Restaurierung Vintage Fender Pickguard

Hallmarksweptwinger

Power-User
10 Apr 2008
566
9
Berlin
Hi,

vielleicht kennt sich da jemand aus:
Ich habe ein Projekt hier, eine alte Fender Jazzmaster komplett in Teilen. Die Sache ist, das ist alles von 1964. :)
Die Teile lagen jetzt wohl 30 Jahr in ner Kiste...
Das tortoise Pickguard ist ein wenig geschrumpft (was ja bekannt und normal ist). Die Pickup cover passen aber jetzt nicht mehr optimal und die Schraubenlöcher sindauch minmal an anderen Stellen. Ich möchte zusätzliche Bohrungen natürlich weitgehend vermeiden.
Wäre alles zusammengebaut geblieben hätte sich das pickguard wahrscheinlich irgendwie anders angepasst.

Frage nun: Gibt es die Möglichkeit ein altes (wertvolles) pickguard evtl. zu erwärmen und wieder zu vergrößern?
Hat sowas schon mal jemand gemacht?
Oder geht das überhaupt nicht und die Frage ist totaler Quatsch?
 
Kommt aufs Material an, ob irgendwelcher Kunststoff, Bakelit oder sogar noch echtes Schildpatt, was seit Jahrzehnten glücklicherweise verboten ist?

Ich würde mir ein neues, aber ähnlich gut aussehendes beim Fachhändler bestellen und das alte zwecks Wiederverkauf aufbewahren...

LG Tom58

P.S.: Hatte ja selber mal ne alte Fender Jazzmaster in altweiß, creme mit Tortoise Schlagbrett, was sich selbst im aufgeschraubten Zustand ziemlich gewellt hat, speziell im Sommer.

Lang, lang ists her...
LG Tom58
 
Moin,
Glückwunsch zum dem Bastelprojekt.
Hallmarksweptwinger schrieb:
Wäre alles zusammengebaut geblieben hätte sich das pickguard wahrscheinlich irgendwie anders angepasst.
Das Pickguard wäre dann wahrscheinlich wellig geworden, weil die mit dem Body verschraubten Pickups und die Bolzen der Brücke dem Schrumpfungsprozess im Wege gestanden hätten.

Hallmarksweptwinger schrieb:
Frage nun: Gibt es die Möglichkeit ein altes (wertvolles) pickguard evtl. zu erwärmen und wieder zu vergrößern?
Mit Wärme wird das Pickguard nicht größer. Wärme kannst Du nutzen, um da das Pickguard wieder plan zu bekommen, wenn es denn wellig ist.
Ich würde die Öffnungen für die Pickups nachbearbeiten - also vergrößern - und die Öffnungen für Bolzen und Schrauben anpassen.
Ein Gitarrenbauer hat es hier beschrieben:
http://www.chubbuckguitars.com/blog/2012/06/22/1964-jazzmaster-oh-baby

Solche Schnitzereien am Pickguard erfordern neben dem passenden Werkzeug etwas Übung (und Talent). Ich habe selbst schon mehrere Pickguards ruiniert, meistens ist das Werkzeug abgerutscht und hat tiefe Kratzer hinterlassen. Aber vielleicht hast Du ja ein Händchen dafür.

Gruß,
 
sunburst schrieb:
Moin,
Glückwunsch zum dem Bastelprojekt.
Hallmarksweptwinger schrieb:
Wäre alles zusammengebaut geblieben hätte sich das pickguard wahrscheinlich irgendwie anders angepasst.
Das Pickguard wäre dann wahrscheinlich wellig geworden, weil die mit dem Body verschraubten Pickups und die Bolzen der Brücke dem Schrumpfungsprozess im Wege gestanden hätten.

Hallmarksweptwinger schrieb:
Frage nun: Gibt es die Möglichkeit ein altes (wertvolles) pickguard evtl. zu erwärmen und wieder zu vergrößern?
Mit Wärme wird das Pickguard nicht größer. Wärme kannst Du nutzen, um da das Pickguard wieder plan zu bekommen, wenn es denn wellig ist.
Ich würde die Öffnungen für die Pickups nachbearbeiten - also vergrößern - und die Öffnungen für Bolzen und Schrauben anpassen.
Ein Gitarrenbauer hat es hier beschrieben:
http://www.chubbuckguitars.com/blog/2012/06/22/1964-jazzmaster-oh-baby

Solche Schnitzereien am Pickguard erfordern neben dem passenden Werkzeug etwas Übung (und Talent). Ich habe selbst schon mehrere Pickguards ruiniert, meistens ist das Werkzeug abgerutscht und hat tiefe Kratzer hinterlassen. Aber vielleicht hast Du ja ein Händchen dafür.

Gruß,

Ah cool! Danke Dir!
Sehr gut! Genau solche Infos habe ich gesucht. Ok, ja, das mit der Schrumpfung des Pickguards kannte ich schon. Es ist daher auch nicht gewellt, da es ausgebaut war.
Der Restaurator von dem link hatte auch das Problem, das die pickup covers nicht mehr in das Pickguard passten. Er hat das Pickguatd gaaaaaanz vorsichtig angepasst, sprich an-/abgeschliffen. ...ich habe auch schon Pickguards aus Rohlingen gesägt usw., aber ja, man rutscht da ganz schnell mal ab und macht alles kaputt... ...deshalb suche ich ja auch ´nen vertrauenswürdigen Gitarrenbauer, dem ich die Teile anvertrauen kann. Ich mache gern so viel wie möglich selbst und lerne gerne dazu..

Hier kucken:

[img:4896x3264]https://abload.de/img/p1040639s6j21.jpg[/img]

[img:4896x3264]https://abload.de/img/p1040641hgjzx.jpg[/img]



Zur Brücke kann ich noch sagen, daß ich die wahrscheinlich nicht mehr hinbekomme.. Habe schon alles mögliche probiert um die Schrauben wieder gängig zu machen: Sprühöl, Ballistol, alle möglichen Inbusse, Cola, Drahtbürtschen..
Mit den Original Jazzmaster / Jagaur Brücken ist es so, daß man die gut verwenden kann, das klingt auch alles super bei den Anfang/Mitte 60´s Fender Materialien, es ist aber nicht einfach die Dinger einzustellen, das setup muß komplett stimmig sein. Man muß etwas ausprobieren mit Halsstab anziehen, neck shim evtl., der Halswinkel muß in Bezug zur Brücke und Saitenzug genau aufgehen, dann klingt das!
Habe aber noch eine staytrem Brücke hier, die taugt auf jeden Fall.

Hier die originale Brücke:
[img:4896x3264]https://abload.de/img/p1040642ikkou.jpg[/img]
 
Hm, ich sehe grade, du hast ja ein Alu-PG shield drunter.
Ansich ne gute Maßnahme der Abschirmung, aber vielleicht hakt es deswegen?

Schonmal ohne probiert?

Falls es dann besser passt, müsste das Alu-Shield nur etwas erweitert werden, oder ganz weglassen und nur die Unterseite des PG mit Alu-Folie bekleben?

Ansonsten, habe zu lange keine Jazzmaster, oder Jaguar mehr in den Fingern gehabt, obwohl es schöne Gitarren sind und die kurze Mensur ist auch sehr bequem.

Viel Erfolg!

LG Tom58
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten