Sind Resonator-Spieler an Bord?

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Anonymous

Guest
Hallo miteinander,

Nach langer, langer Schreibpause liegt mir jetz doch mal wieder was am Herzen... vor ein paar Tagen hab ich mir eine Resonator Gitarre gekauft, eine schicke Gretsch Honey Dipper. Nach mehreren Tagen des Ausprobierens im Laden hab ich mich für diese Singlecone Biscuit Schönheit entschieden und die Tricone in der gleichen Preisklasse stehen lassen. Ich mochte den mittigen, perkussiven und topfigen Sound dieser klassischen Bauweise einfach mehr...

Zu mir, für die, die mich nicht kennen: Seit nunmehr fast 20 Jahren spiele ich Gitarre, die letzten 15 fast ausschließlich E-Gitarre. Fast in Eigenregie hab ich mir beigebracht, was ich kann - mit Unterricht und mehr Üben wär sicher mehr drin
Seit ein paar Jahren probier ich mich am Slide Spiel über Standard Tuning - hauptsächlich für einfache bluesige Leads - benutze dafür am kleinen Finger ein kleines Dunlop Eric Sardinas Messingbottleneck. Stilrichtung geht Richtung Desert- und auch gern Psychedelic Rock.

Soweit, so gut. Ich habe bereits jetzt schon sehr viel Spaß mit der Gretsch... im Moment ist sie im Open D Tuning (Slide), hin und wieder wechsle ich auf Standard Tuning, nur zwei Halbtöne tiefer. Gleich nach dem Kauf kamen neue D'Addario .012er Phosphor Bronze Saiten drauf, die zwar in meinen Ohren gut klingen, aber ziemlich schwarze Finger machen. Dass die Gitarre beim Spielen oft schnarrt und scheppert, schiebe ich auf meine begrenzten Slide Erfahrungen, die Saitenlage ist etwas höher als bei ner Westernklampfe.

Nun wollte ich Euch mal hinzuziehen:
Gibt es hier viele Reso-Spieler?
Habt Ihr Einsteigertipps für mich?
Welche Besaitung habt Ihr?
Welche Bottlenecks, und warum?
Interessante Tunings?
Sicher hat auch jemand den ein oder anderen Tipp bezüglich Lernvideos, oder einfach nur gute Reso-Mucke.
Auch sehr interessant: Wie nehmt Ihr Eure Resos ab - magnetisch, Piezo, Mikro? Ich könnt mir meine Gretsch durchaus auf der Bühne vorstellen, mit etwas Verzerrung B-) Ein magnetischer PU ist also interessant, nur würd ich ungern die Klampfe zerfräsen... die Auswahl ist hier also begrenzt.

Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen!

Viele Grüße, Marco
 
Moin.
Ich spiele eine Republic Highway 61.
Abnahme mit Schaller Magnettonabnehmer und dem Gesangsmikro(das nimmt idR genug vom Akustiksound mit auf).
Pyramid Saiten 13er
Slides Dunlop Messing oder selbstgeschnittene Glasslides. Gerne grünes Glas aus Weinflaschen. Die mache ich selbst mit dem Dremel. Irgendwo habe ich hier auch mal eine Anleitung dazu geschrieben.
Tuning ist gerade Double DroppedD - beide E Saiten auf D runtergestimmt. Der Rest bleibst Standard. DropD Riffs auf den tiefen Saiten und auf den hohen Saiten ist das ein Open G. Und fast normale Akkorde gehen auch noch. Oder auch mal OpenG, das passt zu meiner Stimme gut.
Joey Landreth ist mal ein Hörtip, der spielt zwar selten Reso, aber seine Slidegitarre ist unfassbar geil.
Zerre nutze ich über den Magnettonabnehmer gerne. Im Akustikumfeld über einen kleinen VoxMini3. In einer eher elektrischen Bandsituation über mein E-Gitarrenstressbrett mit dem TRex Möller oder ein Bassmultieffekt. Beide Zerrer haben einen Blendregler, die auch die cleanen Sounds durchlassen.
Gruß
Ugorr
 
Danke für die Anregungen, Ugorr!

