Welche Röhren für Mesa Rectoverb 25, oder Was packe mer nei?

gruenspan

Bekanntes Mitglied
1 Feb 2008
206
1
0
Aachen
Hallo zusammen,

Probleme die ich lang nicht hatte. (und eigentlich nie mehr wollte)
Ich habe mir seit langer Zeit nochmal einen Röhrenamp zugelegt. Den o.g. Nun isser gebraucht gekauft und mir dünkt, es braucht neue Glaskolben. Also ran ans Werk ..
Ich kenne TAD und TT
Soweit so gut?
Eben nicht.
TAD mit seiner ausladenden Marketingstrategie fällt bei mir auf fruchtbaren Boden. All der schöne Röhrenvoodoo, der da zelebriert wird. Aber die Summe im Einkaufskorb macht keinen Spass. Also mal bei TT geschaut. Da läuft das ganze deutlich "bodenständiger" ab. Leider hinterlässt es bei mir das Gefühl: "Ist dann aber auch nix dolles - kannst so machen, geht - ist dann aber Scheisse", was hauptsächlich daran liegt, das dort keiner sagt: Nimm das und das, das ist super für den Amp, sondern eher: Hier: Das hat ein gutes Preis/Leistungsverhältnis, aber Du kannst auch das, oder das. Wie Du willst. Ich weiss aber nicht, was ich will! Ausserdem wüsste ich gerne, was denn der Unterschied ist, wenn ich x verschiedene Röhrenvarianten (TT, JJ, Sovtek, EH, Mullard Reissue) im Programm habe, diese mit unterschiedlichen Preisen besetzt sind und angeblich auch einen anderen "Klang" haben. Da hat bei TT aber keiner so recht Lust mal ausführlicher drauf einzugehen. (Ja die Tube Map kenne ich und ja, das eigentlich alle nur umlaben weiss ich auch, nutzt aber nix, da die Röhren ja durchaus unterschiedlich sind). Auch ist mir klar, das wir hier über Nuancen reden und nicht über Weltveränderungen.

Ich hatte den Amp mal in neu zum testen. Hat mir gut gefallen. Ich muss an diesem Originalsound nichts tweaken oder optimieren.
Es reicht, wenn der gebrauchte wieder so klingt wie der neue klang - und das am liebsten ohne für "Mesa-Röhren" über 200 EUR auf den Tisch zu legen oder mir einmal alles zu bestellen und auszuprobieren.

So. Jetzt Ihr, die ihr seit Jahren die Röhren quält und noch nicht vom digitalen Wahnsinn erfasst wurdet so wie ich und Euch noch auskennt.

V1-V6: 12AX7

V1 Eingang
V2 2. Gain Stufe
V3 EQ
V4-V6 Phasenumkehr, FX Loop, Reverb
Endstufe: EL84

Ich brauche eine klare Empfehlung, am liebsten mit einer Begründung oder gar Abrenzung.

z.B. die JJ vom TT sind wunderbar für Deinen Amp. Klingen fantastisch, halten lange und es ist völlig überflüssig bei TAD für RT010, RT011 und RT080 mehr als das dreifache auszugeben. Man hört einfach keinen Unterschied und das ist alles Voodoo und Gewinnspanne. Glaub mir. Ich habe das alles ausprobiert. In 1001 Amp.
oder:
Eine wirklich gute Röhre macht echt Sinn. Nimm die RT080, wenn es etwas weicher sein soll oder eine RT010 wenns tight, bissiger und böse sein soll. Der EQ macht noch Sinn mit einer anständigen Röhre besetzt zu werden, für den Rest nimm Standardware. Spielt keine Rolle.

Die Basics sind mir bekannt (Mikrofonie, Selektion für Eingangsstufe, ... dürft ihr überspringen)

Ihr dürft Euch natürlich mehr Mühe geben, als in einem Beispielen.

unbezahlbaren Dank voraus. Ich gehe schon mal in Deckung.

Gruß

Stefan
 
Hi Stefan,

Du weißt, ich habe lange mit Röhren experimentiert. War ein teures Vergnügen mit der Erkenntnis, daß sich keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich Sound einstellten.

Ebenso weißt Du, daß ich seit Jahrenn auch den Rectoverb 25 spiele, mit großer Zufriedenheit sogar - mit der Originalbestückung.

Daher würde ich empfehlen, bei diesen zu bleiben. Aber das möchtest Du nicht.

Wenn überhaupt, war ich mit dem Sound der Mullard in der End- und Vorstufestufe am meisten zufrieden. Sie kamen mir eher weicher vor. Aber wie gesagt, Wunder stellten sich nicht ein. Und preiswert sind die auch nicht gewesen.

In der Vorstufe kannst Du auch die Sovtek oder EH nehmen, weil die sich zuverlässig zeigten und eher preiswerter waren. Für die Endstufe sollten die auch ihren Dienst tun.

Für den Reverb würde ich etwas leistungsschwächere Röhren empfehlen. Dadurch lässt sich der Reverb feinfühliger einstellen, und zwar ohne sonstige Einbußen. Der "Erfolg" hängt von ihrer Leistung ab.

Vielleicht noch dies: Solange die Röhren ihren Dienst ohne technische Aussetzer tun, würde ich nichts wechseln. Die Dinger halten lange. Vermeintliche Schwächen haben meiner Meinung nach eher mit den eigenen Hörgewohnheiten zu tun. Oder bist Du bei all Deiner Erfahrung objektiv der Meinung, daß sich eine negative Veränderung Deines Rekto ergeben hat?
 
Hallo Stefan,

meinem Eindruck nach ist die einzig konsistente Empfehlung, fuer V1 eine Röhre zu verwenden, die auf geringe Mikrophonie geprueft wurde.

Grosse Unterschiede im Klang zumindes bei Vorstufenröhren (EH, JJ, TT, Retrovalves SS "tubes"(!)) höre ich (und 99,9 % meines Publikums) gluecklicherweise (?) nicht, wenn sie nicht beschädigt sind.

Bei Endstufenröhren habe ich mir die Muehe nicht gemacht, da das mit dem Swappen zumindest by fixed Bias Amps ja nicht so trivial ist...

Gruss

Alex
 
frank schrieb:
Wenn überhaupt, war ich mit dem Sound der Mullard in der End- und Vorstufestufe am meisten zufrieden.

Hallo zusammen,


Meinst Du alte Mullards, oder neue Röhren mit diesem Label? Afair gehört der Brand Name "Mullard" der New Sensor Corporation, zu der auch Electro Harmonix gehört. Die besitzen zudem große Anteile (oder komplett?) an dem russischen Röhrenwerk. Ich bin jetzt nicht so der Röhrenlutscher, meine aber, dass z.B. eine Electro Harmonix 12AX7 Long Plate dieselbe Röhre ist, wie eine Mullard gelabelte 12AX7M. Nur bekommt man Mullard wegen Copyright/Patent Problemen (gehört in EU glaube ich Phillips) eben nicht in der EU, dafür aber Electro Harmonix, was ja dann vielleicht eine gute und günstigere Alternative ist.


Alles Gute!

Jonas
 
Erstmal vielen Dank an alle! Eure Einschätzung bestätigt meine Hoffnung.

@Frank: Die Röhren sind ca. 3 Jahre alt, und ich meine, der Amp klingt deutlich höhenärmer als ich den in Erinnerung habe, daher der Wechselwunsch.

Die "Original-MESA" sind ja in jedem Fall nur umgelabelte und aus meiner Sicht zu teuer. Für das Geld bekomme ich beim TAD die Creme de la Creme des Marketing und auch noch ein gutes Gefühl dabei. :)

Angeblich sind es aktuell aber "nur" JJ, die da von MESA verwendet werden - und die bekomme ich beim TT für einen Bruchteil des Geldes.

