Gitarre von der Stange oder nach Maß?

trekkerfahrer

Power-User
20 Mai 2012
1.712
1
1
Oberhausen
Erstaunlich, dass es dieses Thema noch nicht als solches gibt, oder ich war einfach nur zu dumm zum suchen...

Die Masse der User hier scheint Gitarren von der Stange zu spielen, einige liessen sich aber ihr Instrument vom Gitarrenbauer auf den Leib schneidern. Wir steht ihr dazu?

Was spricht für die Gitarre nach Maß?
Wusstet ihr vorher genau wir sie klingen sollte?
Entsprach das Ergebnis Euren Erwartungen, falls ihr solche hattet?
Ist es nicht ein bisschen ein Kauf der Katze im Sack? Zumal ja hier auch immer wieder geschrieben wird, man solle die Gitarre spielen und hören bevor man sie kauft.
Wie seht ihr den Wertverlust bei einem eventuellen Wiederverkauf?

Fragen über Fragen.

Ralf
 
trekkerfahrer schrieb:
Was spricht für die Gitarre nach Maß?
Sie sieht aus wie du sie dir in deinen Träumen vorgestellt hast ;-)

trekkerfahrer schrieb:
Wusstet ihr vorher genau wir sie klingen sollte?
In etwa ja

trekkerfahrer schrieb:
Entsprach das Ergebnis Euren Erwartungen, falls ihr solche hattet?
Ja, leider veränderte sich mein Geschmack zwei Jahre später XD

trekkerfahrer schrieb:
Ist es nicht ein bisschen ein Kauf der Katze im Sack?
Ist es Ralf, ist es ...

trekkerfahrer schrieb:
Wie seht ihr den Wertverlust bei einem eventuellen Wiederverkauf?

Groß, sie hat leider nur einen ideellen Liebhaberwert für den der sie geordert hat. =)
 
Ich habe keine Gitarre nach Maß. Ich kann aber sicher von einem Gitarrenbauer erwarten, dass er meine Wünsche exakt umsetzt, das betrifft natürlich auch die Klangvorstellung. Er sollte in der Lage sein, den Klang der Gitarre durch gezielte Holzauswahl zu erzeugen, die dann durch die Pickup-wahl ergänzt/gefördert werden. Deshalb lässt man sich doch eine Gitarre bauen, oder? Weil man eben genaue Vorstellungen hat.

Was ist aber, wenn die Gitarre nicht exakt den Vorgaben entspricht, davon abweicht und dadurch eigentlich nicht gefällt? Muss man sie dann trotzdem nehmen?
 
Also ich habe bisher (noch) nur Gitarren von der Stange. Allerdings bekomme ich im Herbst meine Traumstrat gebaut.

Ich finde, dass einfach sehr viele Dinge für eine Gitarre nach Maß sprechen. Vor allem Dinge wie das Halsmaß, der Griffbrettradius und Art der Bünde sind hier zu nennen. So weiß ich für mich z.B, dass ich eher rundere Radien mag und auch keine riesen Bünde, da ich mit meinem starken Griff dazu neige Akkorde ,vor allem in den ersten Bünden, zu "übergreifen", sodass sie unsauber klingen. Es gibt selten Gitarren von der Stange, die genau meine persönlichen Lieblingseigenschaften verbinden. In solchen Fällen rate ich daher immer öfter zu einer Gitarre nach Maß.

Ich habe schon im Kopf, wie die Gitarre klingen soll, nur ob es auch genauso wird, wie ich es möchte, kann man nie 100%ig sagen. Aber die meisten Gitarrenbauer können es einfach, sodass sie die meisten Soundvorstellungen der Kunden, in Instrumente umsetzen können. Man sollte nur wissen was man will.

Natürlich kann man die Gitarre auch leider vorher nicht anspielen. Ich glaube nicht, dass bei Gitarren nach Maß "schlechte" Gitarren entstehen...es könnte nur leider der Fall sein, dass sie einem nicht so gefällt, wie man dachte, dass sie einem gefällt. Allerdings würde ich bei solchen Bedenken wie "ob man nicht die Katze im Sack kauft" wirklich von einer Maßgitarre abraten. Oder man sollte sich einmal mit einem Gitarrenbauer näher unterhalten was alles möglich ist.

Den Wertverlust bei solchen Gitarre schätze ich als sehr hoch ein. Man hat sich eine Gitarre ja nach seinen persönlichen Vorstellungen und Vorlieben bauen lassen, und wenn man nicht zufällig jemanden kennt, der die gleichen Dinge mag, so könnte es schwer werden eine solche Gitarre zu verkaufen. Allerdings, und hier kommt meine persönliche Einstellung zu dem ganzen: Ich finde es einfach blööd Gitarren in dem Bewusstsein zu kaufen, sie auch irgendwann mal wieder zu verkaufen. Da sollte man es lieber gleich seinlassen. Vor allem bei Maßgitarren. Ich finde, diese tollen Werke, die so manche Gitarrenbauer herstellen, sind es nicht Wert, dass sie aus einer Laune heraus entstehen, und so sollte man sich vorher wirklich genug Gedanken über das machen, was man haben will.

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen. Für alles andere kannst du ja mal einen Gitarrenbauer zu Rate ziehen. Unseren lieben Walter Kraushaar aus Aachen kann ich da nur sehr Empfehlen! :)
 
trekkerfahrer schrieb:
Erstaunlich, dass es dieses Thema noch nicht als solches gibt, oder ich war einfach nur zu dumm zum suchen...

Die Masse der User hier scheint Gitarren von der Stange zu spielen, einige liessen sich aber ihr Instrument vom Gitarrenbauer auf den Leib schneidern. Wir steht ihr dazu?

Was spricht für die Gitarre nach Maß?

Naja. Da gibts wohl mehrere Gründe. Spezielle Formen und Farben. Die Gewissheit ein Einzelstück zu haben. Spezielle technische Anforderungen die es von Stange nicht gibt. Um nur ein paar wenige zu nennen.

trekkerfahrer schrieb:
Wusstet ihr vorher genau wir sie klingen sollte?

Soweit man das vermitteln kann schon.

trekkerfahrer schrieb:
Entsprach das Ergebnis Euren Erwartungen, falls ihr solche hattet?

Yes absolut

trekkerfahrer schrieb:
Ist es nicht ein bisschen ein Kauf der Katze im Sack? Zumal ja hier auch immer wieder geschrieben wird, man solle die Gitarre spielen und hören bevor man sie kauft.

Nein, das glaube ich nicht. Würde es nicht passen würde es der Gitarrenbauer nachbessern bis es passt.

trekkerfahrer schrieb:
Wie seht ihr den Wertverlust bei einem eventuellen Wiederverkauf?

Falsche Frage, nächste Frage ;-)

trekkerfahrer schrieb:
Fragen über Fragen.

Ralf

Lg
Auge
 
Ich glaube, dass es auch ein bisschen davon abhängt, welche Art von Gitarre man spielen möchte oder was man als "Typ" bevorzugt.
Für jemanden, der ein individuell designtes Gitarrenmodell mit besonderen technischen Spezifikationen und oder Materialien will, ist wahrscheinlich der Gang zum Gitarrenbauer, der soetwas dann auch umsetzen kann und will, der beste Weg.

Ich für meinen Teil bin furchtbar konservativ. Strat, Tele und diverese LP Interprätationen (Düsenberg Starplayer) sind meine bevorzugten Gitarrendesigns. Das mag altmodisch und nicht mehr zeitgemäß sein, aber ich mag diesen klassischen Look einfach. Alles, was ich an Gitarren besitze und/oder besaß sieht traditionell aus.

Da habe ich persönlich nicht das Bedürfnis zu einem Gitarrenbauer zu gehen.
Ein wenig stehe ich schon auf Individualität. Aber die erreiche ich dadurch, dass ich eine qualitativ hochwertige aber recht preisgünstige Gitarre kaufe, bei der die Basis stimmt. Verarbeitung, Hölzer, Bünde usw. sollten stimmen. Nach einer gewissen Zeit kann es dann schon mal passieren, dass ich die Gitarre "individualisiere". Also: Andere PUs, Modifikationen an der Elektrik o.ä.
Aber die Basis sind bei mir allesamt "Instrumente von der Stange".

Eine meiner Lieblingsgitarren ist zum Beispiel meine 96er Strat in Candy Apple red. Die Dame war lange Zeit meine einzige Gitarre und dementsprechend sah sie auch aus. Tierisch abgerockt und runtergenudelt. Tiefe Riefen im Hals, runtergespielte Bünde. Die Gitarre wurde vom Gitarrrenbauer komplett zerlegt, neue Lackierung für den Hals, neue Bünde nach speziellem Wunsch und Polieren des Bodys. Dnach bekam die Gitarre einen Harry Häussel Humbucker am Steg und einen fantastischen Amber PU am Hals. Das Ganze wurde dann mit einer speziellen Elektrik kombiniert, so dass man wunderbar zwischen den einzelenen PU-Stellungen hin und her switchen kann, ohne ungewollte Dynamikschwankungen.
Obwohl die Basis eine simple USA Standard ist, klingt sie heute genau so, wie ich es will und ist nach meinen Vorstellungen wieder aufgebaut.

Also durchaus individuell...
 
trekkerfahrer schrieb:
Was spricht für die Gitarre nach Maß?
Wusstet ihr vorher genau wir sie klingen sollte?
Entsprach das Ergebnis Euren Erwartungen, falls ihr solche hattet?
Ist es nicht ein bisschen ein Kauf der Katze im Sack? Zumal ja hier auch immer wieder geschrieben wird, man solle die Gitarre spielen und hören bevor man sie kauft.
Wie seht ihr den Wertverlust bei einem eventuellen Wiederverkauf?
3 x Scheithauer
Die beiden Jrs sind wieder gegangen, weil sich bei mir der Halspickup als immer wichtiger entwickelte. Beide Scheithauers sind zu fairen Konditionen zum neuen Besitzer gegangen, für mich und den Käuder fair. Die Double Rock mit zwei PUs macht mir immer noch viel Spass!

1 x Weimann Beauty
Bleibt, die Axt zum Sliden.

2 x Kraushaar Gina
Eine ist seit August bei mir, die andere kommt morgen.
Alles 100% so, wie gedacht, Optik (Sparkle) brutal gut, besser als erhofft.
Sound und Handling genau wie erwartet, hatte vorher aber schon einige Kraushaars in der Hand.

Für mich eine Super Sache. Nix 0815, und alles so wie ich will ...

Wertverlust kann heftig sein, daher gut überlegen, was man will, damit es eine lange Freundschaft wird ...

