Schrankwandzeit vorbei?

S

Schnabelrock

Power-User
15 Jun 2005
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Moin, überall im Internet gibt´s nun Angebote fetter Half- oder Fullstacks mit 50 - 100 Wattheads gebraucht.

Das Angebot ist groß, die Preise deswegen niedrig. Früher hätte ich das toll gefunden und mir einen JCM 900 samt 4x12 für wenige Öre gekauft. Inzwischen bin ich der Meinung, das überhaupt nicht zu brauchen und nicht zu wollen. Ich spiele einen Bogner Atma mit 18 Watt und eine 1x12 und wüsste wirklich nicht, was ich mit größeren Sachen anfangen sollte.

Scheint sich jeder von den fetten Anlagen zu trennen. Oder rĂĽstet auch einer auf und nutzt die Gunst der Stunde/Preise, um sich ein optisch eindrucksvolles Halfstack hinzustellen?
 
Na ist doch klar was DU machen kannst !!

Im groĂźen Stil aufkaufen und ab ins Lager damit. In 30 Jahren sind die Unsummen wert .... :prof:
In der Zwischenzeit Bandmaschinen,Tape Echos,Plattenspieler,Fender Rhodes etc unter die Leute bringen

:mrgreen:

100Watt hab ich sowieso noch nie gebraucht und mein 50 Watt Amp wird bereits teurer
als der Originalpreis gehandelt. Ich warte also ab...... :mrgreen::mrgreen:
 
Schnabelrock schrieb:
... Oder rĂĽstet auch einer auf und nutzt die Gunst der Stunde/Preise, um sich ein optisch eindrucksvolles Halfstack hinzustellen? ...

Wenn mir ein alter funktionstüchtiger und nicht allzu abgerockter ORANGE-Stack zum vernünftigen Kurs vor die Flinte läuft schlage ich wohl zu
 
Schnabelrock schrieb:
Inzwischen bin ich der Meinung, das ĂĽberhaupt nicht zu brauchen und nicht zu wollen.


Moin,

das ist doch eigentlich schon die Antwort ;-)

So denken momentan doch zwei Drittel bis drei Viertel der Gitarristengemeinde.
Keiner hat mehr Bock, viel zu schleppen.
Und es gibt ja heute Gerätschaften, die kleiner, leichter, vielseitiger und damit praktischer das gleiche bringen.
Wenn man bedenkt, dass es heute z.B. 45 Watt Endstufen in der Größe eines kleinen Boss Pedals gibt und dass das
alles auch noch klingt. Ist logisch, dass der Großteil dann diesen Weg einschlägt.

Ich sattle auch gerade um. Wir treten wieder öfter auf und mein bisheriger Brot und Butter Combo wiegt
ca. 32 Kilo. Da hab ich keinen Bock mehr drauf.

GruĂź Diet
 
Hallo,

also ich finde, man darf die großen Amps nicht zu schnell abschreiben. Auch wenn ich in der Regel nur mit meinem recht kleinen Fender Vibrolux (Reissue) unterwegs bin (2x10", 38 Watt oder s.o...) freue ich mich bei größeren Locations (insbesondere bei Open Airs) auf meine größeren Amps und Boxen.

Aber die Zeit, in der man in kleinen Clubs laut spielen konnte sind einfach vorbei.

Und wenn man bei den groĂźen Events mit In-Ears spielt, dann kann man die groĂźen Amps auch gleich weglassen und einen Kemper oder Axe FX nehmen
 
Witzig,
mit der Band habe ich nur 1x12er gespielt, entweder Line6 DT25 mit HD500 oder Pedalboard mit DV Mark Lunchbox Amp. Vernunft ! Schleppen, Bühnenlautstärke, PA, ... hat funktioniert.
Jetzt habe ich keine Band mehr und liebe es, in meinem Musikzimmern ĂĽber einen Plexi oder Pleximan mit einer 79er 4x12er Marshall mit G12H30 zu spielen.
Dieser Druck, diese Fülle, diese Größe... eine 4x12er spricht einfach auch anders an, als eine 1x12er. Muss auch nicht so brachial laut sein, aber ein bisserl Bumms darf schon ....:banana::banana::banana:
So ein Halfstack ist einfach sexy!!!
 