Bin mir noch nicht sicher, welcher Magnetpickup schmal genug ist, damit ich nichts an der Klampfe sägen oder fräsen muss - mit Metallbearbeitung hab ich's nicht so.... natürlich gibt's sehr ansprechende Tonabnehmerlösungen von National, aber die scheinen mir schon arg teuer auszufallen, zumal die Klampfe nicht primär eine Bühnengitarre für mich darstellt, sondern eher eine "Wohnzimmerspinnerei".

Die Saiten werd ich sicher bald nochmal wechseln, und etwas noch Dickeres wird aufgespannt, zumal ich gerne mit Downtunings arbeite und den Cone schön was zu arbeiten geben möchte.

Ich bin ja sehr überrascht, wie wenig Leute sich hier wohl mit Resonatorgitarren beschäftigen, zumal ich von den Sessions noch in Erinnerung habe, dass jeder anderthalbte hier ein Blueser ist :shrug:

Ich finde auf jeden Fall schon jetzt, dass sich die Anschaffung gelohnt hat.
 
Ich hab auch so eine Gretsch, die mich im Laden so überzeugt hat, dass ich spontan zugeschlagen habe.
Ich spiele wie Ugorr gern Doppel-drop-D und nutze da auch gerne mal so einen Hybrid Slide von Shubb, so dass ich zwischen Picking und Slide wechseln kann.

Magnet-PUP ohne Sägen würde mich auch interessieren.
Gruß
Marc
 
Hallo,

der Pickup hier passt im Regelfall:

https://www.schaller-electronic.com/hp135229/Jazz-Pickup.htm

Der ist sehr flach und kann stumpf aufgeklebt werden. Ohne Tone-Poti hat der sehr viel Akustikgitarre im Sound, wenn man die Höhen etwas (!) dämpft, verträgt er auch Gain.

Ich habe ihn auf Resonatorgitarren und Archtops gehört, damit kann man sehr gut arbeiten. Es ist natürlich kein PAF oder P90 aber mit ein bisschen Nachbearbeitung funktioniert das überzeugend. Kein Highend - aber dafür preiswert und einfach anzubringen. Vielleicht auch nicht der ultimative Pickup aber ein guter Start.

Gruß

erniecaster
 
Moin.
Erwähnenswert zu Pickups:
https://www.sixtus-pickups.com/product-page/sixtus-reso-pickup

Ich nutze, wie erwähnt, den Schaller WesternF. Installiert mit UHU Patafix Pro und eine Buchse im "Gitter" meiner Reso. Ich habe die Schalllochvariante an meiner Akustikgitarre, somit habe ich dann auch ähnliche Outputsignale.
Bei beiden Gitarren habe ich einen EQ im Signalweg. Meist drehe ich Höhen ein bißchen raus und bei ggf Mitten etwas mehr rein.
In den nächsten Tagen trudelt das Ovid Klemmmikro bei mir als Leihgabe rein, das werde ich auch mal mit der Reso testen. Das AKGC411 Mikro hatte ich mal bei einer Aufnahmesession zusätzlich zum Magnettonabnehmersignal. Ist aber nix für die Bühne mit lauten Monitoren.

Den Shubb Axis Slide habe ich auch im Gebrauch. Hatte ich im ersten Posting vergessen.
Gruß
Ugorr
 
Porridgezwerg schrieb:
Ich bin ja sehr überrascht, wie wenig Leute sich hier wohl mit Resonatorgitarren beschäftigen, zumal ich von den Sessions noch in Erinnerung habe, dass jeder anderthalbte hier ein Blueser ist :shrug:

Nicht jeder der im Wesentlichen auf der Pentatonik soliert ist gleich ein Blueser... ;-)
Ich glaub' dass die Reso-Dunkelziffer hier aber größer ist.

