Modelling als game-changer der Szene -> spannende Vielfalt oder heimliche Gleichschaltung?

Doc Line6forum schrieb:
Ach nee, das alte Totschlagargument 'zu viel Vielfalt' kommt wieder (oder musste ja kommen).
Ich persönlich finde ja: Wer sich von zuviel Möglichkeiten erschlagen fühlt, muss einfach lernen, sich zu beschränken.
Es klappt doch auch in anderen Bereichen unseres Lebens mit Überangebot (Fernsehprogramm, Modevielfalt, Frisur etc.), da bremst die Angebotsvielfalt doch auch niemanden hier aus, oder?
Warum also klappt es nicht bei dem blöden Gear? Warum erzeugen viele Möglichkeiten eine Kreativitätsminderung?
Schere im Kopf, mehr nicht.
Verdammichnocheins.

Hallo Doc Line6forum,

Das ist kein Totschlagargument, sondern eines, was für einen einzelnen gelten kann, aber nicht für alle, natürlich nicht. Das Beschränken funktioniert ja auch durch die simple Nichtbenutzung der Gerätschaften, klar. Aber nicht jeder kann sich dem Überangebot entziehen, selbst beschränken. Das können vielleicht sogar eher die wenigsten, kann ich mir vorstellen. Und nur, weil man es selber kann, muss man es von anderen nicht erwarten dürfen.
Also, ausgehend davon, dass es wirklich so sein sollte, das ein Überangebot die Kreativität hemmt.
Zudem muss man das Beschränken lernen und nicht jeder kann das schnell umsetzen. Ich kann das z.B. in vielen Bereichen nicht (ich bin jeden Tag mehrmals im Internet) in anderen schon (ich habe kein Smartphone, nutze kein Facebook).
Und zu diesem Lernprozess gehört für manche auch, dass man die Gerätschaften zunächst ausprobiert in ihrer Riesenvielfalt, um am Ende sagen zu können, was man braucht und was nicht. Es kommt nur immer wieder neues Equipment auf dem Markt, da kann der Prozess schon länger dauern, bzw. in einem sich Verzetteln ausarten. Kann. Muss nicht.


Alles Gute!
 
Hi Jonas,

bitte nicht angegriffen fühlen wenn ich das mit einem Griff wie 'Totschlagargument' etwas überspitzt formuliert habe.
Wir sind hier doch in der GW, da muss man das manchmal. :)
Aber gerade bei dir, der mit einer BR 800 ohne viel Federlesens geile Musik voll auf den Punkt macht (Mädchenmukke 2.0), würde ich nie angenommen haben, dass dich Möglichkeitsvielfalt etwa verwirrt, und zwar deshalb, weil du eben so geschmackssicher agierst.

Cheers!
 
Doc Line6forum schrieb:
Hi Jonas,

bitte nicht angegriffen fühlen wenn ich das mit einem Griff wie 'Totschlagargument' etwas überspitzt formuliert habe.
Wir sind hier doch in der GW, da muss man das manchmal. :)
Aber gerade bei dir, der mit einer BR 800 ohne viel Federlesens geile Musik voll auf den Punkt macht (Mädchenmukke 2.0), würde ich nie angenommen haben, dass dich Möglichkeitsvielfalt etwa verwirrt, und zwar deshalb, weil du eben so geschmackssicher agierst.

Cheers!

Hallo Doc Line6forum,

Ich fühlte mich gar nicht angegriffen, aber durchaus angesprochen, daher schrieb ich. Und ein BR 800 war ja genau das, was ich schrieb, eine Beschränkung, ganz bewusst. Ich könnte auch eine Softwarelösung nehmen, Preamps, Kompressoren, mehrere Mikros, Plugins in Hülle und Fülle, beschräntke mich aber bewusst auf ein BR 800. Eben, weil das für mich einfacher verständlich war weil es weniger Möglichkeiten bot. Mit mehr wäre ich tatsächlich, zumindest für eine geraume Zeit, sehr überfordert gewesen.
Das kann man, finde ich, auch aus der Musik nicht unbedingt heraushören. Nebraska finde ich immer noch grandios in meiner Musikwelt, und das ist mit ganz kleinen Mitteln entstanden. Ob mir das deswegen, so gut gefällt, kann ich mangels Vergleich natürlich nicht sagen. Wenn es um meine Songs ging wusste ich aber definitiv, dass weniger bei mir mehr ist, da meine Geduld enge Grenzen hat und der Moment des "Bockhabens" so schnell verfliegt, dass ich den nicht durch Knöpchendrehen kaputtmachen will. Aber ich kenne Leute, die sich mit ihrem Equipment so auskennen, dass sie das einstellen, ohne nachdenken zu müssen und so den kreativen Moment umfänglicher ausnutzen können, wenn man den Klangaspekt voll mitberücksichtigt. Das kann ich nicht und habe daher meine Strategie gehabt, das anders zu machen und fand, dass es vielen anderen im Prinzip ähnlich geht, wie mir, auch in meiner täglichen Arbeit.

Alles Gute!
 

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