Palisander/Rosewood und neue CITES Regulierung 2017

Moin.
@Ernie: Für die Schweiz sollte man sowieso Unterlagen für die Instrumente dabei haben. Und im Urlaub/Tour habe ich Fotos von Ausweis und Co in der Cloud bzw auf dem Telefon. Da kommt ein Scan von einer Rechnug mit dazu. Und bei einer Ordnungswidrigkeit wird das Objekt sicher nicht sofort eingezogen und entsorgt. Das wird zwar nervig, aber ist sicherlich im Nachhinein zu klären. Und ich habe noch keinen Vollzugsbeamten kennengelernt, der nicht ein paar vernünftigen Argumenten zugänglich war.
GruĂź
Ugorr
 
Hallo,

ganz kurz die telefonische Auskunft der Städteregion Aachen: "Wir wissen seit gestern, dass es neue Bestimmungen zu Palisander geben wird. Alle zuständigen Mitarbeiter dazu sind bereits im Weihnachtsurlaub und Bestimmungen zum Umgang mit dem Thema gibt es noch nicht. Jedem zu bescheinigen, dass das Instrument vor 2017 hier war, ist vermutlich unmöglich. Wir melden uns zurück."

GruĂź

erniecaster
 
groby schrieb:
Hier übrigens mal eine Meinung eines Gitarren- und Pickup-Herstellers, der schönerweise *nicht* über Bürokratie und für die armen Musiker jammert, sondern fordert, dass man lieber Verantwortung für das Holz des Planten anerkennt und sich nach anderen Materialien umschaut. Es gibt sie ja, wenn Gitarristen nur nicht so festgefahren wären auf ausgerechnet ihre drei, vier Lieblingshölzer.
Entschuldigung, ich meinte "Tonhölzer".
Tradition, der dĂĽmmste aller GrĂĽnde.

Einem maĂźgeblichen Anteil der Personenschnittmenge "G&B-Leser", "Facebooknutzer" und "Kommentierer" hat sich das offensichtlich noch nicht erschlossen; unter dem FB-Artikel findet sich der ĂĽbliche Whataboutism bis hin zur dramatischen Feststellung, dass das System nun den SpaĂź an der Musik verbieten wolle. :roll:

frank schrieb:
Leute, das hatten wir doch alles schon mal - und zwar mit den Rosewood-Griffbrettern.
Du meinst sicherlich die Unterart Rio-Palisander.
 
Banger schrieb:
Einem maĂźgeblichen Anteil der Personenschnittmenge "G&B-Leser", "Facebooknutzer" und "Kommentierer" hat sich das offensichtlich noch nicht erschlossen; unter dem FB-Artikel findet sich der ĂĽbliche Whataboutism bis hin zur dramatischen Feststellung, dass das System nun den SpaĂź an der Musik verbieten wolle.

Das ist glaube ich Teil des Phänomens, dass sich bei einem Problem wie Umweltschutz alle einig sind, dass man was tun muss.

Aber natĂĽrlich nicht man selbst, sondern die Politik.

Und die soll auch nur etwas tun, was dann andere Leute betrifft, nicht einen selbst.

Wenn es einen selbst betrifft, dann kann man die ganze "Buhu, immer auf uns kleine Leute"-Kiste aufmachen und die kindische "die anderen haben aber auch Mist gemacht"-Nummer runterklitschen.
 
Kleines Update aus Regensburg. Habe gerade mit dem zuständigen Fachmann gesprochen, ihm meine Bilder, Sheets und Aufstellung per Mail geschickt. Alles wird noch in 2016 erfasst. Alles gut und super Service.
VG Roman
 
Moin,

"Bitte nicht mehr anrufen! Es sei denn, sie sind Händler oder Hersteller."
"In den letzten Tagen haben hier Hunderte von diesen E-Gitarristen angerufen..."
"Es gibt da diese komische Zeitung, die haben irgendwas geschrieben..."
"Wir werden jetzt hier nicht alle Instrumente im Privatbesitz registrieren."
"Melden sie sich wieder wenn sie die Gitarre wirklich verkaufen wollen, das geht auch nach dem 02.01.17."

Kurzzusammenfassung eines Telefonats mit der zuständigen Landesbehörde.
Atmosphäre war angenehm, routiniert, sachkundig.

GruĂź,
 
So in der Art hörte sich das bei mir gestern auch an. Den jetzigen Besitz kann ich durch die Inventartabelle vom Steuerbüro nachweisen. Von daher lehne ich mich erstmal entspannt zurück und mache Weihnachten...
 
Banger schrieb:
Einem maĂźgeblichen Anteil der Personenschnittmenge "G&B-Leser", "Facebooknutzer" und "Kommentierer" hat sich das offensichtlich noch nicht erschlossen; unter dem FB-Artikel findet sich der ĂĽbliche Whataboutism bis hin zur dramatischen Feststellung, dass das System nun den SpaĂź an der Musik verbieten wolle. :roll:

Der hier ist ganz weit vorne:
FB Durchblicker schrieb:
Wir verzichten auf Palisander bei Gitarrengriffbrettern und der Regenwald ist gerettet?! Gehts noch??? Sonst haben wir aber keine Sorgen?!

Alle wesentliche Merkmale des besorgten BĂĽrgers:
- Interpunktionsdiarrhoe
- Warum sollten wir das/irgendwas tun, wenn es nicht 100% sicher ist, dass wir danach im Paradies auf Erden leben
- Und wer kĂĽmmert sich um die Obdachlosen
 
Mein Versuch, in Österreich meine Instrumente beim Amt der Landesregierung bzw. beim zuständigen Bundesministerium zu registrieren bzw. zumindest eine Auskunft zu bekommen, ist grandios gescheitert. Telefonisch niemand erreichbar, nicht einmal Anrufbeantworter läuft. Und die Vermittlungen haben keine Ahnung, ob noch wer erreichbar ist oder wann sein wird. E-mails werden per Auto-Antwort ("Wir sind ab xx.01.2017 wieder für Sie erreichbar...") und dem sinngemässen Hinweis, dass niemand diese Mail lesen wird (!) beantwortet.
Mir scheint, hierzulande ist derzeit noch gar nicht durchgedrungen, dass es eventuell Handlungsbedarf geben könnte....
 
Ugorr schrieb:
Moin.
Ich habe gerade mit dem lokalem Umweltamt gesprochen. Die konnten mir spontan am Telefon nicht weiterhelfen. Aber ich habe eine Durchwahl von der Landesbehörde. Ich bin mal gespannt wie die "Beweise" aussehen sollen. Denn Kaufbelege habe ich nicht von allen Instrumenten.

Mal gucken wie das weitergeht...
Ugorr

Wir haben Vorgestern auch mit dem zuständigen Amt telefoniert.
Die Sachbearbeiterin "Holz" war bereits in Urlaub. Ihr sie vertretender Kollege hatte seine Informationen von vorgesetzter Stelle auch erst am Vortag erhalten. ;-)

Benötigt werden aussagekräftige Papiere mit Seriennummer des Instruments, die das Kaufdatum belegen. Sie diese nicht vorhanden, genügt ein Foto mit beiliegender Zeitung vom Tag. Dazu eine geordnete Liste der bestehenden Instrumente.
Das war's.

Am besten ersparen wir uns hier die persönliche Stellungnahme.
 
Thorgeir schrieb:
W°° schrieb:
genĂĽgt ein Foto mit beiliegender Zeitung vom Tag

Ich hätte da noch ein Schwanheimer Blättche von 1974. Anyone?

Merci Thorgeir, gerade wollte ich was ĂĽber diesen - mit Verlaub - Schwachsinn schreiben... das hat der/die Sachbearbeiter/in wohl mal im Tatort gesehen und hat jetzt ein wenig die Zeitvektoren verschusselt... :roll:

Und nein: Privatbesitzer und Berufsmusiker mĂĽssen ihre Palisander-Instrumente NICHT registrieren lassen ! Und Musiker dĂĽrfen weiterhin weltweit Konzertreisen machen OHNE Papiere... isso...

Nur wenn ein solches Instrument nach ausserhalb der EU exportiert werden soll, braucht man eine EU-Exporterlaubnis (wie halt die Leos nach Saudi-Arabien :p ) von der Bundesbehörde in Bonn. Dazu muss man sich DANN vorher an die regionale Untere Naturschtzbehörde wenden. Für Instrumente ab 2017 (Baujahr) einfach die Rechnung aufbewahren - gut is.

Innerhalb der EU könnt ihr eure Axt verhökern wie gehabt.

CITES 2 ist KEIN Handelsverbot wie CITES 1

Die armen Sachbearbeiter kriegen ja sonst echt die Krise ! :lol:

Gruss Martin
 
Verhökern kann man die schon, aber hieß es nicht irgendwo, dass man beim Verkauf einen Nachweis erbringen muss, dass das Instrument schon vor 2017 innerhalb der EU war? Problematisch wäre ja dann in erster Linie der Nachweis bei alten Instrumenten, die man vor zwanzig Jahren gebraucht Ware gegen Cash gekauft hat. Wie soll man dann nachweisen, dass man die Gitarre nicht nach 2016 illegal in die EU eingeführt hat....
:-/.
 
Hallo,

habe heute - am 1. Arbeitstag nach dem einreichen - vom hier in Stuttgart zuständigen Regierungspräsidium folgende E-mail erhalten:

"Sehr geehrter Herr Dürr, ich bestätige Ihnen den Erhalt unten stehender Mail und die Meldung der darin aufgeführten Instrumente bzw. des Altbestandes, der hiermit aktenmäßig erfasst ist."

An dieser Stelle wollte ich den Mitarbeitern des RP-Stuttgart gerne mal ein großes Lob aussprechen. So ehrliches Bemühen mich an den richtigen Ansprechpartner weiterzuverbinden, nette und kompetente Auskunft sowie schnell und maximal unbürokratische (und dazu noch gebührenfreie) Erledigung habe ich im Kontakt mit Ämtern/Behörden so noch nie erlebt.
Wirklich toll!
Und fĂĽr alle die, die jetzt auf der Suche nach Sarkasmus sind: nein, ich meine das wirklich so! :top:

GruĂź,
Wolfram
 
Habe auch bei meinem Amt sehr positive Erfahrung gemacht. Schnell, freundlich, hilfsbereit...
 
Hi,

ich habe 2 Gitarren dem Landratsamt in Regensburg gemeldet (in einer Excel Tabelle mit Seriennummer und genauer Bezeichnung).
Jetzt bin ich auf das Umweltamt Regensburg verwiesen worden....Nochmal gleiche Prozedur.....

Heute habe ich diese Mail bekommen:
kommen Sie mit ihrer Gitarre vorbei, dann erhalten Sie die Auflistung durch uns bestätigt. Mit der Liste und aussagekräftigen Fotos können Sie dann die Vorerwerbswarenbescheinigung beim Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstr. 110, 53179 Bonn beantragen.

Unsere Öffnungszeiten sind täglich von 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr und am Donnerstag von 08.30 Uhr – 13.00 Uhr und 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr.


Abgesehen davon, dass dies schon ein Akt ist, stell ich mir gerade vor, wenn das jeder so macht - eine uferlose BĂĽrokratie...
Obwohl ich grds. der Vorgehensweise zustimme....!

Muss sich halt noch einspielen. Der erste Schritt ist getan.....

VG und Guten Rutsch.
Oli
 
Hallo,

du sollst mit der Gitarre ernsthaft ins Amt kommen?

