Schalldämmung: Steinwolle vs. Styropor vs. Matratzen

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Anonymous

Guest
Targ zusammen,

unser Proberaum ist eigentlich recht gut isoliert - mit Ausnahme 1 Wand, an der auch noch Nachbarn angesiedelt sind (andere StraĂźenseite).

Um den nachbarschaftlichen Frieden zu bewahren, haben wir daher geplant, der betroffenen Wand eine zusätzliche Isolierung zu verpassen, indem wir eine Wand aus Rigips und einer schalldämmenden Füllung davor setzen.

Heute war ich bei der Zwangsversteigerung eines Handwerkbetriebs und habe für einen Appel und ein Ei eine Palette Rigips geschossen. Weil ich dann so gut in Stimmung war, habe ich auch noch geschätzte 3.000 Quadratmeter Steinwolle und Styropor ersteigert.
Die Steinwolle ist für den Proberaum angedacht, das Styropor EIGENTLICH für eine andere Baustelle des Hauses. Dennoch wollte ich mal hören, ob sich mit der Styropor-Isolierung auch Schall dämmen lässt (mein Gefühl sagt mir "nein").
Außerdem reicht die von mir ersteigerte Steinwolle mengenmäßig noch nicht für den Proberaum aus - ich muss also noch etwas nachkaufen. Da mir die Steinwolle im Bereich >= 200mm Dicke jedoch recht teuer erscheint, wollte ich mal Fragen, welche Erfahrungen ihr mit ollen Matratzen gemacht habt.
Sind die Ergebnisse schlechter/besser als mit Steinwolle?

Ziel der Aktion ist es, auch nach 22 Uhr noch Proben zu können, ohne dass der Nachbar aus seinem Fernsehsessel fällt. Zurzeit ist die betroffene Wand nahezu gar nicht isoliert (Scheunen-artige Sperrholz-Konstruktion). Bis zum Nachbarshaus sind es ca 10m Luftlinie.

MfG
noel
 
Wie war das nochmal:

Bass geht durch fast alles...

Wir hatten das auch kurz im Gespräch hatten es aber wieder verworfen, da es zwar ein wenig was bringen würde, es am Ende aber keinen Unterschied macht... Der Bass hat einfach zu lange Wellen und selbst wenn man die durch eine gute Dämmung(Siehe Raum in Raum) in den Griff bekommt, würde sie sich immernoch über den Bode ausbreiten. Also wie Pfälzer schon sagte: Am Ende hilft nur Raum in Raum.


GruĂź

Rabber

PS: Pfälzer ich hoffe das mein Halbwissen so richtig ist ;-)
 
Na ja, Rabber,

bei "Raum im Raum" sollten nicht nur Wände und Decke, sondern auch ein Boden eingezogen werden.
Und der sollte dann zumindest teilweise auf soliden /schweren Dämmmatten (3 m, sche... neue Rechtschreibunfug) ruhen. Z.B. solche, wie es sie auch als Waschmaschinenunterlage gibt.

Ansonsten hättest Du mit der Lärmübertragung über den Boden recht - was wiederum zeigt, dass Dein Wissen gar nicht so halb ist.
 
Oh, "Raum in Raum" wird teuer. Hatte ich auch mal für zu Hause vor, habe den Gedanken aber ziemlich schnell wieder verworfen, nachdem ich im Netz etwas rumrecherchiert habe. So drehe ich meinen Verstärker zu Hause halt nicht ganz so laut auf. Aber vielleicht lerne ich hier ja noch eine günstige Möglichkeit kennen, den "R´in R´" zu realisieren. Interessanter Thread!
 
Pfaelzer schrieb:
Bei einer direkten Nachbarschaft kann es aber Probleme ganz anderer Art geben, d.h. Schallübertragung durch Stahlträger, Leitungsrohre etc. Deshalb wäre eine komplette Entkopplung durch Raum-in-Raum-Konzept die sicherste, aber auch extrem aufwendige Methode.
p

Der betroffene Nachbar ist doch wohl auf der anderen StraĂźenseite 10m entfernt angesiedelt und somit hinreichend akustisch entkoppelt :)
 
frank schrieb:
Na ja, Rabber,

bei "Raum im Raum" sollten nicht nur Wände und Decke, sondern auch ein Boden eingezogen werden.
Und der sollte dann zumindest teilweise auf soliden /schweren Dämmmatten (3 m, sche... neue Rechtschreibunfug) ruhen. Z.B. solche, wie es sie auch als Waschmaschinenunterlage gibt.

