Meine erste Custom Gitarre - der Weg zum Ziel

A

Anonymous

Guest
Hi liebe Mitmusiker,

vielleicht seid ihr schon über meinen anderen Thread gestolpert bezüglich der H-S-H Schaltung, dort habe ich ja bereits erwähnt das ich mir eine Custom Gitarre anfertigen lassen möchte. Die Vorstellung wird immer konkreter, doch da ich offen und ehrlich zugebe das ich kein Profi bin was einerseits das Spielen der Gitarre und zweitens den Bau einer Gitarre angeht, bitte ich euch höflichst um Rat :) .

Ich habe wie gesagt eine Vorstellung der Gitarre wie sie aussehen, klingen und sich anfühlen soll, doch mein Gewissen sagt mir das ich mir da lieber Rat holen sollte. Ich fange einfach mal an die Gitarre zu beschreiben(Dinge die keinen Einfluss auf Ton oder Spielgefühl haben lasse ich weg), ich liste als aller Erstes mal die von mir erdachten, vorläufigen Specs auf. Wo ich mit dem Ton hin will schreibe ich danach.

Typ/ Form:

Moderne Superstrat ala Suhr Modern. Set Neck Halskonstruktion
648er Mensur

Hölzer:

Korpus aus Mahagoni
Eventuell eine Decke aus Ahorn oder Paulownie
Hals aus geflammten Ahorn

Hals und Kopfplatte:

-Kopfplatte eigenes Design, ähnlich LAG Arkane
-Saitenführung komplett gerade zu Mechaniken
-LSR Rollensattel
-Jumbo Bünde aus Edelstahl
-22 Bünde
-Set Neck Halskonstruktion

Elektronik:

-H-S-H Schaltung
-Suhr Thornbucker in Brücken und Halsposition
-Ein passender Singlecoil in der Mitte (steht noch nicht fest)
-Splitung der Humbucker

Body:

Mahagoni, eventuell mit einer Decke

Hardware:

-Floyd Rose ohne Feinstimmer
-LSR Rollensattel
-Schaller Locking Mechaniken


So das waren die ungefähren Spezifikationen, nun was erwarte ich vom Sound bzw wo möchte ich hin? Da muss ich etwas ausholen.

Ich habe ja wie gesagt die Suhr modern als Vorbild, ich war auch vor wenigen Tagen erst in einem Musikladen und habe dort einige Suhr Gitarren gespielt. Haptisch haben mir die Gitarren sehr zugesagt, vom Ton her war die Grundrichtung richtig, doch die Gitarren hatten allesamt (bitte erschlagt mich jetzt nicht) eine ganze Ecke zu viel "Attack" für meinen Geschmack. Ich kann es nicht besser beschreiben. Dem möchte ich entgegenwirken in dem ich von einer Bolt-On Halskonstruktion auf Set-Neck gehe, von den Rosewood oder Ebony Griffbrettern zu Ahorn wechsle und eventuell die Decke weg lasse. Der gute Mann im Musikladen meinte das wäre eine gute Grundrichtung für die Art von Sound die ich erzielen möchte. Was mir noch in den Sinn gekommen ist, das die Edelstahlbünde vielleicht auch ihren Teil zu dem "Attack" beitragen? Ich möchte von dem Attack weg und mehr in Richtung "warm" und "sumpfig, fettiger". Natürlich darf die Gitarre nicht ganz im Sumpf untergehen ...

Kurzer Nachtrag:

Eine Idee die mir noch gekommen ist: Im Gegensatz zur Suhr Modern würde ich gerne 2 Bünde weglassen, um so den Humbucker und den mittleren Singlecoil näher zum Hals zu rücken. 24 Bünde nutze ich eh nicht. So würde der Ton meiner Denkweise nach immens an Wärme gewinnen. Zumindest für den Single Coil und den Hals Humbucker.

Übrigens spiele ich selber zur Zeit eine Stratähnliche Gitarre dessen Korpus aus Mahagoni besteht und der Hals set Neck mit dem Korpus verbunden ist. Ich mag den Sound dieser Gitarre sehr und das zeigt mir das so eine Kombi funktionieren kann.

Und natürlich weiß man nie wie eine Custom Gitarre am Ende klingt. Das ist in meinen Augen gar nicht schlimm und ich habe auch keine Angst davor; so wie die Gitarre klingt, so werde ich sie auch annehmen und spielen. Immerhin entspringt sie meiner Idee.