Also, ich spiele Reso (hauptsächlich eine national duolian... von der Basis her also Deiner nicht unähnlich) in allen möglichen Tunings. Slider vor allem open D und E oder auch G und A. Ansonsten gerne auch Standard, Dadgad, Sawmill... was grad passt. Saiten meistens 12er (weil ich die halt auf allen acoustics drauf hab) auch schon mal 13er, wenn griffbereit.
Slides auch ganz unterschiedlich, je nach dem was ich für nen Sound will. Für schraddeligen Delta Sound gerne ein dünnes aus Metall, für fettere Sounds gerne ein schweres aus Messing und für sahnige Leads sehr gerne Keramik (Mudslide, Joe Perry... ). Oder auch schon mal eine Blues Bottle, die ich sonst eher elektrisch spiele.
Auf meiner letzten Reso, die ich auch live gespielt habe, war ein Grassl Flatbucker, den habe ich über den Amp gespielt und dazu den Resonator mit nem Mikro abgenommen. Klang gut, allerdings musste ich den Pickup stark EQen, damits nicht so irre dröhnt.

So klang das dann:
Schon ein alter Hut, ich weiss ... hatte ich glaub ich auch schon mal gepostet.

Flatbucker gibts ansonsten auch von David Barfuss und den von Ugorr erwähnten Sixtus, den ich auch mal testen werde, weil er presislich sehr attraktiv ist. Bei einer günstigen Reso hätt eich aber auch keinen Schmerz damit, ein Loch reinzumachen und nen p90 oder Firebird Pickup zu installieren.

Inspirationsmäßig gibt es so einiges. Kommt drauf an, ob Du lieber Slide oder normalgespielte Reso haben willst.

Eigentlich kommt man an Chris Whitley (Dirt Floor, Live at Martyrs... ) nicht vorbei. An Bob Brozman auch nicht, der wahrscheinlich wie kein anderer das Potenzial dieser Instrumente ausgeschöpft hat.

Hier ein paar meiner Reso favourites:







 
Tach,

ich resoniere auch gerne mal vor mich hin, würde mich aber niemals als Resospieler bezeichnen, zumal ich die Dinger in Standard-Stimmung benutze.

Happy sliding,

Batz.
 
Tolle Videos, Gurkenpflücker! Jeff Lang hat voll ins Schwarze getroffen, und mit Brozman hast Du nicht übertrieben... für meinen Geschmack hat er aber ein wenig zu viel ADHS ;-)

DADGAD hab ich heut gleich mal ausprobiert, hat mir sehr gut gefallen.

Die Grassl Flatbucker gefallen mir sehr gut, würden gut zum matten Finish und der schlichten Optik der Honey Dipper passen. Zudem ist der Kerl anscheinend gleich um's Eck bei mir...

Ich werd sowieso erst mal abwarten, das Instrument ein wenig wirken lassen. Ich fühl mich grad so, als hätt ich ne neue Tür aufgemacht in meinem Gitarristenbewusstsein :)
Mit Alternativen/Open Tunings hab ich bislang kaum experimentiert, bin echt baff. Der ungewöhnliche Sound der Gretsch tut seins dazu, irgendwie ne ganz neue Welt. Würd am Liebsten gar nicht mehr aufhören.

Sehr inspirierend :)
 
Porridgezwerg schrieb:
Jeff Lang hat voll ins Schwarze getroffen, und mit Brozman hast Du nicht übertrieben... für meinen Geschmack hat er aber ein wenig zu viel ADHS ;-)

Ja, ne?! Die Lang Nummer treibt mir jedes mal Pipi ins Auge. Hab' vor jahren meiner Süßen mal den Frankreichurlaub damit verhagel, dass ich jeden Tag Stundenlang versucht habe. mir das Scheißding ton für Ton rauszuhören.

