Wraparound-BrĂĽcke lockern oder fixieren ?

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
429
5
Nähe Hof/Saale
Ich habe diese LP Special mit einer Brücke, die sich mit Inbusschüssel feststellen lässt:

http://www.gibson.com/Products/Electric-Guitars/2015/USA/Les-Paul-Special-Double-Cutaway.aspx

Nun hab ich irgendwo gelesen, man solle aus klanglichen Gründen diese Inbusschrauben lieber nicht festziehen. Ich habe sie also gelockert, nun aber hängt diese Brücke schon ein bißchen arg schräg zwischen diesen beiden Schrauben.

Was meint Ihr: schadet das auf Dauer, wenn die Brücke nur noch über die Kanten die Schrauben berührt ? Einen Unterschied höre ich auf die schnelle sowieso nicht.
 
Meinst du die beiden Inbusschrauben, welche auf den verlinkten Bildern hinten rausstehen? Die sind nicht zur Befestigung da, sondern um die Länge der Saiten einzustellen, und damit die Oktavreinheit für verschiedene Saitenstärken.
Oder gibt es da noch andere?
 
ja, die meine ich schon.

Bist Du da sicher ? Dass diese Schrauben die Oktavreinheit beeinflussen können ist mir schon klar, aber die Besonderheit dieser Wraparound-Brücke ist doch, dass die Oktavreinheit fix ist und nicht wie bei den üblichen Stegen per Saitenreiter verstellt werden kann.

Ihr eigentlicher Zweck ist IMHO, dass die Brücke beim Saitenwechsel nicht herunterfällt und Dellen schlägt.
 
schorsch27 schrieb:
Ihr eigentlicher Zweck ist IMHO, dass die Brücke beim Saitenwechsel nicht herunterfällt und Dellen schlägt.

Nein, Monkey hat schon recht. Mit diesen Schrauben wird die Oktavreinheit eingestellt.
Die BrĂĽcke an sich wird durch den Saitenzug in Position gehalten.
 
Ja, ich bin sicher.
Wenn die Schrauben die Wrap around BrĂĽcke fethalten sollen, dann mĂĽĂźte schon ein passendes Gewinde in den dicken Schrauben sein. Das glaube ich nicht, und ergibt mechanisch auch keinen Sinn.
Der Vorteil der Wrap around Brücke ist, du mußt die Saiten nicht untereinander einstellen. Aber um die Gitarre auf unterschiedliche Saitenstärken anpassen zu können, oder um einen ungenauen Sattel auszugleichen, kannst du die Brücke insgesamt weiter rausdrehen, oder sogar verkippen.

Meine Wrap around BrĂĽcke funktioniert jedenfalls so, das ist bei Gibson glaube ich nicht anders.

Welche Quelle schrob denn von besserem Sound?
 
Die Brücke läßt sich mit einem dieser Sätze von
Faber befestigen.
http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/index.php?cat=c9_-Tone-Lock--Kits.html
 
schorsch27 schrieb:
das war Rebellius in Gitarre und Bass 12/12. Hier ein link, (evtl muss man da bei thomann angemeldet sein)https://www.thomann.de/de/abm_2504n_bridge.htm
ganz unten das pdf anklicken

Das würde auch Deinen Einwand beantworten, warum man das nicht mit Gewinde löst.

Irgendwie fĂĽhle ich mich hier missverstanden...
Mit diesen Inbusschrauben das Tailpiece befestigen zu wollen, ist Quatsch. Ich wollte mit dem "Gewinde" nur verdeutlichen, das es Quatsch ist...

Die Saiten mit ihrem Zug halten das Tailpiece in Position gegen die Stehbolzen. Um die Oktavreinheit einzustellen, gibt es die Gewindestifte mit Innensechskant. Nimmt man die Saiten runter, ist das Tailpiece lose und folgt der Schwerkraft. Festhalten und aufpassen verhindert Dellen, ein untergelegtes dickes weiches Tuch auch.

Was Rebellius sagt, kann ich leider nicht lesen. Allerdings kann die Art der Verbindung zwischen Steg und Korpus einen Unterschied machen. Deswegen sind auf meinen Tremologitarren diese schwebend eingestellt, das klingt fĂĽr mich besser. Voraussetzung ist eine saubere Messerkante. Ist etwas OT, da andere Stegart...
 
Ich zitier mal die Passagen:
"...bietet ABM zudem seineT.O.M.-BrĂĽcken mit Locking-Funktion an. Zwei kleine Inbusschrauben drĂĽcken dabei auf die Haltebolzen, sorgen fĂĽr einen absolut festen Sitz und verhindern so ein Abfallen beim Saitenwechsel.
Nicht wenige Experten behaupten allerdings, dass eine Tune-o-matic-Brücke ohne Locking-Funktion besser klänge,weil der Steg etwas Luft zum
Atmen braucht, um Transparenz

"Bei beiden BrĂĽcken handelt es sich um den sogenannten Nashville-Typ mit den ĂĽblichen metrischen M5-Bolzen bzw. -HĂĽlsen. Die ABM-BrĂĽcke verfĂĽgt zudem ĂĽber eine Locking-Funktion,die das Abfallen beim Saitenwechsel verhindert, aber auch Einfluss auf den Ton nimmt."........

"ABM schließt sich dieser Meinung an: „Der Brückenkorpus
muss als ganze Einheit leicht schwingen können, um das Sustain und ein
luftiges Obertonbild an die Bolzen weitergeben zu können!“ Deshalb liegen die Locking-Schrauben der Testgitarre auch nur bei und sind nicht montiert. Ein Kurztest hat denn auch gleich bewiesen, dass mit festgezurrter Brücke der Ton zwar noch definierter und direkter erscheint, aber man gleichzeitig Bass- und Höhen-Einbußen und damit weniger Vitalität und Dynamik hinnehmen muss. Also Schräubchen erst mal wieder
raus gedreht ..."
 
Ich habe KEINE Ahnung von der Gitarre oder der BrĂĽcke, habe aber den Eindruck, dass du und Rebellius von zwei verschiedenen BrĂĽcken und besonders von zwei verschiedenen Schrauben reden.

Du von Schrauben die den Saitenhalter/Steg *als ganze Einheit* zur Oktavreinheit verstellen können und Rebellius von Schrauben auf einem Steg welche seitlich das System an den Haltebolzen fixieren um es vom Runterfallen ohne Saitenspannung zu hindern (und vielleicht eine stabilere Übertragung zu gewährleisten falls man das klanglich will).

Ist das möglich?

Edit: Wenn ich die Gibson-Seite herunterscrolle, sehe ich ein ganz offizielles Bild von Gibson wo man die Saiteneinheit keck knirschend schräg in den Bolzen hängen sieht. Wenn das deine Sorge ist: Gibson macht es auch so.
 
Ah so, deswegen. Tune-o-matic BrĂĽcke und Wraparound BrĂĽcke sind zwei verschiede Arten von BrĂĽcken. Bei der ersten gibt es viel zu diskutieren und philosophieren, die zweite ist eher fĂĽr Menschen gemacht, die nur spielen wollen.

In diesem Sinne...
 
groby schrieb:
Ich habe KEINE Ahnung von der Gitarre oder der BrĂĽcke, habe aber den Eindruck, dass du und Rebellius von zwei verschiedenen BrĂĽcken und besonders von zwei verschiedenen Schrauben reden.

Da hast du den richtigen Eindruck, im Artikel ging es nicht um Wraparounds.

Und ja, es gibt Leute, die hören bei Tailpiece und Tune-o-Matic-Brücken Unterschiede zwischen den "normalen" und denen die man gegen herausfallen sichern kann. :roll:
 
habe aber den Eindruck, dass du und Rebellius von zwei verschiedenen BrĂĽcken und besonders von zwei verschiedenen Schrauben reden.
so isses. Mir war es in der Eingangsfrage auch ĂĽberhaupt nicht wichtig, ob es sich um eine Wraparound oder um eine "richtige" BrĂĽcke handelt.

Mit gings einzig und allein um die Frage, ob jemand Erfahrungen zu den klanglichen Auswirkungen des Festzurrens bzw. Lockerns der beiden Madenschrauben (nicht der Stud Locks/Locking Studs) beitragen kann und ob das langfristig mechanisch schädlich* sein kann (das wurde oben schon beantwortet). Und das ist unabhängig von Wraparound oder nicht - zunächst zumindest.

Es wurde erst durch Minkeyinme's Beitrag zum Thema, der die Oktavreinheit ins Spiel brachte - und das ist jetzt das Thema, das mich interessiert.

Dass diese Madenschraubenhttps://www.bing.com/images/search?...982ee0eee387e294a7bd23908670eaedo0&ajaxhist=0 Auswirkungen auf die Oktavreinhait haben können, ist mir klar. Aber dass es deren eigenticher Zweck ist, wäre mir neu. Mich würde daher schon interessieren, aus welcher Quelle diese Information stammt.
-------------------
* mit Schrägstellung meine ich die, die man sieht, wenn man von der Seite auf die Gitarre blickt, nicht von oben. Der Link in meinem Eingangsposting zeigt diese Schrägstellung in der Seitenansicht ziemlich weit unten im Bild zwischen den Potiknöpfen. Genauso wie in diesem Bild siehts bei mir aus. Wenn ich die Madenschrauben hingegen festziehe, steht die Brücke ziemlich waagrecht
[/list][/list][/code]
 
schorsch27 schrieb:
Aber dass es deren eigenticher Zweck ist, wäre mir neu. Mich würde daher schon interessieren, aus welcher Quelle diese Information stammt.

