T
tommy
Power-User
Moin,
ich möchte hier mal eine Lanze brechen fĂŒr all die unermĂŒdlichen gelernten Amp Techs, die stĂ€ndig mit der Situation leben mĂŒssen, dass jeder Feierabendmusiker mehr Ahnung von der Materie hat als sie. ;-)
Es geht um meinen Marshall 62' Bluesbreaker RI von 1989. Als ich den Amp bekam, klang er schon sehr schön. Ich hatte "meinen" Sound gefunden. Was mich damals etwas nervte, war ein vernehmbares Rauschen und Netzbrummen. Einhellige Meinung meines "klugscheiĂenden" Bekanntenkreises war: "Das gehört bei dem Amp so".
Irgend wann stieà ich auf Nils Thomsen (RIP). Er checkte den Amp, fand hier und da ein paar kleinere Defekte (Röhrensockel, schlechte Lötstellen etc.) und gab u.a. bekannt, dass die Bluesbreakerschaltung durchaus nebengerÀuscharm funktionieren könne. Nach einigem hin und her, entschloà ich mich, den Amp komplett auf "handwired" umbauen zu lassen. Hierbei wurden auch gleich Mods vorgenommen, die dem Ur-Bluesbreaker nÀher kommen (KT 66, andere Siebelkos, hier ein anderer Widerstand, dort ein anderer Kondensator.) Das ganze nach Spezifikationen bekannter Bluesbreaker Gurus und Nils Erfahrung. Die Trafos wurden drinnen gelassen, da von Drake (wie schon 1966).
Das fertige Ergebnis war groĂartig. Mehr LautstĂ€rke, mehr Dynamik, offener, brillianter Klang und vor allem: mehr StabilitĂ€t. Der Amp "hing richtig stramm an der Gitarre". Dabei fiel auf, dass das Rauschen und Brummen deutlich vermindert war. (Die Nummer mit der weggezogenen Wolldecke trifft es irgendwie.)
Ich hatte nun mehrere Jahre groĂen SpaĂ mit dem BB.
Neulich fing allerdings das Presence Poti heftig an zu spinnen. Ferner raschelte auch das ein oder andere Poti schon mal.
Ich fasste nach Absprache mit meinem jetzigen Amptech den BeschluĂ, alle Potis austauschen zu lassen, schlieĂlich sind sie knapp 25 Jahre alt. Gesagt getan, es wurden ordentliche Potis eingelötet. Kein Voodookram, sondern ordentliche QualitĂ€t von Alpha fĂŒr 1,60 das StĂŒck bei TT.
Beim ersten Einschalten nach der Repa bekam ich erst einmal einen Schreck!
Sch...., da ist was schiefgelaufen, der geht nicht mehr! Das stellte sich allerdings als TrugschluĂ heraus. Der BB war nur plötzlich so gut wie nebengerĂ€uschfrei! Gleichzeitig hatte er noch mehr Headroom, klang noch dynamischer, wirkte gröĂer und lauter und alles mit viel WĂ€rme.
Was ich eigentlich anregen möchte: Gönnt Euren "SchĂ€tzen" hin und wieder eine Frischzellenkur! Bastelt als "Laien" nicht selbst dran herum. Geht zum Amptech Eures Vertrauens, lasst Euch beraten und lasst ihn dann machen. Sofern der Mann Erfahrung und Können aufweist, werdet ihr möglicherweise ĂŒberrascht sein, was ampsoundmĂ€Ăig noch so geht. Dies ist zumindest meine Erfahrung!
Das ganze wĂŒrde ich turnusmĂ€Ăig machen, weil viele klangbeeinflussende BeeintrĂ€chtigungen einfach schleichend ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum auftreten können, das bekommt Ihr ggf. gar nicht mit. Ihr seid nur irgendwie mit dem Amp nicht mehr zufrieden, erklĂ€rt Euch das mit GeschmacksverĂ€nderung und geht einen "Neuen" kaufen.
