Gitarrensounds im Homerecording: Analog oder digital?

Y

yrrkon

Power-User
2 Feb 2004
435
0
Oberhausen
Hallo zusammen,
auch wenn ich mich selbst seit Jahren nicht mehr im (alten) Forum beteiligt habe, habe ich die ein' oder andere Diskussion verfolgt. Ich bin selber zwar seit fast 15 Jahren aus dem aktiven Musikerbetrieb ausgestiegen, versuche aber seit/dank Corona wieder hier und da mal etwas aufzunehmen und zu entwickeln. Mir stellt sich im Augenblick die Frage, wie ihr eure Lieblings-Sounds erzeugt und in Bits und Bytes bannt. Setzt ihr auf klassische Gitarre/Amp/Mikro-Setups oder geht ihr inzwischen vermehrt mit der Gitarre direkt in Digitalwandler und nutzt dann Modelling-Systeme?
Ich setze am Mac aus Bequemlichkeit auf GarageBand, nutze aber von PositiveGrid BiasFX als Sounderzeuger. Das gefĂ€llt mir vom SpielgefĂŒhl her besser als die Apple-eigenen Sounds. Was lohnt aus eurer Sicht einen genaueren Blick in Sachen Klang, intuitiver Bedienung etc?

Gruß
Ingo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ingo!

Ich benutze auch Garageband und nutze gerne Amp/Mikro Set-Ups.
Ich mag halt den Charakter und das "Feeling" von Amps - und ich kriege das auch (meistens) ganz gut in den Computer ;)
Digitale Lösungen sind sicher auch gut/brauchbar, aber da mĂŒsste ich mich schon ganz schön tief in die diversen Amp-Simulationen "einfuchsen"...
So muss ich halt nur ein Mikro vor den Speaker stellen (y)

cheers - 68.
 
Meine derzeitige GoTo Lösung ist das Universal Audio OX ...

Beim Spielen behalte ich den Sound der 2x12 (was mich immer noch mehr anmacht als der Studio Monitor am Rechner) ... aber im Rechner habe ich ein Ergebnis das sich wirklich nicht hinter einer Mikrofonierung verstecken muss.

In den Rechner (Mac) kommt das Signal ĂŒber ein UA Apollo Interface ...

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Gruß
Martin
 
Ich nehme zwar keine Songs auf aber zum Erstellen von Play alongs bzw Backing Tracks fĂŒr mein DUO verwende ich Reaper.
Es ist kostenlos und bietet fast alle Möglichkeiten einer DAW. FĂŒr professionelle Endmischungen ist es nicht so geeignet.
Die Gitarren spiele ich ĂŒber Plug-ins ein.
 
Hallo allerseits,

die GegenĂŒberstellung analog - digital ist witzig :)

...weil an irgendeiner Stelle muss das analoge Signal digital werden wenn man mit dem Rechner aufnimmt.

Ich habe inzwischen so ziemlich alle Möglichkeiten durch (Gitarre direkt ins Audio-Interface und dann Amp-Sim-Plugins benutzen, Amp+Mic ins Audio-Interface, Amp-Line-Out ins Audio-Interface und dort dann die digitale Endstufe+digitale Cabinets benutzen, Amp benutzen mit live-Abhöre ĂŒber den Amp-Lautsprecher und UAD OX).

Wenn man gutes Equipment hat (schnellen Rechner, gutes Audio-Interface mit sehr guten Treibern, gute Mikrofone) dann funktionieren alle diese Wege. Wenn ich da irgendwo nicht zufrieden war lag es eher an meinen spielerischen oder handwerklichen QualitÀten als am Equipment.

Momentan verwende ich meist die ganz klassische "Amp-Mikro" Variante. Bei Gelegenheit werde ich mir aber ein UAD OX zulegen. Das hatte ich jetzt zweimal ausgeliehen fĂŒr Aufnahmen und ich muss leider feststellen dass ich mit meinen Möglichkeiten zuhause (verschiedene Mikrofone, Preamps, Lautsprechern) nicht an die QualitĂ€t vom OX herangekommen bin.

Leider ist das Teil ziemlich teuer... :-(

Gruß Martin
 
Ich habe inzwischen zu einem best of Booth worlds-rig fĂŒr meine Zwecke gefunde. Ich nutze das Strymon iridium als Modeller und Haupt-Amp. Zum recorden geht das direkt ins Pult/DAW, fĂŒr den Proberaum geht es ĂŒber die Orange Endstufe in eine normale Gitarrenbox (ohne IR).
FRFR-Lösungen fĂŒr den Proberaum fand ich bisher nicht so 100%ig ĂŒberzeugend. Aber hier ist das richtige feeling da. Das ist eine super praktikable Lösung weil ich im Prinzip nur ein Board zur Probe bringen muss.


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Also, ich setze idR auf klassisches Set Up... Mikro, Amp, Git. Habe aber nix gegen digitale Sounds, die ich hin und wieder auch nutze. Einfacherhalber greife ich dann auf die Amps in Logic zurĂŒc, da finde ich eigentlich immer einen zufriedenstellenden Sound. Manchmal mische ich auch... erst klassisch analog und dann nochmal durch 'ne digitale Amp oder Pedalsimulation.
 
Tach, das Forum ist wieder da.
Dann poste ich auch mal was, sonst lese ich meist nur.
Ich nutze seit langem hauptsÀchlich Fractal Audio Zeug.
Lange Zeit das Axe FX II, jetzt das FM3.
Warum ?
Hat fĂŒr mich immer funktioniert und der Service von G66 (dem europaweiten Alleinvertrieb) ist erstklassig. Obwohl ich den Service bisher nur sehr wenig gebraucht hab.
Kenne aber auch den Kemper und natĂŒrlich das was auf den Macs ĂŒber Logic oder Garageband verfĂŒgbar ist. Mir wĂŒrde wahrscheinlich auch das reichen, aber wie gesagt das Fractal Zeug funktioniert fĂŒr mich und wieso sollte ich wechseln.
 
die GegenĂŒberstellung analog - digital ist witzig :)

..
@martin: Ist mir beim Schreiben erst nicht aufgefallen. Aber ich gehe davon aus, dass meine Rechner nicht mehr analog rechnen! ;-)

Eure Antworten zeigen mir aber wieder mal: Erlaubt ist, was gefĂ€llt und zum erwarteten/erhofften Ergebnis fĂŒhrt. Dann bleibt es also wie bisher: Probieren, was fĂŒr einen selbst am Besten funktioniert!
Danke!

Ingo
 
Erlaubt ist, was gefÀllt
So ist das, und wenn man tatsĂ€chlich Analog und Digital kombinieren möchte, bzw beides nicht gegeneinander ausspielen möchte, ist die analoge Aufnahme der Gitarre ĂŒber den Amp mit Mikro, die einfachste, wohl vllt die beste Lösung, wenn Raum und sonstige Atmo ins Spiel kommen soll. Dann braucht man auch keine IR, kommt alles aus den Speakern.
Wie sollte man sonst ein brauchbares Feedback erzeugen? Ob das digital geht, weiss ich jetzt nicht, aber das sind solche kleinen Schmankerl, die analog ĂŒber den Speaker des Amps ĂŒberzeugend kommen. Alles andere ist digitale Frickelei, die bei genauem Hinhören kein Mojo zaubern können.
Anfang der 2000er habe ich noch einiges ĂŒber Band eingespielt und dann in die DAW ĂŒbertragen, das ist schon ein anderes Feeling, wenn die besagte BandsĂ€ttigung hörbar ist.
 
Erlaubt ist, was gefÀllt
Ja, so sehe ich das auch! Bei mir geht es aus dem Röhrenamp in die Grossmann Iso Box mit nem EV 12L. Von da in ein kleines Pult, das auf noch analoger Ebene die Möglichkeit eröffnet, Effekte wĂ€hrend der Aufnahme einzuschleifen, und dann per Focusrite Audiointerface in die DAW (Reason - nicht weil es sooo toll ist, sondern weil ich seit 15 Jahren damit arbeite, zunĂ€chst noch synchron mit Cubase). Das ist nicht abschliessend hochhauswohnungstauglich, aber es schont die Nerven der Familie und der Nachbarn hier in einer hellhörigen DoppelhaushĂ€lfte sozialvertrĂ€glich. Und es klingt sehr geil und authentisch! Das heißt allerdings nicht, dass ich ab und an auch direkt in meinen alten Pod 2.0 spiele oder mein Roland GP 8 fĂŒr manche Sounds nutze.
Nachdem ich das Helix zum ersten Mal gehört hatte, wollte ich sofort eins kaufen. Habe erstmal drĂŒber geschlafen und dann meine Amps der Reihe nach getestet und befunden, dass ich einfach keins brauche ... beeindruckt hat es mich dessen ungeachtet trotzdem ...
 
