Audition - was muss/kann/darf man erwarten?

E

erniecaster

Power-User
19 Dez 2008
4.447
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87
Hallo!

In meiner neuen Band suchen wir einen weiteren Gitarristen oder einen Keyboarder. Für mich stellt sich aus gegebenem Anlass die Frage, was man eigentlich von den jeweiligen Beteiligten erwarten darf.

Bei uns koordiniert das der Basser. Der Kandidat bekommt von vier eigenen Songs die Möglichkeit, sich die als Proberaumaufnahme aus dem Netz zu laden, dazu die Texte mit Akkorden und ein paar Hinweisen zum Ablauf. Die Songs sind relativ simple Rock-Pop-Nummern, lediglich bei einem Song gibt es eine unkonventionelle Akkordfolge.

Im Proberaum erwartet den Kandidaten Platz, Strom, Zugang zu einer Bierkiste und der P.A., der Rest der Band und erstmal etwas Smalltalk.

Und dann?

Wir sind uns intern nicht ganz einig, was wir dann erwarten dürfen oder können. Dabei bin ich (natürlich) der Hardliner, denn ich wünsche mir:

-freundliches Auftreten
-schneller Aufbau von funktionierendem Equipment mit vorbereiteten Sounds für die Songs
-geleistete Vorbereitung über den Ablauf der Songs, gerne auch über Notizen
-Vorschläge, was das zusätzliche Instrument spielen könnte

Sind das noch bescheidene Wünsche oder ist das schon zuviel verlangt? Findet Ihr es übertrieben, einen Kandidaten schon nach zwei Stücken nach Hause zu schicken?

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Im Proberaum erwartet den Kandidaten Platz, Strom, Zugang zu einer Bierkiste und der P.A., der Rest der Band und erstmal etwas Smalltalk.

Und dann?

Wir sind uns intern nicht ganz einig, was wir dann erwarten dürfen oder können. Dabei bin ich (natürlich) der Hardliner, denn ich wünsche mir:

-freundliches Auftreten
-schneller Aufbau von funktionierendem Equipment mit vorbereiteten Sounds für die Songs
-geleistete Vorbereitung über den Ablauf der Songs, gerne auch über Notizen
-Vorschläge, was das zusätzliche Instrument spielen könnte

Sind das noch bescheidene Wünsche oder ist das schon zuviel verlangt? Findet Ihr es übertrieben, einen Kandidaten schon nach zwei Stücken nach Hause zu schicken?

Gruß

erniecaster

Hi

Also deine Wünsche sind weder bescheiden noch zuviel verlangt.
Ich sehe das ganz ähnlich und würde die Punkte die du da
aufzählst auch erwarten. Einzig mit den vorbereiteten Sounds
ist das so eine Sache. Mit ist da ein Gitarrist/Keyboarder lieber
der sich erstmal auf 3-4 gute Grundsounds beschränkt ,
als jemand der bereits am Anfang zuviel verschiedene Sounds
und Effekte auffährt. Also lieber zuerst mal keep it simple und
gutes Einfinden in die Songs, statt gleich super Soundtüftelei.

Überhaupt sich geschmackvoll in den Bandsound und die Bandchemie einzufügen
ist die mMn wichtigste Eigenschaft der Kandidaten.

Jemand nach 2 Stücken nach Hause zu schicken finde ich schon
Ok, kann aber auch hart sein wenn derjenige ne lange Anfahrt hatte
oder große Begeisterung an den Tag legt.
Manchmal weiß ich aber bereits nach 2 Strophen, ob jemand in Frage
kommt oder nicht (oder umgekehrt ob ich in die Band passen würde)

Wichtig finde ich noch bei Leuten die stilistisch und persönlich
in Frage kommen würden, zu testen, ob sie den dem eigenen
Arbeitstempo gewachsen sind. Wir hatten mal nen Drummer da
der nicht so schlecht war, aber nach jedem 2.Song ne Rauch-
und Erholungpause brauchte. Das ging bei unserem recht
kompakten Probestil gar nicht. Und etwas Zurückhaltung an
der Bierkiste wäre bei uns auch von Vorteil. :cool:
 
Moin,

sehe ich sehr ähnlich. Wer die Gelegenheit hatte, sich vorzubereiten, dies aber nicht macht und mit Sperrmüll statt Equipment aufschlägt hat schlechte Karten. Nur würde ich niemanden vorzeitig nach hause schicken.
Wichtig wäre noch, dass auch die Band sich Mühe gibt und das Ganze nicht zu ner Casting-Show wird, sonst ist der Kandidat vielleicht sehr gut, hat aber keine Lust, mit der Band zu arbeiten :)

