Moinsen,
ich denke auch, man sollte zwischen 2 Arten Mängel unterscheiden.
1)Welche, die rein kosmetischer Natur sind, aber sich nicht in Folgekosten niederschlagen. Macken, sichtbare Verleimung, eventuell nicht sauber verleimt.Lackmängel, etc, PiPaPo... Alles in dieser Richtung. Wenn Sie keine klanglichen Schwächen hat und der Preis stimmt, greift ruhig zu einer günstigen Klampfe. Was günstig ist, entscheidet der eigene Geldbeutel und Anspruch. Merke: Es müssen nicht immer die ganz bekannten Namen sein, sie dürfen es aber sein.
2)Welche. die aller Wahrscheinlichkeit nach Folgekosten nach sich ziehen werden, da Otto-Normal diese nicht selber so schnell in den Griff bekommt. Konkret: Sattel schlecht abegrichtet. Saite liegt zu hoch oder niedrig.Schnarren der Leerseite oder schwer bespielbar (+ 40 Euro). Bünde/G-Brett schlecht abgerichtet. Schnarren /Intonation ( Abrichten + 50 Euro. Neubundierung 160- 190 Euro). Meiner Erfahrung nach treten diese Mängel sehr selten auf. Aber oftmals wird billiges Material verwendet. Plastiksattel z.B: Die paar Cent, die da gespart werden, lohnen sich bei Massenfertigung. Auf dauer kommt man um einen Tausch wohl nicht herum.
Pickups sind Mikrofonisch. Leicht zu testen, indem man mal Gain und Volume etwas aufdreht. Manche PUs reagieren schon empfindlich, wenn man die Hand dicht ĂĽber ihnen bewegt. Pfiiiiiiep. Feedback ist ein Interessantes Stilmittel, und nur bei der Jazzpolizei verwerflich, mit schlechten PUs aber kaum zu kontrollieren. (PU tausch ist prinzipiell recht teuer!!! und artet leicht in G.A.S aus)
Mechanische schwächen. Stimmwirbel/Tuner sind minderer Qualiät bedeutet schwer zu stimmendes Instrument. Heutzutage aber sehr selten, da selbst die günstigen Teile von recht hoher Qualität sind. (Neuer Satz Tuner: ab 30 Euro gibt´s gute Teile, man kann mehr investieren)
Brücke, Vibrato (falsch: Tremolo ;-) ) von minderer Qualität. Z.B. billiges Blech. Dies bedeutet mitunter schlechte Stimmbarkeit, starke Abnutzung, Ausleiern, Kantenbildung, Materialermündung bei starker Beanspruchung und Bruch. Die Meinungen bezügl. Klangbeeinflussung dividieren auseinander. ( Regulär gestimmt Ketarre bringt 70 kg Zug auf auf die Saiten! ). Je nach System variieren die Kosten hier. Sagen wir mal 50- 100 Euro.
Das ist was mir so im Moment einfällt. Dazwischen gibt´s mit Sicherheit noch so einiges. Z.B. aus Rinde gebaute Hälse. Das ist großer scheiß, man muss sich aber bewußt sein, dass man mir solchen Kuriositäten in Internetforen wirkliche "Highlights" setzt.
Wenn man also ´ne günstige Ketarre nimmt, die obigen Kosten, je nach Bedarf, hinzuaddiert und der Meinung ist der Kauf lohnt immer noch, der kann zugreifen. Entscheidend ist der Klang und man bekommt viele Intrument in eine gut spielbaren Zustand. Es mag nur etwas kosten. Hilfreich bein Gitarrenkauf: Instrument einmal testen, eine Woche Pause, wieder anspielen. Wirkt wunder. Manchmal fühlt sich ein Intrument aufgrund der psychologisch-physiologischen Tagesform saugut an. (Boah! Wat geh´ich heute ab wie Schmitz Katze) ist ein paar Tage später aber vielleicht wieder relativiert. Internet-Käufer ohne Rückgaberecht sind latürnich gelackmeiert.
P.S: Dies ist aus der Sicht eines Gitarristen geschrieben, der Gitarren als Mittel zu Zweck sieht. Natürlich habe ich Spaß an schönen Gitarren, Amps etc. Alles was gut und schön ist und auch teuer. Die Finanzen erlauben einem nur nicht immer alles!! Die Gibson- und Fender-Besitzer, mit ihren Vintage, Relic und NOS Klampfen, können einen ganz schön Kirre machen. Und ich gebe zu, dass ich hier und da neidisch bin. Ehrlich! Wenn ich Dukaten scheißen kann, wechsel ich auch das Lager... ;-)