Akzeptanz der E-Gitarre und hochstehende Musik...

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen

Einmal ein Thema, an dem ich schon längere Zeit nachdenke, möglicherweise ist es auch ganz banal, dennoch versteh ich's immer noch nicht...

Angefangen mich darüber zu wundern habe ich mich, als ich vor knapp 2 Jahren angefangen habe mit der E-Gitarre. Hab vorher 6 Jahre klassische Gitarre gespielt (wenn auch nicht mit überdurchschnittlichem Interesse und gänzlich ohne Theorie). Hab mir jedenfalls damals eine Elektrische gekauft, nur der Lehrer in der Schule war leider mehr klassisch fixiert. Ein Verstärker gab es schon gar nicht (E-Gitarre = Krach :evil: , inzwischen gibt es einen, da sich noch mehr dazu entschlossen haben, auf ner E zu spielen).

Jetz bin ich ins Gymnasium übergetreten, es gibt einen Verstärker :lol: aber die Lehrer sind alle immer noch sehr auf klassische Musik fixiert.
Mit unserem Musiklehrer singen wir ausschliesslich klassische Stücke von Hindemith etc... Gut, ich bin der Meinung, klassische Musik ist wichtig, aber nur Klassische :shock: ? An Konzerten hier besteht das Programm hauptsächlich aus klassischen Stücken (Sonate in D-Dur). von 44 Gitarristen spielen 6 Stromgitarre. Ist das Interesse an zeitgenössischer Musik wirklich so gering? :roll: sicher nicht...!?!? Nächstens habe ich die Prüfung für eine volle Lektion Instrumentalunterricht.
Mir wurde gesagt: "Ich könne natürlich mit der Elektrischen spielen wenn ich möchte, das Stück müsse dann allerdings perfekt sein, denn die "Jury"
würde das Stück nicht kennen (Jimy Hendrix :cool: ), daher müsse es Rythmisch etc sehr exakt sein..., sie müssten sich ja an etwas festhalten können." :roll:

Lange Rede, kurzer Sinn: Wieso?
Ist "moderne" Musik nicht hochstehend genug das man das würdigen könnte? Gilt immer noch das Vorurteil E-Gitarristen, die können nur Akkorde schrammeln und Krach machen?

Es wurde ja auch schon besprochen, das heutzutage viel zu wenig Theorie unterrichtet wird ( stimmt ja auch, jedenfalls hier ;-) ). Liegt dies vielleicht zusammen das man versucht, die Schüler davon abzuhalten, eigene Musik zu komponieren und darauf zu beharren, das Klassische beizubehalten und nicht neuen "Müll" (ja, ich weiss, das Wort ist falsch) zu produzieren...?

Oder täusche ich mich hier voll und ganz...? :oops:

hoffe, mich mehr oder weniger klar ausgedrückt zu haben,

greetz Manuel
 
Hallo güügéétar,

wohlwollend betrachtet könnte man vielleicht schreiben, dass die Inhalte und deren Überprüfbarkeit schon immer schon das größte Problem in der Lehre darstellten.
Notenwerte und -Werke sind hier eine große Hilfe.


Wenn man bösartig ist könnte man aber auch meinen, das Lehrerkollegium sei ein Haufen ungebildeter und fauler Hänger, die zwischen den Osterferien auf Ibiza und den Sommerferien im Yellowstonepark keine Zeit für irgendeine Weiterbildung besitzen.
 
hallö güügeetar.

ich habe mir mal schnell den lehrplan für gymnasien, musik, für bayern ergoogelt und nehme ihn der einfach- und faulheit halber stellvertretend für ganz D.

da ist also schon auch von beispielen aus zeitgenössicher und popmusik die rede, man spricht auch von "Gestaltungsversuche mit den gegebenen Möglichkeiten (z. B. mit Schlagzeug, Synthesizer), auch einen hinweis auf "Gefährdung im Straßenverkehr durch Gebrauch eines Walkmans" hat man nicht vergessen; das hauptgewicht liegt aber gewiss auf theorie und klassik.

nun nehme ich an, dass der deutsche lehrplan ebenso wie der österreichische ein sog. rahmenlehrplan ist- das heißt, dass der lehrer hineinpacken kann, was ihm wichtig erscheint. s liegt also am lehrer, was er euch beibringt- noch dazu im hinblick darauf, dass der angesprochene lehrplan aus dem jahr 1990 (!!!!) stammt.

ich bin also durchaus geneigt, (ohne das problem auf alle lehrer dieser welt ausdehnen zu wollen), mich Walters meinung anzuschließen- euer musikus ist ein sack.

bedauernder gausö, franz
 
hi güügeetar.

Klassik, ja schön und gut. Ich bitte um eine Definition. IMHO zählt für mich Frank Zappa zu den größten zeitgenössischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. In meinen Augen ist das heute schon Klassik.
Ich würde mit der größten Achtung vor dem Komponist und mit dem größten Ernst Zappa vortragen.
Sollte der Lehrkörper damit nichts anfangen können.... :roll: ohoh - Bildungsnotstand ahoi.
Auch würde mich die Einstellung zum Reelbook brennend interessieren...
 
