Bye Bye Lemmy

gitarrenruebe

Power-User
20 Okt 2005
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Ich dachte echt, ER und Keef wĂĽrden uns alle ĂĽberleben.
Einer der "Unkaputtbaren" weniger - aber immerhin 70 ist er geworden, wer hätte das je gedacht ... ?
Jetzt macht die Bar da oben endlich richtig Umsatz ...
 
Einer der letzten Originale im Rock und Metal Geschäft. Werd heute nach der Arbeit Ace of Spades auflegen und einen Bourbon oder drei ihm zu Ehren zu mir nehmen.
 
Sicher war Lemmy eine der Ikonen der "modernen" Musikgeschichte. Und es ist immer traurig, wenn [solche] Menschen sterben.

Ich war und bin kein Motörhead-Fan, bzw. Fan ihrer Musik; so wie ich auch kein "Michael-Jackson-Fan" bin. Und dennoch weiß ich den "Wert" und Beitrag zu schätzen, den er und seine Band für die Rockmusik-Geschichte geliefert haben.
Was mich an Lemmy immer sehr irritiert hat, war sein offensichtlicher Hang zu N.a.z.i.-De.vot.iona.lien. Jeder Jeck iss anders, okay, aber ich finde eine solche weltanschauliche Haltung erschreckend, ja Ekel erregend - wenn ich davon ausgehen darf, dass es sich um eine "bewusste" Haltung handelt, auch im Angesicht all dessen, fĂĽr was sie verantworlich ist.

In meinen Augen diskreditiert dies ihn und seine Leistung.
Aber okay, wollen wir nun seiner gedenken: R.I.P. .
 
Gitarada schrieb:
Sicher war Lemmy eine der Ikonen der "modernen" Musikgeschichte. Und es ist immer traurig, wenn [solche] Menschen sterben.

Ich war und bin kein Motörhead-Fan, bzw. Fan ihrer Musik; so wie ich auch kein "Michael-Jackson-Fan" bin. Und dennoch weiß ich den "Wert" und Beitrag zu schätzen, den er und seine Band für die Rockmusik-Geschichte geliefert haben.
Was mich an Lemmy immer sehr irritiert hat, war sein offensichtlicher Hang zu N.a.z.i.-De.vot.iona.lien. Jeder Jeck iss anders, okay, aber ich finde eine solche weltanschauliche Haltung erschreckend, ja Ekel erregend - wenn ich davon ausgehen darf, dass es sich um eine "bewusste" Haltung handelt, auch im Angesicht all dessen, fĂĽr was sie verantworlich ist.

In meinen Augen diskreditiert dies ihn und seine Leistung.
Aber okay, wollen wir nun seiner gedenken: R.I.P. .

Lemmy schrieb:
"Dass ich Nazi-Erinnerungsstücke sammle, bedeutet nicht, dass ich ein Faschist bin. Ich mag einfach die Klamotten. Eine gute Uniform habe ich schon immer gemocht, und in der Geschichte waren es immer die Bösen, die am besten angezogen waren: Napoleon, die Konföderierten, die Nazis."

Lemmy schrieb:
"Meine Freundin ist schwarz, ich spiele Rock 'n' Roll. Ich wäre der schlechteste Nazi aller Zeiten."

Hallo Gitarada,

Sammeltrieb ist m.E. keine weltanschauliche Haltung - vielleicht befrieden Dich obige Zitate ja mit der Person. ;-)

Lieben GruĂź,

Batz. :cool:
 
Hallo Batz!

Mir ist klar, dass -bspw. in GB- solche "Klamotten" auch eher 'mal als Faschinggedöne herhalten bzw. als solches genutzt werden. Insofern geht man dort vielleicht etwas "lockerer" damit um - als ich es für geboten halte.

Vielleicht oder ganz bestimmt haben wir in D (also ich würde mich dazu zählen) eine andere moralische Haltung; aber vor allem andere Gesetze. Und da "Moral" etwas ist, über das sich streiten lässt, dem Zeitwandel unterliegt usw., muss man selbst bei so'was "tolerant" sein. Und als Rheinländer kenne ich natürlich "Tollleranz" ;-)

Nur, bei dem seeligen Lemmy war es nicht nur eine reine Sammelleidenschaft von "ErinnerungsstĂĽcken"; und Napoleon (sicher absolut kein Kind von Traurigkeit) und N.a.zi.s so mal salopp in ein TĂĽtchen zu schmeiĂźen, ist, naja fĂĽr mich "schwierig".

Lemmy soll wohl - so mein Kenntnisstand - insbesondere an Devotionalien der Achsmächte interesiert gewesen sein. Also der Regime, die das 1012-jährige Reich gerne gesehen haben und auch gerne länger gesehen hätten. Daraus erschließt sich für mich, dass das wohl auch 'was mit einer gewissen Portion" Haltung" zu tun haben muss. Und nicht nur mit den "Bösen" anundfürsich oder deren "guten Angezogensein".

