Banjo

A

Anonymous

Guest
Ich möchte mir ein Banjo zulegen.
Hab aber so gut wie keinen Plan.

Es soll ein klassisches 5 String ? Banjo werden.
Man spielt ja Banjos mit Fingerpicks oder ?

Worauf soll man achten, Pickup brauch ich nicht, habe Mikros hier zum evtl. Recorder.

Banjospieler anwesend ?
 
Wenn du Null Plan hast und trotzdem den Sound eines Banjos magst, könntest du dir eins mit 6 Saiten in Gitarrenstimmung kaufen. Zwar nix authentisches, aber für zwischendrin leicht zu spielen, da kein Umlernen nötig. Hab so ein echt altes von Höfner, verstimmt sich dauernd und ist sauschwer. Aber Laune machts!
Tipps zu echten Banjos kann ich dir leider keine geben.
 
Ne, wenn dann 5 String, glaub das hat schon seinen Sinn mit der Stimmung (Fingerpicking).
Aber im Prinzip gibts da nicht viel Auswahl.
Fender hat eins fĂĽr 299, Epiphone auch.
Harley Benton eins fĂĽr 99.- ob das was taugt, schwer zu sagen...
 
Noisezone schrieb:
Aber im Prinzip gibts da nicht viel Auswahl.
Fender hat eins fĂĽr 299, Epiphone auch.
Harley Benton eins fĂĽr 99.- ob das was taugt, schwer zu sagen...

Zu faul zum guhgeln?

http://www.musikhaus-korn.de/de/Ten...s.html?pid=2&gclid=CO-B7f7ImboCFdQZtAodqAwApw

http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-/art-GIT0026823-000?campaign=GBase/DE


http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/-/art-GIT0026775-000?campaign=GBase/DE

https://www.thomann.de/de/banjos.html?gclid=CJOPxfzJmboCFfMQtAodN14AiA

http://www.folkladen.de/index2.html

nun , wenn da schon auch mal 500,- Steinchen aufgerufen werden (die fĂĽr 4000,- ĂĽbersehen wir jetzt mal einfach), dann kannste dir denken was du fĂĽr 99,- kriegst.

r
 
Die Gemeinsamkeit eines Banjos und einer Handgranate...?
Wenn Du´s hörst, isses zu spät :p
Ich bin sicher Du möchtest lieber eine Mandoline kaufen, oder so.. :cool:
 
Quatschköppe... :)

Banjo ist geil. Ja. Kauf Dir eins! Und zwar eins mit 5 Saiten. Keine Kompromisse...

Ich hab mir zum Einstieg ne billige Gurke aufm Flohmarkt ergattert (die ich jetzt hier so gut wie weitergegeben habe ...für den nächsten Tester)

Du kannst Dir auf Verdacht was billiges im Discountversand bestellen, oder Du rufst mal im Folkladen an (Riddis letzter Link). Die sind super nett da und RĂĽdiger ist selbst ein exzellenter Bluegrass Banjonist. Der kann Dir sicher weiterhelfen.

Werde mir bei Gelegenheit auch was besseres besorgen. Im Studio hatte ich ein Mastertone vom Backline Verleih. Ich wĂĽrde mich aber eher als experimentellen Gelegenheitsspieler klassifizieren ... bestenfalls :)

GruĂź
.Gurki
 
GurkenpflĂĽcker schrieb:
Folkladen. Die sind super nett da und RĂĽdiger ist selbst ein exzellenter Bluegrass Banjonist. Der kann Dir sicher weiterhelfen.

Ich hab mich sehr gefreut zu sehen, dass es den Laden noch gibt und er nur mal wieder umgezogen ist. Ich war da schon als Schüler noch in der Pariser Straße und zuletzt am Weissenburger Platz und "neulich " war er dort nimma und ich befürchtete die hätten zu gemacht ...

