Rio-Palisander und der Wahnsinn mit Zoll und Bundesumweltamt

MarWin

MarWin

Bekanntes Mitglied
15 Mrz 2006
53
2
Sankt Augustin
Hallo Leute,
in der letzten Gitarre & Bass war ein Leserbrief zum Thema Rio-Palisander mit recht üblen Aussichten für die Zukunft.

Superkurze Zusammenfassung:
Besitzer von Gitarren mit Rio-Palisander müssen ein CITES-Zertifikat zur Gitarre besitzen, ansonsten würde das Instrument beschlagnahmt.
Die Beschlagnahmung erfolgt zweimal. Das erste mal vom Zoll und danach vom Bundesumweltamt.

Habt Ihr genauere Infos zu dem Thema?

Sollte man sein Schätzchen evtl. nicht zur Session mitnehmen?

Nach meinen Infos ist der Handel nicht erlaubt und zertifizierungspflichtig.
Gilt dies jetzt neuerdings auch für den Besitz?

Bis kommenden Freitag.
Martin
 
Meines Wissens ist der Besitz von Gitarren mit Rio Palisander kein Problem.
Beim Verkaufen sieht es allerdings ganz anders aus. Ohne Zertifikat bzw. Gutachten zum Alter des Holzes klopft evtl. der Zoll an.
Ebenso: Übertritt von Staatsgrenzen!
gruss
Bjoern
 
Tach zusammen!

Ich habe keine Ahnung, aus was für einem Palisander meine Gitarrengriffbretter sind. Muß ich die jetzt dem Zoll vorführen, um sie amtlich begutachten zu lassen? :stupid:

Haben die Verursacher dieser Vorschriften wirklich keine anderen Probleme?

Es wird Zeit. :bomb:
 
Hi

Hab auch den G+B Leserbrief hier vor mir liegen.
Wenn ich es richtig verstanden habe ist

Der Import solcher Hölzer ist verboten.
Der Handel mit solchen Instrumenten, auch wenn sie vor 1992
gebaut wurden , nur mit Vermarktungsgenehmigung erlaubt.
Das gilt auch für gebrauchte Instrumente also auch Ebay etc.
Für eine Vermarktungsgenehmigung muss die Historie
des Instruments , vom Hersteller zum gegenwärtigen Besitzer,
lückenlos dargestellt werden. Vor 1992 gebaute Giterren etc brauchen
ein Gutachten das es vor 1992 gebaut wurde, mit der bei der
entsprechenden Behörde eine Vermarktungsgenehmigung beantragt
werden kann.......

Darüber hinaus ist Zurschaustellen (Konzerte, Vintage Shows etc)
mit solchen Instrumenten verboten.

Noch Fragen

:eek:


Laut GB Info kann man an No1 in HH wenden , die sich darauf
spezialisiert haben, Nachweise für solche Instrumente
zu recherchieren ........?


:?
 
Ich seh da jetzt überhaupt keine Schwierigkeiten...

Modellnummer und Seriennummer an den Hersteller schicken, mit dem blöden neuen Urteil Winken und ein CITES Zertifikat anfordern.

Die Hersteller werden mit sicherheit vordrucke und Zertifikate haben. Auch wenn Sie nur gefakt sind.
 
MarWin schrieb:
Hallo Leute,
in der letzten Gitarre & Bass war ein Leserbrief zum Thema Rio-Palisander mit recht üblen Aussichten für die Zukunft.
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Dr.Dulle schrieb:
Hi

Hab auch den G+B Leserbrief hier vor mir liegen.
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Leserbriefe? Von wem und mit welchem (juristischen) Fachverstand geschrieben?
Ich hab' G&B nicht vorliegen.

Übrigens hatten wir diese Diskussion schon mal.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es ein Rückwirkungsverbot gibt. Sprich: Für Dinge die gestern geschehen sind, gilt das heute beschlossene Gesetz nicht.

Ich mach' mir wegen eines Leserbriefes jedenfalls nicht in die Hose.
 
@Frank:

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/cites/Info_Dalbergia_nigra.pdf
 
Chris_1981 schrieb:
Ich seh da jetzt überhaupt keine Schwierigkeiten...

Modellnummer und Seriennummer an den Hersteller schicken, mit dem blöden neuen Urteil Winken und ein CITES Zertifikat anfordern.

Die Hersteller werden mit sicherheit vordrucke und Zertifikate haben. Auch wenn Sie nur gefakt sind.
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Das ist leider ein Irrtum, wenn es um die Fa. Gibson geht. Siehe letzter Punkt: http://www2.gibson.com/Support/FAQ-Tonewoods.aspx
 
olerabbit schrieb:
Das ist leider ein Irrtum, wenn es um die Fa. Gibson geht. Siehe letzter Punkt: http://www2.gibson.com/Support/FAQ-Tonewoods.aspx
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Ob Sie diesen Punkt nach der neuen Regelung noch halten können ist Fraglich...
 
frank schrieb:
Leserbriefe? Von wem und mit welchem (juristischen Fachverband geschrieben?
Ich hab' G&B nicht vorliegen.

