Klick auf´s Ohr? Aber Dalli-Dalli!

gitarrenruebe

Power-User
20 Okt 2005
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Hallo allerseits,

gibt es hier Bands, die (entweder alle oder einzelne Musiker) mit Klick spielen?

Bei uns ist der Drummer mit Klick im Ohr, aber irgendwie reizt es mich, das auch mal zu testen.

Wie würde man das, ohne riesengroßen Aufwand (technisch & monitär) lösen?

Klickgeber in kleinen Mixer/Kopfhörerverstärker, und dann auf verschiedene Headphones:
Könnte man mit einer günstigen InEar/Wireless-Strecke auch durch einen Sender zwei Empfänger auf der gleichen Frequenz versorgen?

Ich möchte einfach mal Ideen sammeln, wie man das umsetzen könnte und bin für jeden Input dankbar!
 
Ich hab da nur Erfahrungen mit Klick-Tracks beim Aufnehmen.
Tja und da musste ich die Erfahrung machen, dass die meisten Metronome sehr unzuverlässig sind und totale Temposchwankungen haben. Mal schleppen sie brutal, dann rennen sie davon. Und die Dinger ziehen das völlig autistisch durch!
Von daher: wenns net sein muss, ich brauchs net :cool:
 
gitarrenruebe schrieb:
Bei uns ist der Drummer mit Klick im Ohr, aber irgendwie reizt es mich, das auch mal zu testen.
Warum? Weil's geht? ;-)

gitarrenruebe schrieb:
Könnte man mit einer günstigen InEar/Wireless-Strecke auch durch einen Sender zwei Empfänger auf der gleichen Frequenz versorgen?
Ja, das geht. Haben wir schon gemacht, wenn mein Co-Gitarrero, der das gleiche Sendesystem benutzt, meinen Gesang im Ohr haben will, aber vor Ort nicht genug Monitorwege frei waren.

Du könntest das also probieren. Aber die obige Frage stellt sich mir trotzdem. Wenn ich Drummer mit Metronom auf der Bühne sehe, wird mir immer ein bisschen wummrig, wenn da nicht gerade irgendwelcher anderer Kram wirklich auf die Millisekunde genau automatisch getriggert wird.

Ralf
 
gitarrenruebe schrieb:
Danke für die Antworten.
trekkerfahrer schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Bei uns ist der Drummer mit Klick im Ohr, aber irgendwie reizt es mich, das auch mal zu testen.
Warum? Weil's geht? ;-)
Weil zB auch mal über Samples/Sequenzer nachgedacht werden könnte, da wäre Klick schon wichtig.

Das wäre für Dich ja nur dann nötig, wenn in Schlagzeugpausen, also ohne Orientierung über leise Hihat oder ähnliches, Samples/Sequenzen abgefeuert werden müssten, die absolut im Takt sein müssen, die der Schlagzeuger aber nicht steuert. Was widerum bedeutet, es muss jemand anders steuern. Wärst Du der jemand? Sonst würde es für Dich keinen Sinn ergeben, oder entgeht mir da was? Aber selbst dann ist es in meinen Augen sinnvoller, wenn der Klick ausschliesslich beim Schlagzeuger sitzt.

Der Nachteil, wenn jemand ausser dem Schlagzeuger nen Klick im Ohr hat, ist der, dass alle 2 Beats haben, an denen man sich orientieren muss. Den vom Klick und den vom Schlagzeuger. Das kann echt schwierig werden, da noch zu grooven ;)
 
Thorgeir schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Danke für die Antworten.
trekkerfahrer schrieb:
gitarrenruebe schrieb:
Bei uns ist der Drummer mit Klick im Ohr, aber irgendwie reizt es mich, das auch mal zu testen.
Warum? Weil's geht? ;-)
Weil zB auch mal über Samples/Sequenzer nachgedacht werden könnte, da wäre Klick schon wichtig.

Das wäre für Dich ja nur dann nötig, wenn in Schlagzeugpausen, also ohne Orientierung über leise Hihat oder ähnliches, Samples/Sequenzen abgefeuert werden müssten, die absolut im Takt sein müssen, die der Schlagzeuger aber nicht steuert. Was widerum bedeutet, es muss jemand anders steuern. Wärst Du der jemand? Sonst würde es für Dich keinen Sinn ergeben, oder entgeht mir da was? Aber selbst dann ist es in meinen Augen sinnvoller, wenn der Klick ausschliesslich beim Schlagzeuger sitzt.

Der Nachteil, wenn jemand ausser dem Schlagzeuger nen Klick im Ohr hat, ist der, dass alle 2 Beats haben, an denen man sich orientieren muss. Den vom Klick und den vom Schlagzeuger. Das kann echt schwierig werden, da noch zu grooven ;)
Das sind alles im Moment ungelegte Eier ...
Mir ginge es darum, dass man eben in Spielpausen keine HiHat/Sticks zur Orientierung durchlaufen hat.
Die Steuerung wäre ja ... Sequenzer mit Vorzähler starten und der komplette Song läuft durch, d.h. Steuerung wäre nur zu Beginn des Songs nötig.
Ach, sind noch ungelegte Eier, aber bei der Planung einer neuen kleinen Sache könnten Samples lustig sein.
 
Mit meiner Rockband the Frats haben wir ab dem ersten Studiotermin nur noch mit Klick geprobt. Das war zwar in den 90ern aber wir haben das folgendermassen gelöst.
Kopfhörerverstärker (4fach) von Behringer.
Kopfhörerkabel an der Decke verlegt und Spiralkabel an jedem Arbeitsplatz hingehängt.
Mit Kopfhörer geprobt und Monitorsignal mit Klick gemischt.
Hat uns und mich Timingmässig weit nach vorne gebracht. Sehr weit.
Lg
Auge
 
Hallo!

Live habe ich noch nie zu Klick gespielt, auch nicht mit einem Drummer mit Klick.

Bei Aufnahmen kenne ich das. Hier hat es bei mir eine ganze Weile gedauert, bis ich mit dem Klick spielen konnte und nicht gegen ihn. Ich denke, dass sich dann auch alle diese Fähigkeit erarbeiten müssen und das bedeutet üben.

Es gibt noch einen anderen Aspekt dabei: Wenn der Drummer tight auf dem Beat ist, klingt es vielleicht doof, ist aber unkritisch. Mir würde es aber extrem komisch vorkommen, wenn der Drummer beispielsweise die Snare bewusst etwas nach vorne zieht und dann Snare und Klick auseinander fallen. Das würde ich so nicht hören wollen. Im besten Fall spielt man ja "mit" dem Drummer - und nicht mit dem Klick.

Die Samples und Sequenzer hörst du nachher auch auf den Monitoren. Auch hier gibt es keinen Grund, dass du als Gitarrist den Klick hast.

Ich würde erstmal probieren, im Proberaum den Klick auf die Anlage zu legen und testen, wie sich das "anfühlt". Meine Mutmaßung ist, dass da ein wenig "humaner Faktor" abhanden kommt.

Gruß

erniecaster
 
Moin.
Die eine Band, die ich technisch betreue, nutzt bei Songs mit Samples einen Klick. Den kriegt nur der Drummer vom Keyboarder auf seinen Kopfhörerverstärker(der dann auch mehrere Kanäle haben könnte) und eben aufs Ohr. Das sollte auch mit Sender funktionieren.
Ich finde ja es reicht, wenn der Drummer einen Klick kriegt, aber je nach Situation ist das schon praktisch. Muss man allerdings mit der gesamten Band üben, finde ich. Deshalb sind auch viele Hobbyisten im Studio vom Klick so erschrocken(von wegen Temposchwankungen usw ;))
Wenn es einen extra Taktgeber geben soll: Tama RhythmWatch oder DrBeat von Boss.
Mit diesem günstigen Teil: https://www.thomann.de/de/the_tbone_iem_75.htm
Könnte einer den Sender nutzen und der Drummer den Kopfhörerausgang.
Ob der Frequenzbereich nicht zu eng ist, es werden sich in diesem Bereich in Zukunft viele Signale in die Quere kommen, muss man testen. Hier im LTE Testgebiet funktionieren tatsächlich nur diese Frequenzen, der übliche Rest wird gestört.
Gruß
Ugorr
 
Hi,

bei uns bekommt der Drummer Klick aufs Ohr. Zu einem, damit wir live auch tatsächlich das Tempo am start haben, das wir auch wollen (haben auch Tempowechsel in den Songs, das gibt Sicherheit, wenn die immer gleich sind). Außerdem kommen bei uns auch Samples zu Einsatz. Haben eigentlich einen Klicktrack aus dem Aufnahmeprojekt auf einen Stereokanal gelegt und die Samples auf den anderen und splitten das dann. So muss auch niemand manuell irgendwelche Samples starten. Klappt für uns prima so.

Es gibt Passagen, in denen kein Schlagzeug spielt. Um den Klicktrack da nicht zu verlieren muss der Drummer dann leise die HiHat mitlaufen lassen. Das ist das einzige Manko.

Gruß,
Jacques
 
Moin.
Komme gerade aus dem Studio und habe mich mit einem Drummer(Profi und Betreiber des Studios) über das Thema Click live unterhalten. Aussage: Der Schlagwerker kriegt den Klick, groovt hoffentlich und der Rest der Band groovt dazu. So kann er auch mal bewusst LaidBack oder "nach Vorne" spielen ohne den Temporahmen zu sehr zu sprengen. Mikrotiming war das Stichwort. Zum Thema Parts ohne Drums: Der Fuß neben der Bassdrum auf dem Podest ist für die Bühne hörbar genug, wird aber nicht durch die Mikros übertragen und mit großen Augen: Warum die Band nicht einfach wieder einzählen? Was eben offensichtlich oder subtil erfolgen kann.
Gruß
Ugorr
 
Ugorr schrieb:
Der Fuß neben der Bassdrum auf dem Podest ist für die Bühne hörbar genug, wird aber nicht durch die Mikros übertragen und mit großen Augen: Warum die Band nicht einfach wieder einzählen? Was eben offensichtlich oder subtil erfolgen kann.

Nabend,

einzähler haben wir hier und da dann auch für Parts mit längerem Ausklingen. Da bekommt der Drummer 4 vor bevor er selber 4 einzählt.

Kritisch wirds eben bei Parts, in denen nur Gitarren oder Keys ohne nennenswerte Pausen alleine spielt. Da muss der Drummer dann live den Takt vorgeben auch wenn es im Studio ohne was war. Sonst verliert man sich.

Aber kann nur jeden ermutigen das mal auszuprobieren. Für einfache Nummern genügt ja ein einfaches Metronom, das der Drummer auf die Ohren bekommt. Wir möchten nicht mehr ohne.

Gruß
 
PainofSalvation schrieb:
Aber kann nur jeden ermutigen das mal auszuprobieren. Für einfache Nummern genügt ja ein einfaches Metronom, das der Drummer auf die Ohren bekommt. Wir möchten nicht mehr ohne.

Gruß

Genau dem schliesse ich mich an. Das hat mich erst so richtig fit gemacht timingmässig.
 
auge schrieb:
Hi Ruebe, wie habt ihr das nun gelöst??
Hallo Auge,
noch gar nicht:
Aus zeitlichen Gründen (mein Vater hatte zwischenzeitlich einen Schlaganfall) hat leider noch keine Probe stattgefunden.
Und wenn, müssen erstmal die groben Strukturen erster Songs stehen, bevor wir dann an die Sequenzen/Samples gehen.
Ich berichte, wenn es weitergeht ...
 
gitarrenruebe schrieb:
auge schrieb:
Hi Ruebe, wie habt ihr das nun gelöst??
Hallo Auge,
noch gar nicht:
Aus zeitlichen Gründen (mein Vater hatte zwischenzeitlich einen Schlaganfall) hat leider noch keine Probe stattgefunden.
Und wenn, müssen erstmal die groben Strukturen erster Songs stehen, bevor wir dann an die Sequenzen/Samples gehen.
Ich berichte, wenn es weitergeht ...

Was ist denn das eigentlich für ne Musik?
 
Wenns erstmal nur darum geht, bei stummen Passagen in time zu bleiben, würde es ja auch ein "optischer Klick" (Blinken) tun.
Wir machen das zur Zeit mit unseren Ipads und Onsong. Bei allen Songs sind die Tempi hinterlegt.
Wenn der Drummer nun als Master den nächsten Song aufruft, sieht er den Klick blinken (er kann ihn, wenn er will auch hören) und auf den anderen Ipads wird (tatsächlich in time) der optische Klick gestreamt.
Wir spielen dennoch nach Gehör und Gefühl zum Drummer als unseren Taktgeber. Aber der gelegentliche Blick zum Klick sagt uns, dass wir nicht davonrennen und bei stummen Passagen haben wir Sicherheit. Und da wir von Song-Ordner auf Ipads mit Onsong umgestellt haben, kostet uns das keinen Pfennig.
 
Moin!

Mit meiner alten Band haben wir mit Klick geübt. Der Drummer hatte den auf dem Kopfhörer und zusätzlich lief der Klick über die Ablage.
Das Setup war sehr kompliziert, aber der Effekt war phänomenal.

Wenn man genau "drauf" spielt, verschwindet der Klick. Das finde ich sehr cool. Wenn man's nicht hört, passt es...
Wir haben das begonnen, weil wir einen Song hatten, bei dem mich jedesmal ab der Mitte eine wahnsinnige Langeweile überkam. Wir haben dann rausgefunden, dass wir unterwegs bei den Breaks extrem viel langsamer wurden. Das war mit den Klicks vorbei und der Song machte wieder Spaß.
Ich hatte auch den Eindruck, dass wir besser zusammen waren und dadurch auch besser gegroovt haben.

Ich kann das eigentlich nur empfehlen.

Ich mag das ja auch, Songs, wenn sie fertig arrangiert sind, genau so zu spielen. Wenn man die Sachen immer im "richtigen" Tempo spielt, gräbt sich das auch besser ein, so dass man auch, wenn man ohne Klick spielt, genauer spielt.

Beste Grüße,
Jab
 
Hi,

wir benutzen im Trio den Klick vom RC 300, um immer tight mit dem Looper zu sein. Sich immer auf den Drummer zu verlassen hat sich für uns als nicht ausreichend erwiesen.
Ich nehme den Kopfhörerausgang vom RC 300, der Bassist und Drummer gehen über einen Kopfhörerverstärker.

Musikalische Grüße,
Henri
 

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