Umbau einer LP-Std von Tunamatic-ABR-Bridge auf Wraptail

Blues-Verne

Power-User
8 Dez 2008
675
1
Peetown @ SP
Umbau einer LP-Std von Tunamatic-ABR-Bridge auf Wraptail

Versuch macht kluch!

Ein kleiner Eiblick in das Klangergebnis eines kürzlich vorgenommenen Umbaus einer hundsgewöhnlichen LP-Std von Tunamatic-ABR-Bridge auf Wraptail:

Trocken angespielt wurde der Ton der Paule satter, runder - fast möchte ich sagen dunkler, doch der eigentliche Zugewinn besteht im Tonaufbau: schnelleres Einschwingen - der Ton einer angerspielten Saite ist sofort da und klingt viel gleichmässiger und (natürlich) länger aus. Akkorde kommen irgendwie wuchtiger, dynamischer differenziert beim weich/leise oder hart/laut Anschlagen und klingen ebenfalls komplexer aus mit
grösseren Obertonanteil und Tiefenfundament.

Am Verstärker zeigen sich die vorstehend beschriebenen Charakteristika ebenfalls sehr deutlich, wobei gerade im Clean Modus das ausgeweitete Tonspektrum mit wunderschön singenden Linien richtig Spass macht.
Im High Gain, was nicht so meins ist, entsteht dann doch sehr schnell der Eindruck, dass nun obenrum zu viel kommt ...doch dafür bzw. dagegen hilft das Tone-Poti. Der Druckzuwachs untenrum ist dagegen ein wahrer Segen und könnte manchen Metaller mit Ibanez-Brettern schwer ärgern.

Versuch macht kluch!
Schon lange hatte ich solch einen Umbau im Kopf, neugierig, ob meine Theorie über die möglichen Vorteile dieses "weniger ist mehr" solcher Anordnungen sich bestätigen würde.

Was vorher nicht möglich war, weil ich einfach keine zwei gleichen Paulas hatte - und ohne ein Vergleichsinstrument zum direkten Gegenhören macht so eine Massnahme (eigentlich alle fundamentalen Änderungen) wenig Sinn.
Die gewählten Instrumente sind China-LPs von Jeson, der Fabrik, welche mit offiziellem Gibson-Vertrag sehr(!) brauchbare Instrumente baut und liefert. Im vorliegenden Falle mit richtig fetten 50ies-Hälsen und Humbuckern, deren tonale Charakteristik recht gut an die USA-Originale rankommt bei eher niedrigem Output, also Vintage-PAF.
Das Wraptail ist ein gesenkgeschmiedetes (sagt der Importeur) Gotoh-ALU-Stoptail, welches überfräst wurde mit der üblichen Treppenanordnung als "compensated bridge".

Beim Saitenaufziehen - ich habe bewusst die zuvor bereits gespielten und abgenommenen Saiten wieder aufgezogen für einen möglichst objektiven Vergleich - zeigte sich dann der Nachteil des schmalen Stoptails: die E1, B2, A5 und E6 des 11-49er DARCO-Satzes ragten mit der Umspinnung hinten so weit hoch, dass ich erst befürchten musste, die Saitenauflagepunkte der Fräskante würden nicht richtig belegt werden. Doch mit Anspannen und Endstimmung war der Saitenzug und daraus resultierend der Druck auf die Intonationskante dann doch ausreichend.

Ohne weiter gross auszuschweifen kann ich sagen, das hat sich gelohnt! Als nächstes werde ich die convertierte LP "zurück" bauen auf meine geliebten P90ies. DA bin ich mal gespannt!

Bilder und Nachträge dann als richtiges Review im Jänner, wenn mehr Zeit ist.
 
Hi Verne,

woher hast Du die Jeson Pauletten bezogen? Gibt es da einen Importeur oder Online-Shop?

LG
Ed
 
Hi,
die Jeson kannst du nur in China einkaufen. In Holland hat ein Quertreiber die mal angeboten mit original Gibson-Ausstattung, also genau diejenigen, welche auch an die Amis geliefert werden. That's over ...sagte der Staatsanwalt.

Ich habe meine sechs (nat. OHNE G-Logo!!) als Bestellung angehängt bei einem befreundeten Einkäufer eines grossen Importeurs. Versuche, danach die Stückzahl zu erweitern scheiterten. Übrigens war da auch diese dabei.

