Bass Aushilfsjob bei der Kokomo-Bluesband

R

rockit

Mitglied
15 Aug 2006
17
1
Bad MĂĽnstereifel
Hi,
ich schreib ja hier nicht viel, aber diese Erfahrung möchte ich einmal mitteilen:
Jetzt habe ich doch tatsächlich beim Abschiedskonzert der regional doch recht bekannten Kokomo Blues Band den Bass spielen dürfen. Das Konzert fand in Leverkusen im Topos statt. Wie es dazu kam, ist schon ein paar Zeilen wert.
Der Original-Basser der Band ist leider schwer erkrankt und sollte so lange spielen wie es möglich ist, und dann sollte ich einspringen. So war es verabredet worden und geplant. Ich hatte zugesagt mit der Bitte, mir frühzeitig die Playlist des Abends zukommen zu lassen, damit ich wenigstens ein wenig Vorbereitung treffen könnte. Leider bekam ich diese Liste erst am Montag vor dem Konzert. Zusätzlich musste ich aus dienstlichen Gründen von Donnerstag auf Freitag weg, so dass auch dieser eine wichtige Tag fürs Üben verloren ging. In dieser Woche war es unmöglich alle Titel zu lernen, von denen ich einige überhaupt nicht kannte. Schlussendlich hatte ich neun Songs wenigstens angespielt und dachte, dass man die Playlist so aufteilen könnte, dass im ersten Set der eigentliche Basser der Band die Titel spielen könnte, die mir unbekannt waren, und ich dann das zweite Set.
Nun, es kommt ja immer anders als man denkt, sagt man, und so war es hier auch mal wieder.
Das Konzert sollte um 20:30 Uhr beginnen. Wir trafen uns dementsprechend um 18 Uhr auf einem Parkplatz in der Nähe der Autobahn, weil der Sänger/Pianist/Gitarrist aus der Nähe von Gerolstein kommt. Kurt, der Harper, wartete schon auf dem Parkplatz, auf dem er mir dann eröffnete, dass der Basser so krank ist, dass er gar nicht zum Konzert kommen konnte. Er wollte mich nicht am Abend vorher darüber informieren, damit ich keine unruhige Nacht hatte. Die hätte ich auch wahrlich gehabt. Aber mir schwirrte ab da im Kopf herum, wie man die Songs denn nun umsetzt, die ich nicht kannte. Ich nahm den Sänger in meinem Auto mit. Dabei versuchte er mich zu beruhigen und dass es schon klappen würde, und wenn ich gar nicht mit einem Lied klar kommen würde, sollte ich den Bass auf leise stellen und er würde dann am Piano die Bässe etwas härter reinhauen.
Wir kamen in Leverkusen an und bauten die winzige Bühne auf. Eine Bassanlage und zwei Gitarren-Verstärker sind dort schon vorhanden, genauso wie das Piano. Die Drums müssen noch aufgebaut werden. Vor dem Beginn gibt es zwei Kölsch zur Auflockerung, dann geht es los. Im ersten Set sind viele Songs, die ich nicht kenne, aber erstaunlicher Weise geht das nach den ersten paar Takten doch recht gut mit dem Bass. Ich werde von Song zu Song sicherer. Nach knapp einer Stunde ist der erste Teil vorbei, und ich bin froh, denn im zweiten Teil kenne ich doch die Mehrzahl der Stücke. Sowohl von einigen Zuschauern als auch von den Bandmitgliedern wird mir zugesprochen, dass es doch ganz gut geklappt hat.
Nach der kurzen Pause bin ich doch für den zweiten Teil sehr zuversichtlich. Da es klappt auch noch besser. Als die Zugabe fertig ist, bin ich natürlich froh, denn es hätte ja auch die komplette Katastrophe werden können.
Aber es hat sehr gut geklappt und ich bin froh, dass ich zugesagt habe, den erkrankten Bassisten zu vertreten. Die Band wird so nicht mehr existieren, aber der Harper hat ja eine neue Formation zusammen getrommelt, und in dieser Auswahl bin ich fĂĽr den Basspart vorgesehen. Wenn das auch so gut funktioniert, bin ich mehr als zufrieden.

So, ist bissi lang geworden, aber vielleicht gefällt dem Einen oder Anderen dieser Erfahrungsbericht aus dem richtigen Leben.
Viele GrĂĽĂźe
Helmut
 
rockit":1mkolid4 schrieb:
der Harper hat ja eine neue Formation zusammen getrommelt, und in dieser Auswahl bin ich fĂĽr den Basspart vorgesehen.
Hallo Helmut,

meinen herzlichen GlĂĽckwunsch zu dieser reifen Leistung, und einen kleinen Moment des Innehaltens, um an den erkrankten Kollegen zu denken. Und dann gib alles bei der neuen Band!
 
Moin Helmut,
Hut ab, da hast du ja nen richtig guten Job gemacht. Ich hab das selbst auch schon anders erlebt. Viel Spaß beim 'tieftönen', mit deiner neuen Band ;-)

Dem Kollegen Gerhard Stache gute Besserung.
 

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