:-D


Grussssss

r
 
Noisezone schrieb:
Man spielt ja Banjos mit Fingerpicks oder ?

Nicht zwingend, macht aber einen Teil des typischen Sounds aus. Beschäftige dich auch ruhig schon mal mit den Spielstilen, z. B. Scruggs, Thumb-Lead, Clawhammer, einfach Google bemühen und du findest jede Menge Tutorials und so. Clawhammer braucht idR auch keine Fingerpicks.

Was Lautstärke angeht auch überlegen (beraten lassen) ob ein Kessel notwendig ist. Wenn nicht kannst du etwas Geld sparen (= in ein besseres Modell investieren). Lautstärke mit Kessel ist um einiges höher, fürs Mic vermutlich zu laut. Bei Modellen mit Kessel ist der idR aber abnehmbar, wärst du also flexibel.

Generell ist ein Banjo, insbesondere mit Fingerpicks und Kessel, richtig laut :cool: Aber das alles zusammen macht auch mit den Sound aus. Fürs Üben und zum Schonen von Nachbarn und Familienmitgliedern gibt es Mutes/Dämpfer, die vor die Brücke kommen und die Lautstärke recht effektiv mindern. Ist aber auch nur halb so lustig.

Ansonsten wĂĽrde ich auch nicht zum billigsten Modell raten.
 
Moin,

ich habe, wie McCracken, auch ein Gitarrenbanjo (in meinem Fall von Dean): Ich wollte die Klangfarbe auf meiner musikalischen Palette haben, bin aber zu faul, neue Griffe und Techniken zu lernen; auf "Band" klingt das dann so, wie ich mir ein Banjo vorstelle.

Mein Bandkollege hat ein "echtes", und das ist in der Tat eine ganz andere Liga: Dagegen tönt meines leise und schmutzig. Allerdings kann besagter Kollege immer noch nicht wirklich darauf spielen; das ist dann doch nicht ganz anspruchslos... ;-)

Dir viel SpaĂź beim Erobern einer neuen Klang- und Spielwelt!

Lieben GruĂź von

Batz. :cool:
 
ScheiĂźe, ihr habt mich jetzt angefixt... ich musste jetzt unbedingt in der Bucht nachsehen, was Banjos so kosten.


Arschlöcher! Allesamt! :drama: :mimimi: :hoernsemasoabanich:
 
Hi Noise,

anlässlich Deiner Frage fällt mir gerade auf, dass ich 1973 mein erstes 5-String-Banjo gekauft habe und mittlerweile einige davon besitze.
Da sind also mittlerweile 40 Jahre drĂĽber ins Land gegangen. Und ich merke, dass ich alt geworden bin.:shock:

Dank Dir fĂĽr diesen Hinweis. :evil:
:-D :-D :-D
Na ja, wenigstens macht mir auf dem 5-String so schnell keiner was vor.:confetti:

Zum Thema:

Ist gar nicht so einfach, Deine Frage zu beantworten; denn Banjo ist nicht gleich Banjo.
Grundsätzlich gib es 4-, 5- und 6-saitige Banjos.

4-Saiter fristen fast nur im Jazz bzw. Dixie ihr Dasein.
Ăśbrigens findet in der irischen Folkszene neben dem 5-String auch das 4-String einen gelungenen Einsatz.

6-Saiter sind für Gitarristen gedacht, die mal so nebenbei und ohne umzulernen mal Banjo spielen wollen. Nebenbei bemerkt: Ich kenne kein gutes 6-Saiter. Das sind alles nur Notlösungen, die aus meiner Sicht nicht mal für "so nebenbei" taugen. Mein Fazit: Kannste vergessen.

5-Saiter dagegen sind ungeheuer geeignet fĂĽr Country / Bluegrass oder aber fĂĽr Folk.
Ein typischer Vertreter fĂĽr Bluegrass ist Earl Scruggs.
Im Folkbereich ist Pete Seeger legendär, aber auch Merle Watson, der auf dem 5-String seinen Vater Doc Watson hervorragend ergänzt hat.
Dazu ergänzend weise ich noch auf Derroll Adams hin, der mich seinen Stil auf dem 5-String gelehrt hat. Leider ist er schon verstorben.

In der Tube sind alle diese Leute vertreten. Schau mal nach ihnen und entscheide Dich für einen Stil; denn davon hängt die Wahl des passenden Banjo-Typs ab.

Es gibt grundsätzlich 2 Bautypen des 5-String, Closed Back -d.h. mit Resonator (einem hinteren Deckel) und open Back (ohne Resonator).
Die "Resonatoren" eignen sich fĂĽr Bluegrass; denn sie strahlen ihren knallharten Sound ebenso knallhart nach vorne ab.
Open Backs haben einen viel räumlicheren und wärmeren Klang. Da kommt auch kein "Resonator" ran, auch nicht, wenn ihnen der Deckel abgebaut worden ist.
Grundsätzlich sagt mir meine Erfahrung, dass man ein Open Back eher für Bluegrass verwenden kann, als ein "Resonator" für Folk.

Das wiederum hängt mit der Konstruktion des Innenlebens zusammen. Viel wichtiger als das verarbeitete Holz sind die eingesetzten Tonringe. Über sie ist das Fell gespannt. Diese Tonrings sind gelocht oder auch nicht und bestehen aus unterschiedlichen Metalllegierungen. Daraus ergeben sich hörbare Soundunterschiede. Tragende Töne sind z.B. im Bluegrass unerwünscht; denn bei den rasend schnellen Tönen ergäbe das einen richtigen Soundmatsch. Im Folkbereich ala Seeger ist er wiederum erwünscht. Die beste und auch teuerste Legierung für singende Sounds ist Glockenbronce. In Billigheimern ist dann durchaus mal nur dickeres Blech verarbeitet. Und das hört man ... kein Sound ... irgendwie leblos ... u.s.w.

Ein qualitatives Verarbeitungsmerkmal ist die Möglichkeit, die Saitenlage ganz nach Gusto einzustellen. Das ist längst nicht in allen Banjos verwirklicht, schon gar nicht bei den Billigheimern.
Vernachlässigen kann man dagegen einen Trussrod. Der Saitenzug ist nicht so hoch, dass sich die Hälse unangenehm stark beugen. Na ja, vielleicht stimmt das nicht bei den Billichteilen ...

Was Du unbedingt brauchen wirst, ist ein Capo für die 5. Saite; das ist die hohe G-Saite, die über der tiefsten Saite liegt. Diese macht den Zauber des 5-Strings aus. Da das 5-String grundsätzlich im Akkord gestimmt wird - zumeist G-Dur (G (hohes G)DGAD), musst Du ein Capo für die 4 unteren Saiten einsetzen, wenn Du z.B. vom G ins A transponieren willst. Dann muss auch das hohe G zum A werden. Gut bei A kann die hohe G noch hineinstimmen. Alles darüber endet mit Saitenriss. Darum brauchst Du ein Capo für's hohe G. Davon gibt es billige und teure Nachrüstsätze. Die einen arbeiten manchmal, die anderen immer gut. Kein Capo beschränkt die Spielerei sehr. U.a. auch dehalb, weil es grandiose Stimmvarianten gibt, die ohne Caüo nicht realisierbar sind.
Nebenbei bemerkt, es gibt säckeweise Varianten der Stimmung. Und darunter sind viele sehr schön klingende.

Bruder, möchtest Du wissen, wozu ich Dir rate?
Stilfrage:
1. Entscheide Dich zunächst für für einen Stil. Das ist ganz einfach: Wenn Du Dir eine Bluegrass-CD mehr als 3 mal hintereinander anhören kannst und dann immer noch Lust auf ein 4. mal hast, dann ... nun ja ... hast Du Dich aus meiner Sicht dummerweise ... für Bluegrass und damit für ein Resonator entschieden. Schade eigentlich.
2. Wenn Dir jedoch gefällt, wie z.B. Pete Seeger zu seinem Rhythmus sich selbst zeitgleich mit Melodie oder Solo begleitet, dann bist Du zweifelsohne ein Open Back - Typ. Der braucht keine Band, die ihm die Soundwand macht. Er macht alles ganz allein.
Gratuliere!

Auswahl des richtigen Instrumentes:
Wie ich schon schrob, ob Du Freude an Deinem Banjo hast, wird wesentlich von der Qualität das Instrumentes bestimmt. Darum kannst Du Billigheimer gleich mal vergessen. Du wirst schon Geld auf den Tisch legen müssen, wenn`s eine Freundschaft auf Dauer werden soll. Dass das so kommen kann, siehst Du an mir.
Was heißt Geld auf den Tisch legen? Nun ja, ab 800 € geht's los mit der Qualität, würde ich sagen.
Falls Du wirklich Interesse hast, schau bei Ebay mal nach dieser Banjomanufaktur.
Henning ist ein Freund von mir. Ich weiĂź was er kann. Er baut aus Einzelteilen, die er nachbearbeitet und / oder verbessert gute bis sehr gute Banjos zusammen. Am besten ruft man ihn an und bespricht das Vorhaben. Dann kann man auch Preisobergrenzen nennen und bekommt, was fĂĽr den Preis machbar ist, aber niemals Schrott. Du kannst Dich auf mich berufen.

Und sonst? Na ja es bliebe der Gebrauchtmarkt. Mehr noch bei Gitarren gilt, kaufe nie ohne vor zu testen. FĂĽr mich wĂĽrde ebay ausfallen (Ausnahme ist Henning, der seine Banjos ja auch per Video vorstellt).
Und es gibt eine 2. Ausnahme, die da Framus heiĂźt. In den 70gern hat Framus zwei Endorser-Banjos auf den Markt gebracht:
Das eine war das Derroll-Adams-Banjo (ja, jener von dem ich oben schrob). Das gab es mit und ohne Resonator. Beide waren tolle Banjos. Woher ich das weiĂź? Ich habe eins. sie sich eignen als eine wenige Ausnahmen fĂĽr Folk und Bluegrass, egal ob mit oder ohne Resonator.
Zeitgleichgab es das Pete-Seeger-Banjo. Das hatte eine um 2 Bünde verlängerte Mensur. Seeger hatte die 5. Saite (das hohe G) im 7. statt im 5. Bund angeschlagen. Das hatte vor allem gesangstechnische Gründe.
Ab und an wird mal eins von diesen Banjos bei Ebay angeboten. Aber es wurden nicht viele gebaut. So sind auch die Angebote selten. Aber sie sind nicht unangenehm teuer.

Zum SchluĂź noch ein Literatur-Hinweis, falls Du ein Open-Backer werden solltest:
Ein wirklich gutes Lehrbuch für Frailing, Double-Thumbing & Co. hat Pete Seger in den 60igern veröffentlicht. Sein "How to Play The 5-String Banjo" wird noch heute verlegt. Es ist leicht verständlich geschrieben. Wer sich dazu noch eine Seeger-CD kauft, auf der die im Heft enthaltenen Songs darauf sind, ist auf der Gewinnerseite und kommt schnell mit dem Lernen voran.
 
Ja ich möchte schon auf die Bluegrass Country Gefrickel Geschichte steuern.
Sprich schön mit Fingerpicking, Roll usw.

Es soll schon 5 String sein und naja möchte/kann nicht mehr als max. 300 € ausgeben.
Vielleicht nochn gutes Buch dazu und fertig.

