Live-Dynamik: PA als Fluch oder Segen?

Pfaelzer":1lahg0s5 schrieb:
e ist mir nicht bewusst, hier irgend etwas zu pauschalisieren. Ich behaupte weder, dass Jazzer gute Musiker sind (Sind Jazzer eigentlich auch Musiker ?

Lieber Pfaelzer, ich hatte nie den Eindruck, dass du allzu sehr pauschalisieren wolltest. Auch hat meine Replik nicht auf dich persönlich gezielt. Dummerweise mußten meine Gedanken genau nach dem Lesen deines Beitrages raus. Das wirst du mir sicherlich nachsehen. :roll:

Hinsichtlich deiner Fragestellung über den Jazzer an sich fällt mir die Antwort ebenfalls recht schwer. Wir sollten das aber hier lieber nicht vertiefen. Sonst schwindet die Anzahl unserer Freunde noch mehr.

Pfaelzer":1lahg0s5 schrieb:
... Nach dem Gig 2 äußerst zufriedene Gitarristen: "Alda, das hat supa gedrückt"

Meine Lebens- und Musikererfahrung ist sicherlich ungleich geringer als die, vieler Kollegen hier. Doch seien wir mal ehrlich: So'n Ding ist heutzutage glücklicherweise seltener als ein Sechser im Lotto.
(Stimme aus dem Off: Open Air mit 4 KW ist aber auch nicht wirklich überdimensioniert)

Pfaelzer":1lahg0s5 schrieb:
PS: Die Band hat glaube ich Blues-Rock gemacht....

Schande über sie! Dies können keine wahren Vertreter unserer Zunft gewesen sein.
 
Moin zusammen!

Bei dem Thema muss sich auch mal der Read-Only einschalten. ;-)
Ich spiele seit ca. 10 Jahren als Bassist in überdurchschnittlich lauten Bands. Überdurchnittlich laut sind wir hauptsächlich aufgrund des Drummers. Wenn er leiser spielen würde (was er durchaus kann und auch tut wenn er das Feedback des Mischers bekommt, dass alle Regler unten sind aber die Snare trotzdem Trommelfelle zerschmettert) klingt's halt auch anders.
Wenn man nen Gitarrenamp leiser stellt klingt's auch anders. Das sind allerdings sehr subtile Unterschiede, die einem Konzertbesucher niemals auffallen werden.
Wenn man es einigermaßen professionell anstellen will, muss man gewisse Kompromisse in Kauf nehmen. Die 50 Watt Rock'n'Roll-Lösung funktioniert gut in größeren Hallen und auf Open-Airs. In kleinen Clubs und in Kneipen ist halt Disziplin gefragt. Für den Zuhörer (und um den sollte es ja gehen) ist es halt wichtiger ein ausgewogenes Klangbild zu hören als eine viel zu laute Gitarre, dafür allerdings 100% Feeling des Gitarristen.
Mein Tipp: Sucht euch einen vernünftigen Mischer. Das kostet zwar, kann allerdings bestimmt ne gute Monitorlösung finden und den Sound der Band wesentlich aufwerten.
 
Mal davon abgesehen, dass Multi-Amping tatsächlich ein Königsweg zu wirklich erstklassigen Gitarren-Sounds sein kann, ist diese Nummer in dem von dir beschriebenen Szenario ohne Zweifel völlig bescheuert. Weitere Worte über solche "Kollegen" erübrigen sich natürlich in jeder Hinsicht.

Als Toning steht man aber wohl auch dummerweise an einer Stelle, die von vielen, also auch von vielen Idioten gekreuzt wird. Insofern sei dir deine durch reichlich persönliche und wohl auch schmerzhafte Lebenserfahrung erworbene Grundskepsis gegen den Stack-Betreiber als solchen verziehen.
;-)

Das ist ja fast so, als wolle man einen altgedienten Polizisten bitten, einen leidenschaftlichen Vortrag mit dem Titel "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" zu halten.
 
Hallo ihr "Rocker". Ich bin auch einer. Ich spiele seit über dreißig Jahren Bass in den verschiedensten Stilrichtungen, wie klassische Tanzmucke (sehr lange her), Galaband (auch lange her), Skiffleband (dort aber das Banjo), Country&Western (GSD auch lange her) und seit nunmehr 15 Jahren nur noch "gute" Musik. Also Rock jedweder Form. Ich spiele egal wo, ob klein oder groß, immer mit zwei Anlagen, weil Stereo und obwohl der Masteregler wie im Proberaum steht, höre ich mich immer gut. Meine eigene Dynamik steuere ich mittels der Anschlastärke meiner Finger, Daumen oder Plecs. Das funzt prima. Allerdings sind wir nur drei. Dem Gitarrist gelingt das auch über die Anschlagstärke. Nur der Drummer ist eigentlich immer zu laut ;-)
Von daher versteh ich das Problem nicht so recht. Denn eigentlich ist meiner Meinung nach der Vol.Regler am Instrument völlig überflüssig....

