Gedanken zum Spielen in einer Band

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
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Hallo,

wie stimmt man Parts untereinander ab? Dazu gibt es ein sehr einfaches Rezept, das sehr beliebt ist und absolut nicht funktioniert: Alle immer, gleichzeitig und möglichst viel und - nennen manche Dynamik - alle möglichst laut. Das ist ein musikalisches Thema, daher sind Gedanken jeder Musikerin und jedes Musikers (der Grund für die einigermaßen gender-korrekte Formulierung kommt gleich) dazu interessant, egal welches Instrument sie oder er spielt.

Ich habe die Empfehlung für ein Video dazu gefunden, das ich ganz spannend finde (die ersten anderthalb Minuten kann man gerne überspringen, wenn man der Dame nicht beim Essen zusehen mag).



Was die gute Frau da erzählt, halte ich für absolut essentiell in einer Band, egal welches Genre geboten wird.

Sie hat übrigens noch mehr Videos, die teilweise auch für Musikerinnen und Musiker (!) abseits von Saiteninstrumenten interessant sind.

Gruß

erniecaster


P.S. Mir geht die amerikanische mir-scheint-die-Sonne-aus-dem-Arsch-Art ja ein wenig auf den Geist und auch das Kokettieren und Posieren. Sehr schön ist auch, wie manchmal erst die Kamera und dann das Lächeln "angeknipst" werden. Aber manchmal haben auch Menschen was zu sagen, die man nicht mag.
 
erniecaster schrieb:
Hallo,

wie stimmt man Parts untereinander ab?

{snip]

Was die gute Frau da erzählt, halte ich für absolut essentiell in einer Band, egal welches Genre geboten wird.

Lesenswert dazu ist dieses hier:

Mixerman schrieb:
There are five basic functions in any given arrangement: melody, harmony, rhythm, response, and countermelody.

Man muss halt wissen, welche Rolle man gerade einnimmt, bzw. zu welcher dieser Funktionen man gerade etwas beitragen kann. Und welche Räume man den MitmusikerInnen lassen will.
Natürlich kann man als Gitarre parallel zum Piano begleiten.


Viele Grüße,
woody
 
Gitarre und Piano schließen sich harmonisch aus. Jeder, der etwas anderes behauptet, hört nicht richtig hin.
 
zodrella schrieb:
Gitarre und Piano schließen sich harmonisch aus.

Gitarre allein schließt sich harmonisch aus.
Trotzdem wird es gemacht, seit Jahrhunderten.
Man muss halt weghören, aber dann macht es Spaß.
;-)

Viele Grüße,
woody
 
Arrangement ist die Lösung...fertig!
Man muss sich halt dann nur an das Vereinbarte halten.
Sinnvoll ist aufschreiben...;-)
 
Jungs, Euch ist schon klar, dass es in dem Video da oben vorrangig um improvisierte Musik geht?

Viele Grüße,
woody
 
[img:300x309]http://www.nature.com/nrn/journal/v17/n4/images/nrn.2016.30-i1.jpg[/img]

Okay.

Ich hab den Text geändert.

Besser jetzt?

Gut. Geklärt. Hauptsache.

Tschingderassa!
 
zodrella schrieb:
Gitarre und Piano schließen sich harmonisch aus. Jeder, der etwas anderes behauptet, hört nicht richtig hin.
Zu Bach-Zeiten war die Gitarre ein Klavier für "Arme", bedeutet, die Gitarre war das Instrument für Unterwegs, ein Mobil-Klavier gewissermaßen. Deshalb schließt sich da nichts aus. Ein Pianist hat den Vorteil, dass er Akkorde und das Solo gleichzeitig spielen kann. Ein guter Gitarrist kann das auch.
Eigentlich ist die Fragestellung dieser Dame dahingehend, können Musiker aufeinander eingehen oder nicht. Geübte Musiker schon, Anfänger halt nicht. Nichts Neues, gute Bands funktionieren deshalb, weil das Arrangement bedient wird, jeder seinen Einsatz hat und dem Song dienlich ist. Improvisieren verlangt das Beherrschen des Instruments, verlangt auch den Willen, ein Stück als Hörerlebnis zu importieren. Wenn einer aus der Gruppe seinen Egotrip fährt, wird's vllt peinlich oder langweilig, oder eine schlechte Improvisation.
Musik ist Zuhören und Erzählen.
Die Fragestellung ist eigentlich Quark. Da wollte wieder jemand seine YT-Likes in die Höhe schießen.
 
Hallo,

interessanterweise gibt es ja dieses doofe Zitat "no keyboards, no problems" - die Tastaturmenschen sehen das wohl nur andersrum.