Howdy ;)
 
frank schrieb:
Hi Noise,

anlässlich Deiner Frage fällt mir gerade auf, dass ich 1973 mein erstes 5-String-Banjo gekauft habe und mittlerweile einige davon besitze.
Da sind also mittlerweile 40 Jahre drĂĽber ins Land gegangen. Und ich merke, dass ich alt geworden bin.:shock:

Dank Dir fĂĽr diesen Hinweis. :evil:
:-D :-D :-D
Na ja, wenigstens macht mir auf dem 5-String so schnell keiner was vor.:confetti:

Zum Thema:

Ist gar nicht so einfach, Deine Frage zu beantworten; denn Banjo ist nicht gleich Banjo.
Grundsätzlich gib es 4-, 5- und 6-saitige Banjos.

4-Saiter fristen fast nur im Jazz bzw. Dixie ihr Dasein.
Ăśbrigens findet in der irischen Folkszene neben dem 5-String auch das 4-String einen gelungenen Einsatz.

6-Saiter sind für Gitarristen gedacht, die mal so nebenbei und ohne umzulernen mal Banjo spielen wollen. Nebenbei bemerkt: Ich kenne kein gutes 6-Saiter. Das sind alles nur Notlösungen, die aus meiner Sicht nicht mal für "so nebenbei" taugen. Mein Fazit: Kannste vergessen.

5-Saiter dagegen sind ungeheuer geeignet fĂĽr Country / Bluegrass oder aber fĂĽr Folk.
Ein typischer Vertreter fĂĽr Bluegrass ist Earl Scruggs.
Im Folkbereich ist Pete Seeger legendär, aber auch Merle Watson, der auf dem 5-String seinen Vater Doc Watson hervorragend ergänzt hat.
Dazu ergänzend weise ich noch auf Derroll Adams hin, der mich seinen Stil auf dem 5-String gelehrt hat. Leider ist er schon verstorben.

In der Tube sind alle diese Leute vertreten. Schau mal nach ihnen und entscheide Dich für einen Stil; denn davon hängt die Wahl des passenden Banjo-Typs ab.

Es gibt grundsätzlich 2 Bautypen des 5-String, Closed Back -d.h. mit Resonator (einem hinteren Deckel) und open Back (ohne Resonator).
Die "Resonatoren" eignen sich fĂĽr Bluegrass; denn sie strahlen ihren knallharten Sound ebenso knallhart nach vorne ab.
Open Backs haben einen viel räumlicheren und wärmeren Klang. Da kommt auch kein "Resonator" ran, auch nicht, wenn ihnen der Deckel abgebaut worden ist.
Grundsätzlich sagt mir meine Erfahrung, dass man ein Open Back eher für Bluegrass verwenden kann, als ein "Resonator" für Folk.

Das wiederum hängt mit der Konstruktion des Innenlebens zusammen. Viel wichtiger als das verarbeitete Holz sind die eingesetzten Tonringe. Über sie ist das Fell gespannt. Diese Tonrings sind gelocht oder auch nicht und bestehen aus unterschiedlichen Metalllegierungen. Daraus ergeben sich hörbare Soundunterschiede. Tragende Töne sind z.B. im Bluegrass unerwünscht; denn bei den rasend schnellen Tönen ergäbe das einen richtigen Soundmatsch. Im Folkbereich ala Seeger ist er wiederum erwünscht. Die beste und auch teuerste Legierung für singende Sounds ist Glockenbronce. In Billigheimern ist dann durchaus mal nur dickeres Blech verarbeitet. Und das hört man ... kein Sound ... irgendwie leblos ... u.s.w.

Ein qualitatives Verarbeitungsmerkmal ist die Möglichkeit, die Saitenlage ganz nach Gusto einzustellen. Das ist längst nicht in allen Banjos verwirklicht, schon gar nicht bei den Billigheimern.
Vernachlässigen kann man dagegen einen Trussrod. Der Saitenzug ist nicht so hoch, dass sich die Hälse unangenehm stark beugen. Na ja, vielleicht stimmt das nicht bei den Billichteilen ...

