Rollensattel ersetzen

L

Lukeman

Bekanntes Mitglied
13 Dez 2009
52
0
Babenhausen
Wie im Titel schon beschrieben würde ich gerne bei meiner Strat Deluxe den vorhandenen Rollensattel durch einen aus Knochen ersetzen.

In einigen Beiträgen die ich durch die SuFu gefunden habe steht das dies wohl nicht ganz einfach durch austausch zu erledigen ist. Wenn ich es richtig verstanden habe muss der Punkt an dem die Saite über den Sattel läuft wohl in Richtung Kopfplatte wandern, kann also nicht so wie sonst direkt am kopfseitigen Ende des Griffbretts liegen. (Ihr wisst was ich meine, oder?)

Wie würden die Fachmänner unter Euch denn vorgehen?

Einen normalen Sattelrohling nehmen und zwischen Griffbrett und Sattel ein kleines Stück Holz klemmen/kleben?

Einen extrabreiten Rohling nehmen und daran eine Stufe feilen um den entstehenden Spalt zu füllen?

Wie komme ich am besten auf das Maß wie weit ich den Sattel verschieben muss? Sollte eigentlich durch nachmessen zu ermitteln sein denke ich, Tabellen wie Groß der Abstand zu Bund X sein muss gibt es ja.

Bin mal gespannt wie ihr die Sache angehen würdet.
 
Hast Du dir das auch gut überlegt? Knochensattel sieht schicker aus (oder warum willst Du wechseln?), hat aber sicher den Nachteil, dass sich die Gitarre schneller verstimmt durch Reibung. Es sei denn, dass Du den Hebel kaum benutzt.
Cheers
 
bebob schrieb:
Knochensattel sieht schicker aus
Aus dem Grunde stehen auch in den Praxen mancher Ärzte Skelette.

bebob schrieb:
hat aber sicher den Nachteil, dass sich die Gitarre schneller verstimmt durch Reibung.

Ein Knochensattel schmiert durch das natürliche Fett im Knochen. Und verstimmt dadurch kaum weniger als ein Sattel auf Rollen.

Nein, ich bin nicht dein Feind, aber es ist auffällig, dass du Unsinn schreibst….vielleicht nur, um dich mitzuteilen.

Tom
 
Ach ja, zum eigentlichen Thema: Warum willst Du den Rollensattel austauschen?

Lukeman schrieb:
Einen extrabreiten Rohling nehmen und daran eine Stufe feilen um den entstehenden Spalt zu füllen?

Wie komme ich am besten auf das Maß wie weit ich den Sattel verschieben muss? Sollte eigentlich durch nachmessen zu ermitteln sein denke ich, Tabellen wie Groß der Abstand zu Bund X sein muss gibt es ja.

Genau den extrabreiten würde ich nehmen, weil das gut aussieht - extrabreit halt :cool:.

Das Maß ist leicht zu ermitteln, da die Saiten bei einem Rollensattel über dem Mittelpunkt der Rolle liegen.

Viele Grüsse,
gp
 
Also ich denke, wenn ein Rollensattel besser wäre als ein normaler guter Sattel, hätten es die Profis auch drauf. Aber dort ist so etwas eher selten zu sehen. Wenn ein guter Knochen- oder Graphitsattel gepflegt wird, sollte das auch recht stimmungsvoll bleiben.
 
Manche Profis sind erstens genauso dumm wie wir (nur talentierter vielleicht aber ja nicht per se schlauere Menschen) und zweitens: viele Profis nehmen halt alte oder sonstwie normale Instrumente die Rollensättel nun mal nicht haben und drittens: einige Profis die viel mit dem Vibrato arbeiten HABEN ja auch Rollensättel, Jeff Beck z.B.

Ich würde damit zu einem Zupfinstrumentenmachermeister gehen dem ich vertraue (also: wirklich nur zu DEM, nicht zu dem der besser erreichbar ist oder der "das auch nebenbei macht") und den mal fragen, was von der Aktion zu halten oder zu erwarten ist. Und auch nur dem würde ich dann die Arbeit anvertrauen.

DER sollte dann auch problemlos Zugang zu unbehandeltem, naturbelassenen Knochenmaterial haben. Oder zum Beispiel Graphtech Black Tusq nehmen. Das hört sich für mich hier fast nach der besseren Wahl an.
 
Ich denke, das Thema Rolle vs ungebleichter Knochen wird überbewertet.
Ein zu starker Saitenwinkel hinter einem Sattel egal welcher Bauart hingegen ist nach meiner Erfahrung übgünstig.

Ich hatte auf zwei Strats "white tusk" Sättel, dann kam ein Umbau auf Earvana-Sättel (hat sehr wenig verändert/verbessert), dann kamen irgendwann zwei weitere, eine mit "white tusk" und eine mit Knochensattel. Alle haben schwebende Vibratos. Zwei haben die Gotoh H.A.P. locking Mechaniken, zwei normale Feld-, Wald- und Wiesenmechaniken., drei das Wilkinson VSV, eine ein vintage Vibrato. Ich benutze allerdings generell nur einen string tree (E1+B-Saite), auf den beiden Proberaum und Bühnengitarren mit H.A.P. Mechaniken gar keine.

