Frage zu "Deadspots"

V

volatil

Power-User
29 Sep 2010
486
13
Hallo Zusammen,

ich habe mir vor kurzem gebraucht ("blind" über ebay) eine Epiphone Zakk Wylde gekauft, weil ich mal ausprobieren wollte wie die EMGs so klingen.
Ist eigentlich auch ne prima Gitarre - spielt sich, schwingt und klingt wie ich finde für den Preis sehr passabel...

Allerdings hab ich dann festgestellt, dass sie einen "Deadspot" hat - beim Bending im 15. Bund der hohen E-Saite stirbt der Ton plötzlich ab.

Hierzu nun meine Fragen:
Kann man so einen Deadspot prinzipiell irgendwie "heilen" (z.B. durch Veränderung der Einstellung, Saiten, tanzen im Mondschein o.ä)?
Und ist so ein Deadspot ein echter Mangel den man beim (Wieder-)Verkauf zwingend erwähnen sollte bzw. muss oder läuft das mehr so unter "Eigenheit des Instruments".
"Gewöhnt" man sich an so einen Deadspot bzw. würdet ihr die Gitarre eher wieder abstoßen oder behalten?
Ansonsten ist die Gitarre wie gesagt ziemlich O.K. und technisch einwandfrei ...

Vielen Dank schon mal für Eure Ratschläge/Meinungen.

Schöne Grüße,
Wolfram
 
Hi,

am Besten unter "Eigenart" oder "Charakter" abhaken. Kann mit "Einspielen" des Instrumentes besser werden.

Letztlich bleibt auch die Frage, wie deutlich er im Gesamtbild tatsächlich auffällt. Aber das muss man sicherlich selbst beurteilen.

Fender bietet den sogenannten "Fat Finger" für Bässe an. Ich habe den noch nie an einem Bass gesehen. Durch die Erhöhung der Masse an der Kopfplatte solle man tatsächlich in der Lage sein, Deadspots zu kurieren. Das ist ein Stückweit logisch und man könnte es auch bei einer Gitarre probieren. Allerdings hätte ich auf ein Instrument, wo mir dieser Gedanke käme, wohl keine große Lust.
 
volatil schrieb:
Hallo Zusammen,

ich habe mir vor kurzem gebraucht ("blind" über ebay) eine Epiphone Zakk Wylde gekauft, weil ich mal ausprobieren wollte wie die EMGs so klingen.
Ist eigentlich auch ne prima Gitarre - spielt sich, schwingt und klingt wie ich finde für den Preis sehr passabel...

Allerdings hab ich dann festgestellt, dass sie einen "Deadspot" hat - beim Bending im 15. Bund der hohen E-Saite stirbt der Ton plötzlich ab.

Hierzu nun meine Fragen:
Kann man so einen Deadspot prinzipiell irgendwie "heilen" (z.B. durch Veränderung der Einstellung, Saiten, tanzen im Mondschein o.ä)?
Und ist so ein Deadspot ein echter Mangel den man beim (Wieder-)Verkauf zwingend erwähnen sollte bzw. muss oder läuft das mehr so unter "Eigenheit des Instruments".
"Gewöhnt" man sich an so einen Deadspot bzw. würdet ihr die Gitarre eher wieder abstoßen oder behalten?
Ansonsten ist die Gitarre wie gesagt ziemlich O.K. und technisch einwandfrei ...

Vielen Dank schon mal für Eure Ratschläge/Meinungen.

Schöne Grüße,
Wolfram

Bist Du sicher, dass das Absterben des Tons nicht einen anderen Grund hat, z.B. eine starke Abnutzung des Bundstäbchens an der Nachbarsaite (dann würde die Saite beim Benden am 16. Bund auf Position h-Saite zum Aufliegen kommen)?
 
Hi,
dreh doch einfach mal die Saitenlage ein wenig höher und mach den gleichen Test nochmal.

Gerade das was Dir jetzt passiert, ist doch einer der Gründe warum es "Compound"-Radien für Griffbretter gibt:

kleiner Radius auf den unteren Bünden -> (Barré)-Akkordspiel ist leichter
grosser Radius auf den oberen Bünden -> Saitenziehen bis zum Abwinken ohne das die Saite auf den Nachbarbünden aufliegt.

bis dann
Arnd
 
Also danke schon mal für die schnellen Antworten!

Die Bünde selbst haben keine Abnutzungszeichen und sehen auch sonst normal aus.
Die Saitenlage war schon als ich sie gekriegt hab recht hoch eingestellt. Ich hab da nix dran geänder, weil mir das so ganz angenehm war.
Ich hab jetzt grad mal probiert die Saitenlage noch weiter zu erhöhen. Irgendwann ist der Dedspot dann tatsächlich weg, die Saitenlage ist mir dann aber mit über 2mm am 12.Bund der hohen E-Saite doch zu hoch.
Wenn ich anderseits die Saiten auf "normale" bis "flache" Saitenlage runter drehe (so 1,5 mm und weniger) dann wirds richtig gruselig - dann klingt ab dem 12. Bund aufwärts eigentlich auf allen Saiten gar nichts mehr - quasi ein Komplett-Deadspot...
Könnte da ein Setup bei Gitarrenbauer was bringen, z.B. Hals-Krümmung einstellen o.Ä. Oder könnte es Sinn machen an den Bundstäbchen etwas zu feilen oder so?
Andererseits scheue ich da ein bißchen die Kosten - so ein professionelles Setup kostet doch bestimmt ab 100.- und ich bin mir nicht sicher ob das für eine "will ich mal ausprobieren und Spaß haben" Gitarre mit Kaufpreis 350.- in Relation steht. Oder ist so´n Setup günstiger?