Einige von euch fragen sich vielleicht auch warum ich meine Custom Gitarre nicht direkt von Suhr bauen lasse wenn ich doch so eine "modern" als Vorbild habe. Ganz einfach, ich habe eine paar spezielle Wünsche wie Inlays, spezielle Kopfplatte und andere sehr eigenwillige Ideen von denen ich weiß das sie der Suhr Custom Shop eh nicht umsetzten (wollen) würde und außerdem fasziniert mich einfach die Idee mit einem deutschen Custom Shop zusammen eine Gitarre zu entwerfen. Ich habe hier übrigens mein Augenmerk auf Kraushaar Gitarren geworfen, da ich viel gutes gehört habe der Custom Shop außerdem einigermaßen für mich zu erreichen ist. Ein persönlicher Besuch dort ist mir wichtig.

Die Bestellung dieser Gitarre ist übrigens erst für Oktober, November geplant, damit die Idee noch weiter reifen kann.

Aber genug um den Brei geredet.

Denkt ihr die Spezifikationen die ich mir ausgedacht habe könnten mich einigermaßen in die Richtung führen wo ich hin will?

Würde mich wirklich sehr über viel konstruktive Kritik der Community hier freuen.

Grüße, Dennis
 
Hi Dennis,

ich lese, dass Du Dir wirklich viele Gedanken um Dein Instrument machst. Das ist auch richtig, soll ja nicht eine "von der Stange" werden.

Ob es nun wirklich eine gute Idee ist, hier um Rat zu fragen? Hmmm, ich weiß nicht. Unter Deinem "weniger Attack" kann ich mir wenig bis nichts vorstellen. Das mag anderen auch so gehen. Alternativ finden sie unterschiedliche Interpretationen. Und dann kann es verwirrend werden.

Geh zu Walter, vielleicht sogar mehrfach. Lass Dich beraten und spiele mal seine Vorführer. Walters 660er Mensur ist eine ganz andere Sorte Maus.

Ich denke, das ist der zielführende Weg.
 
+1 sprich mit Walter, erklär ihm detailliert, was Du willst.
Wenn Ihr intensiv die Details abstimmt, kann er das zu 100% umsetzen.
Eine Anmerkung zu Deinen Specs: Klingt insgesamt sehr schlüssig, alleine bei zwei Komponenten würde ich (und wird evtl. auch Walter) nochmal zum nachdenken anregen:

- LSR Rollensattel
Ein gut gemachter Knochensattel von Walter ist genauso stimmstabil. Würde ICH so machen.

- Floyd Rose ohne Feinstimmer
Walter verbaut gerne und oft das Schaller 2000 Trem. Das Ding kann was, extrem stimmstabil und super sensibel in der Ansprache. Würde mMn auch super zum Gesamtkonzept der Gitarre passen.

Viel Spaß beim weiteren Planen und Realisieren!
 
Moin,

Du solltest vielleicht versuchen eine Gitarre zu finden, die exakt Deinen Klangvorstellungen entspricht, völlig unabhängig von den anderen Specs. Eine Klang Referenz sozusagen.
Ich meine jetzt nicht "kaufen". Es geht darum, dass Du bei der Planung den Klang an etwas Existierendem festmachen kannst.
Nach dem Motto: "Lieber Gitarrenbauer, ich wünsche mir einen Klang wie Gitarre XY".
Gehe am besten in ein großes Geschäft. Wirst Du fündig, leihst Du Dir die betreffende Gitarre in der heissen Phase aus oder schleppst den Gitarrenbauer dort mit hin.

Vielleicht hat Walter Deine Klangreferenz ja sogar zufällig da!
 
gitarrenruebe schrieb:
- LSR Rollensattel
Ein gut gemachter Knochensattel von Walter ist genauso stimmstabil. Würde ICH so machen.

- Floyd Rose ohne Feinstimmer
Walter verbaut gerne und oft das Schaller 2000 Trem. Das Ding kann was, extrem stimmstabil und super sensibel in der Ansprache.

Ha, genau richtig, Rübe.

Von der Wirkung von Rollensätten halte ich wenig bis nichts. Ich hab die Rollen nie rollen sehen, nicht mal ansatzweise. Wie auch? Da liegt ordentisch Druck drauf.

Das Schaller 2000 habe ich auch auf der Haidemarie. Das Ding funzt prima.
Aber den schwirrenden Sound eines Floyd kriegt es nicht hin.
Dafür verhält es sich beim Saitenwechsel viel gutmütiger. Und ja, ein Floyd bringt mehr Gewicht.
 
