Taktfest, Taktfrust

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Anonymous

Guest
Hallo Forum,

ich habe mir nun angewöhnt, sämtliches Zeugs (Fingerübungen, kleine Spielstücke) mit Metronom zu spielen. Das mache ich nun seit ca. 2 Monaten so.
Mache ich aber den Ton an dem Tick-Tack-Tack-Tack aus, dann bin ich hoffnungslos verloren. Ich schaffe es einfach nicht, den Takt zu halten. Nicht innerhalb akzeptabler Parameter, nicht mal innerhalb inakzeptabler Parameter.
Mittlerweile klapper ich die Taktschläge zwischen den Anschlägen mit den Zähnen und das macht mir nun echt Sorgen ;-).

Hier nun meine Fragen:
0. Hosen runter! Wie taktfest seid ihr überhaupt?
1. Stellt sich die Fähigkeit, dauerhaft im Takt bleiben zu können, von alleine ein? Üben mit Tick-Tack-Tack-Tack natürlich vorausgesetzt. Nistet sich aufgrund der Gewöhnung irgendwann im Kopf so ein Taktgeber ein?
2. Wie habt ihr es sonst geschafft?
3. Mit Ton üben oder nur die Lichtsignale als Taktsignal nehmen?

Diese Fragen stehen hier bei den Bassisten, weil sie gemeinhin taktfester sein sollten.

Danke und freundliche Grüße

Daniel

Edit: Fehlerkorrektur :duden:
 
nolinas":3nhw1g46 schrieb:
Das mache ich nun seit ca. 2 Monaten so.

Hi Daniel,

Timing ist eine der dramatisch schwierigen Sachen beim musizieren. Ein Ding das sich nicht in 2 Monaten "fressen" lässt. Wie Time ich 1/4, 1/8, 1/16tel in verschiedenen Tempi. Synkopen, Triolen, etc....

Ein Ding was sich endlos fortführen lässt und auch so betrachtet werden sollte. Insofern würde ich behaupten, dass es schon ein Fortschritt ist, wenn man feststellt, dass das eigene Timing oft eher mau ist. Das merken viele oft erstmal garnicht....vielleicht nie. Man sollte da stetig dran arbeiten. Es ist nicht so das man aufeinmal "Timing" hat und dann geht das nie wieder weg. Im Prinzip ist das auch nur exakte Koordination.

Butter bei die Fische. Ein Metronome ist Taktgeber- es besitzt kein musikalisches Timing. Allerdings ist es exakt , objektiv und als solches unbestechlich und das hilft einem dabei, sich selbst zu beurteilen. Wichtig ist im Prinzip, meiner Meinung nach , nicht wie eine Maschine irgendwelche Notenwerte zu "nageln", sondern intuitiv ein Gefühl für Zeit und Raum in der Musik zu entwickeln. Kann ich auch über ein Metronome "groovig" klingen. Ohja! Es gibt da ein paar mörderbespiele an Leute , die einfach eine gute Time haben. Auch ohne Metronom. Das ist, wie du schon richtig sagst , genau das, was man als Ziel haben sollte.

Du musst einfach eisern weiter machen. Das sind so individuelle Verläufe und vielleicht braucht es bei dir halt was länger, bist du ein Gefühl dafür entwickelst.

Mit den Zähnen klappern,ist übrigens gar nicht sooo doof. Ich lasse oft zwischen Viertel gedanklich 8tel eventuell 16tel mitlaufen. Also die Time auf einem keineren Nenner. Mir fällt das "Timinghalten" dadurch manchmal leichter...


Hier mal ein Approach von Victor Wooten. Ein Spielchen mit seiner eigenen Antizipationsfähigkeit in Sachen Timing.



http://www.youtube.com/watch?v=f_LKWFvp ... L&index=18
 
Marcello":1jt2ltwm schrieb:
Hier mal ein Approach von Victor Wooten. Ein Spielchen mit seiner eigenen Antizipationsfähigkeit in Sachen Timing.

issja!

was man in dem Video recht gut sehen kann, ist das *Mitstampfen* des rechten Beines. Ich denke, dass man, wie ein Schlagzeuger, möglichst *unabhängig* in den Gliedmaßen werden sollte. Also, Daniel:
versuch mal, den Takt mit dem Fuß mitzuklopfen. Geht auch nicht so sehr auf die Zähne ;-)

gausö, franz
 
nur ein paar spontane Gedanken dazu:

Ich finde Timing existenziell wichtig.