Ansonsten hättest Du mit der Lärmübertragung über den Boden recht - was wiederum zeigt, dass Dein Wissen gar nicht so halb ist.

Klar muss da auch Decke und Boden einbezogen sein ;-) diente ja nur als Beispiel für eine perfekte Dämmung.



Wenn ihr das Zeug sowieso schon habt, baut es auf eventuell bringt es ja doch den gewünschten Effekt. Zumindest die Raumakustik könnt ihr damit verbessern(dafür am besten einen Winkel von mindestens 5° einplanen und eventuell die rigips Platten selber zu diesen akustik Elementen umbauen).

GruĂź

Rabber
 
Das Problem mit den Rohren bzw. anderer Wege der Schallübertragung besteht zum Glück nicht, da das Haus (mit Ausnahme von Strom) an keinerlei Netze (Abwasser o.ä.) angeschlossen ist.

Ich habe die Bandkollegen zuletzt mal lärmen lassen und dabei eine Runde um das Haus gedreht: 2 von 4 Wänden sind quasi dicht (komplett Beton, lediglich ein Bullaugen-Großes Fenster an jeder Seite - da kommt aber nicht viel raus).
Wand 3 von 4 hat mehrere Fenster und da wird es dann auch schon lauter - allerdings ist auf dieser Seite des Hauses nur Wald - und somit interessiert es nicht wirklich.

Problematisch ist eben nur Wand 4 von 4.

Da würde ich aber gerne nochmal auf das Thema "Matratze" zurückkommen: Ich würde annehmen, dass eine (ordentliche) Matratze wesentlich mehr Dichte hat, als Steinwolle - somit müsste die nach meinem Verständnis auch besser isolieren. Ist dem so?
Aus Budget-Sicht wäre es durchaus reizvoll, beim nächsten Sperrmüll ein paar versiffte Matratzen einzusammeln.

Der Aufbau der Wand wäre somit von innen nach außen: Rigips-Wand -> Matratze -> Rigips-Wand -> 30 cm Luft -> Schlecht-Isolierte Wand des Hauses.
 
Wenn ihr dann auch noch alles schwebend lagert was irgendwie Bass erzeugt könnte es funktionieren... ansonsten geht das direkt über den Boden in die Außenwand und das wars. Es wird leiser aber ich vermute mal nicht so viel... Ihr müsst auch berücksichtigen, dass die Matratzen ganz gerne anfangen zu schimmeln also würde ich mir das auch noch überlegen.

GruĂź

Rabber
 
Matratzen?
Hmmm, die haben doch zumeist einen Federkern und das ist ein hohler Bereich. Was nicht schlecht sein muss. Aber dann müsste wenigstens der Rest ordentlich dämmen. Tut er meiner Meinung nach aber nicht.

Grundsätzlich planst Du ja gut, insbesondere hinsichtlich des Abstandes zwischen Hauswand und Dämmung.
Ich sehe da allerdings das Problem des Luftaustausches. Wenn Ihr nicht für einen funktionierenden Luftaustausch zwischen Außenwand und Dämmwand sorgt, schimmelt's bis hin zum Gebäudeschaden. Das erkennt Rabber sehr richtig.
 
Wenn dann mĂĽsste es kaltschaum sein... Aber auch da Schimmel... Ihr mĂĽsstet das ganze also beweglich halten um die Matratzen nach jeder Probe zu entfernen und die dann auslĂĽften zu lassen. Gerade wenn die Wand nur sehr dĂĽnn ist und sie somit kalt ist wird sich da Wasser sammeln.
 
... gegen Bass helfen eigentlich nur wirklich energieabsorbierende Konstruktionen. Etwa: Ytonmauer mit Zwischenraum vor die bestehende Mauer und Zwischenraum mit Sand oder feinem Schutt fĂĽllen. Vorausgesetzt, die Decke oder der Boden transportieren dann nicht noch Schall nach drauĂźen.
 
Pfaelzer schrieb:
Leitungsrohre können Schall auf weit größeren Strecken so übertragen, dass der Nachbar das Gefühl hat, auf der Kickdrum zu sitzen...das lässt sich aber sehr leicht rausfinden, indem die Band lärmt, einer freundlich den Nachbar besucht (Kommunikation bringt imho immer mehr als jede Schallisolierung) und mal hört, was der hört...
Das ist es. Reden - hören, was eigentlich erforderlich ist.
Und dann gezielt MaĂźnahmen ergreifen.
Körperschall ist eine fiese Kackbratze, die sucht sich ihren Weg ...
Da muss man akustisch entkoppeln, da kann man ein Groschengrab in
Sachen Dämmmaterial aufmachen ...
 

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