Was Du unbedingt brauchen wirst, ist ein Capo für die 5. Saite; das ist die hohe G-Saite, die über der tiefsten Saite liegt. Diese macht den Zauber des 5-Strings aus. Da das 5-String grundsätzlich im Akkord gestimmt wird - zumeist G-Dur (G (hohes G)DGAD), musst Du ein Capo für die 4 unteren Saiten einsetzen, wenn Du z.B. vom G ins A transponieren willst. Dann muss auch das hohe G zum A werden. Gut bei A kann die hohe G noch hineinstimmen. Alles darüber endet mit Saitenriss. Darum brauchst Du ein Capo für's hohe G. Davon gibt es billige und teure Nachrüstsätze. Die einen arbeiten manchmal, die anderen immer gut. Kein Capo beschränkt die Spielerei sehr. U.a. auch dehalb, weil es grandiose Stimmvarianten gibt, die ohne Caüo nicht realisierbar sind.
Nebenbei bemerkt, es gibt säckeweise Varianten der Stimmung. Und darunter sind viele sehr schön klingende.

Bruder, möchtest Du wissen, wozu ich Dir rate?
Stilfrage:
1. Entscheide Dich zunächst für für einen Stil. Das ist ganz einfach: Wenn Du Dir eine Bluegrass-CD mehr als 3 mal hintereinander anhören kannst und dann immer noch Lust auf ein 4. mal hast, dann ... nun ja ... hast Du Dich aus meiner Sicht dummerweise ... für Bluegrass und damit für ein Resonator entschieden. Schade eigentlich.
2. Wenn Dir jedoch gefällt, wie z.B. Pete Seeger zu seinem Rhythmus sich selbst zeitgleich mit Melodie oder Solo begleitet, dann bist Du zweifelsohne ein Open Back - Typ. Der braucht keine Band, die ihm die Soundwand macht. Er macht alles ganz allein.
Gratuliere!

Auswahl des richtigen Instrumentes:
Wie ich schon schrob, ob Du Freude an Deinem Banjo hast, wird wesentlich von der Qualität das Instrumentes bestimmt. Darum kannst Du Billigheimer gleich mal vergessen. Du wirst schon Geld auf den Tisch legen müssen, wenn`s eine Freundschaft auf Dauer werden soll. Dass das so kommen kann, siehst Du an mir.
Was heißt Geld auf den Tisch legen? Nun ja, ab 800 € geht's los mit der Qualität, würde ich sagen.
Falls Du wirklich Interesse hast, schau bei Ebay mal nach dieser Banjomanufaktur.
Henning ist ein Freund von mir. Ich weiĂź was er kann. Er baut aus Einzelteilen, die er nachbearbeitet und / oder verbessert gute bis sehr gute Banjos zusammen. Am besten ruft man ihn an und bespricht das Vorhaben. Dann kann man auch Preisobergrenzen nennen und bekommt, was fĂĽr den Preis machbar ist, aber niemals Schrott. Du kannst Dich auf mich berufen.

Und sonst? Na ja es bliebe der Gebrauchtmarkt. Mehr noch bei Gitarren gilt, kaufe nie ohne vor zu testen. FĂĽr mich wĂĽrde ebay ausfallen (Ausnahme ist Henning, der seine Banjos ja auch per Video vorstellt).
Und es gibt eine 2. Ausnahme, die da Framus heiĂźt. In den 70gern hat Framus zwei Endorser-Banjos auf den Markt gebracht:
Das eine war das Derroll-Adams-Banjo (ja, jener von dem ich oben schrob). Das gab es mit und ohne Resonator. Beide waren tolle Banjos. Woher ich das weiĂź? Ich habe eins. sie sich eignen als eine wenige Ausnahmen fĂĽr Folk und Bluegrass, egal ob mit oder ohne Resonator.
Zeitgleichgab es das Pete-Seeger-Banjo. Das hatte eine um 2 Bünde verlängerte Mensur. Seeger hatte die 5. Saite (das hohe G) im 7. statt im 5. Bund angeschlagen. Das hatte vor allem gesangstechnische Gründe.
Ab und an wird mal eins von diesen Banjos bei Ebay angeboten. Aber es wurden nicht viele gebaut. So sind auch die Angebote selten. Aber sie sind nicht unangenehm teuer.

