andi-o schrieb:
Moin,
...Und auch, dass sie nichts verzeihen. ...
Tjaha... Genau das ist ja auch so eine Frage, ob ein Instrument oder eben ein Plektrum, das bei dem kleinsten Fehler scheiße klingt gut oder schlecht ist... Ich hab mal einem sehr virtuosen Gitarristen ein sehr spitzes Plektrum ausprobieren lassen. Der hat gesagt: "Klingt super, aber wenn ich damit spiele, dann muss ich mich die ganze Zeit darauf konzentrieren die Seite exakt mit der Spitze zu treffen, da jede Abweichung sofort in der Katastrophe endet". Ja toll, "verzeiht keine Fehler". Ja, ein Formel 1 Wagen verzeiht auf der Rennstrecke keine Fehler. Ist wohl ein Qualitätsmerkmal. Die Mercedes Dingens Klasse hat beim Elchtest auch keinen Fehler verziehen, ist sofort umgekippt wenn man die Kurve falsch genommen hat. Ein Qualitätsmerkmal? Hm...
finetone schrieb:
...
Die Frage ist nun: Was bringt mir jetzt Dein erwähnter Kunststoff Ultem für einen entscheidenen Vorteil? (mal von der Tatsache abgesehen, daß das Plektrum viel dicker ist).
…
Frag die ganzen anderen hier die ja offenbar massenweise Ultem Plektren benutzen. Oder was meintest du jetzt? Also Ultem hat halt andere Eigenschaften als "Nylon" (Polyamid) oder "Delrin" (POM). Der Hauptunterschied: Es ist härter. Deshalb der "hellere" und weniger "plastikmäßige" Klang. Es ist wohl nicht so hart wie dein Kohlefaserplektrum, aber Kohlefasern oder Glasfasern haben den Nachteil dass sie leichte Rauhheit geben. Wenn dich das nicht stört ok. Aber ich denke der Hauptgrund warum High-Tech Kunststoffe wie Ultem Sinn machen: Sie sind die härtesten und trotzdem leicht verarbeitbaren Kunststoffe die ohne Verstärkung (Fasern) auskommen und deshalb eine glatte Oberfläche haben. Der Hauptunterschied von Ultem zu Delrin ist die Härte. Alles andere ist Geschwafel.
Trotzdem ist dieser Wettkampf um immer härtere Plektrenmaterialien natürlich irgendwie absurd. Denn wenn es einfach nur darum geht immer härter und trotzdem glatt und möglichst bruchfest zu sein, dann ist es ganz klar welches Material das idealste Plektrenmaterial ist: Edelstahl. Nur komischerweise kauft das kaum jemand als Plektrum da man Angst hat oder so, dass sie Saiten kaputtgehen. Ich will jetzt nicht zu ausschweifend werden aber: Die besten Materialien für Plektren sind eigentlich die selben Materialien die für Gitarrensaiten verwendet werden: Nylon (Polyamid) und Edelstahl. Und beide haben den Vorteil, dass sie extrem bruchsicher sind. Ultem ist eigentlich ein schlechtes Material für Plektren. Es kann nämlich brechen. Deshalb wird es nicht für Gitarrensaiten verwendet. Es ist zu spröde. Trotzdem ist Ultem halt härter als Nylon und wird deshalb wohl subjektiv als Fortschritt empfunden. Aber wie gesagt, im Vergleich zu Edelstahl ist es eigentlich ein schlechteres Material. Mit Edelstahl ließen sich unglaublich haltbare und hell klingende Plektren herstellen. Aber da es in der Musik offenbar nicht um Perfektion sondern um Gefühl geht… Kurz: Ich glaube solche High-Tech Kunststoffe geben dem Spieler das Gefühl etwas in den Händen zu halten was sich ähnlich wie "Fingernagel" anfühlt, weicher als Stahl, aber härter als normaler Kunststoff, trotzdem glatt. Eine "wissenschaftliche" Erklärung kann ich nicht finden. "Wissenschaftlich" gesehen, wenn es nur darum geht möglichst hell, mäglichst haltbar, möglichst formstabil und möglichst bruchsicher zu sein, dann müssen alle Plektren aus Edelstahl sein. Sind sie aber nicht…
groby schrieb:
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Man könnte natürlich auch sagen, dass die Tropfenform Standard ist weil sie gut funktioniert und auch dem Spieler erlaubt (bewusst oder unbewusst), durch den Winkel zur Seite ihre Spitze zu ver- oder ent-schärfen und sich eine eigene Haptik anzueignen.
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Dass Spieler über sich verhakende Picks klagen, höre ich gerade zum ersten Mal und kenne das Problem nicht.
…
Lustig, ich persönlich bin der Meinung, dass die traditionelle Tropfenform eben gerade dieses "entschärfen" durch Drehen nicht ermöglicht, da man dann diese komische runde spitze bekommt, die irgendwie noch sehr spitz ist aber doch rund… Na gut, was der eine als Vorteil empfindet ist für den anderen ein Nachteil….
Naja, such mal bei Google nack Plektrum bleibt hängen oder so:
https://www.google.de/search?ei=pbU9Wt2qA4TAgAbY7oYw&q=plektrum+bleibt+h%C3%A4ngen&oq=Plektru+bleibt+&gs_l=psy-ab.1.0.35i39k1.3403.5875.0.7277.15.13.0.0.0.0.359.1687.4j6j0j2.12.0....0...1.1.64.psy-ab..3.12.1679...0j0i67k1j0i131k1j0i13k1j0i13i10k1j0i13i30k1j0i13i10i30k1j0i8i13i30k1.0.hyGwoPZpaxk
Zu deinen anderen Plektrenideen wie dem Jellyfish: Du sagt es ja selber, vieles lässt sich selber basteln, tut komischerweise kaum jemand. Gedoppelte Plektren für Strumming? Bittesehr, kann ich dir auch verkaufen: https://www.gitarrebass.de/wp-content/uploads/2016/05/puur075double-orange-ready-533x400.jpg Das Jellyfish könnte man wohl einfach selber herstellen indem man ein normales Plektrum in Streichen schneidet, wie eine Art Kamm.
Doc Line6forum schrieb:
Die Antwort ist relativ einfach: Brian May macht bei der Generierung seines Sounds, angefangen vom Sixpence, über die Gitarre, den Treble Booster in den aufgerissenen AC 30 alles anders als die anderen.
Ist halt nicht Mainstream.
....
Wenn ich mir das Video ansehe und ab ca. Minute 23 erklärt May seine Plektrumwahl: Wenn ich das richtig verstehe, dann, tja, dann hat er sich was dabei gedacht ^^. Er erwähnt die Härte des Metalls (siehe auch meine These oben, dass eigentlich stinknormales Edelstahl das perfekte Plektrummaterial wäre), er erklärt ein Konzept wie er das Plektrum hält um trotzdem Flexibilität zu haben, er erklärt wie er es dreht und durch den flachen Winkel, bzw. die Rundung einen anderen Sound zu bekommen. Alles in allem kommt es mir eher wie eine Weiterentwicklung vor. Die provokative Frage die ich mir dann eher stelle: Warum kommt dieses Wissen bei den Nachwuchsgitarristen ncht an? Was würde passieren wenn jeder junge Möchtegern Rockgitarrist eine "Bryan May Plektrum Lesson" durchlaufen würde? Würde dann der "Mainstream" anders aussehen? Ich glaube schon. So, und jetzt probie ich mal aus wie sich 20 Cent so spielen...