Wilkinson VSV versus Callaham V/N TREMOLO???

A

Anonymous

Guest
Hi,

ich will meine Japanstrat aufmöbeln und will neben einem neuen Erlenkorpus (statt jetzt Linde) auch ein gutes Tremolo draufbauen.

Ich schwanke zwischen dem Wilkinson VSV und dem Callaham V/N. Beide haben ein etwas engeres Stringspacing, was mir sehr entgegenkommt, weil mir die hohe E-Saite immer runterflutscht. Das Wilkinson hat 54mm, das Callaham 52,39mm Saitenabstand. Etwas breiteres als 54mm kommt nicht in Frage.

Das Wilkinson kostet 140,-, das Callaham 200,- Euro.

Welches würdet ihr nehmen und warum?. Ich tremoliere kaum, aber ich will eines, das den Sound super überträgt.

Hat jemand beide und kann mir die Unterschiede nennen?

Danke!
Daniel ;-)
 
Hi Daniel,

also ich kenne das Wilkinson VSV sehr gut, hatte es auf vielen meiner Strats und kann dir sagen es ist erstklassig. Nicht umsonst findet es z.B. auch auf Jörg Tandlers Strats (ehem. Morgaine) seinen festen Platz. Die Handhabung, Funktionalität, sowie Tonübertragung sind 1A. Ich selbst würde es jedem herkömmlichen Vintage Tremolo vorziehen.

Wer es rein optisch noch mehr Vintage haben möchte greift wohl eher zum Callaham. Auch richtig super, erstklassiges Material (kalt gewalzter Stahl), aber eben die gleiche Konstruktion wie vor 100 Jahren ;-)
 
Telephonist schrieb:
Hat jemand beide und kann mir die Unterschiede nennen?

Welches VSV denn?

Ich habe nur eines: das Wilkinson in der VSV-G Variante von Gotoh hergestellt. Es ist absolut erstklassig im Klang und ergonomisch optimal.

Ich kenne das Callaham nur von anderer Leute Gitarren. Dort finde ich es wie ein normales Tremolo halt. Wie gut es klanglich wirkt, kann man so natĂĽrlich nicht sagen.

Das Wilkinson hingegen gewinnt meinen Preis als beste Option jederzeit. Ich fände daran nichts zu verbessern.
 
Ich hatte auf meiner Rosewood-Strat zunächst das VSV und nun das Callaham.
Durch das Callaham klingt die Gitarre etwas fetter, allerdings ist das VSV deutlich komfortabler und angenehmer fĂĽr den Handballen.
Stimmstabil sind beide, vorausgesetzt alles ist perfekt justiert und klemmfrei....
 
Bjoern schrieb:
Stimmstabil sind beide, vorausgesetzt alles ist perfekt justiert und klemmfrei....

Hi Björn,

das ist die Grundvoraussetzung für jedes System. Was den Klang angeht, so würde ich immer ein Tremolo mit einem einen Stahlblock wählen. Es soll aber auch Leute geben, die absolut keinen Unterschied zwischen Guss, Alu und Stahl wahrnehmen. Ist auch okay - die eigenen Erfahrungen und Vorlieben sind wichtig ;-)

Wie du so schön schreibst, das VSV ist sehr angenehm vom Handling her und man verletzt sich nicht durch scharfkantig gewordene Madenschräubchen ec.
 
Auch von mir +1 fĂĽr das VSV. War auf jeder Strat, die ich hatte, als Austausch und gefiel mir immer super.
 
Hi,

ich habe eine Strat mit dem Callaham aufgerĂĽstet, Probleme mit den Madenschrauben habe ich nicht ( sind verschieden lang und stehen dadurch nicht sehr hoch) und es funktioniert wunderbar.

Kann man auch direkt in den USA bestellen, meins hat ca. 150 € gekostet.

GrĂĽsse

roger
 
Ich habe das Wilkinson VSV auf einer Strat verbaut. Mein Eindruck ist, das der Ton DEUTLICH fetter wird. Ich würde aus diesem Grund nicht noch einmal kaufen - es sei denn, ich möchte genau dies erreichen.

fĂĽr einen "normalen" Strat-ton mit engem Spacing werfe ich einmal das Diego mit Alublock ins Rennen, es ziert zwei meiner Strats....

Last but not least, ich habe o.g. Teile auf den git. hin und her getauscht - darauf basiert der kundgetane Eindruck...
 
Danke schon mal fĂĽr die ganzen Infos!!!