P.S. Man kann die gut eingelaufenen Schuhe auch zum Schuster bringen. Sie sind hinterher deutlich besser als neue! Glaubt mir! ;-)
ich möchte hier mal eine Lanze brechen fĂŒr all die unermĂŒdlichen gelernten Amp Techs, die stĂ€ndig mit der Situation leben mĂŒssen, dass jeder Feierabendmusiker mehr Ahnung von der Materie hat als sie. ;-)
Es geht um meinen Marshall 62' Bluesbreaker RI von 1989. Als ich den Amp bekam, klang er schon sehr schön. Ich hatte "meinen" Sound gefunden. Was mich damals etwas nervte, war ein vernehmbares Rauschen und Netzbrummen. Einhellige Meinung meines "klugscheiĂenden" Bekanntenkreises war: "Das gehört bei dem Amp so".
Irgend wann stieà ich auf Nils Thomsen (RIP). Er checkte den Amp, fand hier und da ein paar kleinere Defekte (Röhrensockel, schlechte Lötstellen etc.) und gab u.a. bekannt, dass die Bluesbreakerschaltung durchaus nebengerÀuscharm funktionieren könne. Nach einigem hin und her, entschloà ich mich, den Amp komplett auf "handwired" umbauen zu lassen. Hierbei wurden auch gleich Mods vorgenommen, die dem Ur-Bluesbreaker nÀher kommen (KT 66, andere Siebelkos, hier ein anderer Widerstand, dort ein anderer Kondensator.) Das ganze nach Spezifikationen bekannter Bluesbreaker Gurus und Nils Erfahrung. Die Trafos wurden drinnen gelassen, da von Drake (wie schon 1966).
Das fertige Ergebnis war groĂartig. Mehr LautstĂ€rke, mehr Dynamik, offener, brillianter Klang und vor allem: mehr StabilitĂ€t. Der Amp "hing richtig stramm an der Gitarre". Dabei fiel auf, dass das Rauschen und Brummen deutlich vermindert war. (Die Nummer mit der weggezogenen Wolldecke trifft es irgendwie.)
Ich hatte nun mehrere Jahre groĂen SpaĂ mit dem BB.
Neulich fing allerdings das Presence Poti heftig an zu spinnen. Ferner raschelte auch das ein oder andere Poti schon mal.
Ich fasste nach Absprache mit meinem jetzigen Amptech den BeschluĂ, alle Potis austauschen zu lassen, schlieĂlich sind sie knapp 25 Jahre alt. Gesagt getan, es wurden ordentliche Potis eingelötet. Kein Voodookram, sondern ordentliche QualitĂ€t von Alpha fĂŒr 1,60 das StĂŒck bei TT.
Beim ersten Einschalten nach der Repa bekam ich erst einmal einen Schreck!
Sch...., da ist was schiefgelaufen, der geht nicht mehr! Das stellte sich allerdings als TrugschluĂ heraus. Der BB war nur plötzlich so gut wie nebengerĂ€uschfrei! Gleichzeitig hatte er noch mehr Headroom, klang noch dynamischer, wirkte gröĂer und lauter und alles mit viel WĂ€rme.
Was ich eigentlich anregen möchte: Gönnt Euren "SchĂ€tzen" hin und wieder eine Frischzellenkur! Bastelt als "Laien" nicht selbst dran herum. Geht zum Amptech Eures Vertrauens, lasst Euch beraten und lasst ihn dann machen. Sofern der Mann Erfahrung und Können aufweist, werdet ihr möglicherweise ĂŒberrascht sein, was ampsoundmĂ€Ăig noch so geht. Dies ist zumindest meine Erfahrung!
Das ganze wĂŒrde ich turnusmĂ€Ăig machen, weil viele klangbeeinflussende BeeintrĂ€chtigungen einfach schleichend ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum auftreten können, das bekommt Ihr ggf. gar nicht mit. Ihr seid nur irgendwie mit dem Amp nicht mehr zufrieden, erklĂ€rt Euch das mit GeschmacksverĂ€nderung und geht einen "Neuen" kaufen.
P.S. Man kann die gut eingelaufenen Schuhe auch zum Schuster bringen. Sie sind hinterher deutlich besser als neue! Glaubt mir! ;-)