Hi Leute,

vielen dank schonmal für die vielen Rückmeldungen!

Ich möchte Herr Kraushaar eigentlich "noch" nicht mit meinen Mails nerven da ich wie gesagt vorhabe die Gitarre erst gegen Ende des Jahres in Auftrag zu geben.

Kurz zu Rollensattel und Floyd Rose:

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem LSR Rollensattel gemacht an meiner american Deluxe Strat, habe den Sattel dort geliebt.

Das Floyd Rose ohne Feinstimmer möchte ich wegen des "Gefühls", ich bin einfach schon sehr lange gewöhnt wie sich ein Floyd "anfühlt" beim Benutzen. Dazu kommt noch das man wenn ich das richtig verstanden habe das Schaller Tremolo austauschen kann falls man von dem Floyd weg möchte?

Das mit dem Klang ist eben eine Schnitzeljagd^^! DIe Suhr Modern klang wie gesagt schon toll, nur ein Aspekt, dieses "Attack", das "Spitze" im Klang war mir zuviel. Ich konnte im Laden leider keine originale JEM spielen, da gerade keine da war. Vielleicht wäre das der Ton wo ich hin will.

Was haltet ihr davon den Halshumbucker näher an den Hals zu bringen in dem ich 2 Bünde weglasse? Ich denke so könnte man die Halsposition so richtig zum Singen kriegen, ohne eine Les Paul zu haben (natürlich wird der Ton niemals genau wie bei einer Les Paul sein ;) )

Hat jemand Erfahrungen wie das Bundmaterial einen Einschlag auf de Ton hat? Hab da leider seehr wenig Erfahrung.

Die 660er Mensur... davon habe ich gehört. Das muss man echt mal gespürt haben. Interessiert mich wahnsinnig!

Grüße, Dennis
 
Hi Dennis,

von Mails hat niemand geredet. BESUCHEN sollst Du ihn. Mails nerven, und der Infoaustausch ist gering. Dann gibt es noch mehr Mails. Und das frisst Zeit.

Du willst den Humbucker splitten, nicht wahr? Damit der gesplittete HB auch nach SC, oder SC-ähnlich klingt, muss er in Position des 24. Bundes sitzen.
Also, alles richtig gedacht.
 
frank schrieb:
Hi Dennis,

von Mails hat niemand geredet. BESUCHEN sollst Du ihn. Mails nerven, und der Infoaustausch ist gering. Dann gibt es noch mehr Mails. Und das frisst Zeit.

Du willst den Humbucker splitten, nicht wahr? Damit der gesplittete HB auch nach SC, oder SC-ähnlich klingt, muss er in Position des 24. Bundes sitzen.
Also, alles richtig gedacht.

Ja das ist natürlich noch besser. Okay am 24sten also...
 
Hallo,

ruf Walter an, sage ihm, dass du eine Gitarre in Auftrag geben möchtest und vereinbare dafür einen Gesprächstermin - dann hat er Zeit und du bist da. Besprich deine Gitarre nicht mit ihm am Telefon und schick ihm jetzt keine Mail. Du wirst auch mit einem einzigen Besuch nicht hinkommen, es gibt da mehr Gesprächsstoff bei einer Anfertigung. Das rate ich dir als jemand, der früher ein- bis zweimal in der Woche in der Werkstattt rumhing - ist jetzt weniger geworden aber die Mechanismen sind gleich geblieben.

Nochmal: Anrufen, Termin vereinbaren, am besten Lieblingsgitarren und Soundbeispiele auf CD mitbringen und dann kommt alles weitere. Noch ein guter Rat: Hör auf, deine Gitarre im Internet zu diskutieren. Du wirst für alles Fürsprecher und Gegner finden und bist dann im Erkenntnisgewinn keinen Meter weiter.