Moin,

ich muss immer einen Preamp oder Mikro und Amp vor dem Interface haben. Mit dem Ansatz Gitarre direkt ins Interface und der Rest im Computer komme ich nicht klar.
Bei meinen Recording Sachen nutze ich seit Jahren meistens ein POD HD500x. Oder eben Mikro vor dem Amp.
Beides zusammen auch schon mal. Meistens aber mittlerweile fĂŒr die Gitarrensachen nur den POD HD auch als Interface.
Der Grund ist eigentlich Bequemlichkeit. Es ist so schön simpel. Ich hab ohne viel Gemache alle Sounds direkt da und kann mich auf das Musikmachen konzentrieren.. Und das Tag und Nacht, ohne dass ich darauf achten muss, niemanden zu stören.

Mit den Sounds bin ich eigentlich immer zufrieden. In Sachen SpielgefĂŒhl und Latenz haut fĂŒr mich auch alles hin, ich komme sehr gut damit klar. Ich habe mal direkt mit dem Helix verglichen und fĂŒr mich festgestellt, dass mich das nicht wirklich voran bringt.

Trotzdem finde ich aber immer noch, dass Mikro und Amp am Ende doch den letzten Kick schöner und irgendwie organischer klingt.
Aber dafĂŒr muss dann auch alles passen und das ist fĂŒr mich viel Aufwand, auf den ich oft einfach keinen Bock habe.
 
Ich hab das ganze Album mit NI GR5, NDSP Nolly und Cory Wong eingespielt. Wenn die Abhöre etwas lauter ist macht es alles was ein Amp macht. RĂŒckkopplung, abschmieren, you name it. Kein Grund fĂŒr ein Amp Setup fĂŒr mich.
Vorstufe ist eine UA Solo 610. Das ist das einzig analoge.
Hier ist ein kleines Video zu einem der Sounds...gibt eine Menge andere...



 
Moin,
tolles Thema,
viel neues kann ich aber dazu nicht beitragen. Wie ihr schon sagt, erlaubt ist, was gefĂ€llt. Ich wĂŒrde das noch gerne ergĂ€nzen in: Erlaubt ist, was gefĂ€llt UND in den Mix passt.
ErklĂ€rung, wir haben unsere CD live im Proberaum mit 2 Gitarren (Mikrofonierte Amps) , Bass, Drums eingespielt. Bei einem Song allerdings hatte ich mich tags davor so bescheuert in den Finger geschnitten, daß Gitarrespielen unmöglich war. Egal, dachte ich mir, dann spiele meine Gitarrenspuren halt mal locker zuhause ein, und setze sie dann rein. War ja "nur" ne FĂŒllfarbe, die es etwas dichter machen sollte.
Ja denkste! Irgendwie war das nicht so einfach, die in den vorhandenen Mix zu integrieren.
Aufbau: Tubemeister 5 mit Box und Mikro, parallel dazu den Redbox DI ebenfalls ins Interface. Also dachte ich mir, mit den beiden Spuren wird das schon irgendwie passend gemacht werden können. Jo, der Ampsound an sich war schon ziemlich gut, aber er passte nicht in den Mix. Dann gabs eine Menge Plugin frickelei (Comp, Vorstufe, EQ, Dist, Raum usw.) und am Ende bin ich bei einem "FLANGER" gelandet, den man hinterher nicht mehr als solchen erkennt, aber er dieses tiefe, dĂŒstere Rhythmusbrett im Hintergrund so verĂ€ndert hat, daß es fĂŒr meine Ohren im Mix gut klang.
Fazit: rumprobieren und Geduld haben. 😁
(Bei anderen kleineren Overdubs war letztendlich der DI out meine Wahl, zu faul das Mikro da immer wieder dranzubauen)
 

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