@groby: Was ist denn der Unterschied zwischen VSV und VSV-G? Mir kommt es so vor als ob es die unterschiedlichen Anbieter nur verschieden bezeichnen, es sich aber um dasselbe Tremolo handelt. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Kann man beim VSV den Tremolohebel einfach weglassen ohne, dass dann irgendetwas klappert (so wie beim Fender Tremolo halt auch) oder ist das schwieriger, wegen der Madenschraube zur Einstellung der "Hebelgängigkeit".

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das VSV zum Vibrieren neigt, weil die Saitenreiter irgendwie scheppern an den Arretierschrauben. Ist das ein bekanntes Problem dieses Systems?

Daniel ;-)
 
Telephonist schrieb:
@groby: Was ist denn der Unterschied zwischen VSV und VSV-G? Mir kommt es so vor als ob es die unterschiedlichen Anbieter nur verschieden bezeichnen, es sich aber um dasselbe Tremolo handelt. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Kann man beim VSV den Tremolohebel einfach weglassen ohne, dass dann irgendetwas klappert (so wie beim Fender Tremolo halt auch) oder ist das schwieriger, wegen der Madenschraube zur Einstellung der "Hebelgängigkeit".

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das VSV zum Vibrieren neigt, weil die Saitenreiter irgendwie scheppern an den Arretierschrauben. Ist das ein bekanntes Problem dieses Systems?

Ich meine dieses hier:

[img:500x270]http://www.aampselectricguitarstore.com/images/allparts_wilkinson_vsg_vintage_trem.jpg[/img]

Es gibt noch das VSV400 (und vielleicht weitere, keine Ahnung). Unterschiede sind an den Saitenreitern zu erkennen. Auch bei den Materialien mag es Unterschiede geben, zum Beispiel beim Block. VSV-G ist jedenfalls Stahl.

Aber das VSV-G ist mir von einem strat-fanatischem Gitarrenbauer empfohlen worden als die beste Variante die er kennt. das "G" könnte für Gotoh stehen, die es in Lizens herstellen. Es hat auch die typischen Gotoh Saitenreiter.

Ich spiele es nicht wie ein Vibrato. Es ist fest angezogen. Keine Ahnung wo der Hebel überhaupt ist. Nie mehr gesehen seit dem Einbau. Es klappert und scheppert nichts. Ich wüsste auch nicht wie es das könnte, weil alles nicht nur irgendwie durch Saitenzug in Position wird wie sonst oft sondern es wird arretiert und sitzt feste. Das kannst du ausbauen und schütteln: Da schlackert nichts.

Dass jemand das bemängelt habe, davon höre ich zum ersten Mal. Meines ist jedenfalls problemfrei.
 
Danke Groby!

Ja genau das meine ich auch. Ich kenn es halt unter dem Namen VSV, aber ich hab auch schon VSV-G gelesen fĂĽr genau dasselbe.

Ich denk auch fast, dass es bei mir auf dieses hinauslaufen wird. Ich hab jetzt noch eine Quelle ausgemacht, wo ich es zum alten Preis von 120,- Euro bekomme und das ist dann schon ein ganz schöner Unterschied zu den 200,- Öcken fürs Callaham. Um soooo viel besser kann das gar nicht sein denk ich mir.
 
Hi!

Ich hatte Jahre lang ein Wilkinson VSV auf meiner Tandler Strat, bis es ausgeleiert war. (Schrauben..)
Jetzt spiele seid ca. ein knappes Jahr das von Jörg Tandler verbaute Callaham Narrow Tremolo und finde es super.
Es ist, wenn das Tremolo schwebend eingestellt ist etwas resistenter bei mehrstimmmigen Bendings und kippt nicht so schnell mit. Das ist fĂĽr mich ein groĂźer Pluspunkt.
Es klingt auch in der Tat ein wenig fetter aber dennoch wunderbar glockig :)
Greetz Chris
 
Ich denke ob man das VSV mag oder nicht ist etwas Geschmackssache oder auch teilweise Gewöhnung.
Ich hatte es mal ne ganze Zeit mit einer Valley Arts Strat im Einsatz.
Es ist ein tolles Tremolo, verstimmungsfreier und sehr angenehm fĂĽr den Handballen.
Wenn man traditionelle Tremolos gewohnt ist, kann das aber auch ein Nachteil sein. Da man den gewissen "richtigen" Punkt zum abdämpfen der Saiten schwieriger findet - ist eine Umgewöhnungssache.
Und last but not least ist der Hebelarm anders, flacher usw.

Ich persönlich mag die traditionelle Form schon lieber.

Suhr z.B. verbaut bei den 6-Punkt Trems immer noch das gute alte Fender-Vintage. Soll's moderner sein werden die ebenfalls sehr guten Gotoh 510er-schieĂźmichtot 2-Punkt-Trems verbaut.

Ich denke das kommt immer auch auf die Gitarre an, was da klanglich besser/schlechter passt.
Ich hatte mal eine Fender 54er Ri USA Strat. Die wollte ich auch etwas morderner nutzbar machen, also Klemm-Mechaniken drauf und das VSV ... Diese Gitarre hatte total ihren Charakter verloren. Problematisch war auch der Hebel ... keine Ahnung ob man den noch anders einstellen kann, jedenfalls weil dieser flacher war, stößte der beim Tremolieren immer an das oberste Poti an, was mich total nervte. Weiß jedenfalls nicht ob das klangliche am VSV lag oder an den Mechaniken. Ich habe letztlich beides wieder ausgetauscht und verkauft. Also die neuen Sachen müssen nicht immer unbedingt besser sein ;-)

Wenn man mit dem Handling vom VSV klar kommt und auch die Optik nicht stört und das Ganze zur Gitarre passt, kann man jedenfalls absolut nichts damit falsch machen. Ich würde dennoch mal einen Test machen und das alte Trem noch behalten ;-)
Wenn du jetzt eh nicht viel tremolierst ...
 
Ich habe vor Jahren das Callaham gegen das VSV getauscht. Ersteres klingt nach meiner Erfahrung / Erinnerung wirklich fetter, das VSV gefällt mir wegen der perfekten Ergonomie und des - für meinen Geschmack - ausgewogeneren Klangs besser. Die Höhe und die Gängigkeit des Hebels lässt sich einstellen. Ich habe daraufhin auch auf zwei weiteren Strats das VSV verbaut und werde das, sobald es der Geldbeutel zulässt, auch auf Strat Nr 4 tun. Das Callaham ist grundsolide und wirklich gut, das VSV gefällt mir jedoch klar besser. Ich meine, es klingt insgesamt heller und "sparkliger", das Callaham fetter, satter und druckvoller.
 
@ferdi (oder auch die anderen): Die Erfahrung, dass das Wilkinson VSV nicht ganz so fett klingt wie das Callaham scheinen ja alle zu teilen. Quasi die Quintessenz.

Würdet ihr, wenn ihr relativ ausgangsstarke Pickups (Texas Special, Leosounds Red House etc.) reinbaut eher auf den fetten Klang eines Tremolos setzen (Callaham), oder wird dass dann zuviel, weil den heissen Pickups eh schon ein wenig die Höhen fehlen und da wäre dann das VSV besser geeignet?

@ferdi nochmal: Bist du eher so der brillante Strat-Sparkler (Surf-Twang) oder der Rockstrater mit Brett (Rotzblues)?

LG Daniel ;-)
 
Moin,

mit Schubladen tu ich mich immer sehr schwer. Mit heiĂźen Pickups - mal abgesehen von der Stegposition - auch :)

Ich denke, dass eine Erle/Rosewood-Strat die extra-Nuance Sattheit vom Callaham nicht braucht, erst recht nicht mit so satt klingenden Pickups wie den Leosound RedHouse.

Eine eher dünn und plinkig klingende Swampash/one-piece maple Strat, die super Rhythmussounds liefert, auf der die Töne aber ein bisschen länger stehen könnten, würde hingegen vom Callaham profitieren ... so jedenfalls würde ich da rangehen.
 
Es sind auch nur Nuancen was ein Tremolo und sein Block ausmachen. Ein größeres Augenmerk sollte man auf das Gesamtkonzept legen und demnach auswählen.

Außerdem klingt z.B. die gleiche Strat über den gleichen Amp gespielt und eingestellt völlig anders wenn Ferdi oder ich sie bediene. Will heißen, ein jeder hat seinen eigenen Style & Tone und dabei ist das Tremolo so gut wie gar nicht entscheidend - es ist mit eines der kleinsten Glieder in der großen Kette!
 
Ich habe viele Strats und mag auch das VSV allerdings holt es fĂĽr meine Begriffe nicht aus jeder Gitarre das Optimum. Meine Highway One Strat mochte das VSV nicht besonders, es klang einfach irgendwie klinisch sauber und rein. Das Vintage Tremolo (ist zwar nicht Callaham aber auch ein gutes) macht aus der Highway One Strat genau die Dreckschwein-Strat, die ich fĂĽr meinen Sound haben will.

Einbauen, hören, entscheiden, wäre mein Vorschlag...
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten