DiMarzio HS2 DP116 vs Yamaha Pacifica Stock - Pickups

A

Anonymous

Guest
Bevor ich meine Klampfe nun zum 3. Mal aufschraube, frage ich doch lieber die Experten:
Ist es möglich, dass ein Dimarzio HS2 in serieller (humbucking) Verkabelung deutlich weniger Output hat als ein Standard-Pickup einer Yamaha Pacifica 112? Oder hab ich Sch*** gebaut?
Ich bin der beiliegenden Anleitung für diesen simpelsten Schaltungsmodus gefolgt: Schwarzes und weißes Kabel verlöten, rot an Hot, grün und das blanke an Masse. Erstes Ergebnis: Der am Hals eingesetzte Dimarzio ist *deutlich* leiser als der Original Singlecoil in der Mitte (man hört aber dass es nun ein Humbucker ist), die Zwischenstellung zwischen beiden klingt wie durch einen Telefonhörer. Offensichtlich verpolt, die Yamaha ist also "andersrum". Saiten wieder runter, umgelötet, jetzt rot an Masse und Grün an Hot: Die Zwischenstellung klingt nun normal, twangiger als sonst, aber der Halspickup alleine ist weiter total dünne. Um überhaupt eine lautstärkemäßige Balance zwischen Mitte und Hals herzustellen habe ich den mittleren Pickup bis fast auf Pickguardniveau versenkt und den Dimarzio so hochgeschraubt dass er im 15 Bund gegriffen fast die Saite berührt ...
Kann das an vermurkster Lötung liegen? Ich bin da ziemlich unerfahren.
Der Pickup war beim Kauf noch eingeschweiĂźt, da hat vorher keiner dran rumgefummelt. Hat aber wahrscheinlich 15 Jahre im Laden gelegen.
Weiteres "Symptom": Berührt man in der Zwischenstellung die Magnete mit einem Schraubenzieher, machts beim originalen Mittelpickup richtig Plock!, beim Dimarzio am Hals nur leise päck!
Was meint ihr, noch ein Versuch (neu löten) oder den originalen Singlecoil wieder rein, Freitach muss ich spielen ;)

Lieben Gruss

Frente
 
Hi,

steck doch mal ein Kabel in die Gitarre und miss am Klinkenstecker zwischen Masse und heißem Leiter den Widerstand des Pickups mit einem Multimeter. Laut DM-Website müsste da bei serieller Verdrahtung 14.97 KOHm abzulesen sein, wahrscheinlich etwas weniger, weil Ton- und Volumenpoti als Last mitgemessen werden. Wenn die Last in diesem Bereich (ca. 14 KOhm) liegt, müsste eigentlich alles ok sein. Wenn's nur die Hälfte ist, läuft eine der Spulen nicht. Dann müsste der PU aber auch wie ein echter Single Coil brummen. Der HS-2 ist tatsächlich ein recht output-schwacher PU.

GrĂĽĂźe
silvus
 
Hallo Frente,
laut DiMarzio Webiste soll der HS-2 auch in HSH-BestĂĽckungen gut funktionieren, von daher mĂĽsste der eigentlich lauter sein als der Original-SC der Yamaha.

Die Kabelfarben, die Du angegeben hast, sind die aus der Originalanleitung oder von der Website ?

Die Verbindung vom schwarzen und weissen Kabel hast Du gut isoliert ? Nicht das die irgendwo gegen Masse kommt und die eine Spule kurzschliesst....

bis dann
Arnd
 
Nachtrag / Korrektur:
Silvus hat Recht, der HS-2 ist mit 90mV Ausgangsspannung angeben, während z.B. derArea 67 mit 120mV oder der FS-1 sogar mit 160mV angeben ist.
Egal ob das Spitze-Spitze oder ein wie auch immer bestimmter Effektivwert ist, der HS-2 scheint relativ leise zu sein...

bis dann
Arnd
 
Danke fĂĽr eure Antworten!
Ich habe gemessen wie von Silvus beschrieben und komme auf 16,25 ΚΩ, also sogar etwas besser (oder schlechter?) als die angegebenen 14,97. Direkt am Pickup gemessen, nach dem ersten verpolten Einbau habe ich die Kabel nämlich unterm Pickguard hervorgucken lassen. Könnte diletantische Lötung diese Widerstandswerte verfälschen??

Der originale Singlecoil von Yamaha hat dagegen nur 5,6 !

Die Kabelfarben habe ich aus der Original-Anleitung die dem Pickup beilag und die Verbindung zwischen schwarz und weiß habe ich gut isoliert (mit Klebeband kann ich besser umgehen als mit dem Lötkolben;). Es klingt ja auch humbuckerig, also müssen wohl beide Spulen laufen.