Ich glaube zwar mal nicht, dass meins so außergewöhnlich gut ist, aber ich merke schon, wenns wackelt.
In meiner lezten Band hatte der Drummer (!) ein mieses Timing. Der zog nämlich in jedem Stück an. Sowas nervt.

Auch inmeinem aktuellen Projekt merke ich, dass mein Mitstreiter (viel zu) lang alleineunterwegs war. Auch hier wackelt es bei dem ein oder anderen Stück.

Ich habe aber auch in jungen Jahren einen Gitarrenlehrer gehabt, dermich ans Metronom bzw. eien simple Rhythmusmashine gefesselt hat.

Und dennoch treibe ich.

Und noch ein tipp. Ein Kumpel hat mir mal erzählt, dass er Jazzfeeling beim Solieren übt, indem er das Metronom auf die 2 und 4 dudeln lässt. Und der kerl swingt und groovt wie Sau.

Also. Nicht gleich verzagen. Meronom an und weiter so ! ! !
 
Guten Abend, lieber Uli,

muelrich":24q39sh5 schrieb:
Und noch ein tipp. Ein Kumpel hat mir mal erzählt, dass er Jazzfeeling beim Solieren übt, indem er das Metronom auf die 2 und 4 dudeln lässt.

Hört sich nach einem interessanten Ansatz an, was dein Kumpel da vorschlägt.

Aber mal im Ernst:

Das "Timing" hat es irgendwie geschafft, zu so einer Art Kampfbegriff zu werden (und die Schuld hat wahrscheinlich Mark King - der hat damals damit angefangen).

Heute redet jeder über Timing, als sei es so eine Art heiliger Gral, und wer schon an seinem Mikrotiming gearbeitet hat, darf demnächst ins Shaolin-Kloster eintreten und sich seine Gitarre an einem schwarzen Gürtel umhängen.

Dabei weiß jeder, dass Timing immer auch subjektiv ist, und keiner ist sich (meinem Eindruck nach) ganz sicher darüber, wovon eigentlich die Rede sein soll. Dass wir unsere Hörgewohnheiten zunehmend an quantisierte Computer-Aufnahmen anpassen, macht die Sache nur noch schwieriger.

Für mich persönlich war es viel zielführender, nicht dieses blöde Zauberwort "Timing" oder "Groove" zu verwenden, weil eh niemand weiß, was das ist, sondern mich lieber - ganz schlicht - mit Rhythmus zu beschäftigen. Das ist einfacher, und darum geht es am Ende auch, zumindest meistens.

Und für Rhythmus-Sachen braucht man auch keine Klampfe, da reichen ein paar Finger und eine Tischplatte. (Oder ein Kopfkissen, auf dem man sich in den Schlaf trommeln kann.) Damit kann man üben, und ich persönlich habe für das Musikmachen und für die Gitarre davon profitiert, wenn ich mich mit Rhythmen auseinandergesetzt habe.

Rhythmen und Rhythmusübungen gibt es wie Sand am Meer; da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Man kann zum Beispiel den Wechsel zwischen binären und ternären Figuren (also z. B. von den Vierteln zu den Vierteltriolen) und wieder zurück ausprobieren. Man kann Betonungen mit linker und rechter Hand vertauschen, man kann so einen komischen Paradiddle klopfen, man kann verschiedene Pausen versuchen - denn Rhythmik betrifft ja oft keine Kette von Tönen, sondern den richtigen Klang an der richtigen Stelle, und das hängt ja mindestens genauso von der Pause ab, die man davor macht....

Ich persönlich finde "Timing-Übungen" an der Gitarre immer etwas verbissen und frustrierend. Viel schöner ist es, sich für "Schlagwerk" zu interessieren und ein bisschen auf Stühlen und Tischen herumzuklopfen. Hauptsache, man haut irgendwo drauf! Wenn man das bewusst macht, kann man eine ganze Menge lernen, und wer an seinen Rhythmen arbeitet, gewinnt früher oder später auch an Timing, da bin ich mir ganz sicher.

Schönen Gruß,

Michael
 
Michael (Jacuzzi): Das "Timing" hat es irgendwie geschafft, zu so einer Art Kampfbegriff zu werden (und die Schuld hat wahrscheinlich Mark King - der hat damals damit angefangen).

Heute redet jeder über Timing, als sei es so eine Art heiliger Gral, und wer schon an seinem Mikrotiming gearbeitet hat, darf demnächst ins Shaolin-Kloster eintreten und sich seine Gitarre an einem schwarzen Gürtel umhängen.

