B
Banger
Guest
Servus zusammen!
Gibt's unter Euch eigentlich auch OV-Fans? Ich gehöre mittlerweile seit 'nem guten Jahr dazu; zuvor waren die "OV-Gucker und ständig-über-die-schlechte-deutsche-Synchronisation-Meckerer" für mich ein eher snobbistisches Pack - ich wollte ins Kino und mich unterhalten lassen, nicht noch ständig nebenbei übersetzen müssen.
Nun, ich wurde eines besseren belehrt; "Shrek 2" war für mich ausschlaggebend. In den Film bin ich mit einem Freund von mir (so ein OV-Snob, s.o.) und hab ihn mir in der OV angesehen, ein Heidenspass. Etwas später folgte die Ernüchterung mit der deutschen Übersetzung; boah, wie langweilig. Vielleicht hätte ich auch meinen Spass gehabt, hätte ich nur die deutsche Fassung gesehen, aber beim direkten A/B-Vergleich schüttelt's einen, wie lieb- und sinnlos so mancher Gag stur 1:1 ins deutsche übersetzt wird, wobei der Witz auf der Strecke bleibt. (Wer das mal ins Extreme getrieben sehen bzw. hören will, vergleiche mal die Tonspuren von Futurama.)
Seitdem ziehe ich die OV-Vorstellungen der deutschen Fassung vor (hier in Düsseldorf zum Glück kein Problem), einfach aus dem Grund, weil man so den ursprünglichen Sinn und Witz der Dialoge wirklich versteht. Schon während des Schauens entdeckt man Szenen, deren schlechte deutsche Adaption man schon vorahnen kann, ein Paradebeispiel aus "Shrek 2": Shrek und Esel treffen im Wald auf Puss in Boots ("Der gestiefelte Kater"); Shrek: "Uh, I'll kill that cat!" - mit exakt der gleichen Betonung wie der Kellner James in "Dinner for one", nachdem er zum x-ten mal über den Tigerteppich gestolpert ist. In der deutschen Fassung ist nicht nur die Stimme von Sascha Hehn zum Einschlafen langweilig, auch "Oooch, ich bring' die Katze um!" wird zur Lappalie. Aua.
Es gibt übrigens auch positive Zeugnisse für die Übersetzer - meist, wenn diese mutiger waren und den ganzen Kram nicht stur 1:1 übersetzt haben, sondern für die deutsche Sprache und unseren Humor adaptiert. So wurden z.B. die Gags von Monty Python teils komplett neu geschrieben (teilweise sogar besser) oder in "Chicken Run" wird aus dem schottischen Huhn "Mac" (das mit der Brille) ein herrlich mit holländischem Akzent daherbrabbelndes Eierlegegerät. Leider sind diese positiven Beispiele in der Minderheit.
Wat meint ihr?
Und wo wir gerade beim Thema sind, noch zwei Filmtipps:
1. The Hitchhiker's Guide to the Galaxy
Eine Warnung vorweg: die Verfilmung ist nichts, aber auch absolut nichts für "die Bücher waren besser"-Fanatiker, die sich schon darüber aufregen, dass die Farbe der vogonischen Raumschiffe von der Beschreibung im Buch abweicht. Von Douglas Adams durchaus so gewollt (große Teile des Drehbuchs schrieb er noch selbst vor seinem Tod) steht der Film nicht als reine Buchverfilmung, sondern als eigenständiges Medium da. Soll heißen: neben den üblichen Zugeständnissen an die begrenzte Filmlänge weicht die Handlung teils sehr grob von der Vorlage ab. Wer sich das vor Augen hält, bekommt einen wirklich großartigen Film präsentiert, der ziemlich geschickt den Spagat schafft, den Buch-unkundigen auch ohne Vorwissen zu unterhalten und dem Fan eine gelungene Visualisierung der Handlungsorte zu präsentieren. Die echten Fans dürfen sich wiederum an etlichen Zitaten aus den alten BBC-Serien erfreuen - es ist also für alle was dabei, wenn man nicht zu engstirnig an die Sache herangeht. (Der wirkliche Adams-Fan weiss sowieso, dass es dem Meister um ein eigenständiges Produkt ging - selbst die Bücher waren nur eine Art "Nebenprodukt" der ursprünglichen Form des Hörspiels.)
Auch hier gilt: unbedingt die Originalvertonung ansehen!
2. Madagascar
...war ich gestern Abend erst drin, eine herrliche Attacke auf die Lachmuskeln. Dieser Film ist ganz im Stil der vorangegangenen Animationsfilme: für die Kinder ein Spaß, für die Erwachsenen ein Sammelsurium an herrlichen Seitenhieben und Zitaten. Wie man so in den Kritiken liest, hinkt die deutsche Synchronisation dem Originalton meilenweit hinterher - q.e.d. ;-)
Gibt's unter Euch eigentlich auch OV-Fans? Ich gehöre mittlerweile seit 'nem guten Jahr dazu; zuvor waren die "OV-Gucker und ständig-über-die-schlechte-deutsche-Synchronisation-Meckerer" für mich ein eher snobbistisches Pack - ich wollte ins Kino und mich unterhalten lassen, nicht noch ständig nebenbei übersetzen müssen.
