Halsschmerzen im Sommer

BruderM

Power-User
27 Nov 2010
268
8
52066 Westzipfel
Ich bin grade zur Probe, habe die Tele vom Haken meines eigentlich temperierten Musikkellers im Souterrain mitgenommen, packe im Proberaum aus und der Hals ist so verzogen,daĂź ich in der ersten Lage nur Sitar spielen kann. Noch jemand mit Problemen beim aktuellen Wetter?
LG
M :?
 
BruderM schrieb:
Noch jemand mit Problemen beim aktuellen Wetter?

Wir haben völlig normales Sommerwetter mit moderaten Temperaturen und einer relativ hohen Luftfeuchte. Das schadet keiner Gitarre. Immerhin werden auch in Texas und Arizona Gitarren gespielt bei staubtrockener Luft und bis zu 45 Grad.

Außerdem sprichst du von einem wohltemperierten Souterrain, wo ist da der Zusammenhang zum Sommerwetter. Ich verstehe dein Anliegen unter diesen Umständen nicht ganz….???

Nimm einen Inbusschlüssel, stelle den Hals ein, und alles ist gut – wo ist das Problem??

Tom
 
Ich habe zwei Gitarren im Schlafzimmer hängen, Südseite, Außenwand. Eine Tele und eine Gretsch Hollowbody. Alles in Ordnung mit den beiden Damen...
 
Irgendwie schon. Komme gerade von meinem Gitarrentechniker. Die dünne E-Saite ließ sich im 18. Bund nicht mehr benden ohne am nächsten Bund aufzuliegen. Tech hat nachgemessen und der Hals hat sich mal wieder verzogen (und die Gesamtsaitenlage ist viel flacher als Ende April - als sie zuletzt eingestellt wurde). Mit dem Halsstellstab konnte ich aber keine Verbesserung erzielen. IMHO auch kein Wunder, da der Halsstellstab doch - soweit mir bekannt - nur auf die unteren Bünde wirkt. Im 18. Bund sollte das doch eh nix mehr bringen, oder? Naja, hab die Brücke dann eingestellt und jetzt ist's überall prima. Trotzdem seltsam. Ist da das Bundstäbchen hochgekommen?
 
cohnitz schrieb:
Ist da das Bundstäbchen hochgekommen?

Wenn ein Bundstab hochgekommen wäre, dann wären alle Einstellarbeiten sinnlos. Die Einstellung der Halskrümmung ist nur ein Teil des Setup. Dazu gehört auch die Einstellung der Saitenreiter und des Tremolo (falls vorhanden) insgesamt. Also die exakt schwebende oder die aufliegende Position. Inklusive der Einstellung der Oktavreinheit.

Dass ein Hals sich immer wieder „verzieht“ ist ungewöhnlich. Irgendwann hat er sich gesetzt, vernünftige Lagerung der Gitarre vorausgesetzt. Es sei denn, es werden andere Saitenstärken verwendet.
Tom
 
cohnitz schrieb:
IMHO auch kein Wunder, da der Halsstellstab doch - soweit mir bekannt - nur auf die unteren BĂĽnde wirkt. Im 18. Bund sollte das doch eh nix mehr bringen, oder?
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht, aber vielleicht kann da einer der Experten hier da mehr zu sagen.

Allgemein habe ich noch nie das Problem gehabt, dass ein Hals im Sommer anders eingestellt werden musste als im Winter. Saisonale Unterschiede gab es nur ein einziges Mal mit einem Mexico-Hals, bei dem im ersten Winter die Bundstäbchen am Rand hervortraten. Nach einmaligem Richten war das aber dann für alle Zeiten erledigt.

Ansonsten stelle ich meine Hälse nur ein, wenn ich die Saitenstärke ändere, aber das hatte Tom ja bereits erwähnt.