Hallo Michael, schön Dich auch hier zu lesen.

Und ja Mark King ist schuld. Dieser Bauernfänger, Nepper und Drecks-Slapper... Ich wünschte, ich hätte mir Deine Tipps früher zu Herzen genommen. Egal - unser Keyboarder hat früher regelmäßig auch Percussion gespielt (und da auch Workshops besucht) und der hat ein so geiles Timing, dass ich immer ganz sprachlos bin, wenn er cubanisches oder afrikanisches Zeugs spielt. 3 gegen 4, 6 aus 49, alle gegen den Rest... keine Ahnung, was der alles kann. Jedenfalls ist es etwas für das ich den Kerl sehr bewundere. Muss ich ihm doch glatt mal sagen beim nächsten Gig.

PS: Hoffe der Deltablues ist noch nach Deinem Geschmack!!
 
Michael (Jacuzzi)":19i49ii7 schrieb:
Guten Abend, lieber Uli,



Ich persönlich finde "Timing-Übungen" an der Gitarre immer etwas verbissen und frustrierend. Viel schöner ist es, sich für "Schlagwerk" zu interessieren und ein bisschen auf Stühlen und Tischen herumzuklopfen. Hauptsache, man haut irgendwo drauf! Wenn man das bewusst macht, kann man eine ganze Menge lernen, und wer an seinen Rhythmen arbeitet, gewinnt früher oder später auch an Timing, da bin ich mir ganz sicher.

Schönen Gruß,

Michael
Da mein Sohemann Schlagzeug lernt habe ich begonnen, dass ich Papier durch die Saiten schiebe und dann mit ihm seine Übungen durchspiele. Seit Beginn weg.
Erstens hab ich so wieder gelernt Rythmus vom Blatt zu lesen und ausserdem hab ich generell wieder viel für die rechte Hand gemacht.
Grundsätzlich hab ich das Glück mich mit diesem thema wenig auseinandersetzen zu müssen weil ich (im gegensatz zum shredden) darin ein Naturtalent habe und Time/Groove/Rythmus gut höre, spüre und auch spielen kann (Solange es nicht zu jazzig 13/8telig wird).
Zum klick spielen is für mich logisch und einfach und Tempo zu halten ebenso.
Ich bin leider besonders empfindlich wenn jemand dann gar nicht groovt aber im Sinne des Hobbymusikergedankens muss ich wohl in jeder Formation mehr oder weniger damit leben.

Just my thoughts.
Auge
 
auge":x6cvmvqp schrieb:
Da mein Sohemann Schlagzeug lernt habe ich begonnen, dass ich Papier durch die Saiten schiebe und dann mit ihm seine Übungen durchspiele. Seit Beginn weg.
Erstens hab ich so wieder gelernt Rythmus vom Blatt zu lesen und ausserdem hab ich generell wieder viel für die rechte Hand gemacht.


Hi,

das ist eine super Übung! Sehr empfehlenswert!

Pfaelzer":x6cvmvqp schrieb:
Habe dann 2 Jahre Percussionunterricht bei einem Brasilianer genommen, der zwar kein Metronom kannte, aber dafür die Verbindung von Rhythmus- und Körpergefühl wunderbar erklären konnte

Ja,
es gibt das so Ansichten. Bei manchen ist das Metronome geradezu verpöhnt. Ich muss sagen, "Hut ab!" , wer da wirklich so bombensicher ist, dass er sich da immer gut einschätzen kann. Ich gehöre, wie vermutlich viele Gitarristen, zu denen die tendentiell treiben oder vorziehen. Gerade auf die letzte 4tel zur nächsten 1. Da "verkürze" ich gerne mal und bin zu früh. Bi regelmäßiger Wiederholung wird man dadurch schneller. Wie ich das gemerkt habe? Durchs Metronome! Ich muss also daran arbeiten mir mehr Zeit zu lassen...ach ja..
 
Michael (Jacuzzi)":3q66r3pa schrieb:
Guten Abend, lieber Uli,

Hallo Michael,

ja, Du warst es ! (ich wollte schon schroben: du bist diese tierische Groove-Sau.... ;-) )

Schön, Dich hier zu lesen....

Liebe Grüße in die Pfalz
:-D
 
Pfaelzer":2mbz59kl schrieb:
Ääh, bei nochmaligen Durchlesen wird mir klar, dass es das auch nicht unbedingt trifft....Rhythmus ist so schwierig zu verbalisieren. :kratz:

p


Ja,


wobei ich Rhythmus und Timing eigentlich trenne. Nehmen wir Swing oder Shuffle:

Synkopierte 8tel. Je schneller das Metrum, so "gerader" werden sie gespielt.