Grüßle
masterbass
 
Hallo zusammen,
eins wollt ich mal sagen;
Meine Erfahrung ist da eher folgende:
Auf Sessions, wo man oft mit Leuten spielt die man nicht oder nur flüchtig kennt, wird mir nach ziemlich kurzer Zeit klar ob mit diesen Leuten was brauchbares möglich ist, denn ein Hauptproblem beim Musizieren ist :
Können die Menschen mit der Akkordverbindung und dem RYTHMUS etwas anfangen?
Können sie es nicht und spielen etwas unpassendes - was oft gar nicht ganz falsch ist - geben sie dem Ding eine signifikant andere Stimmung.
Da kommen wir jetzt zum Thema:
Spiele ich in derselben Lautstärke wie alle muß ich damit leben daß das Ding nicht rollt und atmet, da meine Mitmusiker nicht das Einfühlungsvermögen haben Platz zwischen den Noten zu lassen.
Mache ich mich lauter höre ich hinterher ein "war etwas zu laut",aber das Ding läuft durch, alle satteln so gut es geht auf.
Und dann gibt es die Mucker -meistens Gitarreros- die das Problem einfach umgehen indem sie sich so laut stellen daß sie sich gar nicht einstellen müssen ...
Wobei sie dann ein Problem haben wenn jemand anderer schon brutal laut ist : sie können ihr Ding nicht einfach durchbraten und müssen -
OH SCHRECK - mit anderen ZUSAMMEN Musik machen!
Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Fazit für mich -und auch nicht wirklich verwunderlich -
spielt man mit guten Leuten reicht eine Lautstärke wo hinterher die Ohren nicht pfeifen.
Meine Meinung ist denn auch die daß Erfahrung und Können meistens Voraussetzung sind für Konzerte und Sessions ohne brutale Lautstärken.
Wenn Musiker zusammen im Groove sind drückt das auch etwas leiser noch gut.
Allerdings kanns für mich auch schon ein wenig knallen, keine Frage -
aber nur wenns zusammen ist.
 
Hey Männer (Frauen waren hier eh nicht gefragt :!: )
bin gerade über diesen Thread gestolpert und kann dazu noch folgende vielleicht interessante Anmerkung machen:

Laut und Druck sind relativ.

Ich bin mit nem wundervollen Fullstack gesegnet, den ich mir anno 68 vom Munde abgespart hab. Voll mit der amtlichen Celestion-Bestückung. Mit dem drückt mein Echolette Showstar ja sowas von - sagt man das heute so - MÖRDERGEIL !!
Der steht lange nur noch im Proberaum (wer meine Postings aufmerksam durchgeht, kann den auf diversen Bildern entdecken).
Aber ne Bühne hat der seit Jahren nicht gesehen ...ich habe Rücken.

Fast alle Gitarreros, die zu mir kommen, wollen den anspielen, teils auch gleich kaufen. Nix da, is wirklich sowas wie ne Referenz.

Gleichzeitig bringen sie mir ihre Amps und Combos mit dem übereinstimmenden Wunsch: "Kannze da ne Halfwatt-Schaltung reinbauen?" um gleich nach zu klären "spiel ja meist nur noch Club-Gigs".

Röhren-Abschaltungen (bei 4x Z-was 100-Wattern), Triode-Pentode-Switch, etc. pp. sind seit einigen Jahren täglich Brot. Der Bedarf ist drückend, was sich auch am Reagieren der Industrie ablesen lässt.
Der Grund - und die verheissungsvolle Botschaft - lauten: damit es auch bei kleinen Lautstärken amtlich tönt! Jedoch, es geht nur bedingt!!!

Was Viele einfach nicht wissen, oder nicht begreifen wollen: die klassischen Röhrenverstärkerkonzepte mit Leistungen über 30 Watt sind NICHT fürs Leisetreten entwickelt und geeignet. Trotz oder gerade wegen MasterVolume. Deshalb können Besitzer und Betreiber solcher Brüller mangels Erfahrung auch kein Verständnis für andere, tauglichere Konzepte aufbringen: Mein Marshall und ich, boah eye!

Nicht zuletzt das vermehrte Aufkommen neuer, kleiner 5, 10, 15 Watter mit "Leise"-Schaltungen und ein gewachsenes Verständnis für praktische Mikrofonierung auf der Bühne ermöglichen uns Gitarristen heute, auch bei niedrigeren Lautstärken den Sound zu fahren, der uns songdienlich und emotional voll befriedigt und antörnt. Wie auch unser Publikum.

Vergessen bei all solchen Überlegungen wird allzu häufig das wichtigste Bindglied: der Lautsprecher.

Für all diejenigen, die öfter ihre Amps wechseln auf der Suche nach dem heiligen Gral - testet doch bitte vorher erst mal etliche sehr unterschiedliche Speaker. Druck und Dynamik werden wesentlich geprägt von den Lautsprechern! Wer nur Vintage 30, nur 12-Zöller kennt, nie einen 15er JBL oder EV oder Eminence probiert hat oder Kombinationen wie 15/10 (ja, ich weiss, gibts nicht von der Stange...) der weiss nicht, was ihm fehlt.

Gut, wenn ihr dafür ne Referenz habt...

Laut und Druck sind relativ.
 

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