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear,a,show,g,1504-lp-custom-maple.html

Kannst du kaufen.

mfG,
Verne
 
Du schreibst, dass sich Tonal die Dinge doch gravierend ändern. Ich kann mir gerade nicht erklären, warum ich die BB2+3 in meiner 54er so sch*** finde. Ich habe schon mit anderen Pickups geliebäugelt und mich gefragt, ob es andere Pickups braucht, um den guten Sound entsprechend zu transportieren und dachte spontan an sowas wie P94... :roll:

Millionen Fliegen können doch nicht irren, oder sind die BBs wirklich so "falsch" in einer 54er, unausgeglichen im Sound, die Milde fehlt, am Steg harsch, irgendwie quäkig. OK im Bandkontext kann das alles gut sein aber zu Hause klingt das erstmal gewöhnungsbedürftig. :oops:
 
Alles Geschmacksache ...sagte der Affe und biss in die Kernseif.

Wie weit bzw. umfassend ist denn dein Erfahrungshorizont bezĂĽglich Paulinen??

Nach unzähligen Begegnungen und Erfahrungen mit Kunden der jüngeren Generation muss ich leider feststellen: es wird nur all zu oft am falschen Symptom rumgedoktord.

Als erstes die Standardfrage: welche Saitenstärke spielst du? ...über welchen Amp ...mit welchem Lautsprecher (-Chassis)?

Dann zur Gitarre selbst -->>
Mein Kernsatz: bevor auch nur eine Komponente gewechselt wird, MUSS erst mal das Vorhandene optimiert werden! Erst dann...

Sprich: wie sind die Pickups justiert - Höhe/Saitenabstand, Polschrauben, Schwabbelfedern, etc.pp.
Wie sind die Pickups/Schaltung intern verdrahtet? Welche Potentiometerwerte sind real vorhanden (grosse Streuung!!); was für Kondensatoren (doch nicht etwa noch die besch**denen braunen Keramikscheiben??) - ALLE diese Parameter bestimmen den Gesamtsound, den du hörst - von Raumeinflüssen und Luftfeuchtigkeit wollen wir hier mal absehen; auch das spielt eine Rolle.

Nicht umsonst darf ein erfahrener Gitarren-Techie geld dafür verlangen, dass er dir diese ja eigentlichen Grundlagen deines Arbeitsgerätes perfekt einrichtet. Wenn du mal in "my Les Paul"-Forum gehst und tagelang aufmerksam die dort gehandelten Tips und Hinweise, Vermutungen, Spekulationen, Schauermärchen, Milchmädchenrechnungen, Hirngespinste studierst, wirst du sicherlich sehr schnell begreifen, dass eine intensivere Beschäftigung mit Deinem Instrument bzw. dessen Technik unabdingbar ist auf dem Weg zum eigenen, ultimativen Ton

Und: Versuch macht kluch!
 
Blues-Verne":3bmfvvoi schrieb:
die Jeson kannst du nur in China einkaufen. In Holland hat ein Quertreiber die mal angeboten mit original Gibson-Ausstattung, also genau diejenigen, welche auch an die Amis geliefert werden. That's over ...sagte der Staatsanwalt.

Ich habe meine sechs (nat. OHNE G-Logo!!) als Bestellung angehängt bei einem befreundeten Einkäufer eines grossen Importeurs. Versuche, danach die Stückzahl zu erweitern scheiterten. Übrigens war da auch diese dabei.

http://www.guitarworld.de/gwpages/gear,a,show,g,1504-lp-custom-maple.html
Du willst uns damit aber nicht etwa sagen, dass die abgebildeten Gitarren sonst in China ein G-Logo bekommen und als solche in den Handel gelangen ?
 
Das ist schon klar, ich habe schon einige hinter mir in allen Preisklassen. Neben der Oxblood pflege ich aktuell auch eine Singlecut. Unverstärkt sind die Gitarren durchaus ähnlich gut aufgestellt, nicht gleich im Sound sondern in etwa gleich gut. Ich kann voll und ganz bestätigen, wie du den Unterschied beschreibst und mich nur ein wenig wundern, warum so viele Leute die in meinen Augen schlechtere Version des Instruments spielen. Aber ich war ja selber lange Zeit so. ;-)

Ich bilde mir ein zu wissen, wie sich eine gute Gitarre anfühlen und wie sie klingen soll. Die Ladies fühlen sich gut an aber klingen tut die eine edel, kräftig und dem Aussehen angemessen, die andere eher dünnlich, das stark übertrieben als charakterlos beschrieben werden kann. Charakter ist schon da aber etwas mehr davon würde ihr besser zu Gesicht stehen...