Ich singe mir rhythmische Figuren immer vor. So´n bisschen Konokoll für "Arme". Dazu Klatsche ich das Metrum mit den Händen. Ein Metronom gibt mir also nicht den Rhythmus vor, sondern gibt mir ein durchgehendes , stabiles Metrum vor. Über dieses Metrum wird dann geübt, wie die Rhythmik quasi zu klingen hat, wie ich sie eben zum "grooven" oder "klingen" bringen im musikalischen Sinne, ist dann wieder ein anderes Blatt.

Timing beinhaltet ja auch, zum Beispiel die Notenwerte oder Rhythmik auf den Offbeats z.B korrekt zu spielen. Daran hapert´s ja oft. Genau immer drauf spielen, geht ja relativ gut, aber das, was rhytmisch eben dazwischen liegt., das ist manchmal ganz schön schwer. Ich habe auf meinem Metronom so´ne schicke Lichtpendel-Anzeige. Da sehe ich quasi, wo z.B ein 8tel liegt, nämlich genau in der Mitte. Interessant, wenn man festellt, dass die 1. 8tel gut drauf ist, die 2. aber geschludert.

Augenöffner sind da z.B so Übungen , wie oben die vom Wooten. Oder loose mal ´ne Phrase von 4Takten, wo du nur einen Metrum Schlag auf der allererste einst bekommst. Dann spiel deine rhythmische Phrase und schau wo du wieder rauskommst. Das ist für mich Timing. Timing, das ist aber klar , geht für mich nicht ohne Rhythmus-

Das Metronome ist einfach da , um zu kontrollieren, ob ich Schwächen habe. Ohne das fällt es mir sonst womöglich nicht auf, bekomme aber eben diese sonst von anderen um die Ohren gehauen.
 
Hallo Forum,

wenn ich das Bisherige mal kurz zusammenfasse.

0. Timing und Rhythmus sind scheinbar eine never ending story, jedenfalls was das Üben angeht. Die meisten von Euch fühlen sich auch irgendwie nur als Einäugige unter den Blinden ;-).

1. Percussion-Unterricht: fällt aus, keine Zeit und nicht genug Motivation um neben der Gitarre noch ein weiteres Instrument zu bedienen lernen.

2. :prof: Also weiter mit Metronom: Zwiebeln schneiden, Zähne putzen, Essen kauen, ja und Gitarre spielen. Meinetwegen auch Körperpercussion (Danke Armint für die Eingebung), mal sehen, wie es ankommt ;-).

3. :prof: Rhythmus: Rhythmen zur Radiomusik klopfen, gerne auch mit Triolen oder gepunktet oder auf die 2 und die 4. Das muss erstmal reichen.

Bis hierher erstmal Danke

Daniel
 
nolinas":2rwsg9bp schrieb:
Soweit war ich noch nicht mit lesen. Ach so.
Tja, was meint ihr wieso ich so taktlos und taktfest bin? - Alles Übung :cool:

Edit:

Spaß beiseite:
Ich bin ja Klassiker (Gitarre) und habe natürlich auch gelernt zu zählen.
Ich muss aber zugeben, dass ich in der Rock/Pop(wieauchimmer...)musik lieber mit dem (derzeit leider recht umfangreichen) Bauch spiele.
Etwas Talent, Gefühl.... - wie wollen wir es nennen? Sollte jeder Musiker haben oder sonst lieber am Auto basteln...

Gruß
Armin
 
Hier ein Beispiel wie man es nicht macht! :-D

Man sieht also, auch bestbezahlteste Musiker sind oft schlecht im Timing. Vorallem im Intro, wenn nur eine Gitarre spielt, ist es schlimm. Da bilde ich mir ein, fitter zu sein...



Oder liegts daran, dass es Metal ist :-D ?
Wer weiß...
 
muelrich":12mrmc8y schrieb:
Und noch ein tipp. Ein Kumpel hat mir mal erzählt, dass er Jazzfeeling beim Solieren übt, indem er das Metronom auf die 2 und 4 dudeln lässt. Und der kerl swingt und groovt wie Sau.

Das Metronom auf 2 und 4 klicken zu lassen, dass ist eine der besten Timing Übungen, die ich kenne... Mein Lehrer spielt mit mir immer alle Sachen auf 2 und 4 durch, egal ob Blues, Jazz, Rock, Funk... Da ist er gnadenlos...
Inzwischen bin ich im dafür sehr dankbar!