Ich beobachte dass die Zeiten der 4x12er etwas passé sind nicht zuletzt weil ich mich meine Erfahrungen mit einer anderen Altersklasse von Musikern mache.

Das finde ich ĂĽberhaupt schlimm: Wie alt die gleichaltrigen Musikerkollegen werden. Ne, ne, ne.... Habe gestern noch ein paar alte Bandkollegen von damals getroffen als ich StĂĽtzstrĂĽmpfe kaufen war. Meine GĂĽte, ey, watt werden die alle alt.

Jedenfalls kuckste dich um und watt siehste: Weniger Rock&Fetz, weniger Sturm&Drang, weniger bpm, mehr Familien-Kombis (halbvoll mit Kindersitzen und vergessenen Leergut-Kästen) mehr Ischias.


Und nicht zuletzt (Opa erzählt von alten Zeiten) ist die Live-Musik-Szene zahmer geworden. Ein längerer Trend aber als Entwicklung leider ungebrochen Alles nicht so laut, bitte. Könnt ihr auch akustisch? Ab 22 Uhr darf das nicht lauter sein als eine Honigbiene.


Ich erwarte dass die Musikszene in ein paar Jahren nur noch daraus besteht, dass einer mit einer Papp-Gitarre vorne mimt und nur noch Lieder ansagt "Wisst ihr noch den? Dire Straits? Sultans of Swing?" und dann denkt jeder nur im Kopf an das Lied und das ist schön leise, klingt wie im Original (das ist ja auch so absurd wichtig geworden), das Setup ist leicht zu tragen, alles toll pragmatisch, das Ordnungsamt ernennt einen zum Ehrenbürger der Künste, dann schnell noch ein kleines Mineralwasser als Absacker und alle sind rechtzeitig zu den Tagesthemen wieder zuhause.
Der ideale Rock'n'Roll-Gig.
 
Hi groby,

letzte Woche war ich ja im Musicstore und ich kann dir versichern, dass es nicht so ist, dass alle so alt und "zivilisiert" werden, wie du beschreibst.

Es kam ein Bandbus an und es sprangen fünf Leute raus, die tatsächlich alle noch die Frisuren von vor zwanzig Jahren trugen - trotz zurück gehender Haarpracht. Sie trugen sogar noch ihre alten T-Shirts! Und sie waren alle noch so laut und aufgedreht wie Teenager. Ja, das war toll, wie unkonventionell und revolutionär sich einer die Doubleneck von Ovation geschnappt hat, Stimmen ist natürlich fürchterlich bürgerlich und wie früher wurde sofort mit aller zur Verfügung stehenden Vehemenz "Dead or Alive" von Bon Jovi gespielt hat. Sie haben sogar zu zweit laut gesungen!

Wäre echt total spießig gewesen, auf den kleinbürgerlichen Kaufinteressenten Rücksicht zu nehmen, der in dem Raum gerade ernsthaft eine Gitarre ausprobieren wollte.

Da fällt mir dieser doofe Pete Townshend ein. Der spielt doch tatsächlich mittlerweile live "the kids are alright" statt "My Generation". Ist echt unauthentisch, dass der über 70 Jahre alte Mann nicht mehr seine Hoffnung ins Mikro brüllt, zu sterben bevor er alt wird.

Nein, es stimmt schon. Veränderung ist schlecht. Man hat früher laut gespielt und sein schweres Equipment in einem ollen Käfer zum Gig gekarrt. Das war noch Revolution, gegen Establishment und Verkrustung. Und so muss das sein und immer so bleiben, sonst ist man ja alt.

