9 Vöxe sollt ihr sein...

A

Anonymous

Guest
Jüngst Queen-Gig im TV gesehen (letzter Auftritt in Budapest).
Natürlich etwas altbackene Musik. Aber - unheimlich gutes Zusammenspiel. Viel Wirkung mit im Grunde nur 3 Instrumenten (was heißt im Grunde?)
Brian May immer wieder hocheffektiv, mal song-dienlich, mal glamourös-guitar-heroig. Bassist + Drummer fast schon unheimlich zusammen. Und Freddy irgendwo oben drüber, aber stets vom Rest geerdet.
Und - Brian mit einer Wand aus 12 Vöxen (Ac-30 versteht sich)
Also ich tät' mich mit 9 begnügen. Ist ästhetischer und hat auch einen Ticken mehr Zen-Appeal.
(Klar, ich weiß - Großmannssucht, Altrocker-Geprotze, fast so schlimm wie Marshall-Getürme, überflüssig etc.)
aber cool (hüstl) doch irgendwie schon... (sorry)[/i]
 
Hallo, wohl ein wärmetechnisches Problem :
Quelle Wikipedia :
Die besonderen Klangeigenschaften des VOX AC30 zusammen mit der erheblichen Wärmeentwicklung dieser auf vier Endröhren aufgestockten Ausgangsstufe wurden meist auf den vermeintlichen Klasse-A-Betrieb der Endstufe zurückgeführt, bei dem die Position des Arbeitspunktes in der Mitte der Kennlinie der Endröhren liegt. Genauere Untersuchungen belegen jedoch, dass es sich beim Schaltungsdesign der Ausgangsstufe um einen Klasse-AB-Verstärker handelt, bei dem der Arbeitspunkt allerdings tatsächlich in Richtung höherer Ruheströme als bei vergleichbaren Verstärkern anderer Hersteller verschoben ist.[2] Bedeutsamer für das klangliche Resultat ist zum einen die Tatsache, dass der AC30 ein reiner „Geradeaus-Verstärker“ ist, also keine leistungszehrende und korrigierende Gegenkopplung benutzt, zum anderen spielen die damals verwendeten 12-Zoll-Lautsprecher des Typs Celestion Bulldog mit ihrem hohen Wirkungsgrad eine entscheidende Rolle.

Viele andere Gitarrenverstärker, angefangen von Fender über Marshall bis zu Hiwatt nutzen die linearisierende Wirkung einer gemäßigten Gegenkopplung, in die zumeist auch der Presence-Regler integriert ist.

Die serienmäßig hohe Ruhestromeinstellung des AC30 lässt sich mit einem höheren Widerstandswert des verbauten gemeinsamen Kathodenwiderstandes verringern. Manche AC30 wurden alternativ mit einem Kathodenwiderstand von 80 Ohm geliefert, wobei die charakteristischen Klangeigenschaften des Verstärkers im Wesentlichen erhalten bleiben und die Endröhren geschont werden.


Ich habe das mal zur Kenntniss genommen, dass die Technik immer
zwischen den Verstärkern umgeschaltet hat, um keinen zu überhitzen.
Das heißt, es sind nicht alle auf einmal in Betrieb.

Egal, Brian May liefert einen typischen Sound. Zusammen mit der Gitarre
und AC30 eben seine Hausmarke. Hat also mit "Geprotze" wenig gemein.
V.H.
 
Hallo!

Ja, die Vöxe. 12 finde ich schon cool, 9 sind auch okay. 6 würde auch noch gehen, bei 4 ist es nur noch gewollt und nicht gekonnt. Dann lieber nur einen.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gern an Queen bei Live Aid. Dort hatte Brian ein gar wundersames "Brett" auf der Bühne: Drei Schalter in Abstand von mindestens 30 cm, das gesamte Brett etwas größer als das Saarland.

Sehr cool.

Gruß

e.
 
erniecaster schrieb:
Hallo!

Ja, die Vöxe. 12 finde ich schon cool, 9 sind auch okay. 6 würde auch noch gehen, bei 4 ist es nur noch gewollt und nicht gekonnt. Dann lieber nur einen.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gern an Queen bei Live Aid. Dort hatte Brian ein gar wundersames "Brett" auf der Bühne: Drei Schalter in Abstand von mindestens 30 cm, das gesamte Brett etwas größer als das Saarland.

Sehr cool.

Gruß

e.

bei manchen ist ein einziger vox ac30 nur gewollt und nicht gekonnt ;)
 
Dass so ein AC30 sehr heiß wird, kann ich nur bestätigen, mein erster Amp war einer (Baujahr späte Sechziger schätz' ich) und nach zwei Stündchen spielen funktionierte der auch als Heizung. Empfindlich wie eine Mimose war er auch.
Vor Jahren hat uns unser Mixer gern mal öfters Storys rund ums technische Gedöns von Queen erzählt, auch, dass die schöne Vox-Wand nur Show sei (ich glaubte es ungern), dahinter stünde der eine, spezielle AC-30 und nur der würde abgenommen.
Und zu den Pedalen (z.B. bei Live Aid) könnte folgende seiner Storys passen: Brian benutzte ein Rack voll Eventide-Harmonizer (vier oder fünf Stück ), das Signal wurde so gesplitted, dass es an jedem Harmonizer einzeln abgegriffen werden konnte. Die Harmonizer waren alle auf unterschiedliche Harmonien eingestellt - also etwa Terz, Quint, Quart etc.
Per Pedal konnte er dann eine oder mehrere Harmonien dazu schalten.
(Man kennt ja diesen fetten mehrstimmigen May-Sound, anders klingend als z.B. von Wishbone Ash, wo's ja "echt" mehrstimmig zuging.) Obendrein ging das über delays (noch mehr Pedale) auch versetzt. Ziemlich kompliziert. Und, wie unser Mixer betonte - es hat seine Tücken, in der Delayeinstellung ein falscher Ton und schon gibts eine blamable Vervielfältigung, durch die Harmonien noch schön potenziert. "Aber einem Brian May passiert sowas ja nicht" betonte er dann gern (mit speziellen Blick auf mich)
Naja, genug der Schwänke und Schrullen.
Aber nen AC-30 hätt' ich doch mal wieder gern...
 
"Etwas altbackene Musik"
Ich möchte irgendwie gar nicht wissen worauf du so stehst....

Nur mal so ganz allgemein zu Brian Mays Live-Setup:
Die Red Special (=Gitarre) wir über 3 Vox Ac30 abgenommen.
Ein bis zwei, das variierte zum Teil, für die Tele (=auch eine
Gitarre) bei Crazy Little TCL.

Restliche Amps auf Standby als Backup.
 
Ja, die guten alten Vöxe... In den Achtzigern stand einer der Teile aus den Sechzigern in einem unserer Proberäume. Im Winter hervorragend als Raumheizung geeignet.

Und wer mal versucht hat, einen 30er in die Sättigung zu fahren weiß, das Ohrenbluten keine Mär aus vergangenen Zeiten ist. Ohne vorgeschalteten Bodentretern war es quasi unmöglich, einen angezerrten Sound bei erträglicher Lautstärke zu bekommen.

Und manchmal schaltete sich das Ding aufgrund thermischer Probleme einfach ab. So nach ner Stunde des Wartens konnte man ihn dann wieder für ne Zeit lang spielen. Was haben wir manchmal geflucht! Aber irgendwie ist das Teil doch kultig. Ein ehrlicher und direkter Sound, der ziemlich unverfälscht das wiedergibt, was reinkommt. Shit in, shit out eben ;-). Zwingt eher zu ner sauberen Spielweise als z.B. so ein 2203/04er.

Ein direkter, ehrlicher und soundmäßig manchmal brutaler Amp mit eigenem Charakter. Man kann ihn liebhaben...
 
Hi Rokett
Das mit dem plötzlich Abschalten hatte ich ganz vergessen, aber stimmt, das hab' ich schon mal erlebt, dauerte allerdings nur ca eine halbe Stunde, dann wollte er wieder. Zum Übersteuern: das ist ähnlich wie mit einem Twin...
Ich hab' mal Studioaufnahmen mit einem AC-30 gemacht,
mit einer SG in einem schönen großen Raum, voll aufgedreht, ein Mikro knapp neben die Kalotte, eins fünf Meter weiter im Raum. Und saß im Nebenraum, natürlich geschlossene Tür, mit Headphones. Klang sehr speziell, würde mal sagen kriegt man so mit einem Pedal nur schwer hin.
Deine Charakterbeschreibung triffts, genau das Ruppig-Ehrliche macht ihn so liebenswert.
(vielleicht gibts sowas wie eine "Voxprägung", wenn man als Jungspund auf ihm gespielt hat...)
 
Sehr "interessante" Versionen von Herrn Mays Amp setup.

Seit Jahren ist sein Ampsetup im Prinzip 3 Vöxe.
Mitte dry, rechts und links wet mit chorus.
3 weitere im stand by als backup und 3 weitere
als weitere backup amps oder nur show. :-D

Auch die ampeinstellung im normal kanal 3/4 mit
treble booster vorgeschaltet. Einfach.
Seine Voxe sind auch modifiziert von Dave Peterson bzw. Greg Fryer.
Na egal. Laut sind sie trotzdem und klingen nach wievor geil!

Ich spiele seit Jahren die 90er Korg Vöxe mit bulldogs
und finde die soundmässig ungeschlagen (achtung subjektiv! ;-) )

Grüsse
Alex
 
Moin,

mein AC30 hat 30kg, ohne Case. (Ähh, hätte in Originalausstattung.)
30x9=270kg
30x12=360kg

So ohne Roadie und LKW, ich weiß nicht. Das brauch ich glaube ich nicht...

Mein AC hat mich übrigens noch nicht im Stich gelassen, auch wenn er lange lief. Allerdings wurde die Endstufe auch mal neu aufgebaut von einem deutschen Ampbauer.

Der Brian May Sound gefällt mir persönlich meist garnicht sooo gut. Aber das ist ja Geschmackssache. The Edge hat einen Sound, der mir gefällt. Status Quo hat auch einen tollen Gitarrensound, da ist halt die Musik nicht so meins. Und die machen ihren Vox Sound mit mindestens 12 Marshall Stacks!

Alter Laney ist gerade wieder mein Mittel der lauten und ungezähmten Gitarrenverstärkung! Auch leichter als ein Vox...

Ciao
Monkey
 
Hi!

Ich bin kein grosser Vox-Kenner, aber zur "legendären" Unzuverlässigkeit hab´ich auch noch ´ne Geschichte...

In den späten 90ern (´96/´97 oder so) hab´ich mit einem Freund zusammen einen AC30 (schätze Mitte 70er - mit "blackback" Celestions) gekauft. Er war zu günstig um ihn NICHT zu kaufen, aber da er meinem Freund besser gefiel als mir hat er ihn halt behalten.
Er hat am Anfang die Endstuferöhren erneuert und spielt ihn seitdem als seinen EINZIGEN Amp - ohne irgendwelche Probleme ;-)

cheers - 68.
 
Hi,

es braucht keine 9 Voexe, EINER reicht vollkommen.

Ich oute mich hier mal als richtiger Altsack und ich habe ca 1970 zum ersten mal ueber einen AC30 gespielt. Er muss also ca. Baujahr 1968/69 gewesen sein da er noch relativ neu war (ich erinnere mich sogar noch an den Geruch) und gehoerte einem Bekannten der ihn fuer 3000DM !! (damals eine riesige Stange Geld) direkt in England gekauft hatte.
Es war ein AC30TB und an was ich mich immer noch erinnere ist dieser tolle markante Clean Sound den dieser Amp hervorbrachte - auch andere neuere AC30 die ich Jahre spaeter angetestet habe klangen weit entfernt von diesem 68/69er. Seitdem habe ich es aufgeben neuere AC30 anzuchecken....