Wirklich nennenswerte Unterschiede in der Verstimmanfälligkeit kann ich nicht feststellen. Am stimmstabilsten ist meiner Wahrnehmung nach die Danocaster mit vintage Vibrato, Knochensattel und vintage Mechaniken.
Aber die hat auch konstante Temperatur und Luftfeuchte, die benutze ich nämlich nur zu Hause und beim Unterricht.

Den größten Unterschied macht, dass die zwei Strats im Proberaum gewisse Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen aushalten müssen und zu Beginn der Probe idR etwas nach oben verstimmt sind.
Die ebenfalls dort stehende Tele verstimmt sich übrigens nicht.

Live spiele ich die Gitarren aus dem Proberaum und stimme alle paar Nummern mal kurz nach - kein Problem.

Wenn es meine Gitarre wäre, würde ich den Rollensattel wahrscheinlich drauflassen, es sei denn, du hast den begründeten Verdacht, dass er den Sound ruiniert. Dafür gibt der genannte Jeff Beck mit seinen Strats jetzt eher wenig empirische Belege.
 
ferdi schrieb:
Ich denke, das Thema Rolle vs ungebleichter Knochen wird überbewertet.

Richtig, das Thema Knochensattel oder nicht m.E. auch.

Ich persöhnlich würde übrigens einen ungebleichten Sattel auch nicht so unbedingt auf jeder beliebigen Gitarre verbauen. Probleme mit Lack, Leim und selbst Holz durch chemische Reaktionen mit den Inhaltsstoffen des Sattels sind nicht immer auszuschliessen.

Viele Grüsse,
gp
 
Diverse Besitzer von Gitarren mit einem Messing-Sattel beschweren sich auch kaum - im Gegenteil...
 
little-feat schrieb:
bebob schrieb:
Knochensattel sieht schicker aus
Aus dem Grunde stehen auch in den Praxen mancher Ärzte Skelette.

bebob schrieb:
hat aber sicher den Nachteil, dass sich die Gitarre schneller verstimmt durch Reibung.

Ein Knochensattel schmiert durch das natürliche Fett im Knochen. Und verstimmt dadurch kaum weniger als ein Sattel auf Rollen.

Nein, ich bin nicht dein Feind, aber es ist auffällig, dass du Unsinn schreibst….vielleicht nur, um dich mitzuteilen.

Tom

Alter, jeder hier im Forum sieht deutlich, dass du versuchst mich als dumm darzustellen, dass es gezielte persönliche Angriffe sind, lass es besser sein. Ein Rollensattel hat wenig Reibung, weiss doch jedes Kind.
 
WaveMaster schrieb:
Diverse Besitzer von Gitarren mit einem Messing-Sattel beschweren sich auch kaum - im Gegenteil...

Hatte ich auch schon öfters. Hat prima funktioniert!

Ist es nicht eh am wichtigsten das etwas überhaupt gut funktioniert? Egal ob nun Knochen, Tusq, oder Rollen! Das Gesamtpaket muss/sollte einfach passen, fertig!
Ich muss eine Gitarre mit Lust und Freude spielen! Passt was nicht, oder lässt sich egal durch was nichts richten - weg damit!
 
Magman schrieb:
WaveMaster schrieb:
Diverse Besitzer von Gitarren mit einem Messing-Sattel beschweren sich auch kaum - im Gegenteil...

Hatte ich auch schon öfters. Hat prima funktioniert!

Ist es nicht eh am wichtigsten das etwas überhaupt gut funktioniert? Egal ob nun Knochen, Tusq, oder Rollen! Das Gesamtpaket muss/sollte einfach passen, fertig!
Ich muss eine Gitarre mit Lust und Freude spielen! Passt was nicht, oder lässt sich egal durch was nichts richten - weg damit!

Letztlich dürfte es persönlicher Geschmack sein, was man verbaut. Wenn es handwerklich gut gemacht ist, gibt es wenig bis keine Probleme. Und gute Gitarren-Handwerker haben wir in Deutschland ja zum Glück zuhauf...

Um mal auf die Ur-Frage einzugehen, man liest ja, dass viele Gitarrenbauer den Sattel um 1-2 mm in Richtung Gitarrenkorpus verschieben, weil es für die Kompensation günstiger sei.

Mir persönlich fällt dazu der Earvana-Sattel für Fender ein (s.u.), der ist einmal abgestuft und einmal ist er verschiebbar, durch die Schlitze. Auch nach meiner Erfahrung ist er sehr reibungsarm, hatte nie Probleme. Letztlich gibt es an der Gitarre zwei Möglichkeiten zur Kompensation: Der Sattel und die Brücke. An der Brücke ist es auch leicht möglich, 2-3 mm zu korrigieren, also warum nicht die Möglichkeit nutzen und den Sattel so verbauen, dass es einigermaßen hinkommt?