Gruß,
Frank
 
Kann man alles genauso erwarten, sollte natürlich auch selber nett und hilfsbereit sein und die hoffentlich gute Stimmung in der Band transportieren. Ist ja keine Einbahnstrasse, sondern ein gegenseitiges Kennenlernen - wenn da ne Band hinter so nem Tisch sitzt und einen auf Dieter Bohlen macht, würde ich vermutlich eher verzichten :)
 
Man kann und sollte das sehen wie bei jeder anderen Bewerbung auch. Und dabei nicht den Aspekt vergessen, daß Bedingungen und Anforderungen immer bilateral erfüllt sein müssen, d.h. der Bewerber muss Eure Bedingungen erfüllen und ihr müsst die Bedingungen des Bewerbers erfüllen. Sonst wird es mittelfristig scheitern mit viel unnötigem Frust.

Also: beide Seiten müssen ihre Erwartungen und Bedingungen klar kommunizieren.

Es könnte auch sein, daß die Bewerber, die Euch gefallen, nix mit Euch machen wollen und umgekehrt. Deshalb aufpassen.

Es ist halt fast ein Blind-Date.
 
Ich würd mir weniger Gedanken machen über den "Nettigkeitsgrad" als über die geplante gemeinsame Arbeitsweise. Die hängt natürlich von euren Vorstellungen/Vorgaben ab. Also z.B.:
- handhabt ihr es so, daß der Komponist des Songs (oder der Chef der Band) auch das Arrangement grob vorgibt? Dann wäre es mir wichtig, daß so jemand damit gut und auch schnell klar kommt (sprich: kapiert, was gemeint ist und es umsetzen kann, sowohl spielerisch als auch zwischenmenschlich).
- oder entstehen bei euch Arrangements aus dem gemeinsamen Spiel und von jedem werden Ideen und Elemente eingebracht? Dann ist Kreativität viel wichtiger (und das zwischenmenschliche natürlich trotzdem, sprich die Bereitschaft, eigene Ideen zu verändern und anzupassen) und man sollte das auch mal durchtesten, z.B. indem man sagt: jetzt mal das bisherige Arrangement beiseite - was könntest du dir denn für den Song vorstellen?
Ich finde solche Punkte viel entscheidender für geplante gemeinsame Projekte als die Frage, wie schnell "der Hammer fällt". Lieber vier Stunden probiert und dann negativ entschieden als nicht genug getestet. Und auch: lieber sofort rausgeworfen, wenn es unpassend ist, als aus Nettigkeit noch ne Stunde Quälerei zu praktizieren.
 
therealmf schrieb:
oder entstehen bei euch Arrangements aus dem gemeinsamen Spiel und von jedem werden Ideen und Elemente eingebracht? Dann ist Kreativität viel wichtiger (und das zwischenmenschliche natürlich trotzdem, sprich die Bereitschaft, eigene Ideen zu verändern und anzupassen) und man sollte das auch mal durchtesten, z.B. indem man sagt: jetzt mal das bisherige Arrangement beiseite - was könntest du dir denn für den Song vorstellen?

Guter Punkt!
Wenn man nur einen "Handlanger" sucht, ist das natürlich unerheblich, aber mir wäre beispielsweise meine Zeit dafür zu schade in einer Band "nur die Songs zu spielen".

Ich bin ja vor etwa einem Jahr zu einer bestehenden Rhythmusgruppe als neuer Gitarrist dazugestoßen (und bin dort der Nachfolger von Ralf (aka Hallmarksweptwinger) geworden). Bevor ich da überhaupt einen Ton gespielt habe gab es erstmal ein Vorabtreffen, nur um abzuklären wie die jeweiligen musikalischen Ziele sind.

Für die Testprobe wurden dann sowohl aus dem Repertoire der Band als auch aus meinem eigenen je 1-2 Songs ausgewählt und soweit vorbereitet, dass man sie in der Probe zusammensetzen konnte, wobei beiden Seiten der Freiraum gelassen wurde die Songs nach eigenen Vorstellungen mit zu gestalten. Dadurch wird die Probe natürlich länger und es gibt selbstverständlich gleich kleinere Diskussionen. Aber auch da muss eben gucken, ob man zusammenpasst bzw. miteinander vernünftig reden kann.
 
Warren Haynes hat mal sinngemäß gesagt, dass die Chemie essentiell für gute musikalische Arbeit ist. Ich sehe das genauso.

Was soll gecheckt werden

1. Auftreten/Sympathie/Chemie - ist er/sie pünktlich, passen wir menschlich zusammen?
2. Spielfertigkeit und Skill-Level - was hat er/sie spieltechnisch und technisch (Amps/Effekte) drauf?
3. Gespür für die Band/Musikrichtung - weiß er/sie, was zu tun ist und was vom Instrument erwartet wird, eigene Ideen?
4. Vorbereitung - wie gut ist er/sie vorbereitet?
5. No-Go´s - schlechte Vorbereitung, Dauerdaddler, Profilneurotiker, "IHMN-Syndrom" (Ich-hör-mich-nicht)?

So in etwa würde ich dran gehen. Einfach innerlich die Checkliste abarbeiten und dann auch offen ansprechen, evtl. Probezeit beiderseits vereinbaren (2 Monate?).

Grüße
 
Findet Ihr es übertrieben, einen Kandidaten schon nach zwei Stücken nach Hause zu schicken?
Im Zusammenhang mit einer Band fände ich das doch sehr unangemessen - selbst dann, wenn sich alle Beteiligten nach zwei Stücken sicher sind, dass es nichts wird. Man muss ja nicht überall nach der Maxime "Time is money" vorgehen. Abgesehen davon finde ich die Herangehensweise mit einer "Checkliste" ohnehin etwas fragwürdig. Wenn, wie Du schreibst, die Band sich sowieso in ihren Erwartungen uneinig ist, dann wird eine Liste von Kriterien doch daran auch nichts ändern. Dann ist man sich entweder über die Kriterien selbst nicht einig, oder aber (im Anschluss an das Vorspielen) darüber, ob und in welchem Maße ein Kandidat die Kriterien erfüllt hat => zurück auf Start.
 
b blues ks schrieb:
Gute Chemie ist auch ok. Darf man aber nicht übertreiben. Blondinen mit großen T***en,
aber ohne Akkordkenntnisse, bringen zwar viel Zufriedenheit, zersprengen aber auch manche Band. :lol:

Möp - teilweiser Einspruch

Frauen die deutlich besser aussehen als sie denn musizieren,
sprengen früher oder später JEDE Band in der Männer mitspielen :!:
Ob das dann viel Zufiedenheit bringt ..... :roll:
 
Man muss da aufpassen!

Wenn man sich selbst quasi ein zweites Mal erwartet, braucht man keine Band bzw. keine weiteren "Mann/Frau" im "Club".

In erster Linie muss die Sache ja Spaß machen. Wenn ich mich mit jemanden wohl fühle und eine kreative Atmosphäre ensteht, dann gefällt mir das, was er spielt meistens automatisch und darüber hinaus komme ich mit demjenigen (und auch die anderen) meistens auch persönlich zurecht. Ich finde das schon irgendwie logisch.

Es gibt zwei Sorten von Arschlöchern: Die einen , die was können und die anderen , die nix können. Beides ist schlecht. Insofern interessieren mich andere Punkte nicht so sehr. Ich glaube, dass hat man dann auch schnell ausgemacht. Man macht eine Probe/Session mit denen und dann ist gut. Nachher gibt´s Feedback von allen und dann ist die Sache meistens ziemlich schnell klar.
Im übrigen finde ich es heute sinnvoller, lieber etwas Session zu betreiben, zu improvisieren, statt so ganz grob gefordertes Material hören zu wollen. Ich glaube , so findet man besser raus, ob da jemand bereichert und der sagenumwobenen "Vibe" entsteht. Das kann man aber auch sicher anders angehen, wenn man denn will.
 
Marcello schrieb:
Man muss da aufpassen!

Wenn man sich selbst quasi ein zweites Mal erwartet, braucht man keine Band bzw. keine weiteren "Mann/Frau" im "Club".

In erster Linie muss die Sache ja Spaß machen. Wenn ich mich mit jemanden wohl fühle und eine kreative Atmosphäre ensteht, dann gefällt mir das, was er spielt meistens automatisch und darüber hinaus komme ich mit demjenigen (und auch die anderen) meistens auch persönlich zurecht. Ich finde das schon irgendwie logisch.