Rat Tomago hat mir mal im Chat ein paar Übungen verraten... Rat, wenn du mitliest, könntest du die noch mal erläutern... Ich weis die nicht mehr genau...
( :duden: hätte ich sie mir aufgeschrieben! :evil: )

Mfg Gitarrero100
 
gitarrero100":1zlslqpc schrieb:
muelrich":1zlslqpc schrieb:
Und noch ein tipp. Ein Kumpel hat mir mal erzählt, dass er Jazzfeeling beim Solieren übt, indem er das Metronom auf die 2 und 4 dudeln lässt. Und der kerl swingt und groovt wie Sau.
Das Metronom auf 2 und 4 klicken zu lassen, dass ist eine der besten Timing Übungen, die ich kenne...
Also mein Metronom kann sowas abgefahrenes nicht. Da gibt es immer ein Klick auf die eins und der Rest ist Klack-Klack.
Ich könnte es höchstens auf 2/4-Takt einstellen und dann auf der 2 beim Metronom meinen Takt beginnen lassen, aber ob ich damit den Sinn der Übung erfasst habe, ich weiß ja nicht :shrug:.

@Rat Tomago

gitarrero100":1zlslqpc schrieb:
Rat Tomago hat mir mal im Chat ein paar Übungen verraten... Rat, wenn du mitliest, könntest du die noch mal erläutern... Ich weis die nicht mehr genau...
( :duden: hätte ich sie mir aufgeschrieben! :evil: )
Ja, mach doch mal.

Schönes Wochenende

Daniel
 
nolinas":2p75ujke schrieb:
e]
Also mein Metronom kann sowas abgefahrenes nicht. Da gibt es immer ein Klick auf die eins und der Rest ist Klack-Klack.


Braucht es auch nich! Nimm immer die Häfte des eigentlichen Tempos. 50 bpm wären dann gedachte 100 bpm, was auch das eigentlich Übugstempo darstellen würde. Will ich 80 Bpm, stelle ich das Metronome auf 40 Bpm usf.. Die Schläge sitzen dann auf 2 und 4. Die 1 und die 3 antizipierst du gedanklich.


Alleine das mag zu Beginn schon "strange" erscheinen, aber in der Tat ist das eine gute Übung. Alleine die Eins zum Einstieg zu spüren, das ist einfach lehr- und hilfreichreich, um seine eigene Fähigkeiten zu trainieren.
 
Ja, so

Marcello":19n165qh schrieb:
Braucht es auch nich! Nimm immer die Häfte des eigentlichen Tempos. 50 bpm wären dann gedachte 100 bpm und die Schläge sitzen auf 2 und 4. Die 1 und die 3 antizipierst du gedanklich.
meinte ich das
nolinas":19n165qh schrieb:
Ich könnte es höchstens auf 2/4-Takt einstellen und dann auf der 2 beim Metronom meinen Takt beginnen lassen, aber ob ich damit den Sinn der Übung erfasst habe, ich weiß ja nicht :shrug:.

Danke für die Klarstellung.

Gestern habe ich noch was anderes ausprobiert, nichts umwerfend neues, aber egal.
Ich habe das Metronom auf 40 bpm gestellt und von Schlag zu Schlag immer einen ganzen Takt gespielt. Mit etwas Übung brachte ich die restlichen Noten eines Taktes gleichmäßig darin unter.

Schönen Samstag noch

Daniel
 
nolinas":3k0px8lt schrieb:
Gestern habe ich noch was anderes ausprobiert, nichts umwerfend neues, aber egal.
Ich habe das Metronom auf 40 bpm gestellt und von Schlag zu Schlag immer einen ganzen Takt gespielt. Mit etwas Übung brachte ich die restlichen Noten eines Taktes gleichmäßig darin unter.

Daniel

Leg noch einen drauf und lass den Schlag mal bei 2, 3, oder sogar 4 kommen...

Das kommt sicher auch geil... Muss ich jetzt demnächst auch mal probieren.

Mfg Gitarrero100
 
gitarrero100":gh29bqgw schrieb:
Leg noch einen drauf und lass den Schlag mal bei 2, 3, oder sogar 4 kommen...
Immer langsam mit den alten Gäulen! Ich versuche mich gerade an der 2 und 4 Nummer. Das ist schon recht tricky ;-), für mich jedenfalls erstmal.


