SWR kommt eine Doku über das Plattenlabel Nuclear Blast unter dem Titel "Heavy Metal auf dem Land".

MfG

JerryCan
 
Hier ein kurzer Beschrieb, damit man auch weiss, um was es in dieser Doku geht:

Donzdorf am Rande der Schwäbischen Alb: ein dörflicher Ortskern mit Neubaugebiet, ein Schwimmbad, ein spitzer Kirchturm und ein Supermarkt. Hier, in tiefer schwäbischer Provinz, befindet sich die größte unabhängige Heavy-Metal-Plattenfirma der Welt. Sie betreibt Filialen in Los Angeles und anderen Weltstädten, und ihr Vertrieb beliefert weltweit jeden erdenklichen Ort. Ausgehend von der Firma „Nuclear Blast Records“ beobacht HEAVY METAL AUF DEM LANDE das skurrile Miteinander von beschaulichen Dorfbewohnern und einer kruden Hard-Rock-Szenerie. In der Versandabteilung von Nuclear Blast verschicken schwäbische Hausfrauen Totenköpfe und blutige T-Shirts in alle Welt und der katholische Pfarrer von Donzdorf wird von den Konfirmanden mit einer Nuclear-Blast-Einkaufstüte angetroffen. Markus Staiger hat aus seiner Begeisterung für Heavy Metal eine der größten Plattenfirmen dieser Branche gemacht und hat eigentlich alles, was man mit Mitte 30 erreichen kann. Das Leben auf dem Land gefällt ihm – es ist einfach, und die Leute sind nett. Was bleibt ist seine Rastlosigkeit, der er mit der Hilfe einer schwäbischen Yoga-Lehrerin Herr zu werden versucht. Michael Siegl lebt nach dem Abitur noch bei seinen Eltern und weiß nicht so recht, wohin er gehen soll. Im Dorf ist nichts los, aber wegziehen will er auch nicht. Er glaubt, dass Heavy Metal gegen alles hilft - auch gegen Geschirrspülen und Kloputzen. Die Sesamstraßen-Tapete in seinem Zimmer ist zugepflastert mit Heavy Metal Postern, und er ist stolz auf seine Mutter, die in der Lage ist, Iron Maiden von anderen Bands zu unterscheiden. Oli Barth bezeichnet sich als ‚Altmetaller’. Auch er ist im Dorf geblieben und stellt in seinem Textilbetrieb vorwiegend Strickwesten für Rentner her. Spaßeshalber produziert er hin und wieder Pullover mit Totenköpfen und Monstern. Er wird auch noch Metal hören, wenn auf seinem Kopf längst kein Haar mehr zum Headbangen wächst. Handelt es sich hier um ein Heavy-Metal-Ufo in dörflicher Idylle, einen Fremdkörper am Rande einer ruralen Gesellschaft? Oder ist nicht gerade das Dorf, die Beschaulichkeit des Landlebens, ein idealer Standort für die Produktion eines im Großen und Ganzen konservativen Musikgenres? Ist Heavy Metal also einfach eine der Möglichkeiten, gegen Traditionen und Konventionen des ländlichen Lebens zu rebellieren oder ist es womöglich unversehens zum Mittel der Bewahrung ländlichen Lebensstils geworden? HEAVY METAL AUF DEM LANDE steckt voller sehenswerter Sequenzen und sympathisch-verrückten Charakteren. Auch wer mit dieser extremen Musik nichts anfangen kann, wird seine Freude haben.
 

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