Ralf
 
Hi,

meinen drei Teles (eine davon Baritone), meiner ES 135, meiner Heritage und meiner Strat sind die Jahreszeiten völlig egal! Mein Mex Fender Jazz Bass reagiert aber heftigst auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Der Hals ist ja aber auch wie bekannt ellenlang und sehr dünn. Den muss ich dauernd nachstellen oder eben im negativen Fall eine höhere Saitenlage in Kauf nehmen. Bei trockener Heizungs-Luft im Winter gibt es da auch merkbare Bundkanten. Ich glaube, das mit den Bundkanten lass ich mal machen, denn er klingt klasse.

Was aber viel schlimmer ist:
Mein eigener Hals reagiert extrem auf Autoklimaanlagen!
Zu weit aufgedreht und mein Hals ist dick!
So wie momentan grad :cry:

GruĂź Diet
 
Die Hälse reagieren immer etwas auf Änderungen der Luftfeuchtigkeit. Da kommt es natürlich auch auf das Holz,
Halskonstruktion und vor allem die Dicke des Halses an. Es ist natürlich auch abhängig von der Saitenlage, wie stark
ich das als Spieler warnehme. Spiele ich eine hohe Saitenlage werde ich es nicht ganz so schnell oder stark merken,
da noch nichts schnarrt. Bei einer Saitenlage von 0,8mm bis höchstens 1mm sieht das anders aus. Da merke ich jede
Veränderung. Aber kein Problem, kurz nachziehen und alles ist gut.
 
Also in meinem Wohnzimmer und im Proberaum variiert die Luftfeuchtigkeit zwischen ca 15% im Winter und ca 50% im Sommer. Die Gitarren versuche ich bei ca 40% zu lagern, das ist im Winter aber nicht so einfach und da werden es schonmal weniger als 30%. Den Gitarren mit Graphitstreben im Hals macht das freilich nix, aber fast alle anderen Hälse muss man im Frühjahr und am Winteranfang einstellen. Daran habe ich mich ja mittlerweile auch gewöhnt. Mich würde aber trotzdem noch interessieren, ob es tatsächlich an der Halskrümmung liegen kann, wenn eine Saite beginnt oberhalb des 18. Bunds zu schnarren. :?
 
cohnitz schrieb:
Also in meinem Wohnzimmer und im Proberaum variiert die Luftfeuchtigkeit zwischen ca 15% im Winter und ca 50% im Sommer. Die Gitarren versuche ich bei ca 40% zu lagern, das ist im Winter aber nicht so einfach und da werden es schonmal weniger als 30%. Den Gitarren mit Graphitstreben im Hals macht das freilich nix, aber fast alle anderen Hälse muss man im Frühjahr und am Winteranfang einstellen. Daran habe ich mich ja mittlerweile auch gewöhnt. Mich würde aber trotzdem noch interessieren, ob es tatsächlich an der Halskrümmung liegen kann, wenn eine Saite beginnt oberhalb des 18. Bunds zu schnarren. :?

Holy Moly, das sind ja regelrecht tödliche Austrocknungsbedingungen bei 15% LF.

In unserem Probekeller sind regelmässig zwischen kalten 55% und sommerlichen 72% LF im Raum ...und die Instrumente fühlen sich pudelwohl. Sogar die 12-String hält zu den wöchentlichen Proben nahezu 100% die Stimmung (und Krümmung).

Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben: ich spiele fast durchgehend Hälse im sog. Baseballschlägerformat...
 
Es ist auch immer eine Frage der Materialwertigkeit.

Mein Jazzbass aus den 1980ern ist sehr "WetterfĂĽhlig". Im Winter ist der im Proberaum (kalter Bunker)nicht zu lagern, da dann unspielbar.

Meine Muicman Silhouettes (2001, 2008 und 2012) bewegen sich kein Stück, die Hälse sind aber auch knüppelhart.
Bei Framus sind die Ovangol-Hälse mit Ebenholz Fretboard sehr unempfindlich, bei einer alten Renegade mit Palisander wiederum muß im Sommer schon mal der Inbus ran.
 

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