Der BB2 und BB3 sind eigentlich sehr beliebte Aggregate, die neuen Gibson Bumble Bees waren drin, jetzt sind es Jensens von RS Guitarworks. Dadurch wurde der Sound etwas samtiger but still "No Cigar". Die Potis wollte ich jetzt aber nicht rausreiĂźen.

Nun ja, wenn du meinst das es super wichtig ist wären die Amps ein Lone Star Special über eine 2x12" ToneTubbies Box, oder der kleine Marshall Class 5 oder ein kleiner Blackstar HT5 für zu Hause. Die Saiten sind 10er Pyramid Classic Nickel. An Einstellungen habe ich nichts geändert, außer die Brücke ausgewechselt. OK, das kann schon einiges verändern aber ich war von dem elektrischen Sound von vorne herein etwas skeptisch.
 
gitarrenruebe":3ssi0zfr schrieb:
Du willst uns damit aber nicht etwa sagen, dass die abgebildeten Gitarren sonst in China ein G-Logo bekommen und als solche in den Handel gelangen ?
Mensch Rolf,
natĂĽrlich NICHT! Die kommen zwar aus derselben Fabrik (eine von dreien, von denen ich weiss, die mit G einen OEM-Vertrag haben), aber sind schon alleine am spitzeren Body-Horn und der - ich nenne es jetzt mal "Unsung"-typischen - Kopfplattenform unterschieden. Aber die Quali ist identisch und amtlich, zumindest bei der Lieferung, die ich 2007 bekam.
Sogar die beiden honeyburst, welche mit Career-Logo kamen, haben zweiteilige (!) Mahag-Bodies mit massiven Maple-Tops.

Kann ich dir ja mal vorfĂĽhren ;-)

P.S. ...dass bei allen deckend lackierten Epis und Einstiegs-Gibsons seit langem die Kopfplatten ebenfalls angeschäftet sind ist ja nun wohl auch kein grosses Geheimnis mehr. Schliesslich hat Taylor mit seiner Schwalbenschwanzverbindung diese Bauart hoffähig gemacht.

@ wavemaster - schau dir mal die Beiträge von Onkel an zu Mods an Humbuckern bzw. Potis zum Verändern der Peaks/Resonanzspitzen. Oft tuts ein 15 Cent Kondensator parallel zum HB und die Sahne perlt :-o :-o

Ich arbeite z.B. bei Volume 500KA mit 1nF//180Kohm in Fällen, wo der Pickup einfach zu steril, dünn und blutarm daher kommt.

Bei deiner Amp-Ausrüstung könnte das passen!
 
gitarrenruebe":1zsq5grf schrieb:
taschakor":1zsq5grf schrieb:
Hast Du zu lange mit GK aus E Kaffee getrunken?
Ach ja, de Schorsch ...

:lol: :lol: :lol: :lol: muss wohl Ger hard heissen, oder? Und NEIN.

Im übrigen gibt es durchaus berufenere Kollegen, die selbige Feststellung bezüglich Quali getroffen haben. Anlässlich seiner letztjährigen Messeparty konnte ich bei Peter Coura in Ffm eine von ihm überarbeitete Career-LP anspielen, die wohl ebenfalls aus einer frühen Lieferung stammte und abs. vergleichbar war. Zufall?

Wie war nochmal das Thread-Thema?
 
Verne, gehen wir mal kurz davon aus, dass Du keinen himmelschreienden Unfug erzählst, und G tatsächlich in China OEM fertigen lässt.
Warum zum Teufel sind die China-Label Klampfen dann der absolute Hit und G produziert nur noch Mist (Nach Meinung vieler, die ähnliche Theorien verfassen wie Du)?

Und - nee, nicht Ger Hard.
 
taschakor":2aeezupk schrieb:
Verne, gehen wir mal kurz davon aus, dass Du keinen himmelschreienden Unfug erzählst

Gehe mal eher vom Gegenteil aus.

Lieber Werner Engel aus Schifferstadt:

Einige Wochen war es ja relativ still um dich (Böckchentest...gell???).

Ich für meinen ganz persönlichen Teil hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn es dabei geblieben wäre.