Daher werde ich nun einfach mal einen passenden Satz ordern und mir selbst ein Bild machen. Es ging mir hauptsächlich darum die Anzahl der Iterationen zu minimieren und ich glaube, das haben wir geschafft.

besten Dank!

Stefan

Edit:
Ja die Endstufe, da bin ich mal gespannt.
Laut TT: Einfach rein damit.
TAD wollte zumindest die Werte des letzten Pärchens wissen.
 
Moin,

ich kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, dass die Vorstufenröhren nach 3 Jahren schon gelitten haben könnten.
Höhenverlust dürfte den Endröhren zuzuschreiben sein. Gerade EL 84 habe ich als recht verschleißfreudig empfunden. Bei häufiger lauter Nutzung des Amps könnte durchaus ein Austausch zielführend sein.

Ich selbst nutze nur noch einfache gematchte JJs. Die Tschechen haben ein modernes Werk, wo die Serienstreuung relativ gering ist. Ich bestelle dann bei TT. Solltest Du mal Pech haben, ist Umtausch dort kein Problem.
Viele schwören bei EL 84 wegen der Robustheit auf russische Sovteks. Ich selbst habe diesbezüglich allerdings keine Erfahrung.
 
Hol dir erstmal einen Satz neue Endröhren. Die EL84 von JJ sind super und haben einen guten Ruf.
Also da ein ein gematchtes Set (was die bei TT aber ja immer sind). Du kannst dort auch extra für Mesa-Amps ein Matching bestellen, falls dein Amp das überhaupt braucht?

Vorstufe würde ich wenn überhaupt nur V1-V3 ersetzen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass die restlichen da schon eingbüßt haben.
Also 3x 12AX7. Dann ersetze immer erstmal eine Position und höre ob es überhaupt einen Unterschied gibt. Wenn nicht, dann so lassen und die neuen Röhren als Ersatz ab in den Schrank.
Vorstufenröhren halten in der Regel weit länger als nur 3 Jahre.
 
gruenspan schrieb:
TAD wollte zumindest die Werte des letzten Pärchens wissen.
Sind Deine Röhren nicht (mehr) rot, grün oder blau markiert. Falls ja, sollte die Nennung der Farbe bei der Bestellung reichen.

@ Johnny T:
Ich hatte für die Vorstufe NOS von Siemens, in der Endstufe neue (nachgemachte) Mullard von einem bekannten Hersteller, dessen Namen ich grad nicht erinnere.
 
Hallo zusammen,

ja, das deckt sich mit meinen Erkenntnissen.
Ich habe alle Röhren getauscht, was sicherlich nicht erforderlich war. Die "alten" habe ich jetzt noch in Reserve. Der Amp klingt jetzt wieder wie ich es in Erinnerung habe. Nebengeräusche und Mikrofonie sind - soweit ich das bis jetzt beurteilen kann - sehr erträglich, zumindest nicht schlechter als vorher.
Ich vermute auch, das es wohl am ehesten die Endstufenröhren gewesen sind, die hier den Ausschlag gegeben haben.
Ich habe nun ausschliesslich die JJ von TT im Amp. Sowohl Vor- als auch Endstufe.
An V1 und V2 jeweils eine V1-selektierte. Das war preislich durchaus attraktiv und ich kann bisher keine negativen Aspekte erkennen.

Für mich passt das so wunderbar auch im Preis- Leistungsverhältnis.

Empfehlenswert.

Herzlichen Dank an alle Feedbacker.

Es gab noch eine Empfehlung seitens TAD am Tonestack (hier: V3) eine Mullard einzusetzen, da sich eine solche Röhre aufgrund Ihrer Eigenschaften hervorragend an dieser Position eignet UND hörbar absetzt.
Hat das jemand schon mal gegengehört?

Gruß

Stefan
 

Zurück
Oben Unten