AuĂźerdem sieht so'was hier echt chice aus:
[img:912x455]http://assets.noisey.com/content-images/contentimage/54904/lemmy-motorhead-mamadas-069-body-image-1425648828.jpg[/img]

Wie ich schon sagte, er und seine Band haben Musikgeschichte geschrieben und musikalisch ist das durchaus prägend gewesen für ein Genre, für andere. An das erinnert man sich natürlich auch in der Trauer.

GruĂź
Ralph


PS: nun ja, auch viele N.az.is nahmen es nicht so ganz genau mit der Haltung zu Dingen oder Personen, die sie "ihrem Volk" verboten. Insofern ist es fĂĽr mich kein beruhigendes Zeichen, wenn man als ein solcher Sammler eine schwarze Freundin hat.
 
Gitarada schrieb:
Lemmy soll wohl - so mein Kenntnisstand - insbesondere an Devotionalien der Achsmächte interesiert gewesen sein. Also der Regime, die das 1012-jährige Reich gerne gesehen haben und auch gerne länger gesehen hätten. Daraus erschließt sich für mich, dass das wohl auch 'was mit einer gewissen Portion" Haltung" zu tun haben muss. Und nicht nur mit den "Bösen" anundfürsich oder deren "guten Angezogensein".

Wenn sich das so fĂĽr Dich erschlieĂźt - ich wĂĽrde es "Unterstellung" nennen -, kann ich hier leider auch nicht mehr helfen; jeder glaubt das, bzw. das nicht, was er will. ;-)

Liebe GrĂĽĂźe,

Batz.
 
Tja, was soll man sagen? Lemmy wird uns fehlen.

Motörhead in Glastonbury letztes Jahr waren wie immer äußerst überzeugend, und es war einer der Momente, wo ich dachte, daß es einige beruhigende Konstanten im Rock'n'Roll gibt.

DaĂź dies nun nicht mehr so ist stimmt nachdenklich.
 
Gitarada schrieb:
Hallo Batz!


Vielleicht oder ganz bestimmt haben wir in D (also ich würde mich dazu zählen) eine andere moralische Haltung; aber vor allem andere Gesetze. Und da "Moral" etwas ist, über das sich streiten lässt, dem Zeitwandel unterliegt usw., muss man selbst bei so'was "tolerant" sein. Und als Rheinländer kenne ich natürlich "Tollleranz" ;-)


Lemmy soll wohl - so mein Kenntnisstand - insbesondere an Devotionalien der Achsmächte interesiert gewesen sein. Also der Regime, die das 1012-jährige Reich gerne gesehen haben und auch gerne länger gesehen hätten. Daraus erschließt sich für mich, dass das wohl auch 'was mit einer gewissen Portion" Haltung" zu tun haben muss. Und nicht nur mit den "Bösen" anundfürsich oder deren "guten Angezogensein".


GruĂź
Ralph

PS: nun ja, auch viele N.az.is nahmen es nicht so ganz genau mit der Haltung zu Dingen oder Personen, die sie "ihrem Volk" verboten. Insofern ist es fĂĽr mich kein beruhigendes Zeichen, wenn man als ein solcher Sammler eine schwarze Freundin hat.

Vieleicht wird seine Haltung hierdurch etwas deutlicher:

http://www.welt.de/print-wams/article131095/Ein-Philosoph-und-Gentleman-Lemmy.html

Viel Spaß auf der nächsten Party Lemmy! Triffst da viele Freunde wieder!
 
Gestern hatte ich die Bad Magic (Vinyl) in den Händen. Ich wollte sie kaufen. Habe es nicht getan. Vor ein paar Tagen sagt ich zu einem Freund: "der nächste der geht ist Lemmy".

Lemmy ist gegangen. Viele schon vor Ihm. Die nächsten werden folgen.
Das Leben ist wie es ist. Und wir sind hier alle nur " on parole"

Goode Bye Ian Fraser Kilmister
 
Motörhead...
Legenden fĂĽr mich.
Wegen Motörhead habe ich damals das Abi nicht gemacht/geschafft. :)
Habe im Unterricht gerne Walkman gehört mit der "Ace Of Spades" oder "No Sleep Til Hammersmith" Scheibe. ...und eben dabei lauthals mitgesungen... ...dann auch oft im Flur vor dem Zimmer. :)
 
Nabend,

habe auch eher weniger Motörhead gehört, aber ihn immer als authentische und coole Person der Musiklandschaft wahrgenommen. Seine Autobiographie ist ebenso lesenswert, wie die Doku über ihn. Ein Original den man vermissen wird.

Hier noch ein älteres nettes Interview mit ihm:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/lemmy-kilmister-im-gespraech-haltet-euch-fern-von-den-idioten-1.691635

GruĂź,
Jacques
 
R.I.P. Gute Reise!

PS: Ich muss gestehen, ich habe noch nie einen Titel seiner Band gehört...also von Anfang bis Ende. So ca nach 30 Sekunden war mir klar, dass das nix für mich ist.
 