Ich hab auch einiges von der Stange, aber alles mehr oder weniger gepimpt.
Insofern muss ich sagen, dass bislang nur ganz wenige Gitarren von der Stange für mich gepasst haben, eine war damals eine US Asat, die war Plug & Play.
 
Das ist eine Frage, die nicht ganz so einfach zu beantworten ist. Und ganz gewisse fällt die Antwort heute anders aus als vor zwei Jahren und wer weiß, wie das in zwei Jahren sein wird.

Eine Zeitlang dachte ich, ich müsste von "jedem" Modell (also so die üblichen Verdächtigen) eine haben, also Tele, Strat, Paula, ES335.

Also hatte ich auch derartige Gitarren.

Dann habe ich gemerkt, dass ich mit Strats einfach nix anfangen kann. Also ist nach längerem Bemühen die Strat gegangen.

Eine Zeitlang hatte ich drei Teles. Bis ich bemerkt habe, dass gegen die beiden Music Man Axis keine davon mithalten kann. Ergo sind 2 von 3 gegangen und die dritte muss noch verkauft werden.

Meine ES-artige Ibanez AS irgendwas bleibt, die kann ich aktuell gut einsetzen (nearly unpülugged Trio).

Meine Epiphone Paula (gehörte mal dem Pfälzer) bleibt auch, weil ich da kein Geld für bekomme und die ja schließlich kein Brot frißt.

Und dann kam letzes Jahr meine Malindi P90. Die war zwar von der Stange, aber im Laden aus vielen Modellen ausgesucht ...es war die, die zu mir "gesprochen" hat.

Und da ich die Malindi als ergonomischte Gitarre betrachte, die ich je um den Bauch hängen hatte ....kommt in Kürze Nr. 2, diesmal mit 3 SC, also sozusagen die Malindi-Strat (wenn auch ohne Wibbel)

Malindi und Axis ....ja man kann sagen, dass ich derzeit auf Gitarren abseits der üblichen Verdächtigen stehe. (und die Axis habe ich schon länger als alle anderen derzeit im Hause sich befindenen Gitarren !)

Über den Wiederverkaufswert einer Malindi darf ich gar nicht nachdenken.
Aber Nr. 1 ist eh ein "Geschenk" meines inzwischen verstorbenen Patenonkels ....
 
Vom der Stange oder Einzelanfertigung, ist ja relativ, was das Thema angeht. Für mich wären das eine Serieninstrumente (unter welchen Umständen auch immer gefertigt) und das andere Einzelanfertigungen.

Nun legen viele Gitarrenbauer auch so etwas wie "Serien" auf, von denen vielleicht ein paar Instrumente vorab hergestellt werden, weitere werden auf Anfrage gebaut. Das können im Grunde auch Nachbauten von Klassikern sein, die vielleicht eher im Detail, wenn überhaupt, abweichen.

Dann gibt es noch die Möglichkeit , dass man sich One-Off Instrument, quasi einen einmaligen Prototypen anfertigen lässt. Z.B. Auges Österreich. Müssen wir hinterfragen, weshalb er das Instrument so hat bauen lassen? Eher nicht!


Was selten passiert:
Jemand braucht ´ne neue Gitarre. Er schlägt das Branchenbuch auf und wählt den ersten Gitarrenbauer, dessen Telefonnummer ihm ins Auge sticht.

Ich z.B. mag die Stratocastergitarre per se ja schon. Ich habe aber nur ein Problem, ich komme mit denen nicht so gut zurecht, was die Haptik angeht. Zudem bin ich, was klangliches angeht, sehr eigen! Ich habe noch keine Strat angespielt, die quasi von der Stange war - also das ganz normale Dingen, welches Leo vor drölf-tausend Jahren erfand - und wo ich das Gefühl hatte "that´s it". Bei ´ner Tele find ich es wesentlich leichter...komisch....liegt mir aus irgendeinem Grund besser!

Der Punkt für mich: Ich würde mir keine Strat aus´m Laden kaufen, weil es, aus irgendwelchen, mir eigenen Hirnkrämpfen, einfach nie passt.

Jetzt bin ich aber , was die Physiognomie betrifft, eher überdurchschnittlich. Überdurchschnittlich klein, um es auf den Punkt zu bringen!
Vorletztes Jahr auf der Session, war ich kurz beim Jochen Imhoff. Jedesmal stelle ich fest, dass ich mit seinen Instrumenten auf anhieb gut zurecht komme, die er zwecks Präsentation im Laden hat.
Der baut häufig im Grunde Varianten der klassischen Elektrogitarren und der Punkt ist, er ist auch nicht bulligste, größte Typ, der auf der Erde rumläuft. Wenn er Vorführmodelle baut, baut er sie im Grunde auch für sich, sagte er zu mir.
Weil, jedesmal wenn ich von ihm Statvariante in die Hand nehme, denke ich bei mir: Wieso eigentlich nicht?! Dann überdenke ich meinen Kontostand und weiß den Grund... ;-)
Aber: Letztlich ist da irgendwie der Grund zu finden, weshalb ich bei der Baukastengitarre schlechthin, der Strat, mir lieber eine Anfertigen lassen würde. Ich müsste an ihrer Form ein paar kleine Details ändern lassen, damit ich mich damit wohl fühle.

Andere wiederum nehmen ´ne Strat vom Haken und kommen damit super klar. (Manche lassen sich dann vielleicht dennoch aus anderen Gründen eine bauen).