Daniel
 
Hallo,

also ich bin eigentlich ein Verfechter eines guten Timings.
Allerdings sollte musikalisch etwas differenziert werden. Ein Akkustik- oder gar Klassikgitarrist hat meistens eher die Möglichkeit etwas "freier" in dieser Angelegenheit zu sein. Mehr noch: Er kann sein Spiel, insbesondere dann, wenn es ein polyphoner (mehrstimmiger) Vortrag ist durch leichte "gefühlvolle" Timing bzw. Tempovariationen spannender machen. Stichwort "ritardando".
Allerdings bin ich da der Meinung, dass man das wirklich nur gekonnt hinbekommt, wenn die eigentliche Basis stimmt.
Ich finde "Time" zu interpretieren ist schwierig, wenn man kein "Time" hat.

In der oftmals (nicht immer) etwas "starreren" Rockmusik ist die Variation da schon schwieriger, weil das nur mit einer gut eingesopielten Truppe geht, die sich "blind" versteht. Diverse Glücksgriffe lasse ich jetzt mal außen vor.

Das Mit der "2" und "4" kam ja schon zu Genüge, ich würde gerne noch etwas anders anregen.
Ist ein bisschen trocken, aber kann extrem helfen.
Ich finde es äußerst sinnvoll gutes Timing auch mal ohne Instrument zu üben. Es hat durchaus etwas "körperliches" Time zu haben, zu fühlen und die exakte Bedienung des Grunschlages innerhalb eines Musikstückes zu erreichen.

Sofern Du ein Quartzmetronom mit Lautstärkeregler hast, versuche einmal Folgendes:

Wähle ein langsames Tempo (nicht schneller als 72bpm). Nimm das Metronom locker in die Hand, so dass der Daumen den Volumeregler "im Griff hat"
Stelle Dich hin und höre auf den Klick. Nun klopfe den Takt mit den Füssen mit. Achte dabei auf Lockerheit und gleichmäßige Atmung, sei nicht verkrampft, wippe vielleicht sogar etwas mit dem Oberkörper mit.
Nach einer gewissen Zeit, wenn du Sicherheit erlangt hast, stelle die Lautstärke runter und lasse den Fuß exakt einen Takt weiterlaufen (also 4 beats bei einm 4/4 Takt).
Ziehe die Lautstärke wieder hoch. Wenn nun Fuß und Klick exakt synchron sind ist das schon mal ganz gut. Wiederhole den Vorgang.
Also: Ein Takt - Klick aus - ein Takt Klick an. immer wieder
Wenn Du damit Sicherheit erlangt hast, erhöhe die Dosis.
Erst zwei Takte, dann drei usw.
Ist ein hartes Brot.
Wichtig ist dabei Folgendes:
Hechle nicht dem Ideal hinterher, immer eine möglichst lange Zeit im Time zu sein.
Alleine die Tatsache, dass Du Dich so damit beschäftigst, macht Dich dafür sensibel und verbessert Deine Fähigkeit in dem Bereich.

Eine weitere Übung, die ganz sinvoll ist (aber auch nicht zu dogmatisch betrieben werden sollte) ist das "Metronom auslöschen"
Auch hier wählst Du ein langsames Tempo und versuchst, entweder Schnippen oder Klatschen, Klanghölzer oder irgendetwas anders (ein Ton auf der Gitarre?) mit dem Klick zu synchronisieren. Je genauer Du dabei bist, dest weniger wirst Du den Klick hören, da Du mit dem von Dir erzeugten Klang, den Klang des Metronoms überdeckst. Das erfordert sehr viel Entspannung und auch ein Experimentieren mit der Lautstärke des Klicks.
Auch hier kannst Du es schaffen deine Treffer zu erhöhen. Manchmal verschwindet der Klick gänzlich. Das ist dann fast schon wieder erschreckend...

Ich finde, das dass eigentlich die Sinne für Time stark schärfen kann. Es ist dabei auch gar nicht so wichtig zu 100% ergebnisorientiert zu sein. Das bloße Beschäftigen damit ist schon oft genug.

Sorry, das war jetzt üppig, aber ich finde Time einfach geil.
Ich hätte da noch ein paar Übungen parat....

Probiere es aus, wenn Du magst und lasse Dir Zeit. So nach 4 Wochen kann sich da allerdings schon etwas entwickelt haben.
Und glaube mir: Es ist unheimlich toll, seinem Drummer zu sagen um wieviel beats er wieder schneller geworden ist ;-)
 

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