Gruß,
Wolfram
 
Moin,

leider wirkt der Spannstab bei meist preisgünstigen Gitarren überproportional am genannten Bereich. Der Hals "knickt" an der Stelle regelrecht ab anstatt einen gleichmäßigen Bogen über die gesamte Länge zu beschreiben.

Versuche mal, den Hals bolzengerade, also ohne Krümmung, einzustellen.
Vielleicht funktioniert das.

Voraussetzung ist natürlich, dass der Fretjob in Ordnung ist.
 
Ich hab mich bisher noch nie an einen Halsstab rangetraut.
Kann ich das selbst probieren oder ist die Wahrscheinlichkeit "was kaputt zu machen" da so groß, daß das lieber ein Fachmann erledigen sollte?
 
Nachdem, was bisher geschrieben wurde, bin ich mir ziemlich sicher, daß ein oder mehrere Bünde nachbearbeitet werden müssen.
Das muss jetzt nichts schlimmes sein, es kommt schon mal vor, daß ein Bundstäbchen bedingt durch (mangelnde) Luftfeuchstigkeit u.ä. zu arbeiten beginnt und aus dem Griffbrett hochkommt.
Ich würde auf alle Fälle zum Gitarrenbauer gehen. wenn das wirklich nur ein oder zwei Bünde sind, die gerichtet werden müssen, ist das keine große und teure Sache, und vor allen Dingen wirst Du hinterher wieder zufrieden sein :lol:
Nebenbei, mein Gitarrenbauer klebt die betroffenen Bundstäbchen dann auch mit ein, dann kann so etwas nicht mehr passieren.
LG
Klaus

p.s. Ja, den Halsstab kannst Du ruhig selbst selbst VORSICHTIG einstellen (maximal 1/4 Drehung auf einmal, und vorher die Saiten entspannen natürlich). Ich würde das allerdings beim erstenmal den Gitarrenbauer machen lassen, und Du schaust zu, dann machst Du das zukünftig selbst
 
Groovety schrieb:
Nachdem, was bisher geschrieben wurde, bin ich mir ziemlich sicher, daß ein oder mehrere Bünde nachbearbeitet werden müssen.

Ich seh das genau so wie der Klaus und habe selbst öfters die Erfahrung gemacht. Das ist kein großer Akt, nicht teuer und recht schnell behoben für einen Fachmann.

...ab zum Mann der's kann ;-)
 
Ja, dann werd ich mich demnächst mal auf die Suche nach dem "Gitarrenbauer meines Vertrauens" machen...

Danke für Eure Tipps!

Gruß,
Wolfram
 
Hallo Wolfram,
unter einem Deadspot versteht man einen Ton, der aufgrund einer Eigenresonanz des Instruments aufgezehrt wirt.

Wenn ein Ton durch ein Bending abstirbt, so ist dafür eindeutig das nachfolgende Bundstäbchen verantwortlich.
Geschieht das auch auf den Bünden davor und dahinter, ist die Saitenlage zu tief. Deschieht es nur dort, ist der Bund zu tief (oder der nachfolgende zu hoch). In dem Fall müssen die Bünde abgerichtet werden. In jedem Fall muss fas Instrument eingestellt werden.
 
Hallo Zusammen,

ich wollte jetzt nochmal kurz Rückmeldung geben:
Ich hatte die Gitarre mittlerweile beim Gitarrenbauer (Thorsten Hans, Tübingen). Und es war so wie ihr vermutet hatte - die Bünde waren das Problem . Thorsten hat die Bünde komplett neu abgerichtet und siehe da: keine "Dead Spots" mehr, kein Scheppern und ne prima flache Saitenlage.

Danke an euch für den Tipp mit den Bünden - da wär ich nie drauf gekommen, weil die ja für mich als Laien "normal" aussahen (nicht abgespielt oder so).
Und an dieser Stelle möchte ich auch Thorsten Hans von "Hans Guitars" in Tübingen weiter empfehlen (http://www.hansguitars.com/kontakt/), die Reparatur kompetent, schnell und günstig durchgeführt hat und dazu noch ein netter Typ ist...

Weihnachtliche Grüße,
Wolfram
 
Hätte jetzt bei so nem Problem auch geraten, das gute Stück erstmal einem kompetenten Gitarrenbauer vorzulegen oder selbst das setup anzuschauen und evtl. zu verändern/einzustellen.
Glückwunsch wenn das jetzt alles so abgelaufen ist!
 

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