Wer aber fragen muss, warum man sich eine Gitarre bauen lassen sollte und ob man dabei die Katze im Sack kauft, ich glaube, der braucht so etwas nicht zwingender Weise.
 
Moin.
Ich würde mir gerne mal meine erste Gitarre nachbauen lassen. Die ist vom Halsprofil, Handling, Gewicht uva Dingen immer noch Referenz. Nur hatte der Vorbesitzer mal die Bünde rausgenommen und falsch wieder eingesetzt. Und die Elektronik ist auch fertig. Ausserdem ist die Gitarre aus Sperrholz und eigentlich nichts wert. So 90-91 habe ich die aus einem Tauschgeschäft(ich habe einen C64 gegeben) - eine Musima Deluxe25k
Eigentlich ein Stück Schrott, aber ich mag sie immer noch. Einfachste Lösung wäre vermutlich eine Hausmarkenpaula mit Schraubhals und flacher Decke für wenig Geld zu kaufen und p90s einzubauen.

Ansonsten bin ich mit meinen Stangengitarren sehr zufrieden. Egal was ich noch in die Finger kriege(echte alte Gitarre, Customshop,Stangengitarren), ich bin bei den beiden Klampfen im Wohnzimmer zu Hause.

Ausserdem könnte ich mich nicht entscheiden. Eine Tele fehlt noch, für meine Musik wäre aber auch eine Archtop angesagt. Oder doch eine LesPaulJunior? Eine richtig gute Akustikgitarre? Oder was ganz eigenes...

Unterm Strich: Ich werde mir wohl keine Gitarre bauen lassen.
Gruß
Ugorr
 
trekkerfahrer schrieb:
Erstaunlich, dass es dieses Thema noch nicht als solches gibt, oder ich war einfach nur zu dumm zum suchen...
Nun ja, soll das ehrlich beantwortet werden? :lol: :lol: :lol:

trekkerfahrer schrieb:
Die Masse der User hier scheint Gitarren von der Stange zu spielen, einige liessen sich aber ihr Instrument vom Gitarrenbauer auf den Leib schneidern. Wir steht ihr dazu?

Was spricht für die Gitarre nach Maß?
Man kan sie in jeder Hinsicht, also Form, Bauart (hohl, Semi mit Soustainblock, Brett), dann auch hinsichtlich Material, also Holz und auch Hardware, sowie - war für mich immens wichtig - der Halsform bauen lassen. Und selbstverständlich kann man auch spezielle Funktionen wählen, z.B. mit Trem, Humbucker mit Singlecoilschaltung, oder vielleicht einen Booster).
So etwas gibt es von der Stange nicht.

trekkerfahrer schrieb:
Wusstet ihr vorher genau wir sie klingen sollte?
Entsprach das Ergebnis Euren Erwartungen, falls ihr solche hattet?
Ist es nicht ein bisschen ein Kauf der Katze im Sack? Zumal ja hier auch immer wieder geschrieben wird, man solle die Gitarre spielen und hören bevor man sie kauft.
Weil es meine Haidemarie fast baugleich schon einmal gab, hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung vom Sound.
Ansonsten würde ich mich auf die Beratung des Gitarrenbauers verlassen. Es sollte anhand seiner Erfahrung schon eine ziemlich konkrete Prognose stellen können.

trekkerfahrer schrieb:
Wie seht ihr den Wertverlust bei einem eventuellen Wiederverkauf?
Darüber darf man im Vorfeld sich keine Gedanken machen; denn:
1. Ich würde meine Haidi nie und nimmer verkaufen, weil sie mir viel zu wichtig geworden ist.
2. Einen Wertverlust kannst Du getrost einkalkulieren. Und der kann schon erheblich sein. Ich würde fast sagen, je individueller eine Gitarre gestaltet wurde, um so höher ist grundsätzlich der Wertverlust.
Wobei auch gelten dürfte, je bekannter der Gitarrenbauer bzw. dessen hohe Produktqualität ist, um so geringer sollte der Wertverlust sein.

trekkerfahrer schrieb:
Fragen über Fragen.
Dazu sage ich frank und frei: So ging's mir auch. Fragen über Fragen, auf die man keine wirklich abschließende Antwort bekommt. Für jede Befürwortung gibt es auch eine Verneinung.
Ich habe mich jahrelang damit geplagt und bin nicht zum Gitarrenbauer gegangen. Als ich's dann musste, war ich froh, es getan zu haben.

Unter'm Strich, Ralf, wenn Du es wirklich genau wissen willst, dann musst Du die Gitarrenbauer - Erfahrung einfach machen. Alles andere hat was vom Rühren in der Glaskugel.
 
Hallo,

sehr schönes Thema!

Ich spiele ja bekanntermassen hauptsächlich meine 85er HSS-Japan-Strat.

In den 80er wollte ich unbedingt eien Custom Made und hatte sehr genaue Vorstellungen wie die sein soll: Im prinzip eine Ibanez JEM von den Features in Optik einer Strat, mit dem Klang meiner Strat nur mit noch mehr Optionen.

Die ganze Story kann man in meiner Equipment-Galerie nachlesen.

Ende vom Lied war: Die Gitarre wurde genauso gebaut wie ich es vorgegeben hatte.
Und sie klang (und tut es noch immer) scheisse. Aber so richtig..tot.

Wertverlust ist dramatisch, der Einzige der viel dafür bezahlt hat (zweimal durch Rückkauf) bin ich, reine Liebhaberei / Erinnerungen / Sentimentalität.