Ich weiĂź, dass ich nicht alleine da stehe (die anderen Feiglinge trauen sich nur nicht), wenn ich dir sage:

DU GEHST MIR TIERISCH AUF DEN SENKEL mit deiner pseudo-fachkompetenten Dampfplauderei.

Ich bedanke mich im Voraus fĂĽr Zustimmung, Frontalangriffe und Morddrohungen jeglicher Art.

Tom
 
Hi!

little-feat":2et7zol4 schrieb:
Ich weiĂź, dass ich nicht alleine da stehe (die anderen Feiglinge trauen sich nur nicht), wenn ich dir sage:

DU GEHST MIR TIERISCH AUF DEN SENKEL mit deiner pseudo-fachkompetenten Dampfplauderei.

Das stimmt so nur zum Teil. Erstens würde ich persönlich mich trauen aber zweitens geht er mir nicht auf den Senkel.

Ich hoffe halt nur, dass keiner glaubt, was er da schreibt.

Und ganz tief in mir ist dieser verschĂĽttete Idealist, der immer noch hofft, dass das alles nur Satire ist...

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster":1wtyf76p schrieb:
Und ganz tief in mir ist dieser verschĂĽttete Idealist, der immer noch hofft, dass das alles nur Satire ist...

Ich habe heute meinen Tiefsinnigen.......und lasse mal den Heine raushängen....

Aus Traum gescheucht und kindlichem Vertrauen
Starren sie hilflos in des Lebens Grauen.


Ernie....wach auf....hier ist das Leben!!

Grab den Idealisten wieder aus und sieh dem Grauen realistisch ins Auge.....(Christian, sorry, du warst nicht gemeint ;-) ;-) ;-) )

Tom
 
little-feat":21afefl8 schrieb:
taschakor":21afefl8 schrieb:
Verne, gehen wir mal kurz davon aus, dass Du keinen himmelschreienden Unfug erzählst

Gehe mal eher vom Gegenteil aus.

Lieber Werner Engel aus Schifferstadt:

Einige Wochen war es ja relativ still um dich (Böckchentest...gell???).

Ich für meinen ganz persönlichen Teil hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn es dabei geblieben wäre.

Ich weiĂź, dass ich nicht alleine da stehe (die anderen Feiglinge trauen sich nur nicht), wenn ich dir sage:

DU GEHST MIR TIERISCH AUF DEN SENKEL mit deiner pseudo-fachkompetenten Dampfplauderei.

Ich bedanke mich im Voraus fĂĽr Zustimmung, Frontalangriffe und Morddrohungen jeglicher Art.

Tom
OT on >
Herzilein, das hast du schöööön gemacht. Schade, dass ich deine Adresse nicht habe ...ich kann dir ja nicht mal Blumen schicken.
< OT off.

Realsatire. Warum nicht??? !
 
Irgendwie hatte ich gehofft, das es auch Threads gibt, wo man beim Thema bleibt und sich gegenseitig nicht ankeift... :roll:
 
little-feat":o4muo7ab schrieb:
realistisch ins Auge.....(Christian, sorry, du warst nicht gemeint ;-) ;-) ;-) )

Tom

Ich halt mich da mittlerweile generell raus. Ich komm bei diesen Sachen nicht mehr mit.
Ich höre das alles nicht, ich kann die ganzen Geschichten nicht nachvollziehen. Ich steh auf der Bühne und mach mein Zeugs, das macht mir Freude und manchem Zuhörer auch. Und im Studio weiss ich genau was ich brauche. Nämlich einen guten Tag zum Singen....
 
Dennoch schade bei einem - eigentlich - so spannendem Thema, wie Wrap-Around Brücken und die dazugehörigen Gitarren... :roll:
 
Blues-Verne":3q6l8mj0 schrieb:
mit Buchenstopfen (15er Stäbe aus dem Holzhandel, abgedreht auf das erforderliche Pressmass), dann mit Filzer drübergemalt. Ist ja ne Bastelgitarre :lol:

ok, die Stoptail-Löcher..wobei desweiteren die Bohrungen für die TOM-bridge ja auch enger sind (74mm) und die der Wraparound 81 mm breit sind.
Also mĂĽssten diese auch verschlossen und neu gebohrt werden ..
 
???? warum sollte man ein 7mm kleineres Loch vor dem Aufbohren verschlieĂźen mĂĽssen ???
 

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