Es gibt zwei Sorten von Arschlöchern: Die einen , die was können und die anderen , die nix können. Beides ist schlecht. Insofern interessieren mich andere Punkte nicht so sehr. Ich glaube, dass hat man dann auch schnell ausgemacht. Man macht eine Probe/Session mit denen und dann ist gut. Nachher gibt´s Feedback von allen und dann ist die Sache meistens ziemlich schnell klar.
Im übrigen finde ich es heute sinnvoller, lieber etwas Session zu betreiben, zu improvisieren, statt so ganz grob gefordertes Material hören zu wollen. Ich glaube , so findet man besser raus, ob da jemand bereichert und der sagenumwobenen "Vibe" entsteht. Das kann man aber auch sicher anders angehen, wenn man denn will.


Hehe also ich erwarte unbedingt jemand der NICHT so ist wie ich.
Das wäre ja too much für alle anderen ............. :lol:

Ansonsten sehe ich das sehr ähnlich wie Marcello.

Man muss sich zusammen wohl fühlen und das kann man meist sehr schnell merken.
Die persönliche Chemie muss stimmen und das
instrumentale Können und der Musikstil müssen passen.
Wenn das hinhaut bin ich relativ offen dafür was jemand genau
spielt und anbietet. Das funktioniert langfristig mMn auch am besten.

Ansonsten mal eben 2 der vorgegebenen Nummer anspielen und
dann würde ich auch mal was freies/unvorbereitetes machen.
Ne bißchen Jammen und/oder etwas nicht abgesprochenes.
Da kann man schnell sehen ob jemand mit neuem Material
schnell was kreativ anfangen kann, oder ob er da abkackt.

Und Leuten die wirklich Arschlöcher sind kann man auch schnellstens
Bescheid geben das das hier nix wird.
 
Plaid schrieb:
Moin,

sehe ich sehr ähnlich. Wer die Gelegenheit hatte, sich vorzubereiten, dies aber nicht macht und mit Sperrmüll statt Equipment aufschlägt hat schlechte Karten. Nur würde ich niemanden vorzeitig nach hause schicken.
Wichtig wäre noch, dass auch die Band sich Mühe gibt und das Ganze nicht zu ner Casting-Show wird, sonst ist der Kandidat vielleicht sehr gut, hat aber keine Lust, mit der Band zu arbeiten :)

Gruß,
Frank

Ja, sehe ich ähnlich, man kann das auch aus der Pespektive des "gecasteten" Musikers sehen. Ich bin mal vor vielen Jahren über einen Freund in eine Band eingestiegen. Die Erwartungen waren hoch, schließlich hatte die Band bei der Emergenza den 2. Platz gemacht, ich sollte holterdipolter die Leadgitarre übernehmen, nächste Woche stand ein Gig an im Hardrockcafe. Erster Termin war solala, ich musste erst mal mit den anderen klar kommen, sprich, der Sänger hatte klare Vorstellungen, ich soll doch so, ich soll doch das. Schließlich meinte der besagte Sänger, es lief wohl nicht so gut. Worauf ich meinte, entscheidend ist der 2. Termin, wenn du willst komme ich nochmal. Siehe da, 2. Termin, klappt alles bestens.
Eine Band funktioniert nur über die Chemie. Voraussetzung ist selbstredend das gleiche Level der Beherschung des Instruments (eine Band ist nur so gut, wie der Schlechteste in der Band). Wenn beim ersten Termin nicht so klar ist, was der Musiker denn so kann, aber die Chemie stimmt (das merkt man schon recht schnell), sollte man lieber ein zweitesmal probieren, dann kann die Band sich einen Urteil erlauben. Beim ersten Termin ist man auch sicher nicht so locker.
Cheers
 
Hallo!

An einigen Stellen war ich beim ersten Posting etwas unpräzise und ein paar Gedanken von euch möchte ich aufgreifen.

"Vorbereitete Sounds" war schlecht formuliert. Die Brot- und Butter-Sounds sollten da sein, nicht maßgeschneiderte Sounds für die Songs. Beim Gitarristen halt clean, crunch, brett und lead, beim Keyboarder Piano, Orgeln und Flächen - und alles bitte ohne längeres Rumtippen und -drehen. Brauchbare Sounds schnell anbieten können - das meinte ich.

Aktuell habe ich in der Band ja jede Menge Platz. Mir ist klar, dass ich mich soundmäßig und vom Arrangement her einschränken muss, wenn ein weiterer Mensch spielt. Ich finde es aber auch logisch, dass der Einsteiger sich dann auch Gedanken macht, was ggf. zusätzlich zu den schon bestehenden Parts passen könnte. Da wünsche ich mir Input.