Zum SchluĂź noch ein Literatur-Hinweis, falls Du ein Open-Backer werden solltest:
Ein wirklich gutes Lehrbuch für Frailing, Double-Thumbing & Co. hat Pete Seger in den 60igern veröffentlicht. Sein "How to Play The 5-String Banjo" wird noch heute verlegt. Es ist leicht verständlich geschrieben. Wer sich dazu noch eine Seeger-CD kauft, auf der die im Heft enthaltenen Songs darauf sind, ist auf der Gewinnerseite und kommt schnell mit dem Lernen voran.
Wow! Was fĂĽr eine wahnsinnig professionele Antwort! :clap:
 
Paul18 schrieb:
frank schrieb:
Hi Noise,

anlässlich Deiner Frage fällt mir gerade auf, dass ich 1973 mein erstes 5-String-Banjo gekauft habe und mittlerweile einige davon besitze.
Da sind also mittlerweile 40 Jahre drĂĽber ins Land gegangen. Und ich merke, dass ich alt geworden bin.:shock:

.............. Noch eine Menge sehr informativer Text! ...............
Wow! Was fĂĽr eine wahnsinnig professionele Antwort! :clap:

Finde ich auch - sollte angepinnt oder in die FAQ ĂĽbernommen werden!
 
Warum ist das Banjo auf modernen CD-Einspielungen nicht zu hören?
Weil die moderne digitale Technik inzwischen Aufnahmen ohne störende Nebengeräusche produzieren kann.

www.strictly-bluegrass.de/banjo-witze.htm

:lol:
 
frank schrieb:
...fast schon lächerlich viel...

:top:

Echtes Wissen... wow. Da hab' ich mal wieder was gelernt. vielen Dank. Sehr inspirierend.



Sehr inspirierend ĂĽbrigens auch der Belgische Film "The Broken Circle Breakdown". http://brokencircle.pandorafilm.de/
Da ist eine der Hauptfiguren ein Bluegrass Banjospieler. Ăśberhaupt spielt Bluegrass da eine tragende Rolle. Toller Film, allerdings nicht unbedingt leichte Kost. Also nix fĂĽr nen musikalischen Kuschelabend mit der neuen Perle.
Da dann doch lieber o'Brother... ;-)
 
twulf schrieb:
Paul18 schrieb:
frank schrieb:
Hi Noise,

anlässlich Deiner Frage fällt mir gerade auf, dass ich 1973 mein erstes 5-String-Banjo gekauft habe und mittlerweile einige davon besitze.
Da sind also mittlerweile 40 Jahre drĂĽber ins Land gegangen. Und ich merke, dass ich alt geworden bin.:shock:

.............. Noch eine Menge sehr informativer Text! ...............
Wow! Was fĂĽr eine wahnsinnig professionele Antwort! :clap:

Finde ich auch - sollte angepinnt oder in die FAQ ĂĽbernommen werden!

Jo der Meinung bin ich auch :-o
 
Hallo,

ich empfehle zum Thema die Seite http://www.banjoworld.de/, und sei es nur zum Gucken!
 
Algy schrieb:
Hallo,

ich empfehle zum Thema die Seite http://www.banjoworld.de/, und sei es nur zum Gucken!

Eine Seite über Banjos mit türkisem Hintergrund, pinken Menübuttons und Comic Sans als Schriftart – jungejunge, das ist ein Statement! :dafuer:
 

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