Neue Elektrik fĂĽr Les Paul?

Z

Zippo

Aktives Mitglied
12 Jan 2014
49
0
Deutschland
Hallo liebe Freunde der Paula, liebe Bastler mit dem Lötkolben,
soll ich es tun oder nicht?
Besitze eine Gibson LP Classic 1960, in deren Elektrikfach sich 300KOhm Potis auf
einer Metallplatte befinden. Nun höre ich schon die Stimmen, die sagen: "Alles
Kacke! Metallplatte raus, 500KOhm Potis rein, vernĂĽnftige Bumblebees statt der
kleinen, platten Ceramic-Kondensatoren und ein 54er Wiring. Und dann klingt das
auch nach Les Paul!"

So, soll ich das tun oder nicht? Bringt das einen hörbaren (!!!!) Gewinn?
Und: höre ich das im Bandgefüge?

Vielen Dank und bitte: streitet euch nicht!
Zippo
 
Klingt es denn jetzt nicht nach Les Paul? Was stört dich denn?

Mein Fazit nach zig Umlötaktionen: ja, man kann manchmal einen Unterschied hören. Nein, im Bandgefüge hörst du den Unterschied nicht.

Insgesamt sollte man auf jeden Fall vor Beginn solcher Aktionen genau wissen, was man eigentlich damit erreichen will. "Besser" ist nämlich ziemlich vage.. Häufig werden solche Umbauprojekte am Ende dann mit ausführlichen Erklärungen der aufwändigen "Veredelungen" in den Kleinanzeigen verkauft, weil das Ergebnis dann doch nicht wie erwünscht ausfällt.
 
Jou, wie gesagt: Das sind klangliche Peanuts.

Die Potis würde ich austauschen, das wäre vielleicht noch was.
Die Platte ist egal.
Den Unterschied in den Kondensatoren hören die Kenner sehr gut raus, wenn du ihnen sagst, es sind Bumblebees drinne. Machen musst du es nicht, denn der psychoakustische Effekt ist lächerlich viel größer als der hörbare.

(Neue Reissue Bumblebees sind übrigens meist keine Papier-in-Öl sondern bemalte modernere Varianten. Quasi Fake aber nahe dran an klanglich egal. Meiner Ansicht nach. Es sieht halt beruhigend amtlich aus wenn man mal ins E-Fach schaut. Das Auge hört mit.)

Das 50s Wiring finde ich klanglich tatsächlich minimal besser, es ändert sich aber das Zusammenspiel zwischen Tone- und Volumen-Potis. Ich fand das störend und hatte es (als ich noch eine Les Paul hatte) zurückgebaut.

Nichts davon ändert den Klang der Gitarre selbst nennenswert. Das ist alles kleines Nachwürzen am Ende der letzten Prozentpunkte. Aber so wie sie jetzt klingt, wird sie eigentlich auch weiterhin sein.

Ich würde Potis ändern, und (wo man schon dabei ist, praktischerweise) 50s Wiring machen.
Dann weitersehen.
 
Hallo Powerslave und Groby,
vielen Dank fĂĽr eure klaren Antworten! Dachte mir schon,
dass die Unterschiede im Kämmerlein nur fein sind, aber
im BandgefĂĽge sowieso nicht mehr wahrnehmbar. Da lass ich
es lieber!
Danke und GrĂĽĂźe Zippo
 
Ich habe vor ein paar Jahren viel Geld dafür bezahlt, mir extra einen Satz CTS-Poties mit 300kOhm selektieren zu lassen. Zusammen mit einem hochwertigereren Caps und der 50er-Verdrahtung funktioniert meine Paula in den Punkten Ton- und Regelverhalten für mich perfekt. Lieber erst einmal mit der Höhenverstellbarkeit der PUs rumspielen. Da tun sich u.U. auch "Welten" auf.
 
Zippo schrieb:
...eine Gibson LP Classic 1960, ...300KOhm Potis auf
einer Metallplatte..." Zippo

Peanuts????

Hallo Zippo,
genau diese Gibson hatte ich 2015 fĂĽr einen Kunden genau so umgebaut: Metallplatte raus, 500KOhm Potis rein, vernĂĽnftige WIMAs statt der "kleinen, platten" Ceramic-Kondensatoren und ein 50s Wiring.
Die Metallplatte stellt einen sog 'distributed ground' dar mit entsprechend höherem Kapazitätsanteil in der Schaltung. Tonal besser ist die alte, "luftige" Variante. Eine Sternerdung anstelle der originalen "ringwall"-Erdschleife bietet darüberhinaus eine bessere Störfreiheit.

Dazu, bei mir ein absolutes Muss, kompensierte Volume- und gestaggerte Tone-Poti, welche zudem so eingebaut sind, dass sie nicht mehr wie Pilze im Zuchtbeet aus dem Korpus ragen.

Der Kunde bewegt sich in den Spielarten Classic Rock bis Metal in einer 6-köpfigen Cover-Band. Auch wenn der Verdacht auf Eigenwerbung aufkommen mag - er fand die danach deutlich verbesserte dynamische Ansprache und tonale Durchzeichnung/Auflösung sehr bemerkenswert, nicht nur im Proberaum oder Studio sondern auch auf der Bühne.
Allerdings musste er eingestehen, dass die veränderte Ansprache der Poti ihm erst mal eine Zeitlang zu schaffen machte.

Fazit: Individuelle Lösungen bei solchen Schaltungsaufgaben sind durchaus hilfreich und auch sinnvoll, aber nicht für Jedermann, wenn vielleicht persönliche Spielweise oder die Equipment-Peripherie o.g. Veränderungen gar nicht darzustellen vermag.

Dennoch: the proof of the pudding lies in the eating ...
 
So, nun habe ich wenigstens die 300KOhm Potis rausgelötet und sie durch 500KOhm US-Potis ersetzt. Vorher habe ich die Dinger durchgemessen: 502 und 518 KOhm. Bilde mir ein, dass die Paula jetzt wirklich etwas höhenrreicher klingt, etwas luftiger.
Jetzt habe ich aber ein anderes Problem: Sie brummt. Das ändert sich nicht, wenn ich die Saiten anfasse, aber es herrscht sofortige Ruhe, wenn ich die Platte an der Eingangsbuchse berühre oder bei geöffnetem Elektrikfach direkt mit dem Finger auf ein Poti fasse. Masseproblem?
Habe schon alle Verbindungen ĂĽberprĂĽft.
Wer weiĂź Rat
Danke Rolf
 
Klingt als ob die Saitenmasse (der Draht der irgendwo aus einer Bohrung aus Richtung Saitenhalter kommen mĂĽsste) schon mal mindestens nicht wieder an Masse liegt.
Hier das weiĂź zu sehende Ding zwischen Saitenhalter und Poti.

[img:720x378]http://4.bp.blogspot.com/_b4CdeOh_48Y/TGxgeaTAX_I/AAAAAAAAAG4/9IOhFmO38wI/w1200-h630-p-k-no-nu/1+Radiografia+Cuerpo+en+Planta+GIBSON+LES+PAUL+CUSTOM+Fer.JPG[/img]

Erst das, dann weiter berichten.
 
Hallo zusammen,
genau das habe ich getan: den m.E. festsitzenden Draht abgelötet und an anderer Stelle
wieder neu anglötet. Nix brummt mehr?????!
Also, das hatte ich noch nie, wohl meine erste "kalte" Lötstelle.
Vielen Dank an alle!
GrĂĽĂźe Rolf
 

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