Vermutlich war ein Problem damals meine genauen Vorgaben an den Gitarrenbauer.
Ich hätte nur das Ergebnis vorgeben sollen, aber nicht Holz, PU etc.
Aber, und das war ein weiteres Problem, der Gitarrenbauer hatte keine (grosse) Ahnung.

Lerneffekt: Katze im Sack mache ich nicht mehr.
Ich spiele meine Strat, und wenn ich was anderes will nehme ich mri ihr rotes Schwesterchen und lasse daran rumbasteln (zB von Walter, Einbau von Noiseless mit Clapton Mid Boost).
Diese Massnahmen haben eine andere Gitarre daraus gemacht, mit komplett anderem Charakter. Mit dem gewohnten Spielgefühl.

Fazit: Im Alter wird man klüger.

Viele Grüsse

Michael
 
Moin,

trotz vieler stichhaltiger Argumente hier, sollte man m.E. erst einmal einige Voraussetzungen abklären:

Welche Art Gitarrist bin ich? Bin ich der Typ, der ausschließlich seine Lieblingsgitarre(n) sehr lange spielt? Also der Antigearhead? Bin ich geschmackssicher? Habe ich (ok, profan, trotzdem auch mitentscheidend) genug Geld? Kann ich überhaupt ordentlich Gitarre spielen? Ist die restliche Pheripherie hochwertig genug?


Ich selbst bin ein sehr Durchschnittlicher Hobbygitarrist mit Geld, welches für eine Maßanfertigung reichen würde, empfände einen entsprechenden Erwerb aber als "Perlen vor die Säue". Ein Gearhead bin ich nicht unbedingt, habe aber trotzdem auch mit Stangenware plus der ein oder anderen Modifikation "meine" langjährigen Lieblinge gefunden. Einen hier gut bekannten Zupfinstrumentenmacher habe ich trotzdem sehr schätzen gelernt, weil er aus meiner Lieblingsgitarre eine für mich noch bessere Gitarre gemacht hat. Es gibt also nicht nur schwarz und weiß sondern auch noch Grautöne.
 
trekkerfahrer schrieb:
Was spricht für die Gitarre nach Maß?

Das "nach Maß", und zwar dann und nur dann, wenn Stangenware nicht passt.
Ich hätte z.B. gerne eine Strat mit HSH-Tonabnehmern, reversed Headstock, mind. 44 mm Sattelbreite und Mensur zw. 635 und 640 mm. Entweder Hardtail Bridge oder Froid Lose Vibrato. Das, falls möglich, in schöner Farbe.
Das gibt es am Markt nicht, afaik. Bleibt also nur die Maßanfertigung, zumindest, was den Hals anbelangt.

Was gegen Maßanfertigungen spricht:
wer mit Konfektionsware happy ist, bekommt diese günstiger, einfacher, schneller, in größerer Auswahl als Maßanfertigungen, und der Wiederverkaufswert ist auch besser.

Tschö
Stef
 
nichtdiemama schrieb:
trekkerfahrer schrieb:
Was spricht für die Gitarre nach Maß?

Das "nach Maß", und zwar dann und nur dann, wenn Stangenware nicht passt.
Ich hätte z.B. gerne eine Strat mit HSH-Tonabnehmern, reversed Headstock, mind. 44 mm Sattelbreite und Mensur zw. 635 und 640 mm. Entweder Hardtail Bridge oder Froid Lose Vibrato. Das, falls möglich, in schöner Farbe.
Das gibt es am Markt nicht, afaik. Bleibt also nur die Maßanfertigung, zumindest, was den Hals anbelangt.


Tschö
Stef


...das Schöne bei fenderartigen Industriegitarren ist ja, dass jederzeit umfangreiche Modifikationen ohne große Zerspanungsarbeiten möglich sind. Ganze Industriezweige leben davon.
Hier kann man sich seine Traumgitarre selbst zusammenstellen (lassen). Letztlich entscheidet der Preis, ob eine ggf. umfangreiche Modifikation sich lohnt (ein guter Gitarrenbauer sollte m.E. immer mit im Boot sitzen) oder ein kompletter Neubau angesagt ist.
Eine reine Preisfrage also.
Bei Les Paul artigen, hohlen oder individuell geformten Gitarren dürften große Umbauarbeiten finanziell keinen Sinn machen.
 
einen Gitarrenbauer würde ich nur dann aufsuchen, wenn ich ein etwas "extravagantes" Modell haben will. Dann kann man so ziemlich alles nach seinen Wünschen maßgeschneidert bekommen. Für die Standartmodelle a la Strat, Tele Paulas usw. würde ich lieber einen gut sortierten Händler suchen und dann kann ich mir sofort die beste Axt nach meinem Geschmack aussuchen. Leider ist es meistens so das der Wertverlust eines Instruments vom Gitarrenbauer sehr hoch ist, wenn da auf der Kopfplatte kein "F oder G" draufsteht sieht's schlecht aus. Also sollte man sich den Weg zum Gitarrenbauer sehr gut überlegen !
 
el flaco schrieb:
Leider ist es meistens so das der Wertverlust eines Instruments vom Gitarrenbauer sehr hoch ist, wenn da auf der Kopfplatte kein "F oder G" draufsteht sieht's schlecht aus. Also sollte man sich den Weg zum Gitarrenbauer sehr gut überlegen !

Ist das eigentlich wirklich so? Natürlich sind bekannte Sachen , die vielleicht einen gewissen Ruf haben, leichter und wertstabiler zu verkaufen.

Hier sollte man überlegen, ob man ein Musikinstrument oder eine Wertanlage haben will.
Auf der anderen Seite, denke ich, dass , je öfter man solche Glaubenssätze wiederholt, desto wahrer werden sie.
Vergleiche Hinken, aber in der Kunst - und dazu zähle ich die Musik - sind Einzigartigkeit und Individualität oftmals die Dinge, die begehrt sind.
Die Sache ist eher die: Wenn ich ein gebrauchtes Instrument günstiger kaufen kann, dass meine Belange erfüllt, dann werde ich dies tun, weil ich mir entweder a) das Instrument sonst nicht leisten könnte oder b) weil ich mich an der Ersparnis erfreuen kann. Das sind legitime, aber eher wirtschaftliche als kreative Interessen.

Liegt hier kein finanzieller Anreiz, so könnte ich ja selbst losgehen und mir etwas anfertigen lassen. Es kann aber auch ganz andere Gründe geben, weshalb man ein Instrument kauft. Fender und Gibson leben halt von ihrer Geschichte. Für mich sind diese Labels aber nur marginal interessant, weil ich mit Instrumenten keine Labels verbinde.

Aber wie gesagt: Wer vor dem Gang zum Wunschinstrument darüber nachdenkt, wie er dieses Instrument wieder kostenneutral, schnell und problemlos los wird, sollte erst gar nicht über die Umsetzung nachdenken, denn das ist ja im Grunde die Idee hinter eine Seriengitarre, mit der man eine möglichst breite Masse ansprechen will.

Ich frage mich aber trotzdem, weshalb so etwas z.B. beim Autokauf - und da ist der Wertverlust eines Neuwagens ja exorbitant , Elektrotechnik, Computer etc.. - tausenden Beispiele gibt es, wo wir es mit Wertverlust im finanziellen Sinne zu tun haben- keine Rolle zu scheinen spielt, aber bei einem Musikinstrument plötzlich zu einem "Problem" wird.

Ich halte dieses Aussagen, die hier immer wiederholt wird, bei genauer Betrachtung für sehr begrenzt. Vielleicht , weil nicht klar ist welcher Gewinn auf der andere Seite steht. Und ich glaube, erst wenn die Idee vom "Gewinn" klar ist, sind die Kosten zweitrangig aber natürlich nicht irrelevant.
 
Wenn es das, was man gerne haben will, nicht auf dem Markt gibt, kommt man um die Anfertigung nicht drumherum. Gibt es die Traumgitarre bereits, braucht man nur Geld - keinen Gitarrenbauer.

Was so etwas im Wiederverkauf wert ist, hängt zum einen vom Ruf des Gitarrenbauers, zum anderen von der Idee des Kunden ab. Wer sich etwas geschmackvolles mit praxiswert hat einfallen lassen, was vielen gefallen kann, wird seine Gitarre auch wieder zu einem guten Preis verkaufen können. (Allerdings: Warum sollte er/sie?)
Wer sich ein Geschlechtsteil aus Holz schnitzen lässt, wohl eher nicht.

Was das Ergebnis angeht, so sollte ein erfahrener Gitarrenbauer den potentiellen Besitzer von unsinnigen Ideen abbringen und sich selbst beim Bau auf sicherem Terrain bewegen.
Wenn jemand von mir eine doppelhalsige Westerngitarre haben will, so mag das finanziell verlockend sein. Aber am Ende werden der Kunde und ich ein Problem haben. Darum mache ich so etwas erst gar nicht.

Auf meinem Terrain bin ich ziemlich sicher und es wäre nicht clever, wenn jemand etwas ganz anderes haben wollte als das, was ich besonders gut kann. Aber warum sollte das jemand tun?
;-)
 
W°° schrieb:
(Allerdings: Warum sollte er/sie?)

Wer noch nicht weiß, welche Gitarre er eigentlich haben möchte, sollte sich die Dinger gebraucht kaufen, da bleibt der Wiederverkaufswert im Wesentlichen konstant. Wenn klar ist, was man will, dann eine bauen lassen oder von der Stange kaufen, je nachdem, wie das Angebot mit den Anforderungen übereinstimmt.

Andererseits, bei einer Stangengitarre schon 1/3 des Neupreises beim Verlassen des Ladens verloren zu haben, ist völlig OK, wenn es etwas mehr ist, dann ist es das nicht mehr?

Wenn ich mir eine Gitarre bauen ließe, dann wohl eher aus den Grund, dass ich im Vergleich weniger für eine wenigstens gleichwertige Gitarre bezahlen müsste, immerhin kaufe ich ja direkt und bezahle den Hersteller und nicht auch noch Transport, Importeuer, Zoll, noch mal Transporte, ev. Zwischenhändler und schließlich noch den Händler.

Bei einigen ist das so, bei manchen nicht mehr, sind wohl schon zu gefragt, auch gut. :)
 
Marcello schrieb:
el flaco schrieb:
Leider ist es meistens so das der Wertverlust eines Instruments vom Gitarrenbauer sehr hoch ist, wenn da auf der Kopfplatte kein "F oder G" draufsteht sieht's schlecht aus. Also sollte man sich den Weg zum Gitarrenbauer sehr gut überlegen !

Ist das eigentlich wirklich so? Natürlich sind bekannte Sachen , die vielleicht einen gewissen Ruf haben, leichter und wertstabiler zu verkaufen.