Übrigens hatten wir diese Diskussion schon mal.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es ein Rückwirkungsverbot gibt. Sprich: Für Dinge die gestern geschehen sind, gilt das heute beschlossene Gesetz nicht.

Ich mach' mir wegen eines Leserbriefes jedenfalls nicht in die Hose.
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Ich hab natürlich die G+B vor mir liegen. In die Hose mach mir auch
nicht. Und klar wird es ein Rückwirkungsverbot geben. Das ändert
aber nichts daran wenn du Heute oder in Zukunft Gitarren
mit entsprechenden Hölzern gebraucht verkaufen willst.
Also der Leserbriefschreiber schildert es so:

Onlineangebote zum Verkauf mehrerer Gitarren =>
Wohnungsdurchsuchung durch den Zoll + Beschlagnahmung
sämlicher Gitarren und des PC => Eröffnung Strafverfahren =>
Einstellung des selbigen nach 1,5 Jahren =>
Beschlagnahme 3 PRS Gitarren durch das Umweltbundesamt
mit der Ankündigung das diese Gitarren zur Wahrung "öffentlichen Interesses" zerstört werden sollen :shock: ,
wenn ein Importnachweis nicht erbracht werden kann .........
 
Chris_1981 schrieb:
@Frank:

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/cites/Info_Dalbergia_nigra.pdf
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Danke, Chris. Man muss schon genau lesen.
Dort wird die Ein- und Ausfuhr des Rio-Palisanders geregelt. Die Erlaubnis muss derjenige besitzen, der ein- oder ausführt. Nicht aber der Konsument.
Die Frage des Besitzes wird dort nicht geregelt, was soviel heißt wie: Der bloße Besitz ist nicht betroffen.

Genauer zu klären wäre noch der Begriff "Handel (innerhalb der EU)". Bin ich als privater Verkäufer jemand, der im Sinne dieser öffenlichen Verlautbarung (denn mehr ist dieser Zettel nicht) handelt?
Ich würde sagen, nein, ich bin ein Verkäufer (einer gebrauchten Gitarre), aber kein Händler.
Aber bitte, mein juristischer Fachverstand hat auch seine engen Grenzen.

Chris_1981 schrieb:
olerabbit schrieb:
Das ist leider ein Irrtum, wenn es um die Fa. Gibson geht. Siehe letzter Punkt: http://www2.gibson.com/Support/FAQ-Tonewoods.aspx
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Ob Sie diesen Punkt nach der neuen Regelung noch halten können ist Fraglich...
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Na ja, das deutsche Recht wird Gibson USA kaum zu etwas zwingen können.
 
Chris_1981 schrieb:
Ob Sie diesen Punkt nach der neuen Regelung noch halten können ist Fraglich...
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Aber aktuell ist es ja noch so:

"Will Gibson provide paperwork declaring the wood origins (per Lacey Act) for Customs if I take this new guitar out of the country?

No. There is no known official form for a manufacturer to provide to a customer." (Zitat aus den oben gelinkten Gibson-faqs)


Ist ja schon heftig von Gibson!

Springen da nicht notfalls die Höndler ein. Haben die nicht so eine Art Generalversicherung von ihren Lieferanten/Importeuren. Ansonsten wäre es ja ein Leichtes, massenweise viele teute Gibsons & Co, bei den Grosshändlern zu beschlagnamen. Geschieht aber doch nicht?!


Ist natürlich blöd, wenn man eine teure Gitarre gebraucht gekauft hat und den original Kaufbeleg nicht mit dazugekriegt hat.

Sollte man vielleicht in Zukunft, beim Gebrauchtkauf, drauf achten, wenn Palisander verbaut wurde.
 
frank schrieb:
Die Frage des Besitzes wird dort nicht geregelt, was soviel heißt wie: Der bloße Besitz ist nicht betroffen.
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Das scheint korrekt zu sein. Ich habe letztens eine Radiosendung gehört wo jemand vom BfN dazu Stellung genommen hat.
Wenn Du allerdings das Ding auf einer Bühne spielst und jemand wirft ein paar Cent in den Hut, gilt das als kommerziell und Du brauchst eine Vorbesitzbescheinigung, so die Aussage des BfN Menschen.

Und das ist dann genau die Stelle an der sich mir die Fussnägel aufrollen. Haben die im BfN Teppichfasern geraucht, oder was ist da los? Den Handel mit dem Zeug zu verbieten ist die eine Sache, mir aber eine Bescheinigung abzuverlangen wenn ich meine Klampfe Gassi führen will, das ist eindeutig deutsch.
So etwas kann nur passieren, wenn man händeringend versucht Zielvorgaben für den Pförtner zu vereinbaren.... *Kopfschüttel*

Ralf
 
Mathes schrieb:
Ist ja schon heftig von Gibson!