Also ich kann jedem nur empfehlen falls ihr mal die Gelegenheit habt einen original AC30TB aus dieser Zeit in die Finger zu bekommen : checkt das Teil an - es lohnt sich wirklich - kein Vergleich mit spaeteren AC30.

Gruss
Der Nominator
 
Hi Nominator
Nein, es braucht wirklich keine 9 Vöxe - das war nur eine Art Verbeugung vor dieser Amp-Ikone, die sonst selten auf Bühnen gewürdigt wird (vergl. z.B. mit den üblichen Marshall-Wänden).
Mein erster Amp war ja auch ein Endsechziger AC30TopBoost, auch mir ist der angenehme Geruch (mein ich ernst) in Erinnerung und auch der wunderbare Sound, wobei ich damals vorher über Radio oder Tonbandgerät als "Amp" gespielt hatte. Das heißt ich war relativ leicht zu beeindrucken.
Ich habe vor einem Jahr mal neue AC30 getestet, Standard, mit Blue Bulldogs (oder wie sie heißen) und das helle handwired Modell. Keiner war so richtig überzeugend. Nur - so ein alter aus den Sechzigern wäre heute nicht ungetrübt zu nutzen , die Stromspannung hat sich verändert, so dass der Trafo oder andere Teile keine lange Freude mehr machen würden. Und der Verschleiss + Zahn der Zeit... Als Voll-Amp wär' das ungefähr so, als würde man einen TR4 als Alltagsauto fahren...
Trotzdem stimmt es - die klangen schon schwer famos... (In Studios werden sie ja drum auch noch benutzt)
 
Hi!

zupfibling schrieb:
...Nur - so ein alter aus den Sechzigern wäre heute nicht ungetrübt zu nutzen , die Stromspannung hat sich verändert, so dass der Trafo oder andere Teile keine lange Freude mehr machen würden. Und der Verschleiss + Zahn der Zeit...

Wie ich oben schon schrieb...
Ein Freund benutzt seinen Mitt-70er AC30 seit gut 15 Jahren als seinen EINZIGEN Amp (und ich empfehle ihm schon seit Jahren mal die Elkos + diverses andere checken zu lassen ;-)).
Ich wüsste also nicht was dagegen sprechen sollte ein ´68er Modell zu benutzen...

cheers - 68.
 
Hi 68goldtop
Viellecht hat er eine besonders liebevolle Art, mit seinem amp zugehen...solls ja geben.
Oder er hat das Gegenteil von einem Montagsmodell erwischt - so ne Art Sonntags-Modell. Schön natürlich auch, dass er ihn nie checken lässt und keinen Ersatzamp hat. Also volles Vertrauen. Mag der Vox wahrscheinlich... ;)
 
stratovari schrieb:
Sehr "interessante" Versionen von Herrn Mays Amp setup.

Seit Jahren ist sein Ampsetup im Prinzip 3 Vöxe.
Mitte dry, rechts und links wet mit chorus.
3 weitere im stand by als backup und 3 weitere
als weitere backup amps oder nur show. :-D

Auch die ampeinstellung im normal kanal 3/4 mit
treble booster vorgeschaltet. Einfach.
Seine Voxe sind auch modifiziert von Dave Peterson bzw. Greg Fryer.
Na egal. Laut sind sie trotzdem und klingen nach wievor geil!

Ich spiele seit Jahren die 90er Korg Vöxe mit bulldogs
und finde die soundmässig ungeschlagen (achtung subjektiv! ;-) )

Grüsse
Alex

Siehe auch

http://www.brianmaycentral.net/sounds.html
 

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