Hier sollte man überlegen, ob man ein Musikinstrument oder eine Wertanlage haben will.
Auf der anderen Seite, denke ich, dass , je öfter man solche Glaubenssätze wiederholt, desto wahrer werden sie.
Vergleiche Hinken, aber in der Kunst - und dazu zähle ich die Musik - sind Einzigartigkeit und Individualität oftmals die Dinge, die begehrt sind.
Die Sache ist eher die: Wenn ich ein gebrauchtes Instrument günstiger kaufen kann, dass meine Belange erfüllt, dann werde ich dies tun, weil ich mir entweder a) das Instrument sonst nicht leisten könnte oder b) weil ich mich an der Ersparnis erfreuen kann. Das sind legitime, aber eher wirtschaftliche als kreative Interessen.

Liegt hier kein finanzieller Anreiz, so könnte ich ja selbst losgehen und mir etwas anfertigen lassen. Es kann aber auch ganz andere Gründe geben, weshalb man ein Instrument kauft. Fender und Gibson leben halt von ihrer Geschichte. Für mich sind diese Labels aber nur marginal interessant, weil ich mit Instrumenten keine Labels verbinde.

Aber wie gesagt: Wer vor dem Gang zum Wunschinstrument darüber nachdenkt, wie er dieses Instrument wieder kostenneutral, schnell und problemlos los wird, sollte erst gar nicht über die Umsetzung nachdenken, denn das ist ja im Grunde die Idee hinter eine Seriengitarre, mit der man eine möglichst breite Masse ansprechen will.

Ich frage mich aber trotzdem, weshalb so etwas z.B. beim Autokauf - und da ist der Wertverlust eines Neuwagens ja exorbitant , Elektrotechnik, Computer etc.. - tausenden Beispiele gibt es, wo wir es mit Wertverlust im finanziellen Sinne zu tun haben- keine Rolle zu scheinen spielt, aber bei einem Musikinstrument plötzlich zu einem "Problem" wird.

Ich halte dieses Aussagen, die hier immer wiederholt wird, bei genauer Betrachtung für sehr begrenzt. Vielleicht , weil nicht klar ist welcher Gewinn auf der andere Seite steht. Und ich glaube, erst wenn die Idee vom "Gewinn" klar ist, sind die Kosten zweitrangig aber natürlich nicht irrelevant.

ich möchte dir gegenüber deinen Argumenten gar nicht viel dagegen sprechen und gebe dir auch recht. Ich persönlich kaufe nur dann ein Instrument wenn ich weiss, ich will mit dem Instrument zufrieden sein und "alt" werden. Ich besitze zwar auch schon seit längerer Zeit alte Vintagegitarren, die habe ich mir aber damals nicht als Wertanlage zugelegt, sondern weil sie genau meinem Sound-Geschmack entsprochen haben. Das diese Instrumente heute sehr wertvoll sind ist für mich zwar ein netter Nebeneffekt aber nur als Wertanlage wären mir die Gitarren zu schade. Ich hätte schon genügend verlockende Angebote bekommen, aber ich will meine Instrumente spielen, was ich auch regelmäßig tue, aber nur an die Wand hängen und darauf warten wieviel der Preis steigt interessiert mich nicht. Und damit wären wir wieder beim Thema, die Anschaffung eines vorallem qualitativ guten Instrumentes, sollte sehr gut überlegt sein, egal ob vom Händler oder Gitarrenbauer und das ist Einstellungssache wieviel "Wertigkeit" für das Instrument entgegengebracht wird. Aber für die Masse ist es leider so, dass ein "F oder G" noch immer das Maß der Dinge sind, der Gebrauchtmarkt beweist es immer wieder.
 
Ein sehr häufiger Grund zum Anfertigen lassen einer Gitarre könnte doch auch der "haben wollen" Effekt sein.
Ich hab mir meine Österreichgitarre machen lassen weil ich sowas "habenwollte"! Da denke ich über Preis/Leistung nicht nach. Ist auch schwer. Da ich eben Musik mache die im österreichischen Dialekt ist (Cover und Eigenes) habe ich das als Teil meiner musikalischen Persönlichkeit geplant. Ein Musiker ist doch immer ein Gesamtkunstwerk, da gehört das Instrument mit rein.
Derzeit bin ich finanziell nicht in der Lage etwas vom Walter machen zu lassen aber in meinem Hinterkopf schwebt bereits wieder eine Idee zum Thema Helena.

Ich bin ansonsten ganz beim Marcello. Der Wertverlust ist im Falle eines Musikinstrumentes, dass mich in meiner Kreativität, in meinem gesamten Ausdruck als Künstler unterstützt, nicht zu berechnen da ich nicht wüsste wie ich Geldwert gegen Kreativitätswert oder Kunstwert aufrechnen sollte. Und auch wenn in ein paar Jahren der Geschmack anders wird ist es ja doch ein Teil meines Weges in der Musik.

So ein paar Gedanken am Sonntag Vormittag....
Jetzt fertig machen zum Grillen :)

Lg
Auge
 
Marcello schrieb:
Ich frage mich aber trotzdem, weshalb so etwas z.B. beim Autokauf - und da ist der Wertverlust eines Neuwagens ja exorbitant , Elektrotechnik, Computer etc.. - tausenden Beispiele gibt es, wo wir es mit Wertverlust im finanziellen Sinne zu tun haben- keine Rolle zu scheinen spielt, aber bei einem Musikinstrument plötzlich zu einem "Problem" wird.

