Line6 DT25 Bias

gruenspan

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1 Feb 2008
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Aachen
Hallo zusammen,

nachdem ich die letzten Tage ordentlich Hantier mit meinen beiden DT25 hatte, war ich heute nochmal zum Amptech um die Röhreneinstellungen auch überprüfen zu lassen. Das Netz sagt, der korrekte Bias für die EL84 im DT25 sei 25mV +/- 3mV. Ich hatte neulich eine Röhre mit leichtem roten Schimmer, die Bleche glimmten bereits leicht. Bias gemessen: 33mV. (Der Amp kommt so neu vom Werk, ich war da noch nie dran.) Also eindeutig out of spec. Wie gesagt: Heute zum Tekki damit, Oszilloskop dran. Messen.

Bereits bei einem Bias vom ca. 7mV!! gibt es keine Übernahmeverzerrungen mehr. Somit wäre der Bais bei diesem Wert durchaus sinnvoll eingestellt. Bei einem Bias von den angegebenen 25mV und der anliegenden Anodenspannung von 425 Volt (heute nachgemessen) braten die Röhren quasi mit Vollast selbst im "Ruhemodus"

Jetzt frage ich mich: Wozu soll das gut sein? Warum sollte ich den Bias so hoch einstellen, das die Röhren knapp vor dem glühen arbeiten? Ich habe heute den Amp mit dem Bias von ca. 8mV gegen den mit 25mV gegengehört. Ich kann keinen Unterschied feststellen.

Dazu kommt, das 25 Watt aus zwei EL84 sowieso schon ein wenig an Größenwahn grenzen - aus rein elektronischer Sicht.

Hat sich da schon jemand anders mit auseinander gesetzt und eine Meinung zu? Würde mich interessieren.

Gruß
Stefan
 
So, da ja hier keiner mit mir reden will, rede ich mit mir selbst. :-D

Biaseinstellung, ich hatte schon die Befürchtung, dass das die berühmten Glaubenskriege auslösen würde.

Ich habe nun im Internet noch eine Quelle aufgetan und befragt, die - wie ich finde - sehr kompetent geantwortet hat.
http://www.amp-werkstatt.com

Seine Empfehlung: Ruhestrom (I) so einstellen, das 70% der maximalen Anodenverlustleistung (P) erreicht werden.
Es gilt: I = P/U, mit U = Anodenspannung

Beim DT25 also:
U=425V (was ebenfalls völlig ausserhalb der specs liegt ...)
P=12 Watt (EL84)

Also I= 0,7*12Watt/425Volt = 0,0197647 Ampere

ergo:
Da der Bias beim DT25 als Spannungsabfall über einem 1 Ohm Widerstand gemessen wird ist U=I
Somit werde ich als Bias zukünftig 20mV einstellen und keine 25mV mehr. Die Röhre wird damit natürlich nun doch "heisser" gefahren, als es die reine elektrische Notwendigkeit beträgt, aber auch etwas sicherer, als im Werksdefault.

Je "kälter" der Ruhestrom, desto größer die zu erwartende Lebensdauer der Röhre. Beim Preis der EL84 ggf. zu verschmerzen, wenn aufgrund der heisseren Einstellung hier früher ein Wechsel ansteht. Obs heisser wirklich besser klingt - ich enthalte mich der Meinung und wähle den vorgeschlagenen Best-Practice Ansatz.

Diskussion Ende.

:-D
 
Hallo
es sindwirklich 425 Volt? Meßfehler ausgeschlossen? BIlliges Meßgerät auch ausgeschlossen?
450 Volt sind die absoluten Grenzdaten.

http://frank.pocnet.net/sheets/128/e/E84L.pdf

Dann haben die Herrschften das nicht gut geplant...:-(
Viele Grüße
W.-B
 

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