Hä?

Ich bin baff.

Du kannst mit deinen Schrauben nichts "festzurren".

Nimm doch mal die Saiten ab und schaue, wie das Ding ohne Spannung herunterfällt. Oder schaue nach, wo das sein soll, wo diese Schrauben in etwas hineingreifen oder wo sie etwas festklemmen sollen. Sie schaffen nur mehr oder weniger Abstand zu den Bolzen entgegen des Saitendrucks.

Der Eindruck von "fest" entsteht nur optisch weil die Einheit beim Nach-hinten-Rausdrehen der Schrauben plan auf ihren Bolzen zum Aufliegen kommt und nicht mehr schräg herumschwebt. "Fest" ist da immer noch nichts.

Du hast auch keine Wahl wie Rebellius, denn der redet von einer optionalen seitlichen Fixierung einer völlig anderen Art von Hardware. Du hast keine Option. Wenn die Gitarre oktavrein sein soll, muss du die Brückenschrauben so einstellen dass es passt. So wie ein einziger großer Global-Saitenreiter.
 
o.k., "festzurren" ist der falsche Begriff, ich versuchs anders zu erklären:

Wenn ich die Madenschrauben lockere, hat die Brücke relativ viel Berührungsfläche mit den Studs und steht dadurch relativ waagrecht. Wenn ich die Madenschrauben weiter reindrehe, beschränken sich die Kontakte nur noch auf 2 Punkte und ein paar Kanten. Das hat Auswirkungen auf den Klang - vergleichbar vielleicht mit dem Unterschied zwischen Schraubhals und geleimten Hals (naja, gewagter Vergleich).

Aber wie gesagt, diese Frage ist fĂĽr mich beantwortet. Mir gehts nur noch um das Thema, ob die Madenschrauben der Einstellung der Oktavreinheit dienen sollen, und da muss ich mir jetzt ersma Deinen Link zu GemĂĽte fĂĽhren, danke !
 
schorsch27 schrieb:
Wenn ich die Madenschrauben lockere, hat die Brücke relativ viel Berührungsfläche mit den Studs
Sofern die Radien von Brücke und Studs nicht auf den Mikrometer genau passend sind: Nö.

schorsch27 schrieb:
Das hat Auswirkungen auf den Klang
Hier haste mal was zum Klang: Eine nicht oktavreine Gitarre klingt 1000× beschissener, als man es mit mehr Berührungsfläche wieder herausholen könnte.
Also stell das Brett anständig ein und dann spiel es!
 
...which moves the bridge slightly forward or backward to adjust string length."

na gut, zumal da auch noch von einem Kompromiss die Rede ist.

Mich wundert nur, warum eine Koryphäe wie Rebellius das ignoriert.

Wenn ich wĂĽsste, wie man ein pdf hier reinstellt, wĂĽrde ich Euch den ganzen Artikel zu lesen geben.
 
Mit Verlaub, Schorsch,

ich weiĂź um die Unterschiede zwischen ABM- und Wraparound-BrĂĽcken und deren Handhabung.

Das muss mir nicht durch ein PDF von. H. R. erläutert werden.
 
Vielleicht ist ja alles nur ein Missverständnis? Auf den neueren Standards und Traditionals ist doch dieses Tone Pro-Zeugs, wo man wirklich das Stop-Tailpiece (nicht Wraparound) mittels Madenschrauben fixieren kann...
 
schorsch27 schrieb:
muss mir nicht durch ein PDF von. H. R. erläutert werden.
Meine Fragen sind beantwortet, um Unterstellungen hatte ich nicht gebeten.

Deine Fragen sind eben nicht ganz geklärt, weil dir immer noch nicht klar ist (obwohl du die Gitarre in der Hand hast) dass du von etwas völlig anderem sprichst als Rebellius das tut.

Und ob er eine Koryphäe ist, nun ja. Ein Typ mit Meinung ist er. Die Meinung war auch erst, dass Messingsättel Sustain bringen. Darin waren sich früher alle Experten einig. Jetzt sind sich alle Experten über das Gegenteil einig. Und darüber was "klingt besser" konkret heißt, ist sich eigentlich nie irgendjemand einig.

Wenn man selber hinhört, ist man eben sein eigener Experte.
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten