Bücher die man lesen sollte!?

Hier ein paar, die mir persönlich viel Spaß bereitet haben oder auch gute
Berater waren in gewissen Zeiten:

Franz Kafka - das Schloss / Der Prozess (ich kann sogar darüber lachen!)

Stanislaw Lem - Die Sterntagebücher

Hermann Hesse - Das Glasperlenspiel, Siddharta, Unterm Rad & Steppenwolf

Patrick Süsskind - Das Parfüm / Der Kontrabass / Die Taube

Milan Kundera - Das Buch der lächerlichen Liebe / Dier Langsamkeit / Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (von letzterem gibt es auch eine schöne Verfilmung)

J. von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts

Alexander Issajewitsch Solschenizyn - Krebsstation

Heinz Strunk´s "Fleisch ist mein Gemüse" und Kerkeling´s " Ich bin dann mal weg" sind wirklich kurzweilige Bände, die man auch mal eben an einem Nachmittag gelesen hat und sehr amüsieren.

Schöner Thread! Auif den habe ich schon gewartet ...
 
Hi Rolli,

habe von Dawkins nur "Das egoistische Gen" gelesen (auch sehr zu empfehlen), ein sehr interessantes Buch über die Evolution, dass aber im letzten Kapitel sehr religionskritisch ist.
Ich muss sagen, wenn der "Gotteswahn" ähnlich geschrieben ist, kann ich mich damit nicht wirklich anfreunden; der fast schon militante Atheismus, der da gepredigt wird, ist fast schon genau so nervig wie religiöser Fanatismus (wenn auch mit weniger fatalen folgen).
Zumal der gute Herr Dawkins (zumindest in unseren Breiten - in den USA zb mag das anders sein) offene Türen einrennt - ich kenne zumindest niemanden, der wegen seinem Aheismus irgendwelche Nachteile erfahren würde (ich lasse mich da aber gerne eines besseren belehren).

Meine Meinung: solange er/sie darauf verzichtet, Katzen zu verspeisen, Kreuzzüge zu führen oder ähnliches darf jeder gerne den Glauben verfolgen, den er will und muss sich dafür auch nicht vor irgenwelchen Wissenschaftlern rechtfertigen, solange es ihn glücklich macht.

Aber nichts für ungut und zurück zum Thema:

Sehr empfehlen kann ich den Wunderbaren Massenselbstmord von Arto Paasilinna, eine herrlich schwarze Komödie, Supergute Tage von Mark Haddon (am besten im englischen Original), eine sehr einfühlsame Tragikomödie über und aus der Sicht eines autistischen Jungen (Mark Haddon hat selbst lange mit Autisten gearbeitet) und Happy Birthday, Türke, sowie alle anderen Kayankaya-Romane von Jakob Arjouni, sehr unterhaltsame Detektivromane im "Film-Noir"-Stil über einen deutsch-türkischen Detektiv in Frankfurt mit genialem Sprachwitz und ebensolchen Charakteren.

Gruß, D--A--D
 
D--A--D:
...der fast schon militante Atheismus, der da gepredigt wird, ist fast schon genau so nervig wie religiöser Fanatismus (wenn auch mit weniger fatalen folgen).

Hi, ich kann da nix militantes erkennen. Es entlarvt halt, vorallem als Gegenschrift zum Kreationismus, innerhalb eines wissenschaftlichen Rahmens, das Thema Religion als evolutionär geprägtes Phänomen. Und das empfinde ich als sehr wichtiges auch politisches Statement/Vorgehen. Zumindest aus meiner Sicht. Das "egoistische" Gen wollte ich auch noch lesen, aber es stehen ja immer so Berge von Büchern, die noch gelesen werden wollen, rum.

Hey und "Supergute Tage" habe ich auch gelesen. Gleich nach "Fred Pickel". Gutes Buch!

Bis denne.
 
Meine "ewige" Bestenliste in Sachen Belletristik:

1. Für´s Zwerchfell:

Eckhard Henscheid, die Trilogie des laufenden Schwachsinns - und er wird von Band zu Band immer besser!

2. Ganz großes Kino:

Wolf v. Niebelschütz, die Kinder der Finsternis. Wer sich gerne vom Mittelalter verzaubern läßt, kann nichts besseres lesen! Vergesst den ganzen Historienromankitsch, der uns seit ein paar Jahren überflutet; gegen die K.d.F. ist selbst "der Name der Rose" ein Groschenroman. Im Klappentext zieht Herr Wollschläger die Parallele zu "Josef und seine Brüder" und schreibt sinngemäß, derartige Bücher entstünden nur alle paar Jahrzehnte und fegten dann alles an Mitliteratur mit einem Schlag davon - und Recht hat er!

3. Deutscher Expressionismus
Arno Schmidt - Nobodaddy´s Kinder; aus der Zeit, als der Mann noch wirklich Avantgarde war und noch nicht nur noch in der Heide rumgeknödelt und -genörgelt hat und seine Epigonen noch nicht den letzten Einkaufszettel in 500er Auflage als Faksimile unter´s vermeintlich progressive Bildungsbürgertum streuten!


Liebe Grüße

Uli
 
Thorgeir":312m25h6 schrieb:
Ja und wo sind die Literaten?

Hab Goethes Die Leiden des jungen Wether gelesen, aber bin mir noch nicht darüber im klaren, ob mir das Buch gefällt und werde es wohl erst nochmal lesen müssen, um das beurteilen zu können :mrgreen:

@Andreas: Mir war so, als ob da irgendwann mal was war. Aber die Suchfunktion hat mich nicht so wirklich weitergebracht. Deswegen hab ich nen neuen Thread aufgemacht :-D
[size=x-small](Der sowieso viel besser ist)[/size]

:mrgreen:
 
Christopher":1g6gtac9 schrieb:
Hab Goethes Die Leiden des jungen Wether gelesen, aber bin mir noch nicht darüber im klaren, ob mir das Buch gefällt und werde es wohl erst nochmal lesen müssen, um das beurteilen zu können

Bäh.
das hab ich angefangen, fand es scheiße, und dann hab ich einfach die letzten Seiten gelesen, nur um festzustellen,
daß dieses beschissene Weichei sogar zu scheiße ist, sich kurz und bündig umzubringen.
Geh mich weg mit dem Werther :!:


Thorgeir":1g6gtac9 schrieb:
Ja und wo sind die Literaten?

Überbewertet.
Ich hab keine Zeit, mich mit Büchern zu beschäftigen, die mich in erster Linie nerven und/oder langweilen.
Die Blechtrommel.
Bis "Floß, Floß, in alle Ewigkeit Floß!" bin ich gekommen, dann flog die Schwarte in die Ecke.
Im Hohen Bogen.
Das kann ja lesen, wer will, oder wer was auf sich hält.
Ich mute mir sowas nicht mehr zu.

Viele Grüße,
Woody
 
Matt Ruff: Fool on the Hill

Ich weiß jetzt nicht ob wir vom gleichen Buch sprechen aber "Ich & die Anderen" vom gleichen Autor ist der Hammer für jeden der sich über multiple Persönlichkeiten amüsieren kann.
 
Woody":3592f07f schrieb:
daß dieses beschissene Weichei sogar zu scheiße ist, sich kurz und bündig umzubringen.

Ja, das sehe ich ähnlich.

Dafür hat der Werther die Suizid-Rate bei seinen Lesern deutlich nach oben getrieben.
Speziell für Menschen in der Findungs-Phase wohl nicht so der richtige Stoff.

Ich vermisse schmerzlich den Namen Kurt Tucholsky.

Kein Bücherregal sollte ohne ihn auskommen. Ein kleiner, dicker, jüdischer Berliner (Eigenzitat), der mit seiner Schreibmaschine gegen Dummheit, Intoleranz, Antisemitismus und das ewig Gestrige ankämpfte – leider vergebens.

Einer unserer größten Dichter, Satiriker, Polemiker – ein Muß für jeden freiheitlich denkenden Menschen.

Für alle, die, wie ich, gerne den Vorhang beiseite ziehen, der uns den Blick auf menschliche Abgründe und das Dunkle gnädig verwehrt:

Brian Masters – Todeskult. Der Fall Jeffrey Dahmer

Eine nüchtern geschriebene Bestandsaufnahme des Unfassbaren.

Ich habe immer wieder für Tage unterbrechen müssen, um das Gelesene irgendwie verarbeiten zu können, Alpträume inklusive.

Nicht minder düster:

Jens Hasekamp „Das Stanford Prison Experiment“ / Mario Giordano „Black Box“

Das Stanford Prison Experiment dürfte hinlänglich bekannt sein. Grundlage für den Film „Das Experiment“.

