Was kostete Gibson / Fender in den 60/70ern in BRD?

A

Anonymous

Guest
Hi,

wie der Titel schon sagt, würde mich mal interessieren, was eine original Gibson Les Paul oder SG etc. (oder auch Fender Strat/Tele) in den 60er bzw. 70er Jahren bei uns in Deutschland neu gekostet hat. Wurden die damals überhaupt schon nach Deutschland exportiert?

Hintergrund ist folgender: Ich möchte ein bisschen einen Vergleich haben zu dem, was deutsche Gitarren damals kosteten (Framus, Höfner...) und das in Bezug zu den Amis setzen. So kann man evtl. über den Preis sagen, wie gut die deutschen seinerzeit im Vergleich waren, und wie überhöht der Vintagewahn heute ist. Daraus folgernd kann man dann evtl. mal eine gute, alte, deutsche Gitarre für relativ schmales Geld kaufen, die 30.000 Euro kosten würde, wenn Gibson draufstehen würde.

LG Daniel ;-)
 
Es gab hier schon mal einen Thread zu diesem Thema:

http://www.guitarworld.de/forum/re-recherche-fuer-buch-gitarrenpreis-1969-p310434.html
 
Ich (Jahrgang 1959) mache seit 1975 Musik und erinnere mich noch an Zeiten, da bekam man Ende der 70er beim Musikhaus Lindberg (?) eine Strat für rund 700,- DM. Gibson waren etwas teurer. Gibson und Fender haben damals versucht, gegen die in Europa und USA aufgetauchten und qualitativ hochwertigen Japaner (vor allem Ibanez und Aria Pro 2, später Tokai) über den Preis konkurrieren zu können. Ich erinnere mich an manche 70er Jahre Strat die absoluter Schrott war.
Deutsche Gitarren waren damals sehr unterschiedlich. Höfner baute z.B absolute Spitzeninstrumente (T4, T2, T6 oder die Nightingale). Letztere waren teilweise deutlich teurer als eine Gibson. Hoyer baute in diesen Zeiten auch immer sehr gute Gitarren.
Gemeinsam ist allen, dass sie sehr unterbewertet sind. Da kann man manches Schnäppchen machen.
 
bluesywoosy schrieb:
da bekam man Ende der 70er beim Musikhaus Lindberg (?) eine Strat für rund 700,- DM.

Hi,
bist Du Dir da sicher? 700 DM war in unserem Musikgeschäft damals der Preis für eine Ibanez Silver Series Strat. Eine Fender Strat gab's damals für 700 DM nur gebraucht.
Gruß
 
Ich habe damals vor dem 25 Jahre Jubi Modell der Strat mir die Nase am Schaufenster vom Amptown platt gedrückt, die damals 1200 DM kostete..
(BTW: Das 50 Jahr Jubi Modell hatte ich dann zwischenzeitlich..)
 
Da glaube ich mich ziemlich genau zu erinnern. Den Katalog vom Musikhaus Lindberg bekam ich regelmäßig zugeschickt. Auf das Jahr will ich mich nicht festlegen. Ich weiß auch nicht mehr wo diese Fender damals gebaut wurden.

Meine erste "richtige" Gitarre Ende der 70er war eine Aria Pro II PE- ich glaube 450. Die hat wohl so um die 500,- gekostet.

Bumblebee schrieb:
bluesywoosy schrieb:
da bekam man Ende der 70er beim Musikhaus Lindberg (?) eine Strat für rund 700,- DM.

Hi,
bist Du Dir da sicher? 700 DM war in unserem Musikgeschäft damals der Preis für eine Ibanez Silver Series Strat. Eine Fender Strat gab's damals für 700 DM nur gebraucht.
Gruß
 
Also ich könnte mir vorstellen, dass das mit 700 DM in den 70ern schon hinkommt. Ich habe meine erste Fender Strat (American Standard) in 1989 für 1200 DM gekauft.
Das entsprach damals dem Listenpreis und es gab in der Zeit mangels ernsthafter Konkurrenz bzw. infolge einer unausgesprochenen Absprache der regionalen Händler noch keine Kampfangebote wie heute.
 
Hi,

Telephonist schrieb:
Hintergrund ist folgender: Ich möchte ein bisschen einen Vergleich haben zu dem, was deutsche Gitarren damals kosteten (Framus, Höfner...) und das in Bezug zu den Amis setzen. So kann man evtl. über den Preis sagen, wie gut die deutschen seinerzeit im Vergleich waren, und wie überhöht der Vintagewahn heute ist. Daraus folgernd kann man dann evtl. mal eine gute, alte, deutsche Gitarre für relativ schmales Geld kaufen, die 30.000 Euro kosten würde, wenn Gibson draufstehen würde.

LG Daniel ;-)

Hallo,

Respekt! Das kommt in meine persönliche Liste der 30 absurdesten Gedankengänge des Monats mit Aussicht auf eine Platzierung in den Top Ten.

Gruß

erniecaster


P.S. Ich erwäge die Einrichtung einer zero tolerance-Woche in jedem Monat. In der hätte ich geschrieben, dass das das Bescheuertste ist, was ich hier lange gelesen habe. Ob ich 2015 als das "Öl ins Feuer"-Jahr ausrufe?
 
erniecaster schrieb:
P.S. Ich erwäge die Einrichtung einer zero tolerance-Woche in jedem Monat. In der hätte ich geschrieben, dass das das Bescheuertste ist, was ich hier lange gelesen habe. Ob ich 2015 als das "Öl ins Feuer"-Jahr ausrufe?

Für mich ist das ein definitiver Top Ten-Gedanke.
Mit Treppchenplatzierung.

Viele Grüße,
woody
 
Bumblebee schrieb:
bluesywoosy schrieb:
da bekam man Ende der 70er beim Musikhaus Lindberg (?) eine Strat für rund 700,- DM.

Hi,
bist Du Dir da sicher? 700 DM war in unserem Musikgeschäft damals der Preis für eine Ibanez Silver Series Strat. Eine Fender Strat gab's damals für 700 DM nur gebraucht.
Gruß

Das habe ich ebenso in Erinnerung. Anfang der 80er kostete meine Ibanez Blazer BL350 750.- DM mit Koffer.
Dafür war eine Fender Strat nicht zu bekommen.
 
Ich bezog mich auf Mitte bis Ende der 70er, also vor dem "Redesign". Da gab es riesige Preisunterschiede, abhängig von den Verbindungen der Händler über den großen Teich. Die Qualität war teilweise grottig.

Wikipedia: "Die Produktionsmängel offenbarten sich beispielsweise bei einer in den Verkauf gelangten Gitarre mit durchscheinender Sunburst-Lackierung, bei der durch den transparenten Lack auf dem Holz eine Bleistiftnachricht der Qualitätskontrolle mit der Mitteilung „Achtung! Astloch!“ und einem Kreis um die unschöne Stelle zu erkennen ist. Diese gilt als Höhepunkt des schleichenden Qualitätsverlusts. Erst zum Ende der 1970er Jahre versuchte CBS, dem schlechten Image entgegenzusteuern. "

Die ist heute wahrscheinlich unbezahlbar!

Doc Line6forum schrieb:
Das habe ich ebenso in Erinnerung. Anfang der 80er kostete meine Ibanez Blazer BL350 750.- DM mit Koffer.
Dafür war eine Fender Strat nicht zu bekommen.
 
Bei allem gebotenen Respekt und in Anbetracht der mir anerzogenen Höflichkeit:

Lt. Anzeigen im Fachblatt Musik Magazin (Ausgabe 4/80), bot das Musikhaus Kalcher in Hilden, wobei ich heute nicht weiß, ob es dieses noch gibt, folgendes an:

Fender Strato MN Vip 995,- DM (weiß nicht, wofür Vip steht; vielleicht für eine "Viper-Lackierung?)
Fender Tele 850,- DM

Lt. Ausgabe desselben Magazins, allerdings nun Ausgabe 9/80, bot seinerseits Musikhaus Dehmel in Hamburg - auch hier entzieht es sich meiner Kenntnis, ob und inwieweit ... heute ... noch ...:

Ibanez RS 800 570,- DM
Ibanez RS 920 750,- DM

ein Anbieter respektive, es könnte sich auch um eine Anbieterin handeln, das ist nach solch langer Zeit nicht mehr exakt rückverfolgbar (leider), bot aus dem damaligen Postleitzahlengebiet 7932 im selbigen o.g. Pamphfleet an:

Fender Strato MIT (!) Tremolo (!) 950,- DM
Gibson L.P. Deluxe (ich vermute stark, L.P. steht für "Les Paul") 1.495,- DM
Gibson L.P. Custom 1.695,- DM

ach so: es werden auch Saitenpakete, jeweils in Darreichungen à 5 Sätzen angeboten. Gleich ob Fender, Gibson oder D'Addario kosten diese 50,- DM, hingegen D'Angelico oder Dean Markley 75,- DM.

Empfinde nur ich das so: aber Saiten waren früher (vergleichsweise (!) Hallo!? vergleichsweise zu heute) teurer, oder?

Leider kann ich nicht mit ähnlichem Datenmaterial vor 1980 dienen. Und ich weiß leider auch nicht, was bspw. diese Gitarren in der DDR gekostet haben.

"Vintage" ist in diesem Forum ja durchaus ein Reizwort, mit dem vorsichtig umgegangen werden muss. Ich weiß nicht, ob Preise von 200.000,- Euro für eine Les Paul oder 30.000,- Euro für eine Stratocaster angemessen, gerechtfertigt oder 'was weiß ich sind. Aber: ist der Goldpreis gerechtfertigt? Oder der Preis für einen Picasso (ohje, ich tippe mich schon wieder um Kopf und Kragen ...), oder der für Spargel oder aktuell für Äpfel?
Will sagen: wir leben (meist gerne) in und mit einem Markt, dessen Gesetze wird gemeinhin als "Angebot & Nachfrage" bezeichnen - weil das ja jeder sagt. Nur um uns hernach aufzuregen, wie "blöd" der Markt doch ist.

Ich weiß nicht, ob es Framus oder Höfner gibt, die mithalten können, mit 'ner Gibson oder dem Preis für 'ne Vintage ...jaja, ich bin mir sicher, sehr sicher, da gibt es Experten, die mich jetzt auseinander nehmen wollen ...
... aber ich weiß, oder habe gehört, dass mancher Trabbi 1990/1991 für 200 Maak wechging, und heute einige dieser Exemplare 10.000 Euro (und/oder mehr) erzielen können sollen.
Vielleicht sollte man sich da auch 'mal Vergleichslisten, aus dieser Zeit anschauen, so'n Kadett (oder war's schon'ene Astra?), und sich fragen: ist der Preis eines Trabbis von 10.000 gerecht und: ist eine Astra nicht besser/genauso gut ??

Nix für ungut!
Ralph
 
Gitarada schrieb:
Bei allem gebotenen Respekt und in Anbetracht der mir anerzogenen Höflichkeit:

Lt. Anzeigen im Fachblatt Musik Magazin (Ausgabe 4/80), bot das Musikhaus Kalcher in Hilden, wobei ich heute nicht weiß, ob es dieses noch gibt, folgendes an:

Schon mal an die Wechselkurs Schwankungen von USD zu DM gedacht .... :kratz:

1 USD entspricht DM

1960 = 4,17
1970 = 3,68
1975 = 2,40
1978 = 2,10
1980 = 1,73
1981 = 1,95
1982 = 2,25
1983 = 2,37
1984 = 2,72
1985 = 3,14
1986 = 2,46
1987 = 1,94

Quelle http://fxtop.com/de/historische-wechselkurse.php?A=1&C1=USD&C2=DEM&DD1=&MM1=&YYYY1=&B=1&P=&I=1&DD2=01&MM2=01&YYYY2=1987&btnOK=Gehen

Eine Anfang 80er LP Deluxe hat ca 1983/84 neu bereits über 2000,- DM gekostet (leider) ......
Es gab also starke Schwankungen.


Gitarada schrieb:
Leider kann ich nicht mit ähnlichem Datenmaterial vor 1980 dienen. Und ich weiß leider auch nicht, was bspw. diese Gitarren in der DDR gekostet haben.

Äh bei allem gebotenen Respekt. West Gitarren waren im sozialistischen
Ausland offiziell überhaupt nicht zu kaufen. Jedenfalls nicht für Otto Normalbürger.
Hier waren Musima und ähnliche Marken angesagt. Ausser man spielte
bei Karat den Phudys und ähnlich bekannten und linientreuen Bands.
Die konnte man dann unvermittelt in West Berliner Musikläden,
auf Shopping tour antreffen......
 
Meine Erinnerungen an die Preise hier in den lokalen Geschäften, Anfang der 80er:

Ibanez Musician MC350 neu ca. 1.100 DM (die hab ich heut noch!)
Ibanez Blazer neu ca. 900 DM
Fender Stratocaster neu ca. 1.200 - 1.400 DM
Gibson Les Paul (je nach Modell) 2.100 - 2.500 DM

und:

Hoyer Les Paul Goldtop neu ca. 2.200 DM
Washburn Sunburst Explorer (A20?) neu ca. 2.200 DM

Damals war ich Teenager, Marken-affin und merkte trotzdem deutlich, dass die EINE Hoyer Goldtop der EINEN Gibson LP Custom um Klassen voraus war! Beide waren gefühlt 100 kg schwer, und damals hörte man in Läden so Sätze wie:
"Je schwerer, desto besser - das muss so, Gewicht = Sustain, ne leichte LP ist scheisse usw."
 
gitarrenruebe schrieb:
Meine Erinnerungen an die Preise hier in den lokalen Geschäften, Anfang der 80er:

Ibanez Musician MC350 neu ca. 1.100 DM (die hab ich heut noch!)
Ibanez Blazer neu ca. 900 DM
Fender Stratocaster neu ca. 1.200 - 1.400 DM
Gibson Les Paul (je nach Modell) 2.100 - 2.500 DM


Yep so hab ich das auch für West Berlin 82/83 ca in Erinnerung.

Blazer und eine gebrauchte Les Paul Deluxe hab ich selber gekauft.
Bei Fender gab es damals die"the Strat" und die ist mir erspart
geblieben bzw hat mir nicht gefallen.

Tokai Strats gab es damals übrigens mEn für ca 700,- bis 1000,- DM
 
Gitarada schrieb:
"Vintage" ist in diesem Forum ja durchaus ein Reizwort, mit dem vorsichtig umgegangen werden muss. Ich weiß nicht, ob Preise von 200.000,- Euro für eine Les Paul oder 30.000,- Euro für eine Stratocaster angemessen, gerechtfertigt oder 'was weiß ich sind. Aber: ist der Goldpreis gerechtfertigt? Oder der Preis für einen Picasso (ohje, ich tippe mich schon wieder um Kopf und Kragen ...), oder der für Spargel oder aktuell für Äpfel?
Will sagen: wir leben (meist gerne) in und mit einem Markt, dessen Gesetze wird gemeinhin als "Angebot & Nachfrage" bezeichnen - weil das ja jeder sagt. Nur um uns hernach aufzuregen, wie "blöd" der Markt doch ist.

Preise sind doch vollkommen relativ. Das ist reine Annahme, das immer Angebot und Nachfrage oder eine Kalkulation den Preis bestimmen. Das beste Beispiel dafür ist der ÖPNV hier auf dem Land, die Fahrpreise sind nicht nachvollziehbar, mit keiner der Annahmen.

Die Preise von Gibson aus der Liste 975:
SG Stdsb 1790

LP Delsb 2240
LP Custsb 2750

ES 355rt 3900

ES 345sb 2850

ES 335sb 2300

Koffer 200-300

Preise in DM. Ob die Liste von 1975 ist oder etwas später, weiß ich nicht.
 
gitarrenruebe schrieb:
Meine Erinnerungen an die Preise hier in den lokalen Geschäften, Anfang der 80er:

Ibanez Musician MC350 neu ca. 1.100 DM (die hab ich heut noch!)
Ibanez Blazer neu ca. 900 DM
Fender Stratocaster neu ca. 1.200 - 1.400 DM
Gibson Les Paul (je nach Modell) 2.100 - 2.500 DM

Strat DM 1400.-, Les Paul Standard in schwarz 2400.- DM
Ich haber mit die Nase platt gedrückt nach einer Ibanez Paul Stanly, aber die kostete 1600.- DM!
Jepp!
Und das erste analoge Multi Effekt Gerät von Ibanez
[img:1006x347]http://www.guitarmaniacs.de/gallery_pics/big/7G06kJbxC9AFAdT9kqzMRTV00.jpg[/img]
kostete 1200 Mark! Das war zu teuer für mich. (Ich habe meine Bodeneffekte in ein Rack gepackt und mir ein Multi Effekt Gerät nachgebaut ;-)
Ich hatte übrigens Anfang der 80er eine Boogie SON, einen Einkanaler für sagenhafte 2000 Mark.
 
Gitarada schrieb:
Empfinde nur ich das so: aber Saiten waren früher (vergleichsweise (!) Hallo!? vergleichsweise zu heute) teurer, oder?

Ja, das ist tatsächlich so. Saiten sind heute (nach Umrechnung in Euro) zu vergleichbaren Preisen zu bekommen wie damals. Ich zahlte damals 10 DM für einen Satz E-Gitarren-Saiten (Fender oder D'Addario), heute kosten die um die 5 Euro.

Bei den Gitarren hingegen ist es in etwa so. Damals DM = heute Euro. Am Beispiel der Fender Stratocaster (USA) heißt das: damals 1.200 DM, heute 1.200 Euro.

Verstärker sind heute dagegen deutlich besser und vergleichsweise günstig.
 
zodrella schrieb:
Gitarada schrieb:
Empfinde nur ich das so: aber Saiten waren früher (vergleichsweise (!) Hallo!? vergleichsweise zu heute) teurer, oder?

Ja, das ist tatsächlich so. Saiten sind heute (nach Umrechnung in Euro) zu vergleichbaren Preisen zu bekommen wie damals. Ich zahlte damals 10 DM für einen Satz E-Gitarren-Saiten (Fender oder D'Addario), heute kosten die um die 5 Euro.

Bei den Gitarren hingegen ist es in etwa so. Damals DM = heute Euro. Am Beispiel der Fender Stratocaster (USA) heißt das: damals 1.200 DM, heute 1.200 Euro.

Verstärker sind heute dagegen deutlich besser und vergleichsweise günstig.
Da müsste man aber noch mal inflationsbereinigend ran ...
 
Hallo,

und kaufkraftbereinigt? Davon mal abgesehen ist die Transparenz des Marktes heute ganz anders. In der Kleinstadt 1985 hat der Händler vor Ort den Preis bestimmt. Nochmal: BESTIMMT. Natürlich hättest du auch 60 km fahren können um 5,-- DM zu sparen...

Gruß

e.
 
gitarrenruebe schrieb:
Da müsste man aber noch mal inflationsbereinigend ran ...

Das verstehe ich jetzt nur teilweise? Wenn ich da inflationsbereinigend ran gehe, dann werden die Gitarrensaiten und Verstärker noch günstiger.

Die (Marken-)Gitarren dürften dagegen in etwa preisstabil sein bzw. leicht teurer geworden sein. Betrachtungszeitraum 1988 bis heute.
 
erniecaster schrieb:
Hallo,

Respekt! Das kommt in meine persönliche Liste der 30 absurdesten Gedankengänge des Monats mit Aussicht auf eine Platzierung in den Top Ten.

Gruß

erniecaster

Ernie, wir sind ja nicht immer einer Meinung, aber als ich den Ursprungspost gelesen habe, habe ich nichts verstanden, dann habe ich nochmal gelesen und dann dachte ich exakt das gleiche ;-)
 
Vielen, vielen Dank für die große Anzahl an konstrukitiven Anmerkungen!!!

@ erniecaster und muelrich:
Ich weiss nicht, ob ihr mich evtl. etwas missverstanden habt: Was ich wissen will - weil ich nunmal in dieser Zeit noch nicht gelebt habe, ist, was die deutschen Gitarren damals kosteten. Wennn da nun eine Framus neben einer Fender stand, die beide 1200,- DM gekostet haben, ist davon auszugehen, dass sie ähnlich gut waren. (Anspielen und vergleichen kann ich das ja heute schlecht beim großen T. oder so...).

Daraus folgt: Wenn mir heute einer eine Framus von 1960 für 1000,- Euro und eine Fender für 50000,- Euro anbietet, die zu ihrer Zeit Seite an Seite im Laden zum gleichen Preis standen, dann kann die Framus ein tolles Instrument für relativ kleines Geld sein.

Umgekehrt, wenn mir einer eine 200,- DM Höfner für 3000,- Euro anbieten will, dann ist das ein Fall von Vintagewahnsinn, der einfach nur absurd ist, genauso wie keine Les Paul der Welt 250000,- Euro wert ist.

Ich will lediglich ein Gespür dafür kriegen, was alte deutsche Gitarren unter heutigen Gesichtspunkten für eine musikalischen (nicht monetären!) Wert haben. Und das kann ich als Spätgeborener eben nur über die Herangehensweise des damaligen Verkaufspreises.

Anekdote am Rande: Der Vater eines Freundes von mir wollte sich in den 70ern fest entschlossen eine Martin Westerngitarre kaufen. Er ging in München in ein Geschäft und verlies es mit einer Hopf, die ihm der Verkäufer als viel besseres Instrument anpries. Er liebt die Gitarre noch heute und auch ich finde sie Knaller. Vom Wert her ist die Martin von damals heute wahrscheinlich 10mal teurer, aber vom musikalischen her ist die Hopf Wahnsinn. Und das sage ich, obwohl ich selbst eine gute Martin habe.

So einen Fang könnte man ja heute auch noch machen, wenn man sich bei den alten deutschen etwas umschaut. Ich glaube kaum, dass eine Framus Attila Zoller den Vergleich zu einer Gibson L-5 scheuen muss. Der Attila hätte sich damals auch eine Gibson umschnallen können, tat er aber nicht, weil seine Gitarre gut war. Eine alte Attila Zoller kostet heute auch ihr Geld (so 1500-2000 Euro), aber das ist immer noch weit billiger als eine L-5 gleichen Baujahres. Und auch billiger als eine neue L-5 oder auch nur eine ES-175 (=3500,-). Somit ist die Zoller trotz der 2000,- Euro eine 1a Archtop für relativ kleines Geld.

Und genau für solche Fälle hab ich die Frage gestellt. Wenn also eine Framus Archtop damals in einer ähnlichen preislichen Liga gespielt hat wie eine Gibson, dann ist sie auch wahrscheinlich eine ähnlich gute Gitarre heute.

Und wenn das erniecaster und muelrich blöd finden, dann ist das deren Angelegenheit. Dann sollen sie sich halt eine 1959er Les Paul kaufen für den Preis eines Einfamilienhauses oder auch nicht, aber sie sollen sich nicht lächerlich machen über eine ernst gemeinte Frage. Wenn ihr schon so schlau seid, dann trägt doch einfach mal was Konstruktives zu der ursprünglichen Frage bei und lasst mich an eurem ach so unbegrenzten Erfahrungsschatz teilhaben und mich wissen wie gut die alten BRD-Gitarren denn so waren.

Aber wahrscheinlich plappert ihr halt auch nur nach was alle sagen (Framus = Sch...), weil das eben so ist und immer schon so war und überhaupt, obwohl ihr noch nie so eine Gitarre in der Hand gehalten habt.

Ich will mir jedenfalls ein objektives Bild von denen machen, und vielleicht finde ich ja nach viel Suchen mal ein altes Schätzchen.

Spart euch einfach eure Sprüche, dann schreibt lieber gar nichts, bevor ihr euren Alltagsfrust hier auslasst und die Atmosphäre in dem wirklich tollen Forum vergiftet! Ich bin euch nicht blöd gekommen, dann lasst auch mich in Frieden. Und die Anzahl der vielen, interessanten Antworten der anderen User zeigt ja auch, dass meine Frage wohl gar nicht sooo blöd gewesen sein kann.

Nix für ungut, aber solche Leute nerven mich einfach. Auf solche Sprüche kann ich gut und gerne verzichten... :roll:

Danke nochmal an all die anderen, die sich um mein Anliegen so ausführlich bemüht haben. :lol:
 
Diese etwas milchmädchenhafte Rechnung setzt keck vorraus, dass Ladenpreis und Qualität in direkter Relation stehen, selbst wenn es die Preise von vollkommen unterschiedlichen Gitarren aus vollkommen unterschiedlichen Werken mit unterschiedlichen Produktionsbedingungen, und von vollkommen verschiedenen Marken (mit verschiedenem Image, Marken-Prestige, Vertrieb und Händlermarge) stammen.

Das halte ich für gerade keine "objektive Sicht" sondern für eine sehr naive.

Es bleibt leider - wie eigentlich immer - nur die sehr banale Erkenntnis, dass man die Qualität einer Gitarre nur an ihr selbst einschätzen kann und an nichts anderem auf der Welt. Bei keiner Gitarre und schon gar nicht am Preis, egal aus welchem Jahrzehnt Preis und Gitarre stammen.
 

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