Wie viele Gitarren mit Palisanderteilen gibt es in der EU? Das wird eine Völkerwanderung...

GruĂź

erniecaster
 
powerslave schrieb:
Mein Versuch, in Österreich meine Instrumente beim Amt der Landesregierung bzw. beim zuständigen Bundesministerium zu registrieren bzw. zumindest eine Auskunft zu bekommen, ist grandios gescheitert. Telefonisch niemand erreichbar, nicht einmal Anrufbeantworter läuft. Und die Vermittlungen haben keine Ahnung, ob noch wer erreichbar ist oder wann sein wird. E-mails werden per Auto-Antwort ("Wir sind ab xx.01.2017 wieder für Sie erreichbar...") und dem sinngemässen Hinweis, dass niemand diese Mail lesen wird (!) beantwortet.
Mir scheint, hierzulande ist derzeit noch gar nicht durchgedrungen, dass es eventuell Handlungsbedarf geben könnte....

Die sind alle noch erschöpft von der BP Wahl....
 
Ich habe auch mit unserer unteren Naturschutzbehörde gesprochen. Die sind total überfordert und wissen noch gar nicht, wie sie mit Privaten umgehen sollen.
Alleine die Bestände bei den Gitarrenbauern und Musikalienhändlern sind termingerecht gar nicht zu erfassen.

In der neuen Gitarre und Bass ist ein Artikel dazu.
oder auch mal den link hier nutzen:
http://www.gitarrebass.de/stories/auflagen-fuer-instrumente-mit-palisander-dringende-registrierung-empfohlen/

Eins steht fest: das Sammeln und Verkaufen von Gitarren scheint schwerer zu werden. Ich glaube aber nicht, dass ab dem 02.01. 17 jede Gitarre bei ebay ein Zertifikat hat bzw. nur noch maple necks zu bekommen sind :)
 
Ă–hm und hm, aber trotzdem yeah:

JochenP schrieb:
Die sind total ĂĽberfordert und wissen noch gar nicht, wie sie mit Privaten umgehen sollen.
Alleine die Bestände bei den Gitarrenbauern und Musikalienhändlern sind termingerecht gar nicht zu erfassen.
Manchmal ist man ja in seinem ganz eigenen Film bzw. auf seinem ganz eigenen Planeten, aber ich frage mich seit Anbeginn dieses Threads aus GW, was genau dieser Thread aus GW zu Überfoderung und Hektik beiträgt. Muss unbedingt mal wieder "Biedermann und die Brandstifter" lesen.

Yeah nochmals,

M.
 
groby schrieb:
Michael (Jacuzzi) schrieb:
... ich frage mich seit Anbeginn dieses Threads aus GW, was genau dieser Thread aus GW zu Überforderung und Hektik beiträgt..

Dieser Thread? Lächerlich wenig.

Aber alle Threads und Aufrufe zusammengenommen tragen m.E. doch deutlich zur Verschärfung der Lage bei... mittlerweile wird schon von "Zertifikaten" geredet... keine Dalbergia spp.-Gitarre ausser Rio wird ein "Zertifikat" brauchen.
Die halbwissende Panikmache führt aber letztendlich dazu, dass der Käufer einer Hallibenntn auf Ebay demnächst dem Käufer wegen eines Zertikats die Hölle heiss macht... und so machen sich dann die eigentlich Betroffenen vor lauter vorauseilendem Gehorsam das Leben noch schwerer.
Aber so sind wir Menschen eben... :roll:

Gruss, Martin
 
"Beitragen" ist ein unscharfes Wort.

*Ursache* dieser Verwirrung sind nicht Threads sondern der merkwürdig kurze Zeitplan und die unscharfe Weiter-Verweisung an Behörden die selber noch keine Ahnung haben über etwas was faktisch *jetzt* passieren müsste.

Das ist es was beiträgt. Man hätte es vermeiden können.
 

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