Der Film ist (wie alle deutschen Filme) leider schlecht. Die Dokumentation jedoch erschreckend, weil sie den Leser mit der Frage zurücklässt „Ich vielleicht auch?“

Dr. Reinhard K. Sprenger „Das Prinzip Selbstverantwortung“

Für mich eines der besten 10 Sachbücher voll gestopft mit unbequemen Wahrheiten. In meinem Exemplar stecken mindestens 50 Merkzettel.

Annedore Leber/Willy Brandt: Das Gewissen steht auf.
64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand.


Keine Vergangenheitsbewältigung.

Aufrechte Menschen gibt es zu jeder Zeit. Ein Buch für Jene, die bereit sind, mit geradem Rücken durchs Leben zu gehen, keine Angst zu haben und den Mund aufzutun gegen das Unrecht und für jene, die zu schwach sind zum Kämpfen.

Tom
 
"Die Broker" von Philip Bronson. Ein neuer Broker bringt eine Händlertruppe durcheinander und rebelliert kreativ gegen Ordnungsfanatiker und Bürotyrannen. Habe es mehrmals gelesen, zuerst verstand ich es als Komödie, dann als Tragödie, und inzwischen sehe ich einfach die Tiefe darin. Pflicht für alle Leute "aus dem Business", auf Amazon nur noch gebraucht zu bekommen. Zugreifen! Jetzt!

"Soul Music" (das engl. Original) bzw. "Rollende Steine" (die dt. Übersetzung) von Terry Pratchett. Was passiert, wenn nur noch die Musik Dich am Leben hält und irgendwann die Kontrolle übernimmt. Köstlich. Für mich der beste aller Pratchetts!

"Die Bibel nach Biff" - unbedingt lesen, was Jesus so alles trieb, bevor er der Erlöser wurde. Hier die volle Packung aus der Feder seines besten Kumpels, Biff.

"Die Säulen der Erde" - lese ich gerade wieder, mindestens zum vierten Mal. Als Hörbuch dagegen ist es nur mittelmäßig, wie ich selbst erfahren musste - toller Sprecher, übelst gekürzte Handlung.

Als Hörbücher kann ich noch empfehlen "Illuminati" und "Sakrileg" - coole Story, toller Erzähler!

'nuff said. Jetzt geht alle einkaufen!

Viele Grüße
Jo
 
BillyBilo":ju1f95lv schrieb:
Matt Ruff: Fool on the Hill

Ich weiß jetzt nicht ob wir vom gleichen Buch sprechen aber "Ich & die Anderen" vom gleichen Autor ist der Hammer für jeden der sich über multiple Persönlichkeiten amüsieren kann.

Iss derselbe! Auch "G.A.S. eine Trilogie der Stadtwerke" ist von ihm, aber nicht so dolle.
Gerade ein Neues erschienen, wird gelobt, aber mir entfiel der Titel ...
 
little-feat":105c2hw3 schrieb:
Ja, das sehe ich ähnlich.

Dafür hat der Werther die Suizid-Rate bei seinen Lesern deutlich nach oben getrieben.
Speziell für Menschen in der Findungs-Phase wohl nicht so der richtige Stoff.

Hmm, das waren auch Zeiten, als Literatur auch noch eher Nachempfunden wurde, als gelesen.
Die Art und Weise der Auseinandersetzung mit Büchern ist heutzutage völlig anders; also keine Gefahr, würde ich sagen.
Ob man aber mit der Schwarte im Unterricht die Schüler fürs Lesen erwärmen kann... :|

Aber sachmal Tom, liest Du nur so depressives Zeug?
Lies doch mal was Nettes, vielleicht wird dann auch Deine Schreibe sonniger. :lol:



Viele Grüße,
Woody
 
Hab hier auch noch eins:

Traumhaft von Matthias Penzel. War ein Buch, das ich recht schnell durchgezogen hatte. Fand es echt cool, hat zwar hier und da ein paar Längen, aber ok.

Hier ist die Kurzbeschreibung von Amazon:
"TraumHaft handelt von der Rock-Band ShamPain, die kurz vor dem ganz großen Durchbruch steht. Die vier Musiker folgen über London, N.Y. bis L.A. dem Treck jener, die ihre Träume schließlich in den Studios von Hollywood verpackten und verkauften. Bis sich eines Tages der Bassist Niet die Frage stellt, ob sein jetziges Leben wirklich den Jugendträumen entspricht. TraumHaft ist ein Rock'n'Roll-Roman, eine Liebesgeschichte über Musik, Kunst, Freundschaften und mehr. Ein Mood-Roman, jedes Kapitel wie ein neuer Song. Nicht zwingend von vorne nach hinten zu lesen. Ein Ulysses für Motörhead-Freaks."
 