Letzten Endes ist es für mich vor allem eine Frage der menschlichen Chemie. Arrangements und Sounds und auch spielerisches Können lassen sich ja erarbeiten.

Ich bin ja nach wie vor der Ansicht, dass ich schneller entscheiden kann, dass jemand nicht passt als andersrum. Wenn beim "nicht passen" mehrere Punkte zusammenkommen (nein, ich habe kein Klemmbrett dabei!), bin ich schneller geneigt, den Kandidaten nach Hause zu schicken als die Bandkollegen. Ich beuge mich da aber dem Mehrheitswillen.

Gruß

e.
 
Die vielleicht wichtigere Frage ist, was muss ich einem Wunschkandidaten denn bieten?
Frag Dich mal, was Du von einer Band erwarten würdest, die Dir mit Deinen Ansprüchen entgegentritt, und ob das passt.
Oder, was Du überhaupt von einer Band erwarten würdest.
Ich habe oft erlebt, dass sehr präzise Ansprüche an mich als Kandidaten gestellt wurden, die aber mit der "Gegenleistung" überhaupt nicht zusammengingen.
Letztendlich ist es ein gegenseitiges Bewerben, da sind sich viele Bands nicht drüber im Klaren...

Viele Grüße,
woody
 
Ich finde es generell entscheidend, dass ein (Mit-) Musiker weiß, was er NICHT kann. Daraus leitet sich alles Weitere ab.
-Sein Auftreten
-Seine Lautstärke
-Seine Beiträge

Die Orffsche Musik beweist: Man kann allein mit einer Triangel etwas zum Großen beitragen.
;-)
 
Wir suchen zB gerade einen neuen Bassisten.

Allen Bewerbern haben wir die drei vom Ablauf her schwersten Nummern im Programm geschickt, mit dem Hinweis, dies seien die vom Ablauf her schwersten Nummern im Programm.
Wir wissen also, wer die hinbekommt, bekommt auch den Rest hin.

Mehr wissen wir dadurch nicht.
Mir ist zB wichtig, warum jemand sich bei uns vorstellt:

Sucht er/sie egal was für eine Band oder möchte er/sie gerade und unbedingt bei uns spielen? Warum?

Hat er/sie Ideen / Kreativität / Routine?

Ist er/sie sich im Klaren, was er/sie als Bassist bei uns tun soll? Wir brauchen weder den stillen Grundtonzupfer noch eine dritte Gitarre.

Wird er oder sie eine fünfte Säule der Band oder nur jemand, der/die mitspielt?

Wird es terminliche Konflikte egal welcher Art geben (Proben/Gigs)?

Bands mit Bandleader (einer Einzelperson, "der man es recht machen soll") kommen für mich nicht in Betracht, das heißt, wir suchen als Mitglied auch jemanden, der/die mit einer basisdemokratischen Band zurecht kommt - ist ja auch Veranwortung, nicht wahr? Jemand, der einen Bandleader braucht, der ihm/ihr sagt, was wie laufen soll, kommt für uns nicht in Frage.
Und ganz wichtig: wenn es persönlich nicht passt, wenn ich keine Lust habe, mit dieser Person ganze Abende zu verbringen, nützt spielerisches Können genau gar nichts.

Dem Ganzen sollte man mMn aber schon mehr Zeit geben als zwei gemeinsam gespielte Songs.

Ein neues Bandmitglied ist immer auch neuer kreativer Input, und man muss offen dafür sein, dass da gute Ideen kommen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Von daher ist eine allzu klare Erwartungshaltung nicht günstig, denke ich. Die großartigsten Bands haben sich immer aus Leuten mit teils sehr unterschiedlichem Background zusammengesetzt.
 
Moin,

zufälligerweise bin ich auf der Suche nach eine 2ten Band und habe vor 2 h ein Antwort auf meine Suchanfrage bekommen.
Eure bisherigen Beiträge sind sehr lesenswert, vor allem das Interesse daran, das es auch wichtig ist wie es zwischen dem Kandidaten und den Suchenden "menschelt".
Zufälligerweise kenn ich aus der suchenden Band schon den Drummer und die Sängerin, deshalb mache ich mir da nicht so den Kopf ob oder ob nicht.

Auf meine Annonce im lokalen Kleinanzeigenmarkt bekam ich alllerdings auch völlig abgedrehte Antworten/Anfragen... aber das ist ein anderes Thema.

Was das Können angeht bin ich der Meinung daß ein technisch eher mittelmäßiger aber dafür bandengagierter Musiker weitaus mehr zum gemeinsamen Erfolg beiträgt als ein genial begabter Egomane.

Je mehr dazu noch vorher geklärt wird, desto besser kann man sich auf beiden Seiten vorbereiten.
Dabei geht es auch um so Sachen wie Gigs pro Jahr, Häufigkeit der Proben usw...
In meiner "Suche" habe ich bereits versucht diverse Dinge die mir wichtig sind zu verdeutlichen, das spart dann hinterher beiden Seiten Überraschungen.

Was Erniecaster mit dem Anspruch an verfügbare Sounds beschrieb sehe ich genauso, daran erkannt man ja auch die Ernsthaftigkeit, mit der gemuckt werden soll, das ist leider keine Selbstverständlichkeit !!!

...so jetzt rutscht alle gut rüber ;-)
 
Hallo Ernie,

Ich hab jtet mal auf die Schnelle alles überflogen und überlege, was ihr da wirklich sucht, sprich: was ist die Aufgabe des zweiten Gitarristen? Habt ihr das mal mit den Kandidaten abgeklärt. Stell Dir vor, Du würdest Dich auf so eine Stelle bewereben. Was würdest Du da noch wissen wollen?

Was macht ihr denn für Musik? Ich spinne jetzt mal gedanklich rum. Ihr habt dem Demos geschickt,mit Euren Nummern. Bisher ist da eine Gitarre, also vermutlich weigehend rhythmus. Jetzt sagt ihr dem Kandidaten: mach was schönes dazu ... ok, das glaubt Carlos Santna auch zu tun, wenn er sämtliche Lücken in Sogs mit seinen Fills zududelt? Würdet ihr sowas wollen ?

Alos, wenn ich mich bei Euch bewerben würde, würde ich vorher noch viel präziser Eure Erwartungen abfragen.
Und dann im Proberaum die erste Halbzeit rumzujammen und die zweite an einem (!) Song ggf. diverse Beiträge meinerseits anzubieten.
Das hängt aber auch davon ab, ob ihr songs gemeinsam komponiert oder ob es einen songschreiber gibt, der seine leadsheets verteilt und dann schon gewisse Vorstellungen hat.

Insgesamt aber ein sehr interessanrer Thread.

Guten Rutsch Euch allen
 
Ich möchte noch mal präzisieren, was ich eingangs schrieb: Das Wichtigste ist zu wissen, was man NICHT kann.
Ich selber beginne totale Grütze zu spielen (machen) sobald ich mich aus dem Fenster hänge.
Rhythmisch, musikalisch, im Kontext, im Sound, im Auftreten - in allem.
(Leider passiert mir das noch immer zuweilen :oops: )

Umgekehrt sind mir die angenegmsten Musiker die bescheidenen Könner:
Sie sind vorbereitet, sie können mehr als ich, ihr Zeug funktioniert, sie hören zu und können noch eine Schippe drauflegen, wenn man sie darum bittet, tun es aber nicht ungefragt. Sie kennen die schlechten Witze, aber auch die guten Manieren. Sie sind gebildet, aber nich klug. Sie sind present, aber nicht im Vordergrund und sie lenken, ohne zu führen.
Der Bassist aus meinem aktuellen Projekt ist genau so.

Jetzt muss ich aber einschränken, dass mein Geschreibe in Teilen OT ist, weil ich hier von einem Duo Partner schreibe.
 
Ich denke auch, mit deinen Kriterien kannst du ja schon einiges herausfinden. Am Ende wirst du ja ohnehin sehen, wie die Leute sonst so drauf sind. Es können manchmal auch ganz unterschiedliche Typen sein, die auf ihre Art perfekt als Band zusammenpassen, während einer, der vielleicht professionell ist, trotzdem unsympathisch rüberkommt und man deshalb keine Lust hat, mit ihm so viel Zeit mit so etwas wichtigem wie Musik zu verbringen.
 
Hi Uli,

die Audition war ja schon vor meiner Anfrage. Sie führte zu nichts und ich versuchte mit diesem Thread vielleicht mal herauszufinden, was man erwarten darf und was besser nicht.

Leider ergab sich bislang nicht die Notwendigkeit einer weitere Audition. Hier herrscht Notstand an Keyboardern und Gitarristen, glaube ich manchmal.

Gruß

erniecaster
 

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