[img:306x311]http://www.soundland.de/catalog/images/products/tn/26/263647-306x311.jpg[/img]
 
WaveMaster schrieb:
Um mal auf die Ur-Frage einzugehen, man liest ja, dass viele Gitarrenbauer den Sattel um 1-2 mm in Richtung Gitarrenkorpus verschieben, weil es für die Kompensation günstiger sei.

Das interessiert mich sehr, wo kann man das lesen?

Nach meiner Erfahrung führen 1-2mm Mensurverkürzung am Sattel zu einer, sagen wir mal, sehr individuell intonierten Gitarre.

Viele Grüsse,
gp
 
TeaAge schrieb:
Nee Spaß beiseite, habe auch den Earwana Sattel auf einer meiner Strats.
Also, Du hörst nur den sehr leichten Unterschied bei Akkorden mit Leerseiten.

Ich bezog mich nicht auf den Earwana Sattel, sondern darauf einen "normalen" Sattel zu verschieben.


TeaAge schrieb:
Gibt natürlich auch falsch verbaute Trems, da kann es durchaus was bringen.

Die Auswirkungen eines falsch verbauten Tremolos oder eines falsch plazierten Steges kannst Du nicht am anderen Ende des Griffbrettes korrigieren.

Viele Grüsse,
gp
 
Leveler Reveler schrieb:
Das Buzz Feiten Tuning System funktioniert in etwa so. Oder sehe ich das falsch? :kratz:
Es gibt da diverse Ansätze. Das Grundprinzip fußt darauf, dass durch den Druck auf die Saite selbige dazu tendiert, am mathematisch ideal positionierten Bund höher zu klingen, als man es eigentlich will.
Indem man die Mensur am Sattel etwas verkürzt und dadurch die Gitarre in Bezug auf die Bundpositionen etwas zu tief stimmt, gleicht sich das wieder aus.
 
Stand doch alles irgendwann mal in der Gitarre und Bass. Unter anderen hat auch Paul Reed Smith sich dazu ausgelassen...
 
Tach.

Ich mag Rollensättel aus zwei Gründen nicht:
Erstens rollen die meisten Rollensättel nicht, tun also nichts gegen Verstimmungen, was ein anderer Sattel nicht auch könnte.
Zweitens (und, wie ich finde ein echtes No-Go..) lassen sich die einzelnen Saitenauflagen nicht in der Höhe justieren, man kann nur den ganzen Sattel anheben oder kippen. Das mag unter Umständen zu einer passenden Höhe führen, jedoch nur, wenn man peinlich genau darauf achtet, dass der Radius des Sattels zu dem der Bünde passt. Wenn man bedenkt, dass es sich hier um Zehntelmillimeter handelt, kann man sich vorstellen, dass das ab Werk nur ausnahmsweise optimal passt. Spätestens, wenn man die Bünde abrichten muss (was meisst zu leicht unterschiedlichen Bundhöhen führt), wird der Sattel nicht mehr richtig passen.
Das Problem haben übrigens auch fast alle Freudloslockingmistsättel.

Gute Idee nicht zuende entwickelt.

Im Übrigen neigen nicht wenige der Rollensttel zu Nebengeräuschen...

Beste Grüße!
jab
 
So, vielen Dank erstmal für Eure Beiträge.

Also kurz zusammengefasst, die einen meinen ich soll den Sattel lieber drauflassen, die andere Seite würde zum breiten Rohling raten. Na gut , mal schauen was sich auftreiben lässt.

Zur Frage warum ich den Sattel eigentlich tauschen will, das hat Kollege jab eigentlich in seinem Beitrag schon stehen. Die Klampfe scheppert leider irgendendwo und wir haben sonst eigentlich schon alles ausprobiert was uns eingefallen ist um das scheppern zu beseitigen. Der Sattel wäre jetzt eben noch ein Punkt an dem man angreifen könnte. Der Rollensattel besteht ja nun mal aus mehreren beweglichen Einzelteilen, wo immer sich was bewegen kann können sich auch Geräusche bilden denke ich mir.
Vielleicht hab ich den Fehler ja auch nur in meinem Kopf aber irgendwie hoffe ich auf Verbesserung wenn ich die ganzen Metallteile, Schrauben und Unterlegbleche weg habe und nur ein einzelnes massives Teil oben am Hals dranhängt.
 
Ich schließe mich Jab an: Schöndenkerei!
Theoretisch bräuchte man für jede Saite eine einzelne Rolle, denn die Drähte sind unterschiedlich gereckt und bewegen sich darum beim Entspannen auch stark unterschiedlich. Macht mal eine Divebomb: Wenn die hohe E gerade einen Ganzton gesunken ist, liegt die G bereits auf dem Polepice.
Außerdem bräuchte es ziemlich dicke Rollen. Eine kleine Rolle erzeugt einen Knick in der Saite. Da rollt dann nichts mehr.
Würde man all dies und die Höhenverstellung in die Konstuktion einbeziehen, bekäme man statt eines Sattels ein mechanisches Uhrwerk.
Das kann man machen - muss man aber nicht, wie Knochen- und moderne Kunststoffsättel beweisen.
 

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