Woody":1iio643e schrieb:
Aber sachmal Tom, liest Du nur so depressives Zeug?

Nö.

Bei mir muss alles Platz haben.

Von Heinz Erhard bis Adolf Hitler. Von Bud Spencer bis Hannibal Lecter. Und von Saddam bis Dieter Bohlen. Und Loriot natürlich.

Das, was du „depressives Zeug“ nennst ist ja nun mal da und geht nicht weg, wenn man es ausblendet. Also kann ich mich auch gleich damit beschäftigen.

Und mein sonniges Gemüt nimmt dabei keinen Schaden – ich war schon mal so tief in der Sch...., mich kann man zwar noch erschüttern, aber nicht mehr deprimieren.

Was mir allerdings auf die Nerven geht, sind diese wild wuchernden Zeitgenossen mit ihrem penetrant zur Schau getragenen „Party Party alles ist hipp, alles ist cool und wir sind immer so geil drauf“-Gehabe.

Die trägt´s meist aus der ersten scharfen Kurve raus direkt zum Therapeuten.

Woody":1iio643e schrieb:
Lies doch mal was Nettes

Mein Leben ist zu kurz für Nettes.

Nett ist die kleine Schwester von ArschTanteHerta, weißt du doch.

Gewittrige Grüße

Tom
 
W°°":3t0ozdlo schrieb:
Vielleicht ist Dein Leben auch einfach zu komfortabel?
Bei angemessenem Daseinswiderstand wächst die Freude an der Harmonie.
;-)

Da ist was dran.

Wenn der Mensch hinten nicht mehr hochkommt, wird er häufig lammfromm.

Aber bis dahin......

:evil: :evil:

Tom
 
Was Tucholsky angeht kann ich Tom nur zustimmen!

Zur Zeit lese ich wieder Pather, Tiger und Co. Etwa 100 Gedichte und Essays, die er unter seinen Pseudonymen veröffentlicht hat. Sehr zu empfehlen!

Ein Buch, welches einfach schön ist: "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" von Francois Lelord
Nach dem Lesen war ich tatsächlich einfach ein wenig glücklicher :)

Dann noch: "Über Liebe und Tod" - Patrick Süskind
Ich finde es ist einfach lesenswert...

Sehr schön sind meiner Meinung nach auch fast alle Peter Mayle Bücher! Zum Beispiel "Toujours Provence"
Eins dieser Bücher die ich in einem Rutsch durchlesen musste...


Schöne Grüße
Moritz
 
Schöner Thread!

Kann es sein, dass der "Herr der Ringe" noch gar nicht gefallen ist? Hab' kaum ein anderes Buch so oft gelesen wie den alten Meister Tolkien (und hab' mir deshalb auch die Filme nicht angeschaut).

Wenn aber jemand auf Krimis steht, dann kann ich ihm unbedingt die Kommissar-Kluftinger-Krimis von Volker Klüpfel und Michael Kobr empfehlen (und nicht nur deshalb, weil die in meiner Heimat spielen).

Bisher sind vier Bände erschienen, nämlich
Milchgeld
Erntedank
Seegrund

und
Laienspiel.

Ich finde, das Autorenduo schreibt hervorragend und übertrifft alles, was ich an deutschen Krimis bisher gelesen habe. Außerdem haben die beiden einen Humor, den ich sehr mag.

George
 
Wenn hier mit Literatur um sich geworfen wird, dann auch:

Italo Calvino: Die unsichtbaren Städte

Reinhard Lettau: Zur Frage der Himmelsrichtungen


Beides schmale Büchlein, die mehr über die Welt sagen, als manch dicker Backstein ...

... das erste filigran beklemmend, das zweite (Lettau untypisch) bisweilen fast ausgelassen ...

Leseprobe Lettau:

"Als wir das nächste Dorf noch erfinden mussten, war dort mehr los. Heute kennen wir uns: "Wir kommen gerade von überallher, wo wir alles gesehen haben, und fahren überallhin, wo wir mit allen sprechen. Wir haben dort, wo wir alles gekauft haben, allen alles mitgebracht, was wir vorher bei den anderen gekauft haben, die damals gerade da waren, wo wir jetzt sind. Es ist fogendermaßen: Da, wo wir jetzt sind, kommen die Leute her, die jetzt gerade dort sind, wo wir herkommen!" Als wir das nächste Dorf noch erfinden mussten, war dort mehr los." (Ebd, München 1988, S. 25)
 

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