Brozman's Stil ist def. nicht wirklich meins. Zu hektisch, zu happyclappy, zu hawaii ... aber wenn man was über das wahre Potenzial der Instrumentengattung erfahren will, ist man hier sehr richtig.

Die Reso Gitarre ist leider echt sehr nieschig. Ich habe mir vorgenommen, die in nächster Zeit öfters mal bei Aufnahmen zu featuren. Leider lassen die sich in nem Bandmix relativ schwierig einbetten, wel der Sound halt nicht so gefällig ist.

Hier noch eins meiner absoluten Reso Faves. Leider ohne Bewegtbild... aber ein Mega Song.

 
Puh, wenn man diesen ganzen Virtuosen beim Sliden zuschaut, wird man gleich so demotiviert.
"Alternative" Lessons gibt dieser nette Mann:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=19Pp9QEw17U&feature=share[/youtube]

... mit einem Augenzwinkern zu betrachten... ;-)
 
Mein Weg in Sachen Reso!

Als Blues-Rocker hatte ich so eine Gitarre schon immer im Auge. Etwa in 1990 habe ich mir eine Regal aus den USA besorgt. Von Gruhn-Guitars in Nashville, samt vom Meister selbst unterschriebenen Gutachten.

Ohne Seriennummer war sie demnach aus dem Jahr 1937. Wo der Arm des Spielers liegt, gab es keine Nickelbeschichtung mehr sondern pures Messing. Habe mich immer gefragt, was diese Gitarre erlebt haben muss. Was ist nötig, um alleine mit menschlichem Schweiß eine Nickel-Beschichtung wegzuätzen?

Nur klang das Ding nicht so, wie ich es von alten Aufnahmen kannte. Aus einer Einfach-Kopie zum kleinen Preis wird eben auch nicht ein Top-Instrument, weil es antiquarisch ist.

Habe es dann in einem Fachgeschäft in Zahlung gegeben ohne Geldverlust, ging sofort an einen Sammler antiquarischer Instrumente. Erworben habe ich dann eine Dobro 33 H. Body, wie bei der Regal Messing vernickelt. Klang authentischer, nur wich am 12. Bund um einen ganzen Ton vom Grundton ab. Also nicht bundrein, was ich zu spät bemerkt habe.

War aus der Zeit, bevor Gibson die Marke übernahm. Erneut beim Verstärker-Kauf in Zahlung gegeben. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, ob der Käufer bemerkt, dass sie nicht im Ansatz bundrein ist. Hat er nicht, weil er zum Test nur Grundakkorde spielte.

Dann habe ich endlich in den sauren Apfel gebissen. In den USA, habe familiäre Beziehungen dorthin, eine National Style O bestellt. Und die hat den erwarteten Ton und ist bundrein, nur eben auch sehr teuer.

Live gespielt habe ich sie nur in den wenigen echten „Unplugged-Konzerten“ meiner damaligen Band. Immer im Standard-Tuning. Abgenommen über ein Sure SM 57 und dann in einen alten Akustik-Verstärker von Marshall, Transe mit 50 Watt.

Grund war, dass ich Gelegenheit hatte, einen Gig von Bob Brozman zu sehen und ihn danach zu sprechen. Seiner Ansicht nach kann kein Tonabnehmer den Klang einer National widergeben. Er demonstrierte das live, indem er einmal den Resonator vor das Mikro hielt, was einen eher hellen Klang ergab, dann die oberen F-Löcher, was sofort einen extrem basslastigen Ton ergab.

Theo
 
Theo Logie schrieb:
Mein Weg in Sachen Reso!

Erworben habe ich dann eine Dobro 33 H. Body, wie bei der Regal Messing vernickelt. Klang authentischer, nur wich am 12. Bund um einen ganzen Ton vom Grundton ab. Also nicht bundrein, was ich zu spät bemerkt habe.

