Squier Strat im Test

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Anonymous

Guest
Ich habe in der letzten Woche für einen meiner Schüler die erste eigene E-Gitarre bestellt. Die Eltern wollten nicht mehr als 200 € ausgeben und die Gitarre sollte blau sein... Am Ende fiel dann die Wahl auf eine Squier Affinity Stratocaster für 165 €.

Ehrlich gesagt waren meine Erwartungen nicht besonders hoch. Am Freitag kam dann die Gitarre - in blau metallic... Geile Farbe und dazu sehr sauber lackiert! Die Gitarre war mit dem typischen 009er Saitensatz von Fender bestückt. Ich habe als erstes die Saiten gegen einen Daddario Satz mit den Stärken 010 - 046 getauscht. Als ich dann ein bisschen drauf gedudelt habe, habe ich nicht schlecht gestaunt. Wahnsinn wie viel "Gitarre" man für diesen Preis bekommt. Die Pickups haben echt einen sehr spritzigen Sound. Die Saitenlage war super eingestellt und das Instrument intoniert sauber in allen Lagen. Meine Stratocaster aus dem Jahr 1978, welche ich sehr häufig spiele und nie wieder hergeben würde, habe ich dann als Vergleichsobjekt hinzugezogen. Als erstes muss man sagen, dass der Hals der Squier den geringen Preis am meisten wiederspiegelt. Ein sehr flacher Radius und der Fakt, dass sich das "zu Hause" Gefühl nicht einstellen will, zeugen davon. Man kann aber darauf spielen. Mir sind keine dead spots oder ähnliches aufgefallen. Der Korpus der Squier ist auch deutlich schmaler als der meiner alten Fender. Dafür ist die Squier aber auch leichter, was einem jungen Schüler natürlich sehr entgegen kommt. Im Sound Vergleich hatten die Pickups der Squier ein wenig mehr Höhen, dafür aber nicht so viel Fundament und Charakter. Dazu muss man auch sagen, dass die Saiten meiner Stratocaster nicht mehr die neuesten waren, was natürlich die "Spritzigkeit" ein wenig beeinträchtigt.

Fazit:
Meine erste E-Gitarre war vor 15 Jahren eine Strat-Kopie von Hohner für 350 DM. Die konnte sich nicht ansatzweise mit der Squier messen. Wenn ihr also eine Schüler Gitarre oder eine Gitarre zum Basteln sucht - Ich überlege schon wieder ob ich mir noch eine bestelle und mir einen anständigen Hals bauen lasse... - kann ich dieses Instrument nur empfehlen.

Anbei noch ein Foto von der alten Originalen und der Squier in Blau. :)

Viele GrĂĽĂźe
Micha

 
Hey,

Ich kann dem größtenteils zustimmen.
Ich selbst habe mir eine 20th Anniversary Strat zugelegt. Allerdings liegt mir das Halsprofil ziemlich gut. Ich hab jetzt 2 neue PUs eingebaut, um etwas mehr Druck zu bekommen, allerdings ist das eher Luxus. Für die 180€ die ich nun insgesamt hingelegt habe (50€ für die PUs, 130€ für die Strat+Gigbag) ist das eine Super-Gitarre. Die alten PUs würde ich auch mit "spritzig" bezeichnen. Etwas schwach in den Mitten, was mir nicht ganz gepasst hat, aber das ist Geschmackssache.

LG
UI
 
Rider on the storm":17g41f2h schrieb:
Hallo ,

Sehr interessante Review.

Aber ich glaube dass ein zu flaches Halsprofil ( lt. Deinen persönlichen Vorlieben findest Du das schlecht ) ,
Kein preisbestimmender Faktor bei einer industriell gefertigten, billigen Gitarre ist. :)

LG
Erich

Hallo Erich,

da hast du natürlich völlig recht.
Ich habe auch schon Solidbodygitarren gespielt, vor allen Dingen aus dem Hause Ibanez, mit "flachen" Hälsen, welche o.k. waren, auch wenn sie nicht meinem Geschmack entsprechen. Dieser lag aber, und das liegt wahrscheinlich eher an der Verarbeitung und der Bearbeitung des Holzes, einfach nicht gut in der Hand bzw. hatte keinen guten "Grip". Das hätte ich genauer erläutern können... ;-)

LG
Micha
 
Hi Micha,

wollte auch mal was zum Thema Fender Squier Affinity Strat sagen. Ich spiele die "teuren" Gitarren, Fender Tele USA Standard, Heritage H142 Les Paul, Gibson Les Paul Studio ( nicht ganz die obere Liga, aber ich mag diese Halsbindings einfach nicht), habe aber durch Freunde und Austausch immer einen guten Einblick in die sogenannte Oberliga, auch schon durch Antesten in diversen Fachgeschäften.

Es gibt diese " Glaubensfrage ", Strat oder Paula, ich, aus der Paulafraktion, wollte nie eine Strat spielen. Um es kurz zu machen. Durch Zufall habe ich eine Affinity Strat bei einem Fachhändler in die Hand gekriegt, angespielt, verliebt, mitgenommen. Hätte man mir erzählt, das ist eine Fender USA ..., hätte ich es geglaubt. Warum? habe die Woche darauf eine "echte" USA Standard gespielt, und?, ich war von meiner Affinity begeistert! für ne Standard hätte ich das 4fache hingelegt.

Ich möchte an dieser Stelle sagen: man sollte sich als Anfänger IMMER einen erfahrenen Gitarristen beim Kauf eines Instruments zu Rate ziehen, vermeintlich Billiges ist heute ( nicht wie früher) nicht das schlechteste. Zumindest nicht bei Fender. Welche Fender Strat hat einen Tigerstripehals? wohl die teuren Teile, Customshop undso; meine Affinity aber auch! ich habe schon recht gestaunt. Ich will hier nicht übertreiben, sicher gibt es Unterschiede, z.B. Tonabnehmer; Texas Special klingen wohl knackiger. Dass das Body schmaler sein soll ( ist mir nicht wirklich aufgefallen ) ist eigentlich kein Manko.
Auf der anderen Seite muss man echt aufpassen; Teures kann sich als mittelmäßig entpuppen. Auch hier sollten unerfahrene Youngster einen "Wissenden" dabei haben, alleine schon wegen der Saitenführung, es gibt hier manche negative Überraschung. Verarbeitungsfehler sind zu 30% an der Tagesordnung. Man muss, ob teuer oder billig, genau hinschauen.

Squier kann ich nur empfehlen, nicht umsonst sind die frĂĽhen 70er Squier mittlerweile schon SammlerstĂĽcke ( habe ich da was falsch verstanden? )

Cheers
 

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