Bigsby arretieren

S

schorsch27

Power-User
2 Feb 2013
429
5
NĂ€he Hof/Saale
Liebe Bastelfreunde,

hat schon mal jemand von Euch versucht, einen Mechanismus selber zu basteln, mit dem man das Bigsby bei Bedarf außer Betrieb setzen kann, um eine bessere StimmstabilitĂ€t zu erhalten ? (Betrifft eine LP Studio und eine Squier Cabronita Tele)

Oder gibts gar was KĂ€ufliches ?

Dass man auch ein stimmstabileres Vibrato einbauen kann, ist mir bekannt, aber fĂŒr mich ersma keine Alternative.

Gruß Markus

P.S.: hab gerade erst die "Bastelecke" entdeckt. Soll ich den Beitrag dort reinschieben ?
 
schorsch27 schrieb:
hat schon mal jemand von Euch versucht, einen Mechanismus selber zu basteln, mit dem man das Bigsby bei Bedarf außer Betrieb setzen kann, um eine bessere StimmstabilitĂ€t zu erhalten ? (Betrifft eine LP Studio und eine Squier Cabronita Tele)

Hallo Markus,

ich wĂŒrde zunĂ€chst mal grundsĂ€tzlich hinterfragen, warum eine Gitarre mit Bigsby nicht die Stimmung hĂ€lt, egal ob man es benutzt oder nicht?
Normalerweise sollte, wenn man das Vibrato nicht benutzt, ja gar keine Verstimmung auftreten.
Bei meiner blauen Kraushaar Gina mit Duesenberg Vibrola, was ja dem Bigsby in der Funktion sehr Àhnelt, kann ich fast Dive Bombs machen, ohne dass sich was verstimmt! Und bei meiner (zwischenzeitlich verkauften) Diego/Göldo Tele mit dem "alten" Duesenberg-Vibrola war es genauso, sehr stimmstabil, und das auch bei intensiver Nutzung des Vibratos. Echt jetzt!

Ich wĂŒrde zunĂ€chst mal folgende Dinge an den Gitarren checken:

  • 1. Sind die SĂ€ttel ordentlich gefeilt, oder hakelt es?
    2. Ist die SaitenfĂŒhrung im Sattel ok, d.h. laufen die Saiten leicht schrĂ€g in Richtung der Tuner?
    3. Wie verhÀlt es sich mit dem Steg? Bei meiner Gina hat Walter Kraushaar die Bridge so bearbeitet, dass sie bei Nutzung des Vibratos den Bewegungen der Saiten leicht folgt, er nennt das "Wackelbridge" - das ist SEHR effektiv. Ich wollte das erst nicht glauben und eine teuere Mastery Bridge installieren, er meinte dann, das könne man ja immer noch machen - ich bin ihm da sehr dankbar, denn die "Wackelbridge" funktioniert ganz hervorragend.

Das mal meine Gedanken zum Thema, ich bin sehr davon ĂŒberzeugt, dass man sich bei einer gut eingestellten Gitarre mit Bigsby keine Gedanken mehr um ein Feststellen des Systems machen muss.

Eine Anmerkung/Frage noch:
Handelt es sich um ein originales US-Bigsby oder um eine asiatische "licensed by Bigsby" Version? Die asiatischen Lizenzprodukte finde ICH von Material und Wirkungsweise in sich ziemlich suboptimal. Zumindest, wenn man die Interpretationen von Goeldo/Duesenberg kennt, die funktionieren nĂ€mlich ganz hervorragend. Die amerikanischen Teile kann ich nicht beurteilen, aber Steffen von Mr. Greenbird meinte an anderer Stelle mal, dass die amerikanischen Originale auch sehr ordentlich funktionieren wĂŒrden.
 
Hallo Rolf,

zunÀchst mal ist es tröstlich, dass ich mit dem Glauben an die Bigsby-StimmstabilitÀt nicht alleine stehe. Der hat sich bei mir in den knapp 2 Jahren gefestigt, in dem die Stimmung immer wunderbar konstant blieb (nachdem ich nach anfÀnglichen Problemen die nicht gut zu fixierende Feder gegen eine Göldo ausgetauscht hatte)

Das Bigsby hab ich mir nachtrÀglich selber draufgebaut (dieser Bausatz mit Original-Bigsby um die 200.--) und mit einer Schaller-Rollerbridge kombiniert:

http://www.directupload.net/file/d/4925/wkajb5d6_jpg.htm

Da ich an den langen Winterabenden eh mal wieder meine Klampfen ĂŒberholen möchte, werd ich mit den von Dir genannten Kriterien nochmal genauer hinsehen und mich ggf. nochmal melden. Die Punkte 1 und 2 kann ich aber schon mit o.k. abhaken. Das Thema "Wackelbridge" muss ich noch nĂ€her ansehen. Meine wackelt auch - unbeabsichtigt turnt sie beim Vibrieren etwa 1 mm hin und her.

Auf meiner Cabronita habe ich hingegen ein "licensed" Bigsby. Ich konnte allerdings bisher keine wesentlichen Unterschiede zum originalen Bigsby auf der LP feststellen.

Gruß Markus
 
Hallo,


Wenn Du zufĂ€llig eine ABR-1 BrĂŒcke hast mit M4 Gewinde, da gibt es diese gewölbten RĂ€ndelschrauben, wie Gibson sie in den 50er und 60er Jahren benutzt hat, die das "wackeln" der BrĂŒcke bei Vibratoeinsatz ermöglichen:


http://crazyparts.de/bridges--tailpieces/thumbwheels/domed-thumbwheels-bigsby-maestro-nickel.php


Alles Gute!

Jonas
 
schorsch27 schrieb:
Hallo Rolf,

zunÀchst mal ist es tröstlich, dass ich mit dem Glauben an die Bigsby-StimmstabilitÀt nicht alleine stehe.

Gruß Markus

Moin,

ich bin auch dabei :-D
Ich hab seit ĂŒber 10 Jahren ein selbst installiertes Bigsby auf meiner Arbeitsgitarre
und habe und hatte nie Probleme in Sachen StimmstabilitÀt.
Und das mit einer ganz normalen Tuneomatic Bridge ohne Wackeln und Knochensattel.
Damit sind tatsÀchlich auch "Dive bombs" so weit das Bigsby eben runtergeht möglich,
ohne Stimmungsprobleme.
Das einzige, was ich gemacht habe, war der Einbau von Locking Mechaniken.
Aber nicht wegen der StimmstabilitÀt, sondern weil die das Aufziehen neuer Saiten extrem
erleichtern.

Gruß Diet
 
Hallo,

gab es da nicht mal so ein rundes Metallding, das man anstelle der Feder eingesetzt hat, womit sich mal so gar nichts mehr bewegt? Oder muss man da Euro-StĂŒcke stapeln?

Gruß

erniecaster
 
Bei meiner Epi-Paula, die ich zur Zeit als „Bariton“ nutze, benutze ich eine MetallhĂŒlse (Durchmesser und LĂ€nge wie die Feder) zum festsetzen.
 
Metallding ...MetallhĂŒlse
...muss man draufkommen, klingt einfach.

Vielleicht geht auch so eine Art Halbschale, die man ohne Werkzeug schnell rein- und raustun kann. Oder gar was zum Rumklappen ...

Hilft mir erst mal weiter. Danke fĂŒr Eure Tips, ich schau mir aber auch gern noch weitere an.

Gruß Markus
 
nochwas, nachdem ich die Gitarre jetzt mal durchgesehen habe:

dieses Filzpölsterchen, auf dem die Feder des Vibratohebels aufliegt, habt Ihr das auch drin ?
 
schorsch27 schrieb:
Metallding ...MetallhĂŒlse
...muss man draufkommen, klingt einfach.

Vielleicht geht auch so eine Art Halbschale, die man ohne Werkzeug schnell rein- und raustun kann. Oder gar was zum Rumklappen ...


Gruß Markus


Genau so ... Hebel nach oben ziehen (ggf. dazu die Saiten ETWAS entspannen), dann fĂ€llt die HĂŒlse fast von allein raus.
Nur solltest Du dann auch wieder unmittelbar die passende Feder zur Hand haben!
Kriegt man(n) allein hin, zu zweit ist es aber einfacher.
 
ist die Eigenbau oder kÀuflich ?

Ersetzt Du die Feder durch diese HĂŒlse oder ĂŒberstĂŒlpst Du sie ?

Übrigens ist die oben erwĂ€hnte Unterlegscheibe nicht aus Filz, sondern aus knochenhartem Kunststoff, wie man ihn von SĂ€tteln kennt. Dadurch saß die Feder anscheinend zu hoch, steckte nicht mehr so bombenfest in ihrem Nest und konnte beim Ziehen des Hebels wahrscheinlich leichter nach außen verrutschen.

Nachtrag, nachdem ich die Einbauanleitung gefunden habe: "Use fibre discs in bottom spring cup ", also handelt es sich bei den Unterlegscheiben anscheinend um Glasfiber.
 
Diese passende HĂŒlse hatte ich zufĂ€llig. Ansonsten aber auch kein Ding. Ein StĂŒck Alurohr aus dem Baumarkt einfach auf LĂ€nge zu sĂ€gen.
Ich nehme die Feder raus und ersetze Sie durch die MetallhĂŒlse.
"Gesichert" wird diese dann durch den Kragen an dem Bigsby-Unterbau sowie der Hebelbefestigungsschraube am beweglichen Oberteil.
 

Beliebte Themen

ZurĂŒck
Oben Unten