War aus der Zeit, bevor Gibson die Marke übernahm. Erneut beim Verstärker-Kauf in Zahlung gegeben. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, ob der Käufer bemerkt, dass sie nicht im Ansatz bundrein ist. Hat er nicht, weil er zum Test nur Grundakkorde spielte.

Wow. Fair play stelle ich mir anders vor. :roll:
 
Doc Line6forum schrieb:
Theo Logie schrieb:
Mein Weg in Sachen Reso!

Erworben habe ich dann eine Dobro 33 H. Body, wie bei der Regal Messing vernickelt. Klang authentischer, nur wich am 12. Bund um einen ganzen Ton vom Grundton ab. Also nicht bundrein, was ich zu spät bemerkt habe.

War aus der Zeit, bevor Gibson die Marke übernahm. Erneut beim Verstärker-Kauf in Zahlung gegeben. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, ob der Käufer bemerkt, dass sie nicht im Ansatz bundrein ist. Hat er nicht, weil er zum Test nur Grundakkorde spielte.

Wow. Fair play stelle ich mir anders vor. :roll:

Stimmt. War auch mein erster Gedanke - ein Menschenfreund
 
Eher Realist.

Selber hatte ich die Dobro in einem renommierten Fachgeschäft für Folk-Instrumente erworben und auch nicht den Fehler bemerkt.

Und das war kein sogenannter verdeckter Fehler, auf den man aufmerksam machen muss. Wenn ein bekannter Profimusiker das Instrument testet und mir dann ein Angebot für die Inzahlungnahme macht, ist nichts zu beanstanden.

Zudem ist der Fehler durch Erhöhung des Stegs zu beheben. Dann ist aber schlecht mit greifen.

Vor Jahren habe ich auch eine Les Paul gekauft, deren Saiten nicht gerade über das Griffbrett liefen. Ab dem siebten Bund waren pull offs auf der hohen E-Saite unmöglich, weil man sie schlicht vom Griffbrett zog.
Pech für mich, habe halt nicht aufgepasst.

Auch die ging später in einem Fachgeschäft in Zahlung und war zwei Tage später weiterverkauft. Da waren wir schon drei, die den Fehler nicht bemerkt hatten.

Theo
 
Hallo,

wenn man mal so gar nichts zu tun hat, kann man sich diese Postings vor Augen halten und dabei über die Wahl des Namens "Theo Logie" nachdenken.

Das hat was.

Gruß

erniecaster
 
Mich wundert dass beim Kauf dieser Gitarre keiner auf die Idee kam, vorm Kauf mehr als mal einen Cowboyakkord zu spielen.

Gut, ist jetzt keine Ibanez JEM aber, hey....
 
Ich jedenfalls hab mich bezüglich Pickups ein wenig umgesehen, der Graßl Flatbucker ist schon sehr lecker... wenn das nächste Geld reinschneit, ist der wohl dran! Bin grad schon am weiter planen, ob ich 500k oder 1meg Poties verbau, was meint Ihr?

Hatte gestern auch die wilde Fantasie, die Vernickelung zu entfernen, um mich dann auf eine hübsche Patina auf dem blanken Messing zu freuen... mit viel Gefühl, einem Schwungschleifer und Schleif-Vlies stelle ich mir tolle Ergebnisse vor.
Ist diese Idee sehr naiv gedacht? Hat das schon mal jemand gemacht?

Es ist wirklich schlimm: Wenn ich nicht dran gebastelt hab, ist's nicht meins... wer kennt's auch?
 
Theo Logie schrieb:
Eher Realist.