GruĂź

erniecaster
 
Ja, deine launige Anekdote bestätigt leider meine Vermutung, dass manche Leute (so der Typ Thomas Gottschalk der ja auch manchmal "Rock'n'Roll" sagte und dann so olle Kamellen meinte, aber andere solche Typen bestimmt auch) ... also manche Leute meinen, wenn man heutzutage kritisiert, müsse man ewig gestrig sein.

Weil es ja nur zwei Dinge geben kann, nämlich was heute ist und was gestern war.

Das ist echt schade, dass es Leute - deine Anekdoten-Leute natĂĽrlich meine ich jetzt - solche kleine Vorstellungskraft haben.
Nämlich: keine. Vorstellen geht nur, was es gab oder gibt und man sich nicht vorstellen muss.

Tertium non datur.

Aber, ja. Was wollte ich eigentlich sagen? Ach, ja: Veränderung ist schlecht. Genau.
Selbstironie ist auch out.
Latente Bissigkeit ist in.
Darauf trinke ich ein Sportgetränk.
 
Hi groby,

was ist denn jetzt deiner Ansicht nach besser? Schrankwand oder nicht Schrankwand? Darum ging es ja hier konkret. Ich kann die nur haben oder nicht haben, mitnehmen oder nicht mitnehmen. Hier ist es schwarzweiß, binär, entweder oder.

Das ist anders als bei anderen Themen. Man kann beispielsweise sein Verhalten auch an der Klimapolitik ausrichten und von Greta genervt sein. Aber das ist halt ein anderes Thema...

GruĂź

erniecaster
 
groby hat Zeit.

erniecaster schrieb:
was ist denn jetzt deiner Ansicht nach besser?

Ah, das magische Wort "besser".
Besser ist, wenn man das macht, was man will und unter den Dingen auswählt, die musikalisch sinnvoll sind.


Dass man weniger 4x12er sieht als früher hat tatsächlich mit dem eigenen Alter zu tun (das meinte ich ernst), und - damit oft verknüpft - auch mit dem musikalischen Kontext.

Es gehörte nun mal zum "Guten Ton" früher (oder jünger-gewesend-seiend-plus-früher) dass man hinter sich was Fettes stehen hatte. Das hatte sicher auch mit falsch-verstandenem "Rock!"-Machismo zu tun und hat wohl-dokumentierte Blüten getrieben.

[img:575x575]https://portalternativo.com/wp-content/uploads/2013/06/black-veil-brides-amplis-falsos.jpg[/img]

Es gibt aber tatsächlich Musik, bei der - ungeachtet der Ausgangslautstärke - gerade der Rhythmus nunmal eine gewisse Anschlag-Kinetik braucht, die nur durch eine bestimmte Art & Weise hergerichtet werden kann. Das kann eine astreine 2x12er sein oder auch eine Boxensimulation.
Aber das ist eben dann kein offener 15 Watt-Kombo mehr.

Jedenfalls finde ich es affig wenn Leute die - vom Stil her - eher so Tom Petty bis "Get Lucky" machen, behaupten, kein Mensch brauche diese oder jene Box, nur weil sie sie nicht brauchen.

Es gibt aber auch weniger 4x12er zu sehen heutzutage, weil mehr Leute Simulationen zur PA schicken statt sie selbst als 50 Kilo-Produkt schleppen zu mĂĽssen.

Die 4x12-Wand ist ĂĽberhaupt nicht tot, sie ist digitalisiert.

Und - noch so'n Grund - man sah frĂĽher weniger kleine Boxen weil es noch nicht so lange her ist, dass es kleine Tops und gute (z.B.) 2x12er gibt.

Auf den ersten Aussensaiter-Sessions sah man häufiger schmale Hochkant-2x12er wo dann der fette Amp-Kasten oben links und rechts drüberlappte. Amps gab es fast nur in Marshall-Kasten-groß. Da balancierten dann drei T-förmige Kombinationen fragil herum. Ich weiß noch dass einer sagte, seine Box passe gerade so nicht *zwischen* die Gummifüsse seine Amps und kippelte immer leicht schräg.

Amps waren fast immer 4x12er Breite und Boxen gab es seltener in kleiner und dann noch wirklich gut.

Die einzig wirklich gute 2x12er die ich kannte und die ich statt meiner alten 4x12 in der damaligen Band hätte verwenden können, war eine Mesa/Boogie 2x12. Unfassbar teuer und genauso schwer wie 4x12. Also kein pragmatisches Upgrade.


Meine Sticheleien (komm, darauf willst du eigentlich hinaus...) rühren daher, dass ich allzu viel Vernunft und Pragmatik als Leit-Dogma für das Musikmachen hasse. Dies ist nicht das erste Mal dass ich sowas sage und auch nicht das erste mal, dass du dich von einer persönlichen Meinung meinerseits merkwürdig drastisch und merkwürig persönlich angestoßen fühlst.


Musikmachen ist per se unlogisch.
Es gibt schon Musik.
Wer es praktisch haben will, macht das Radio an.
Wer aber Musik machen will, lässt sich auf eine an sich bereits wunderbar irrationale Angelegenheit ein.
Da freue ich mich wenn mehr Leute einfach völlig irrational ihre Passion ausleben und zu laut, zu viel Equipment spielen.

Es findet mir zuviel Vernunft statt.

Sie ist schön, aber erstickt auch vieles. Manches gehört erstickt. Aber manchmal geht auch einiges dessen verloren, was ich als Substanz und damit den eigentlichen Sinn des Ganzen bezeichnen würde.

Ja, das ist praktisch. Auf eine Frollein-Rottenmeier-hafte Art und Weise ist Vernunft total vernĂĽnftig.

Aber wäre dann gleich zuhause bleiben und eine CD auflegen nicht das praktischste?


Man kann beispielsweise sein Verhalten auch an der Klimapolitik ausrichten und von Greta genervt sein. Aber das ist halt ein anderes Thema...
Das ist glaube ich eher eine Frage dessen, in welcher Medienlandschaft man sich freiwillig aufhält. Ich empfinde mein Leben als reicher seitdem ich mehr Medien auswähle, die mehr über Dinge und Ideen reden anstatt sie immer über eine Person und ein Gesicht verkaufen zu müssen.
 
Mich erinnert dieses 4x12 Thema an einen alten Ford Mustang.

- frisst ca. 24 l Super / 100 km
- ständig muss irgendwo irgendetwas repariert werden
- und die Ersatzteile sind teuer und furchtbar schwer zu bekommen
- zu allem Überfluss ist er auch noch rostanfällig
- hat unmögliche Sitze
- ist in der Wahrnehmung vieler Zeitgenossen eine Proloschleuder
- ist zickig und ein echtes "Schönwetterauto"
- ...

- aber irgendwie isser geil!
 
Hi,

in unserer Band (5 Mann, Party-Rock, bin da Bassist) hat der eine Gitarrist ein Engl 8x12 Fullstack, der andere ein Marshall Fullstack 8x12.

Im Proberaum ist es extrem laut (ach ne...), und wenn wir einen Gig haben (wir giggen seit 2-3 Jahren deutlich weniger, was den familären Umständen diverser Bandkollegen geschuldet ist) schleppen wir / die alles mit.

Wie sollte es anders sein, Bühnensound viel zu laut, der arme Jung an den Knöppen vorne kann eigentlich die PA auch ausschalten...

Zarte Hinweise meinerseits dass kleinere Amps dem Gesamtsound dienlich wären werden zwar als logisch akzeptiert, aber mit dem Kommentar "is aber nicht geil" ins Leere laufen lassen.
Also habe ich mir vor 2 Jahren resigniert ein Markbass Fullstack 1x15 und 4x10 gegönnt. Ich brauche jetzt auch keine Subwoofer von der PA mehr.:cool:


In meiner anderen Band (Soul-Funk und sowas, 7 Leute) spielt der Gitarrist über einen H&K irgendwas-Master 18 Watt und 1x12 und ich über einen Markbass Combo 1x12. Proberaumlautstärke sehr angenehm, jeder hört jeden, und bei unserem Debüt-Gig in einer Kneipe im Juni haben wir alle ohne eigenen Ampmonitor nur von Vorstufen aus direkt ins Pult gespielt. Giglautstärke kneipentauglich, Gesamtsound genial.

Kaufe ich mir ein Fullstack? Ja, weil bewegte Luft geil ist und wenn es im Bandkonsens angebracht ist. Aber macht es Sinn? Unter praktischen Gesichtspunkten eindeutig nein.

Viele GrĂĽsse

Michael
 
Moin,
Ich habe und hatte nie ein Fullstack. Früher aus Kostengründen, heute weil es nicht nötig ist für mich. Einmal in meinem Leben habe ich über Mietequipment mit einem JCM irgendwas und eine 4x12 gespielt. War sehr geil! Für einen Sound...

Ein wichtiger Aspekt ist es, denke ich, das mittlerweile Modeling oder Profiling existiert, das tatsächlich diesen Sound auch reproduzieren kann, ohne Gewicht und Volumen, aber auch ohne die zwingend nötige Lautstärke im Sweet Spot. Von Fletcher Munson Mal abgesehen. Preislich nicht unbedingt günstig, aber flexibel, transportabel, im Fehlerfall einfach ersetzbar.

Für meine Auftritte hätte ich gerne auch leichtes Zeugs. Klappt nur bedingt, mit Case ist mein derzeit verwendeter 1x12 Combo auch wieder zu unhandlich, um alleine getragen zu werden. Dafür rollt er und jeder kann es in den Hänger werfen. Das ist auch wichtig.

Also, Schrankwand mittlerweile eher was fĂĽr Liebhaber, Wohnzimmer und Roadies.

Ciao
Monkey
 
Seit einiger Zeit bin ich in verschiedensten Projekten mit 1x12" oder 2x12" unterwegs, und es passt in vielerlei Hinsicht:
Es ist alleine gut "tragbar", reicht fĂĽr MICH auf der BĂĽhne vollkommen aus, und es erschreckt keine Veranstalter beim Aufbau. Ich vermisse da auch ganz ehrlich nichts.

Ich denke, dass meine Schrankwandzeit endgĂĽltig vorbei ist.
 
FĂĽr mich ist das tragisch.

Früher hatte ich weder Geld noch Verwendung dafür. Wobei ersteres schwerer wog, denn die Verwendung kann man sich auch einreden. Aber auf jeden Fall wollte ich und fand das standesgemäß.

Seit einer ganzen Weile könnte ich es bezahlen, zumal die Dinger immer billiger werden. Ich will bloß nicht mehr.
Die Verwendungssituation hat sich nicht geändert.
 
"Weg von den 50/100 Watt Boliden" ist ein Trend der seit der Marktoffensive von AXE-FX und Kemper klar zu verzeichnen ist.
Wenn mir "just music in MĂĽnchen" sagen, dass sie seit der MarkteinfĂĽhrung eine 4-stellige Zahl an Kempers verkauft haben, dafĂĽr seit 3 Jahren kein einziges Boogie Top mehr unter die Leute gebracht haben, dann heiĂźt das was.
Die einzigen 50/100 Watt Tops die da noch gekauft werden sind die JVMs.....
der beliebteste Combo ist der Fender Blues Junior....
(beide habe ich)....
Kemper hab ich noch keinen - warum auch immer. Ich hab ihm mehrfach eine Chance gegeben. Direkt auf die Marshall Box klangen die Sounds für mich alle relativ gleich. Dann verzeiht er einem fast alles und fördert ein unpräzises, eher undynamisches Spiel. Dann bietet er viel zu viele Sounds an....ich will die Vielfalt nicht. Ich steh auf wenig, dafür amtlich. Die Zeit, die man da mit Soundfieselei verbrät ist immens.... dann reagieren die Parameter (Gain, EQ) anders als im Realbetrieb (geht auch nicht anders, ein Kemper Profile ist ein Foto - welches abweichend von dem "geprofilten" Status ein Eigenleben, abseits des Originalsoundverhaltens entwickelt). Mich wundert, dass dies so wenig theamtisiert wurde.
Fazit: Ich brauch ihn nicht.

Ich bin live bei größeren Bühnen mit meinem JVM super glücklich.
und kleinere Gigs werden mit dem Tubemeister und dem Fender Blues Junior bestritten (je nach Formation).

Weniger Schleppen als Argument ist direkt proportional zur Auftrittszahl. Das ist bei mir mit 15 Gigs pro Jahr ĂĽberschaubar.....ich schleppe dafĂĽr gerne mein Top, denn es klingt!

Ja, der Trend ist ganz klar abzusehen. Ja, die dicken Amps sind verhältnismäßig günstig.....
Ob es wieder eine Abkehr von diesem Trend gibt - möglich!

Schön ist, dass trotzdem jeder nach seiner Facon glücklich werden kann.
 
ollie schrieb:
"...
Weniger Schleppen als Argument ist direkt proportional zur Auftrittszahl. Das ist bei mir mit 15 Gigs pro Jahr ĂĽberschaubar.....ich schleppe dafĂĽr gerne mein Top, denn es klingt!

Ja, der Trend ist ganz klar abzusehen. Ja, die dicken Amps sind verhältnismäßig günstig.....
Ob es wieder eine Abkehr von diesem Trend gibt - möglich!

Schön ist, dass trotzdem jeder nach seiner Facon glücklich werden kann.

So, genau so will ich das unterschreiben.:zugabe:

Lange hab ich nicht mehr grosse BĂĽhnen bespielt, jetzt kommt ein Stadtfest auf mich zu und ich ĂĽberlege echt, ob ich dafĂĽr den 120 Watt Palmer von 1987 wieder auf die 412er hieve oder doch den Red Knob TWIN mit den ultrageilen FANEs mal wieder ausfĂĽhren soll.:idea:

Im Proberaum, zur Bandprobe, tönt nur die 30 Watt Tweed-Combo mit dem 15er JBL drin. Alleine werfe ich immer wieder mal den Full Stack an und lass es krachen - mein Tinnitus braucht Pflege. Meist jedoch isses bei mir gar nicht so laut, aber soundmässig ein Wellness-Bad.**)

Schrankwände fand ich seit je wenig chic, aber praktisch - gut zu haben.:dafuer:

412er und Full Stacks im Besonderen sind fĂĽr mich ein MUST HAVE - meinen hege ich seit 1967. Sic. :banana:
 
Schönes Thema,
da ich da auch schon alles mitgemacht habe und auch gerade mit Umstieg auf Modeller + FRFR weiter dabei bin.
Als SchĂĽler hat man damals mit nem kleinen Transencombo angefangen.
Dann musste es ein Combo mit wenigstens einer Vorstufenröhre sein, weil man ja wusste: nur mit Röhre klingt gut.
Tja und dann hatte mein Gitarrenlehrer damals seinen neuen Stevens 100Watt nebst 4x12er bekommen.
Und da war es um mich geschehen.
Ich bin auch der Meinung so eine 4x12er muss man mal gehört und damit gespielt haben.
Wir als Band wurden immer lauter. Wir dachten dass das dann auch besser ist.
Dann ging der Trend anders herum. Amps leise fĂĽr den besseren Sound aus der PA.
Und auf einmal gab es kleine Amps die hochwertig klangen und Stompboxes die den Zerrsound der großen Röhrenboliden drauf haben.
2x12er, 1x12er, dann wieder 2x12er weil doch was fehlte ... 2x12er Combo.

Mit dem Kemper hatte ich es auch versucht.
Ich bin mit seinen Möglichkeiten auch nicht klar gekommen.
Ich sehe ihn auch nach wie vor nicht als Modeller, sondern vielmehr als Tool im Studio, ganz explizite Sounds zu konservieren.
Ich mochte auch einfach die Bedienung nicht. Das hatte rein gar nichts mit meinem Einkanaler und meinen Stompboxes zu tun.
Sicher, von seiner reinen Soundleistungsfähigkeit soll er nach wie vor der beste "Digitalamp" sein.
Wichtig: Speakersimulation macht fast mehr als die Hälfte des Sounds aus. Und das wird somit nur mit FRFR-Lautsprecher so richtig frei.
Ich hatte ihn vornehmlich nur zu Hause im Einsatz und da mochte ich zur der Zeit meinen kleinen, feinen Röhrencombo noch lieber.
Zum fĂĽr mich selbst spielen brauche ich allerdings auch nicht viel. Einen sehr guten Crunch-Sound - das reicht. Somit wurde der Kemper auch wieder ĂĽberflĂĽssig.


Tja und dann kam dieses Headrush Pedalboard, welches ich zunächst nur mal so rein aus Interesse als Ersatz zu meinen aus Einzeleffekten zusammengestellten Pedalboard für die Band nutze. Also kein Modelling, sondern nur die Stompboxes. Super! wahnsinng klar und ohne Soundverluste und Störgeräusche. Keine unzähligen Kabelverbindungen die man regelmäßig prüfen muss, ob auch wirklich alles richtig gesteckt ist und sich nichts gelöst hat seit dem letzten Transport. Kein gezicke! Alles programmierbar. Und doch nutzbar als hätte man einzelne Stompboxes. Super easy zu bedienen und genau so übersichtlich. Das Konzept überzeugt mich immer noch.
Auf einmal raucht der Amp ab. Doch mal den Modeller im Gerät nutzen und siehe da es klingt gar nicht mal schlecht.
Nun noch das ganze mal weiter verfeinert und die Vorteile ĂĽberwiegen nun fĂĽr mich.

Mit dazu kommt auch der Trend, dass immer mehr zum In-Ear-Monitoring ĂĽbergehen.
Das wird immer bezahlbarer und reizvoller. Wer braucht mit IRs live noch einen dicken Röhrenboliden mit 4x12er um den Sound gescheit einzufangen, wenn man ihn isoliert durch das InEar eh nicht mehr richtig hört. Oder anders gesagt. Einen Röhrenboliden bekommt man doch live so gut wie gar nicht lautstärkemäßig dahin wo es gut klänge, dass die echte Mikroabnahme nun tatsächlich einen Vorteil gegenüber IRs hätte. Das ist für mich entscheidend.

Charme: Ja da geht eine Menge Feeling flöten! Wenn man es noch kennt. So ohne Amp mit dicker Bock in der Ecke ist schon komisch. Aber für uns mittlerweile alten Säcke hat ein leichtes Gepäck und keine Rückenschmerzen mehr ebenso viel Charme.
 
Moin,

ich brauche einen Amp auf der Bühne! Es gibt bei unserer Kapelle kein nennenswertes Monitoring, nur die Sänger haben eins. Und damit ich, und bei kleinen GIgs auch das Publikum, mein vorzügliches Spiel auch hören können, geht es nur mit eigenem Amp.

Gibt es also auch noch.

Für die einmal jährliche Rockformation gilt das gleiche.
Für eine ständige Formation würde ich auch über IEM nachdenken.

Ciao
Monkey
 
in ear - dagegen wehre ich mich aus besagten GrĂĽnden...
Dann kann man in der Tat auf komplett digital umsteigen....
muss jeder selbst wissen.
Eine Band die das von mir fordert ware nicht meine Band - da bin ich ehrlich!
 

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