Nun, ich wurde eines besseren belehrt; "Shrek 2" war für mich ausschlaggebend. In den Film bin ich mit einem Freund von mir (so ein OV-Snob, s.o.) und hab ihn mir in der OV angesehen, ein Heidenspass. Etwas später folgte die Ernüchterung mit der deutschen Übersetzung; boah, wie langweilig. Vielleicht hätte ich auch meinen Spass gehabt, hätte ich nur die deutsche Fassung gesehen, aber beim direkten A/B-Vergleich schüttelt's einen, wie lieb- und sinnlos so mancher Gag stur 1:1 ins deutsche übersetzt wird, wobei der Witz auf der Strecke bleibt. (Wer das mal ins Extreme getrieben sehen bzw. hören will, vergleiche mal die Tonspuren von Futurama.)
Seitdem ziehe ich die OV-Vorstellungen der deutschen Fassung vor (hier in Düsseldorf zum Glück kein Problem), einfach aus dem Grund, weil man so den ursprünglichen Sinn und Witz der Dialoge wirklich versteht. Schon während des Schauens entdeckt man Szenen, deren schlechte deutsche Adaption man schon vorahnen kann, ein Paradebeispiel aus "Shrek 2": Shrek und Esel treffen im Wald auf Puss in Boots ("Der gestiefelte Kater"); Shrek: "Uh, I'll kill that cat!" - mit exakt der gleichen Betonung wie der Kellner James in "Dinner for one", nachdem er zum x-ten mal über den Tigerteppich gestolpert ist. In der deutschen Fassung ist nicht nur die Stimme von Sascha Hehn zum Einschlafen langweilig, auch "Oooch, ich bring' die Katze um!" wird zur Lappalie. Aua.
Es gibt übrigens auch positive Zeugnisse für die Übersetzer - meist, wenn diese mutiger waren und den ganzen Kram nicht stur 1:1 übersetzt haben, sondern für die deutsche Sprache und unseren Humor adaptiert. So wurden z.B. die Gags von Monty Python teils komplett neu geschrieben (teilweise sogar besser) oder in "Chicken Run" wird aus dem schottischen Huhn "Mac" (das mit der Brille) ein herrlich mit holländischem Akzent daherbrabbelndes Eierlegegerät. Leider sind diese positiven Beispiele in der Minderheit.
Wat meint ihr?
Und wo wir gerade beim Thema sind, noch zwei Filmtipps:
1. The Hitchhiker's Guide to the Galaxy
Eine Warnung vorweg: die Verfilmung ist nichts, aber auch absolut nichts für "die Bücher waren besser"-Fanatiker, die sich schon darüber aufregen, dass die Farbe der vogonischen Raumschiffe von der Beschreibung im Buch abweicht. Von Douglas Adams durchaus so gewollt (große Teile des Drehbuchs schrieb er noch selbst vor seinem Tod) steht der Film nicht als reine Buchverfilmung, sondern als eigenständiges Medium da. Soll heißen: neben den üblichen Zugeständnissen an die begrenzte Filmlänge weicht die Handlung teils sehr grob von der Vorlage ab. Wer sich das vor Augen hält, bekommt einen wirklich großartigen Film präsentiert, der ziemlich geschickt den Spagat schafft, den Buch-unkundigen auch ohne Vorwissen zu unterhalten und dem Fan eine gelungene Visualisierung der Handlungsorte zu präsentieren. Die echten Fans dürfen sich wiederum an etlichen Zitaten aus den alten BBC-Serien erfreuen - es ist also für alle was dabei, wenn man nicht zu engstirnig an die Sache herangeht. (Der wirkliche Adams-Fan weiss sowieso, dass es dem Meister um ein eigenständiges Produkt ging - selbst die Bücher waren nur eine Art "Nebenprodukt" der ursprünglichen Form des Hörspiels.)
Auch hier gilt: unbedingt die Originalvertonung ansehen!
2. Madagascar
...war ich gestern Abend erst drin, eine herrliche Attacke auf die Lachmuskeln. Dieser Film ist ganz im Stil der vorangegangenen Animationsfilme: für die Kinder ein Spaß, für die Erwachsenen ein Sammelsurium an herrlichen Seitenhieben und Zitaten. Wie man so in den Kritiken liest, hinkt die deutsche Synchronisation dem Originalton meilenweit hinterher - q.e.d. ;-)