Gruß

erniecaster
 
Hi Dennis!
Schau mal hier wegen einem Sattel. Das macht eher Sinn
http://www.shop.earvana.com/
Rollensattel ist viel zu umständlich. Ein gut gekerbter Knochensattel ist viel effizienter. Knochen dürfen nicht zulange ausgekocht werden, damit etwas Schmiere im Knochen bleibt.
Gruß Bassulli
 
Hallo Dennis!
Mit der Vorabplanung ist so eine Sache. Bis auf das Äußere und die Verabeitung+ Harware kann man eigentlich noch nicht auf den Ton schließen. Ich habe hier einmal 3 baugleiche Gitarren studienhalber gebaut. Im Ergebnis ist alles viel anders klanglich als man denkt. Selbst die 2 mit dem Ahornhals sind unterschiedlich im Klang. Man sollte immer das Gesamtergebnis beurteilen. Man kann da sehr schnell eine Fehlinvestition herbeiführen
http://prntscr.com/ey92db
Selbst bei dem Mahagonihals habe ich eine Überaschung erlebt. Holz ist ein Naturprodukt und hat dementsprechen von Baum zu Baum unterschiedliche Klangeigenschaften selbst bei gleicher Holzart. Das Feintuning beginnt dann noch mit der passenden Tonabnehmerwahl zur Gitarre. Da liefert z.B. BareKnuckle gute Infos an Hand der Diagramme wie sich der Bass Mid Höhen Anteil verteilt.

Gruß Bassulli
 
Hi Bassulli,

Vielen dank für deinen Input!

Kannst du vielleicht kurz beschreiben inwiefern sich der Ton unterscheidet? Soundbeispiele gibt es aber zufällig keine oder?

Zum Glück habe ich noch etwas Zeit.

Momentan mache ich mir Gedanken darüber ob für mich ein Neck Humbucker mit Split oder ein Neck Single Coil + Midboost mehr Sinn macht. Natürlich kann nur ich das entscheiden, doch sehr gerne höre ich mir eure Gedanken dazu an.

@Erniecaster

Ja ich weiß was du meinst. Aber ich höre mir gerne an was die Community für Gedanken dazu beitragen kann. Wenn solch ein Thread nerven sollte müsst ihr es mir sagen.
 
Hi Dennis!
Das Ganze ist sehr komplex. Ich kenne einige M-Kollegen, die sich auch was bauen lassen hatten und dann mit dem Ergebnis nicht so richtig glücklich waren.
Man muß erst einmal unterscheiden will ich auf Schönheit machen. z.B. AAAA Decke oder eine Bühnenaxt. Fangen wir beim Hals an. Mahagoni soll warm klingen- so die Aussagen, wo einer vom anderen abschreibt. Dem ist nicht immer so. Es gibt zig Sorten Mahagoni und da ist es auch manchmal so, daß ein Mahagonihals auch mal sehr knallig rüberkommen kann. Dann die Philosophien über den Trussrod -Vintage Doppeltrussrod usw..Was hast Du denn für Soundwünsche. Vorab schau mal bei Bare Knuckle in die Webseite die haben schöne Diagramme, wo sich der PU bewegt und dann auch Soundfile dazu. die aber nur einen groben Eindruck vermitteln. Wenn z.B eine Gitarre vom Holz her nicht so hell kommt, dann macht es keinenSinn einen PU zu nehmen, der die auch noch unterstützt.Dann korpusseitig Holzwahl. Ein Mahagonikorpus wird erfahrungsgemäß wärmer kommen als ein Erlekorpus. Ein Eschekorpus bringt schöne Höhen und ist schon immer mein Geschmack. Dann kann man dort einen PU drauf geben, wo ruhig mehr Bässe und Mitten betont werden. Das so im Groben. Zu den gezeigten Klampfen habe ich keine Soundfiles gemacht, weil ich keinen Messestand oder dergleichen machen will. Mich hat es nur für die Band interessiert. Übrigens für gutes Tonholz würde ich mich an Tonholz Kollitz http://www.kollitz.de. wenden
Der hat auch Halbfabrikate und beliefert so ziemlich alles was Rang und Namen hat. Vor allem seine Hölzer sind luftgetrocknet was nur noch ganz wenige realisieren.
Gruß Bassulli
 
GT1-Reach schrieb:
Momentan mache ich mir Gedanken darüber ob für mich ein Neck Humbucker mit Split oder ein Neck Single Coil + Midboost mehr Sinn macht. Natürlich kann nur ich das entscheiden, doch sehr gerne höre ich mir eure Gedanken dazu an.

@Erniecaster

Ja ich weiß was du meinst. Aber ich höre mir gerne an was die Community für Gedanken dazu beitragen kann. Wenn solch ein Thread nerven sollte müsst ihr es mir sagen.

Hallo,

wer sich genervt fühlt, muss das ertragen - braucht es aber auch nicht zu lesen und zu antworten. So ist das in Foren, in denen jeder schreiben darf, was er mag und das ist auch gut so.