Kann ich dir erklären ;-) Dieses Phänomen gibt es auch bei den Musikinstrumenten selber.

Wenn etwas "aufwändig" gemacht wird muss es wohl teuer sein weil es ja "wertig" ist.
Ein Customgitarre oder ein Customamp (Boutiqe) werden in kleiner Stückzahl gefertigt (Handarbeit)
wird also teuer sein und nach Meinung des Besitzers sollte dieser Preis auch erhalten bleiben.
Warum geben Gitarristen 3000€ für einen Diezel oder 5000€ für einen Larry aus?

Wenn aber z.B. ein Hersteller ein hochwertiges Produkt in Transistor oder Digitaltechnologie
auf den Markt wirft (z.B. Retro Amps, Matrix Amps oder Fractal Audio) setzt bei
90% der Gitarristen der Verstand aus:

"Warum sollte ich 1000€ für eine Transistorendstufe ausgeben, was rechtfertigt denn diesen Preis?"

"Warum kostet ein Axe-Fx 2000€? Ist doch nur ein digitaler Modeller! Was rechtfertigt denn diesen Preis?"


Bei einem Röhrenamp wird diese Frage trotz dreimal so hohem Preis eigentlich nie gestellt =)
 
Für mich hat sich die Frage nach einer Gitarre vom Gitarrenbauer noch nie gestellt, ich glaube, ich bin da einfach "pflegeleicht".
Außerdem würde ich dadurch kein bißchen besser spielen und würde das Geld eher für was anderes (z.B. Unterricht) ausgeben.
Die Gitarren die mir gefallen gibt es alle schon und die Strat ist mein Haupt-Arbeitswerkzeug.
Meine erste Strat war schwarz und als mir das nicht mehr gefiel, habe ich einen andersfarbigen Body aus anderem Holz draufgemacht.
Vor 2 Jahren habe ich mir dann (with a little help from Magman :) eine Strat fürs Leben gebaut, aber auch dazu braucht es keinen Gitarrenbauer.
Und selbst bei der habe ich nach 1 Jahr den schwarzen Body gegen einen weißen getauscht und mittlerweile gegen eine roten aus Paulownia.
Spricht für mich persönlich alles gegen Gitarrenbauer.
Aber klar, bei ner Strat ist das halt auch leicht selber zu machen.
Meine anderen Gitarren sind nur die Ergänzung dazu und dürfen so bleiben, wie sie sind, denn das Unterschiedliche ist gerade der Reiz dabei.
Der einzige Fall, den ich mir vorstellen könnte, wäre eine Sonderanfertigung bauen zu lassen für eine Hooters-Tribute-Band.
Das wäre dann eine Doubleneck mit 1 Hals Tele und 1 Hals 12string Mandoguitar. Aber nur wenn ich damit massenhaft Gigs hätte! :)
 
Ich erlaube mir mal meinen Senf auch noch dazu zugeben.

Ich glaube ein klares JA oder NEIN ob ich mir eine Gitarre von der Stange kaufe oder eine bauen lasse gibt es nicht.
Da muß jeder wieder für sich entscheiden, bringt mir die Spezialanfertigung was, oder setze ich meine Priortät anders.
...oder höre ich da überhaupt klanglich ein Unterschied, ist die Verarbeitung soviel besser, mal abgesehen von den Wertverhältnissen bezüglich des Wiederverkaufs.

Für mich persönlich ein klares JA für das bauen lassen einer Klampfe.
Ich habe spaß daran, mir die Gitarre auf den Leib schneidern zu lassen, an der erstklassigen 1 Mann Verarbeitung, der Vorfreude auf das warten für meine spezielle Gitarre. Eines der wichtigsten Argumente ist aber die Wartung der Klampfe. Hier weiß ich in meinem Fall das mein Gitarrenbauer aus dem Hunsrück von A-Z alles an der Gitarre gepfeilt, gebohrt, geschraubt, eingestellt etc. hat.
Deutschland hat nun mal ein paar ganz hervorragende Gitarrenbauer.
Da waren nicht Hinz, Kunz &Franz dran.
Wenn ich eine Wartungsarbeit an meinem Ast habe und ich da hin muß, weiß ER ganz genau was mit der Klampfe los ist, bzw. was dann zu tun ist.
Und auch meine Strat punktet immer wieder gegen andere Modelle, die ich bereits hatte. Das muß sicher nicht so sein, sicher gibt es auch ganz ganz hervorragende Modelle von der Stange. Auch davon hatte ich schon Gitarren in den Händen und Besitz.
Ich persönlich muß aber nicht beispielsweise das klassische F.. oder G.. oben drauf stehen haben, ich möchte ein ganz solides persönliches
zuverlässiges Arbeitsinstrument haben, was mich persönlich total glücklich macht. Das könnte auch ein Gitarrenbauer sein, der noch keinen großen Namen hat, wenn es den DIE Gitarre ist.
Ich für mich liebe nun halt mal das T/M.... auf der Kopfplatte und die nächste ist auch schon im Auftrag. :-D

Nichts desto trotz, jeder hat seine Einstellung dazu, nen eigenen Geschmack und das ist ja auch gut so. ( Ich sag immer "Sonst wäre ein Regal im Einkauf immer leer...!" ), setzt seine Priorität anders.
Ist doch völlig ok...

Schönen Sonntach.
Chris
 

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