Dazu kannich sagen: Was Theorie angeht, hab ich mich geärgert das ich Musik abgewählt hab. Aber das kann man sich ja so beibringen. Was man in der Schule über Theorie lernt isn Witz. Da gabs DIE C-Dur-Tonleiter (manche denken wahrscheinlich heute noch, dass es dieeinzige ist) und das war's...Nie irgendwas von dorisch und so weiter... Notenwerte? haben wir gelernt...das heisst...wir wussten wie man welche Notenwerte schreibt, aber das wars auch...

Aber bei uns ist es ganz locker... Wenn jemand keine Sing-leistungkontrolle macjhen wollte,konnte er auch was auf nem instrument vorspielen, darf auch mal ne E sein.... :-D
 
Ich erinnere mich nur allzugut an meine gymnasiale Oberstufe, dort hatten wir auch einen Klassik-Liebhaber und Rockmusik-Hasser als Musiklehrer. Für eine Projektwoche haben wir eine Band auf die Beine gestellt und drei, vier nette Songs einstudiert. Ich erinnere mich noch an Pretty Woman vom guten alten Roy Orbison (lief damals im Kino, bei den Mädels hatte ich als Sänger also schon gewonnen... :mrgreen: ) und einen geilen Krachersong von Tom Petty.

Der Kerl hat sich die Ohren zugehalten!!!!
 
also ich geh auch aufn gym (erst 8te aba egal) und es gibt wirklich nicht viel zum thema theorie (wenn man überhaupt musik hat). wir haben bis jetzt in musik die c-dur tonleiter gehabt und sonst mit den musikern ein bissl musik gemacht und die andern ham getanzt ;-). wir ham (da es viele LP fans gibt) Linkin Park gespielt. Ich als Basser und der Gittarist meiner Band als Gitarrist eben...der Drummer von uns war da irgendwie wnet da...aba das hat jetzzt ja nichts mit dem thema zu tun...also man macht echt garnichts was einem weiterhelfen könnte...die meisten wissen net mal wasn halb-/ganztonschritt istz. man muss aber auch beachten das viele sich nicht für musik interessieren und nicht alle etwas mit musik machen wollen. deswegen kann man in der schule nicht so viel zur theorie lernen. man lernt das was man zurt allgemeinbildung braucht und fertig.
 
aber zur allgemeinbildung gehört nich nur klassik...z.b. Blues hatten wir nie in Musik
 
@ Duffes

klassische Musik bei uns, ein Auszug aus unserem Buch "Musik auf der Oberstufe"
- Wer sich die Musik erkiest, hat ein himmlisch gut gewonnen (Paul Hindemith)
-Audite Silete, 16. Jahrhundert
-Pridi ty suhaiko, slowakische Folklore

Alles gesungen mit Sopran, Tenor, Alt und Bass. In ganz wenigen Fällen mit Klavierbegleitung. Als Ausnahme finden sich hier einige Songs der Beatles und Spirituals (welche jedoch nie genutzt werden). Tänze wie Polka sind natürlich Schritt für Schritt erklärt. Die Notation ist jeweils ohne Akkordangaben, d.h. nur die Melodie...(Wie kann denn so etwas für Instrumentalunterricht von nutzen sein, die Begleitung befindet sich nämlich in einem anderen Buch für Lehrer :roll: ) :| Wenn wir im Unterricht nicht singen, so spielt er Töne auf dem Klavier und wir notieren diese ins Heft ;-)
Der Theorieteil in diesem Jahr beschränkte sich auf den Quintenzirkel und die Dur-Skala.

2) @ Duffes
"modernere" Klassik wie Frank Zappa, oder bspw. das Stück von André Bopp, ich bezweifle das dies je auch nur zur Sprache kommen wird, aber ich werde ihn fragen ;-) was hier zählt ist Mussorgski, und Symphonien von Beethoven, wenn wir einmal Cd hören... :-D

Und ähm...Was ist ein Reelbook? :oops:

Ps: An der Oberstufe spielten wir zum Abschluss auch Blink182, dies war aber das einzige, da wir in der Schule nicht proben konnten/durften. Unser Musiklehrer stellte uns seine Sachen zur Verfügung, der Abwart jedoch wusste auch beim 5ten mal noch nichts davon, so wurde nicht allzu viel aus unserer Schulband... :|

So long... :lol:
greetz Manuel

Ps 2: In 2 Wochen wird die Stundenprüfung stattfinden, wir werden sehen, wie die E aufgenommen wird... ;-)
 
Hi güügéétar,

kommt mir einfach so vor, das die Lehrer ihren Kram abspulen.
Dabei läßt sich Harmonielehre an jeglicher Art von Musik erklären.
Spass macht es natürlich besonders bei der Musik, die man mag.
Motivation ist eigentlich alles beim Lehren. Wem sag ich das... Ach ich reg mich nur auf...
Im Reelbook stehen die Jazzklassiker: http://www-user.tu-chemnitz.de/~adams/realbook/?session=gsBJSbydpVLi8QrgbJvQaINSZr
Ist also mehr so Musik für "uralte Leute", wie mich...
Vielleicht ist das den Lehrern aber auch noch zu Modern.
 
Ok, ich geh zwar schon ein paar Jahre nicht mehr zur Schule, aber ich möchte mal ein Gegenbeispiel vorbringen - wohlgemerkt von einem bayrischen Gymnasium.

Sicherlich haben auch wir eine klassische Musikerziehung genossen. Aber in den oberen Klassen hat uns unser Lehrer unheimlich viel Freiraum gegeben. Ich konnte mal ein Referat halten, das sich mit dem weiten Weg vom Blues zum Heavy Metal beschäftigte - während sich ein paar Freunde Metallica vornahmen und deren Einfluss auf die heutige Musik darstellten.

Als es um das Thema "Musical" ging, haben wir nicht etwa Cats oder das Phantom der Oper behalndelt - sondern Jesus Christ Superstar. Im Schulchor haben wir einmal eine Vocalversion von Riders on the Storm geschmettert.

Tja, und auf einer Chor-Fahrt konnte es schon einmal passieren, dass unser Biologie-Lehrer, der als Begleitperson dabei war, seine Gibson Paula auspackte und zusammen mit unserem Musiklehrer eine halbstündige Jam-Session hinlegte.

Ich denke, es kommt wirklich immer auf den Lehrer an.
 
Tach zusammen,
ich habe in Sachen "Musikunterricht" eigentlich auch fast nur gute Erfahrungen gesammelt; unsere beiden Musiklehrer hatten neben dem üblichen Lehrkram auch eine ausgeprägte Begeisterung für Deep Purple bzw. Jazz/BigBand-Musik am Start, die sich auch in der Unterrichtsgestaltung bemerkbar machte.
Das schien aber für den Grossteil meiner Mitschüler nicht genug zu sein - in der Oberstufe verblieben wir noch mit 6 (von 86) Schülern in einem kleinen, schnuffeligen Musikkurs, der dann am Ende der 12. durch die mangelnde Beteiligung dem Rotstift zu Opfer fiel.
Summa Summarum hat Musik echt Spass gemacht und mangelnde Begeisterung und Bereitschaft kann ich in meinem Fall nicht den Lehrern, sondern eher den Mitschülern andichten.

Ich erinner mich auch noch gerne an mein Gastspiel im Schulorchester, wo ich im furiosen Ende von "JC Superstar" auf Geheiss des Dirigenten (=Musiklehrer) meinen Marshall bis zum Anschlag aufriss und mit meinem Solo das halbe Orcheser wegblies... weit aufgerissene Augen beim Lehrerkollegium in der ersten Reihe, ein jubelnder Chor und ein fettes Grinsen zwischen mir und dem Dirigenten... hähä :)
 
Banger":60modbzi schrieb:
Ich erinner mich auch noch gerne an mein Gastspiel im Schulorchester, wo ich im furiosen Ende von "JC Superstar" auf Geheiss des Dirigenten (=Musiklehrer) meinen Marshall bis zum Anschlag aufriss und mit meinem Solo das halbe Orcheser wegblies... weit aufgerissene Augen beim Lehrerkollegium in der ersten Reihe, ein jubelnder Chor und ein fettes Grinsen zwischen mir und dem Dirigenten... hähä :)

ähnliches erlebt, als wir letztens beim italienischen Abend in unsere Schule "o sole mio" mit Gain auf 10 und drop-d-tuning vorgetragen hatten ;-)
 
Hellas!
In unserem Musikunterricht wurde durchaus R&B (B.B. King), Beat (Beatles) und sogar Heavy Metal Rock (Guns N' Roses :roll: ) durchgenommen. Naja, unser Lehrer jedenfalls, riss bei jedem Musikbeispiel die Anlage, die noch aus Vorkriegszeiten stammen muss, voll auf... Oftmals zum Leiden der Schüler, denn wer will schon die Beatles voll aufgedreht hören?!
Bei jeder Projektwoche ist einer unserer Englischlehrer immer in einer Band vertreten. Das coole ist, dass der außer Country-Musik mit seiner Strat, auch schon mal deutlich härtere Sachen auf seinem Flying-V von Gibson daherklampft. Der Typ ist ordentlich drauf!
 
IBANEZ":3k2h7sgx schrieb:
.... R&B (B.B. King) und Heavy Metal Rock (Guns N' Roses)
aargh ;-)

Ihr könnt echt froh sein... bei uns in der 12 haben se die ersten drei Quartale nur Klassik gemacht (Wagners Werke interpretieren, nix selber komponieren oder so... :roll: ) und jetzt reißen sie kurz auf ausdrückliche Wunsch unseres Pianisten auch mal Blues an... ich finde, damit sollte man anfangen bevor man Klassik bis zum erbrechen durchhaut... aber Lehrplan ist Lehrplan...
 

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