Selber hatte ich die Dobro in einem renommierten Fachgeschäft für Folk-Instrumente erworben und auch nicht den Fehler bemerkt.
Und das war kein sogenannter verdeckter Fehler, auf den man aufmerksam machen muss. Wenn ein bekannter Profimusiker das Instrument testet und mir dann ein Angebot für die Inzahlungnahme macht, ist nichts zu beanstanden.
Zudem ist der Fehler durch Erhöhung des Stegs zu beheben. Dann ist aber schlecht mit greifen.
Vor Jahren habe ich auch eine Les Paul gekauft, deren Saiten nicht gerade über das Griffbrett liefen. Ab dem siebten Bund waren pull offs auf der hohen E-Saite unmöglich, weil man sie schlicht vom Griffbrett zog.
Pech für mich, habe halt nicht aufgepasst.
Auch die ging später in einem Fachgeschäft in Zahlung und war zwei Tage später weiterverkauft. Da waren wir schon drei, die den Fehler nicht bemerkt hatten.

Dann ist ja alles gut, ich dachte erst so:
Mann, mann, mann, ein Instrument verkaufen, von dem man weiß, dass es einen relativ schweren Defekt hat, das ist nicht nett, eher schon so in Richtung A...
Aber wenn du das Instrument von einem anderen A... gekauft hast, ja was will man da machen, da muss man jetzt ja einen Dummen finden, der dann den Schaden hat, sonst hätte man ja selbst den Schaden.
Da ist es gut, dass du Realist bist und den Schaden lieber weitergibst ... Aber schade, dass nicht alle Leute wie du sind, denn dann müsste man ja kein schlechtes Gewissen bekommen, dass eventuell der Netteste, Anständigste auf dem Schaden sitzenbleibt. Aber ich glaube damit hast du keine Probleme, oder? Die sind ja irgendwo selbst Schuld, wenn sie nicht versuchen, das jemand anders unterzujubeln.
 
Nach viel Überlegen und in mich gehn und Durchschnaufen bin ich vorerst mal bei der Erkenntnis gelandet, dass abschleifen mit Schwungschleifer - dafür ohne Erfahrung - nicht besonders vielversprechend erscheint. Natürlich habe ich bedacht, dass Schleifpaste und viel Liebe zusätzlich vonnöten ist, aber soweit bin ich jetzt, dass es höchstens auf eine Verschlimmbesserung hinauslaufen würde.

Der Graßl wird trotzdem werden, der ist einfach stimmig zu dem ebenso roh aussehenden Instrument... zwei Potis dran, und nen Gurtpin - gut is.

Hab die Gute heut mal spontan zu nen Unplugged-Jam in die Arbeit mitgenommen, Standard Tuning, kam gut an. Hat sich bei viel Folk und etwas Classic Rock gut als Leadgitarre mit ner Westerngitarre ergänzt. Ich bin immer zufriedener mit meinem Kauf, juhu!
 
Porridgezwerg schrieb:
Der Graßl wird trotzdem werden, der ist einfach stimmig zu dem ebenso roh aussehenden Instrument... zwei Potis dran, und nen Gurtpin - gut is.

:top: Sehr gut! Bin gespannt, was Du zu dem Ergebnis zu berichten hast.

Bez. der Schaltung würde ich ernsthaft in erwägung ziehen, anstatt der klassischen Tonblende einen passiven Bass Cut (ähnlich einfache Schaltung) einzubauen. Die Höhen sind wichtig. Die rauszuregeln macht bei einer Reso mMn keinen Sinn und die Bassfrequenzen sind das. was Dir über den Amp nachher Probleme (Feedbacks) macht. Ich habe meine immer mit nem EQ Pedal entbasst. Anders ging es kaum.

Gruß
Gurki
 
Werd ich mir zu Herzen nehmen. Die Verkabelung werd ich anfangs eh außen anbringen, bis ich mich für die mir liebsten Potis usw. entschieden habe.
Der Flatbucker wird ja mit fetten Mitten und brillianten Höhen beworben - ich bin gespannt und werde berichten.
 
Passend zum Karneval noch Klamauk-Kommentar:

Wenn ich meine Reso nun doch abschleife, aber die Rückseite so belasse wie sie ist...

Ist es dann eine Nickelback-Gitarre?!

Sorry, aber der musste raus... :confetti:
 

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