Was Lemmy so einzigartig macht, ist, dass er jenes, was man mit dem etwas pubertären unangepasstem Image von Rock'n'Roll verbindet, auf derartige Weise in sich vereint, dass es fast an Parodie grenzt wenn es nicht vollkommen echt gewesen wäre.

Es gibt da, in manchen mehr in manchen weniger - etwas - sagen wir mal - animalisches in uns, dass auch dann und wann mal richtig auf die Kacke hauen lassen möchte. Alles auf die Kante geben.

Das ist kindisch und natürlich völlig unerwachsen. Unvernünftig. Und überhaupt: wie sähe das denn aus?

Lemmy hat das gemacht. Ganz echt. In unser aller Namen. Ohne Auftrag (Lemmy braucht keinen fucking Auftrag from bloody nobody) aber mit unserer heimlichen Zustimmung. Hat er das gemacht.

Und wir haben das genossen. Da ist einer, da draußen, der macht das. Das hält die Fahne hoch, und beide - er und die Fahne - schmutzig und schäbig und schlicht und echt.

Nie so richtig schlimm gescheitert aber auch nie so richtig toll gewonnen. Kein Glamour, keinen Pokal, kein Anwesen auf dem HĂĽgel mit bloody Butler fĂĽr Lemmy. Warum auch? Ein heimlicher Gewinner aber doch ein Underdog. Erfolgreich sein und letztlich doch nur weitermachen. One of the beautiful losers.

Go, Lemmy, go.

4102_4.jpg
 
PainofSalvation schrieb:
Hier noch ein älteres nettes Interview mit ihm:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/lemmy-kilmister-im-gespraech-haltet-euch-fern-von-den-idioten-1.691635

GroĂźartig! Besonders auf Seite 2 und 3 musste ich mehrmals laut lachen. :clap:
 
Ein toller Nachruf

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/pop/zum-tod-von-lemmy-kilmister-das-grosse-schwarze-herz-13989250.html
 
Ich bin sehr traurig, das ich es nicht mehr zum Konzert im November in Düsseldorf geschafft habe ... einfach zu spät gesehen. Nun geht es nicht mehr :-(
(Anm. für mich: ich muß meine Prioritätensetzung noch einmal überdenken).

Zum anderen finde ich es sehr schön, WIE er gegangen ist.

Er hat ja sowieso im Rahmen von "geschenkter" Zeit gelebt, jeder andere hätte bereits nach der Hälfte seiner gelebten Jahre bei diesem Lebensstil das zeitliche gesegtet.
Er hatte das siebzigste Lebensjahr erreicht und dann unverhofft sein "Todesurteil" durch die schreckliche Diagnose offeriert bekommen. Zwei Tage später macht er einfach seine Augen zu - (wie man liest) zuhause, einen Drink vor sich, seine vertraute Personen um sich, auf der Couch bei seinem Lieblingscomputerspiel ... besser geht es doch nicht.
Er hatte keine Chance sich das Gehirn ĂĽber das Kommende zu zermartern. Das ist SEHR VIEL wert, denn ich weiĂź wovon ich hier rede!

RIP Lemmy
 
groby schrieb:
Was Lemmy so einzigartig macht, ist, dass er jenes, was man mit dem etwas pubertären unangepasstem Image von Rock'n'Roll verbindet, auf derartige Weise in sich vereint, dass es fast an Parodie grenzt wenn es nicht vollkommen echt gewesen wäre.

Es gibt da, in manchen mehr in manchen weniger - etwas - sagen wir mal - animalisches in uns, dass auch dann und wann mal richtig auf die Kacke hauen lassen möchte. Alles auf die Kante geben.

Das ist kindisch und natürlich völlig unerwachsen. Unvernünftig. Und überhaupt: wie sähe das denn aus?

Lemmy hat das gemacht. Ganz echt. In unser aller Namen. Ohne Auftrag (Lemmy braucht keinen fucking Auftrag from bloody nobody) aber mit unserer heimlichen Zustimmung. Hat er das gemacht.

Und wir haben das genossen. Da ist einer, da draußen, der macht das. Das hält die Fahne hoch, und beide - er und die Fahne - schmutzig und schäbig und schlicht und echt.

Nie so richtig schlimm gescheitert aber auch nie so richtig toll gewonnen. Kein Glamour, keinen Pokal, kein Anwesen auf dem HĂĽgel mit bloody Butler fĂĽr Lemmy. Warum auch? Ein heimlicher Gewinner aber doch ein Underdog. Erfolgreich sein und letztlich doch nur weitermachen. One of the beautiful losers.

Go, Lemmy, go.

4102_4.jpg

Moin Robert,


Du findest die Worte ja immer da, wo mein Licht zu dunkel ist, um dort hinzuleuchten. Schreib ein Buch, verdammt!!!! Es wäre eine Verschwendung, wenn nicht.

Und wenn Du schon geschrieben hast, nenne bitte den Titel, danke!


Alles Gute!


Jonas
 

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