Springen da nicht notfalls die Höndler ein. Haben die nicht so eine Art Generalversicherung von ihren Lieferanten/Importeuren.
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Mathes: Für Dich noch einmal:
1. Wer importiert, bedarf der Einfuhrerlaubnis.
2. Wer innerhalb der EU handelt, bedarf einer behördlichen Vermarktungsbescheinigung.
3. Wer Rio-Palisander u.a. in den Verkehr bringt, mus darüber Buch führen.
Da muss niemand einspringen, weil jeder in der Kette seine Pflichten hat.

Man kann nur hoffen, dass diese Unternehmen in Besitz der erforderlichen Erlaubnisse sind. Wenn nicht, dann kann's für sie teuer werden.

Würde mein Instrument, dass ich hier in einem Laden mit Rechnung pp. gekauft habe, beschlagnahmt und zerstört, weil die Dokumente nicht vorhanden waren, würde ich sofort Schadensersatzansprüche bei dem Laden geltend machen. Grund: Der Kauf (das Rechtsgeschäft) war sittenwidrig, weil gegen geltendes Recht verstoßend. Mit der Beschlagnahme und Zerstörung des Instrumentes ist mir ein Schaden entstanden. Ich vermute, das Ding geht zu meinen Gunsten glatt durch die Instanzen.
 
Dr.Dulle schrieb:
Also der Leserbriefschreiber schildert es so:

Onlineangebote zum Verkauf mehrerer Gitarren =>
Wohnungsdurchsuchung durch den Zoll + Beschlagnahmung
sämlicher Gitarren und des PC => Eröffnung Strafverfahren =>
Einstellung des selbigen nach 1,5 Jahren =>
Beschlagnahme 3 PRS Gitarren durch das Umweltbundesamt
mit der Ankündigung das diese Gitarren zur Wahrung "öffentlichen Interesses" zerstört werden sollen :shock: ,
wenn ein Importnachweis nicht erbracht werden kann .........
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Ja, mag sein, dass der Leserbriefschreiber eine solche Schilderung abgibt. Ich frage nochmals zum einem nach seinem juristischen Fachwissen, zum anderen nach seiner Intuition, seinem Motiv für den Leserbrief.
Will er sachgerecht informieren? Da gehört mehr zu, als ein Fallbeispiel zu erzählen!

Vielleicht hat er (mangels eigenen Wissens oder was weiß ich aus welchen Gründen) vergessen zu erzählen, dass der lt. Fallbeispiel Betroffene die Gitarren importiert hat, ohne die erforderliche Erlaubnis dafür zu besitzen?

Die Menge, die er zum Verkauf anbot, deutet darauf hin, dass er mit diesen Gitarren gewerbsmäßigen Handel (da ist es, das besondere Wort) betrieben hat.

Dann träfen ihn die Maßnahmen zu recht. Völlig egal, ob er davon wußte oder nicht.
Aber das heißt noch lange nicht, dass jedermann, der eine gebrauchte Gitarre vertickert, sich strafbar macht oder die Beschlagnahme befürchten muss.

Hier muss ein nachvollziehbares Quellenstudium her. Alles andere ist doch nur Kappes, bestenfalls geeignet, um Panik zu erzeugen.
 
frank schrieb:
Ich erwarte den Entwurf einer ersten fundierten Ausarbeitung bist Dienstag, 07.08., 12.00 h.
:lol: :lol: :lol:
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Eieiei, Quellenstudium, Ausarbeitung. Mist, ich wusste doch, das ich heute noch was für mein Studium tun wollte :oops:
Gibts halt wieder mal ne Nachtschicht :-(
Warum hat der Tach nur 24h :lol:
 
Oben erwähnte Radiosendung ist am Ende dieser Seite zu finden:
http://www.no1-guitars.de/node/222

Vor allem der Moderator nervt durch ständige falsche Ausdrucksweise, aber der Experte dort erklärt es, vor allem am Ende noch einmal schön genau.
 
Bitches Brew schrieb:
Oben erwähnte Radiosendung ist am Ende dieser Seite zu finden:
http://www.no1-guitars.de/node/222

Vor allem der Moderator nervt durch ständige falsche Ausdrucksweise, aber der Experte dort erklärt es, vor allem am Ende noch einmal schön genau.
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Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet das dem (dem Experten) eine Tracht Prügel angeboten wurde. Schade eigentlich....
 
...da kann einem ja ganz anders werden...

und jetzt bin ich umso mehr froh keine alte Gibson oder auch eine 2003er R9 zu besitzen...

Was Bonamassa da für einen Akt vollführen müsste wenn er mit seinen alten Äxten hier in EU-country spielen wollte... das würd ich mir auch nicht geben...

Jetzt kommen dann gar keine ollen Gitarren mehr auf die Bühnen... oder?

PIT... :?
 
Da hätt ich was für Sie:

[img:372x526]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/triangelkammalghvonjd3.jpg[/img]

:cool:
 
Batz Benzer schrieb:
Da hätt ich was für Sie:

[img:372x526]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/triangelkammalghvonjd3.jpg[/img]

:cool:
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Hahaha! Wo ist hier der "Like-Button"? :-D :-D :-D
"... irgendwas von Framus" :ptg_muahaha:
 

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