Davon mal abgesehen, finden wir Gitarristen häufig Drummer als viel zu laut und zu hektisch, Keyboarder zu technikverliebt und Sänger sind Diven, die von Technik keine Ahnung haben. Bassisten haben wenigstens noch Saiten auf dem Instrument.

Ich finde es spannend, die anderen Seiten zu hören. Mehrfach habe ich erlebt, dass Sänger(innen) die Wahl zwischen mehreren Gitarristen hatten und ich habe nie verstanden, warum sie den ausgewählt haben, den sie ausgewählt haben.

Gruß

erniecaster
 
Irgendwie sagt sie ja lediglich, dass zwei Akkordinstrumente nicht gleichzeitig Compen können (egal welche, würde also auch für Klavier und Bandeoneon gelten).

Also Compen im Sinne von mit Akkordvariationen improvisieren.

Warum ich dazu wissen muss, was sie so an super duper gesunden Sachen frühstückt, und wie weit sie dafür mit ihrem SUV fährt, bleibt wohl ihr Rätsel.

Bekomme gerade Lust, mir mal wieder Blowbeat anzuhören.
Super geile Band, smarte Typen, komplexe Musik in geilen Songs verpackt.

Die haben allerdings mit ihren, wohl eher ironisch gemeinten Zitatvorlagen, Teile ihrer Umfeld etwas überfordert. :-D

Was sollt, ich sag nur "saturday, I never knew a better day..."
 
erniecaster schrieb:
Ich finde es spannend, die anderen Seiten zu hören. Mehrfach habe ich erlebt, dass Sänger(innen) die Wahl zwischen mehreren Gitarristen hatten und ich habe nie verstanden, warum sie den ausgewählt haben, den sie ausgewählt haben
Ich glaube 80% der Menschen gehen in solchen nach den selben Kriterien vor, aber nur 20% geben es zu. Es sind exakt die Kriterien, nach denen ich SängerInnen auswähle:

- sieht geiler aus
- riecht besser
- ist nicht zu groß
- ist nicht zu klein
- findet mich vermutlich irgendwie gut oder zumindest brauchbar

Nach diesen Kriterien werden auch Ehepartner und Bundeskanzler ausgewählt.
 
[img:400x300]https://media.giphy.com/media/56QXW5vVO2SoE/giphy.gif[/img]









(Erklärung: Ich fand deinen Punkt zwar berechtigt, fand es aber etwas borniert, dass man sich nur exakt zum Szenario des Videos äußern soll. Komisch. So unglaublich neuartig und weise fand ich es für erfahrene Musiker auch nicht, folglich fand ich mein eigenes Posting valide aber auch etwas banal. Naja, gut. 'kay. Finde aber das Forum ohnehin gerade etwas träge, vorhersehbar und "eng". Kann aber auch an mir liegen, sehr gut möglich, brauche wohl mal 'ne Pause.)

[img:336x192]http://images.dailydawdle.com/funny-gif-MacGyver-coffin-water-jet-ski.gif[/img]
 
[img:500x534]https://pbs.twimg.com/media/BbNxC06CQAEtkiy.jpg[/img]


Ich fand Deine Reaktionen im Kontrast zu Deiner sonstigen Genauigkeit und Sprachpräzision etwas schwer zu deuten.
Entschuldige, wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin*.


Viele Grüße,
woody

* bin? habe?
 
Ich genieße es zu jammen, aber kenne den Begriff "compen" nicht.....muss ich mir Gedanken machen?? ;-)

Egal, meine Gedanken dazu:
Was genau ist improvisierte Musik?
Ist das programmatisch zu verstehen oder bezieht sich das nur auf die sog. "Jam Session".....?

Gerade bei letzterer geraten immer wieder Begleit- + Melodieinstrumente aneinander.....Aber daraus kann immer - egal in welchem Kontext und mit welcher Zielrichtung - was "Befruchtendes entstehen.

Sich als Musiker sofort zurückzunehmen, weil man könnte andere zu kurz kommen lassen, halte ich genauso für "unproduktiv", wie alles ohne Rücksicht auf Verluste zuzukleistern.

Letztlich ist Musizieren eine Art von Kommunikation.
Das kann "höflich" und "respektvoll" ablaufen oder "reisserisch" und "respektlos".....Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Realität. Wobei sich die Tendenz zu Ersterem meist durchsetzt...;-) alles andere macht längerfristig keinen Spaß.

Und Details, ob nun der Akkord in der oder jenen Richtung zerlegt wird, ist doch letztlich bei "improvisierten Musik, mal ganz ehrlich, "Jacke wie Hose".....das kann man nun vertiefen...aber dann ist der Kontext entscheidend (z.B. "wird daraus eine Band", "will man das schön klingen lassen", "nimmt man das auf", "plant man einen Welthit"...oder was nun damit).

Gut, viele gehen ins Studio und merken dann erst, was die anderen spielen.....geht auch ;-)!
 

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