Wenn man einen dicken und einen dünnen Sound aus einer Gitarre haben möchte, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man dickt den dünnen Ton manchmal an oder man dünnt den dicken Ton manchmal aus. Beides funktioniert. Sowohl der angedickte als auch der ausgedünnte Ton sind allerdings Kompromisse verglichen mit einem natürlich dicken bzw. einem natürlich dünnen Sound.

Der Trick liegt also darin, dass du für dich herausfindest, ob du den dünneren oder den dickeren Sound bevorzugst und den nicht bevorzugten kompromissbehaftet erzeugst. Einfacher formuliert: Ist die der Humbuckersound wichtiger als der Singlecoilsound, nimm einen Split; ist dir der Singlecoilsound wichtiger als der Humbucker, nimm einen Mittenbooster. Nachteile der Singlecoillösung mit Mittenbooster sind das klassische Singlecoilbrummen, das zusätzliche Rauschen des Boosts und die Notwendigkeit einer Batterie in der Gitarre. Damit kann man aber leben und umgehen.

Wenn die Pickups in deiner Gitarre strattypisch auf einem Pickguard befestigt werden, kannst du auch jederzeit deine Meinung und die Tonabnehmerbestückung ändern. Der erste Versuch muss dann nicht sofort sitzen.

Gruß

erniecaster
 
Bassulli schrieb:
Wenn z.B eine Gitarre vom Holz her nicht so hell kommt, dann macht es keinenSinn einen PU zu nehmen, der die auch noch unterstützt.Dann korpusseitig Holzwahl. Ein Mahagonikorpus wird erfahrungsgemäß wärmer kommen als ein Erlekorpus. Ein Eschekorpus bringt schöne Höhen und ist schon immer mein Geschmack. Dann kann man dort einen PU drauf geben, wo ruhig mehr Bässe und Mitten betont werden. Das so im Groben.

Ich bin da sehr bei Bassulli.

Ich habe immer die besten Erfahrungen damit gemacht, den Grundklang der Holzbasis durch Hardware und Pickups in die gewünschte Richtung zu trimmen. Das viel gelobte Callaham-Tremolo zB brachte auf (m)einer Erlenstrat einfach einen zu fetten, grundtonstarken Klang mit, das musste gehen. das Wilkinson VSV klingt vintage-plinkig-leichter, das passte besser (nicht nur auf der Erlenstrat). der Suhr SSV-Humbucker passt auf jeder meiner Strats astrein, die Singlecoils sind auf allen jeweils andere - die, die Gitarre eben brauchte.

Letzten Endes hört man die Holzbasis immer durch, ich würde grob sagen, den Hals doppelt so stark wie den Body. Vibratosystem und selbst die Mechaniken können entscheidende Nuancen geben. Die einfachen, leichten Gotoh-Vintage klingen anders als moderne, doppelt so schwere locking-Typen. Einfach mal mit einer Klemme etwas Zusatzgewicht an die Kopfplatte machen - man hört und spürt das. Mit schweren Mechaniken wird die Gitarre auch soundlich träger. Ein dicker Rollensattel (wie vom TE erwähnt) dürfte einen ähnlichen Einfluss haben.

Die genaue Pickupbestückung vorher perfekt passend zu "entwerfen" wird wahrscheinlich nicht klappen, sage ich. Es kann gut sein, dass man die noch ein, zweimal tauschen muss, bis die Gitarre gefühlt perfekt ist.

Persönlich meine ich, eine gut abgestimmte HSS-Strat ist das Vielseitigste, was man braucht. Die links im Bild hat einen extrem leichten Eschekorpus, einen Warmoth modern vintage-Hals mit dem heute unter Todesstrafe verbotenem Rio-Palisander als Griffbrettmaterial, das Wilkinson VSV und ACYs Schaltung mit zwei Suhr ML Singlecoils, dem SSV am Steg (das Set passte bei keiner anderen Strat so stimmig wie auf der). Den von bassulli empfohlenen Earvana-Sattel hat sie auch. Ich habe den auf zwei von vier Strats, wie gut diese Okatvkompensation für mich funktioniert kann ich nicht abschließend beurteilen. Es hat schon einen Effekt, aber je nach Tonart leicht nachstimmen tue ich trotzdem ab und zu. Hauptsache, es ist ein leichtes Glitschi-Material, kein Knochen.
 

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