Leiser Amp vs Modeller

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Anonymous

Guest
Hallo,

ich hatte an Halloween einen kleinen Gig mit meiner Band und bin auf ein kleines Problem gestossen, zu dem ich gerne eure Meinung hören würde, wie ihr das handhabt.

Ich spielte zum ersten Mal statt meines Multis (+Modeller - AX100G) mit einigen wenigen Bodentretern mit folgendem Signalweg:

Strat Deluxe -> Loop mit Wah -> TS9 zum Boosten -> Volumenpedal -> Peavey Classic 30.

Bodentreter deshalb, weil mir der Klang besser gefällt und ich es übersichtlicher finde.

Der Amp wurde als (mein) Monitor verwendet, stand jedoch so, dass sowohl Keyboarder als auch Sängerinnen etwas von mir mitbekamen. Da die Örtlichkeit eher klein und beengt als groß und weitläufig und die Nähe zum Publikum gering war, musste ich die Lautstärke sehr zurückschrauben (1,5 - 2), um nicht den Rest zu übertönen. Dies (?) hatte zur Folge, dass die Gitarre dünn und drucklos klang.

Für die Zukunft bedeutet das für mich, für solche Situationen das Multi wieder auszupacken und für OpenAir oder größere Geschichten, bei denen der Amp druckvoll aufspielen kann, auf das Effektboard umzusteigen.

Oder sehe ich das falsch? Hätte ich den Sound womöglich noch retten können?

Eine andere Frage noch: Wenn ich über das Multi (+Modeller) spiele, könnte ich theoretisch direkt ins Mischpult spielen ohne Amp, da das Signal nur noch verstärkt, aber nicht mehr verändert werden muss? Ein Amp dazwischen würde daher nur Sinn als (mein) Monitor machen, oder? (Sofern ich mit dem Modeller Sound an und für sich zufrieden wäre...)

Danke
Christian
 
cristjan":36bjkzb5 schrieb:
Oder sehe ich das falsch? Hätte ich den Sound womöglich noch retten können?

Willkommen im Club!

Meiner Meinung nur mit einer enstprechend klein dimensionierten Endstufe mit vielleicht der Hälfte an Leistung, oder weniger.


Eine andere Frage noch: Wenn ich über das Multi (+Modeller) spiele, könnte ich theoretisch direkt ins Mischpult spielen ohne Amp, da das Signal nur noch verstärkt, aber nicht mehr verändert werden muss? Ein Amp dazwischen würde daher nur Sinn als (mein) Monitor machen, oder? (Sofern ich mit dem Modeller Sound an und für sich zufrieden wäre...)


Jupp, wobei es natürlich anders klingt. Ich lasse den Modellamp immer abnehmen. Finde ich besser, als die meisten Boxensimulationen. Aber: Das muss man nicht so machen!
Dann ist es aber schwerer "Feedback" vom Monitor zu bekommen, damit der Sound sich öffnet und man auch mal lange Töne stehen lassen kann. Wobei das, bei kleinen Locations, auch wieder Kokolores ist, wegen der daraus resultierenden Lautstärke ;-)

Letztlich, denke ich, kann man bei solchen Dingen den praktikablen und "bequemen" Weg gehen, weil man vorher eh schon 1000 Kompromisse eigegangen ist. Darauf kommt´s dann nicht mehr an.

Ich sehe es übrigens prinzipiell genau so wie du, nur muss man seine persönliche Entfaltung und "Esoterik" einfach aussen vorlassen, wenn man auf das Endziel schaut und alles einem künstlerischen/handwerklichen Gesamtaspekt unterordnen. Zu lauten Gitarren nerven alle, ausser vielleicht einem dedizierten Rock-Publikum! ;-)
 
Schön zu hören, dass ich nicht der einzige mit diesen Gedanken bin ;).

Nach diesem Gig tendiere ich dazu, wirklich nur noch auf das Endprodukt zu schauen und meine persönlichen Vorlieben hintenanzustellen. Das bedeutet für mich, für solche Situationen den Modeller auszupacken. Den Unterschied zwischen Boxensimulation und Amp werde ich mir demnächst anhören, aber wie du schon geschrieben hast: wenn man vorher unzählige (Sound-) Kompromisse eingeht...
Außerdem ist es dem Großteil des Publikums letztendlich egal, mit welchen Soundnuancen die Gitarre aufzuwarten hat. Das ist nur Balsam für die eigene Seele.

Ganz davon abgesehen bin ich bisher mit Multi/Modeller und einem kleinen Transistor Amp im Proberaum gut zurechtgekommen, auch soundmäßig (vor allem bei kleinen Lautstärken). Daher werde ich dies in Zukunft ernsthaft in Betracht ziehen für kleine Locations, schon alleine wegen des 15kg Unterschieds...

Gruß Christian
 
cristjan":263xgb4i schrieb:
Ganz davon abgesehen bin ich bisher mit Multi/Modeller und einem kleinen Transistor Amp im Proberaum gut zurechtgekommen, auch soundmäßig (vor allem bei kleinen Lautstärken). Daher werde ich dies in Zukunft ernsthaft in Betracht ziehen für kleine Locations, schon alleine wegen des 15kg Unterschieds...

Gruß Christian

Ich sehe gerade! Du bist Monnemer! ;-) :top:


... und genau so´ne faule Sau wie ich! :mrgreen:
 
cristjan":3uuv1ja1 schrieb:
Das ist nur Balsam für die eigene Seele.
Du hast vom Baum der Erkenntnis genascht.

Mache ich übrigens genauso. Bei Minigigs mit dem Yamaha DG-Stomp in´s Pult, Ende. Indikator ist für mich, wenn der Schlagzeuger aus Lautstärkegründen das E-Kit spielt. Wenn er Schaisze klingt, darf ich auch.
:lol:
 
Ist der Peavey Classic 30 tatsächlich so laut mit seinen 30 Watt? Okay, Röhre halt ... Ich spiele als Gitarrissimo seit etwa einem Jahr einen Modelling Amp von Vox mit 60W. Der ist zum Glück ohnehin nicht so laut, und man kann die Leistung reduzieren auf 30, 15, 1 Watt, wenn ich mich recht erinnere - und damit ist er dann sogar im Wohnzimmer ganz gut zu ertragen.

Viele Grüße
Jo
 
Meinem subjektiven Empfinden nach ist er laut. Zwar kann man ihn auf wohnzimmertaugliche Lautstärke zurückdrehen, aber dann geht meines Erachtens nach die Klangqualität und der "Druck" zurück. Bei größeren Gigs benutze ich ihn wie gesagt als Monitor, aber auch da "nur" etwa auf Lautstärke 4 (von 12).
Zuhause spiele ich lieber über den kleinen Transistor ;-)

ciao Christian
 
mix4munich":2zqbb22g schrieb:
Ist der Peavey Classic 30 tatsächlich so laut mit seinen 30 Watt?
Er ist. Der bläst meine 60W Transen bis in´s Herstellerwerk zurück. ;-)

Und richtig kommen tut er erst bei Master ab 13Uhr. Man kann den Post/Master zwar auf zwei drehen, dann trägt der Ton aber nicht mehr und man ist versucht, den Gain/Pre aufzureißen. Dann komprimiert er heftig, die Höhen verschwinden und mit ihnen jegliche Definition.
 

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