Ich habe den Tausch übrigens nicht wegen Brummproblemen gemacht, sondern um die Billiggitarre (die gar nicht so schlecht ist!) aufzuwerten, da wird Pickuptausch ja immer als erstes empfohlen. Eigentlich wollte ich Seymor Duncan, war aber froh, das unser kleiner Laden überhaupt was Singlecoil-förmiges hatte und konnte mir nicht vorstellen, das die HS2 soviel schwächer sind. Hätte mich halt besser informieren sollen...

Hab ich wohl nen Griff ins Klo getan, ich glaube nicht, dass der Musikladen den jetzt noch umtauscht, versuchen werde ich's, hab immerhin 89 € gelatzt.

Frente
 
Hi Frente,

vom Widerstandswert her passt das schon (wg. Toleranzen u.ä.). Jetzt könnte nur noch etwas mit den Magneten sein. Glaube ich aber nicht. Der HS-2 wird halt einfach leiser sein, zumal ich vermute, dass beim Original-Single Coil - wie bei vielen Asien-Billig-Single-Coils - ein keramischer Balkenmagnet auf der Unterseite den Output noch ein wenig hochschiebt. Dann wäre der Lautstärkeunterschied durchaus zu erklären und normal. Hoffe für Dich, der Laden tauscht den um!

GrĂĽĂźe
silvus
 
silvus schrieb:
... zumal ich vermute, dass beim Original-Single Coil - wie bei vielen Asien-Billig-Single-Coils - ein keramischer Balkenmagnet auf der Unterseite den Output noch ein wenig hochschiebt...

Stimmt! Genau sowas klebt unter dem Original. Ich könnt' ja versuchen den zu abzulösen und unter den DiMarzio zu kleben. Aber wahrscheinlich bricht der dann, "keramisch" klingt schon so danach.
Erstmal nen Umtausch-Versuch. Und dann was ausgewiesen kräftiges bestellen.

BTW: Wenn so eine einfache Maßnahme wie "Magnet drunterkleben" so viel Output bringt, warum machen das dann nicht alle? Hat das auf die Ton-Qualität negative Einflüsse? Der blanken Quantität scheints ja gut zu tun.
 
Der DiMarzio HS-2 ist tatsächlich leiser wenn er als HB verschaltet ist. Das ist so. Wer ihn splittet, erfährt das typische SC-Brummen aber auch einen Lautstärke-Zuwachs auf SC-Niveau und - laut Yngwie Malmsteen oder Eric Johnson (hab vergessen, wer) - einen ganz tollen, ungeahnt guten Vintage-SC-Sound.

Nebenbei: Widerstandvergleich von gestackten HBs zu normalen HBs oder SCs sind Unsinn weil die Bauprinzipien andere sind und daher die Werte fĂĽr diesen Typus komplett andere Parameter haben. Vergleichen zu anderen Bautypen oder untereinander sagen gar.
 
@adrenochome & groby: Ok, das versuch ich noch mit der paralellen Verkabelung. Da die in der Anleitung nur in Zusammenhang mit einem Dreifachschalter den ich nicht habe erläutert ist, rate ich mal: Rot + Grün an Hot und Weiß + Schwarz an Masse?

Code:
W      S

§       §
§       §
§       §

R       G
 
Frente schrieb:
@adrenochome & groby: Ok, das versuch ich noch mit der paralellen Verkabelung. Da die in der Anleitung nur in Zusammenhang mit einem Dreifachschalter den ich nicht habe erläutert ist, rate ich mal: Rot + Grün an Hot und Weiß + Schwarz an Masse?
Auf der DiMarzio-HP sind massenweise Wiring-Diagrams.
Probier doch mal mit nem On/On/On Minitoggle mit drei Schaltstellungen alle drei Varianten
aus und bau Dir einfach noch sowas ein: Da hat man dann drei Optionen abrufbar.
Hab ich so in einer Scheithauer Single Rock Junior, und ich nutze meistens fĂĽr Rhythmuskram
entweder Parallel oder Split-Mode und fĂĽrs Solieren dann idR Seriell.
 
Frente schrieb:
...

BTW: Wenn so eine einfache MaĂźnahme wie "Magnet drunterkleben" so viel Output bringt, warum machen das dann nicht alle?

Weil das so generell nicht klappt und einen PU auch leiser machen kann, oder auch den PU zerstören kann?

Der (preiswerte) Yamaha-Singlecoil ist vermutlich deshalb recht laut weil er konstruktionsbedingt den Magneten unten sitzen hat und weil das ein kräftiger Magnet sein dürfte.
Somit ist der Yamaha wohl mutmaĂźlich lauter als ein 0815-Strat-Singlecoil mit 6 Alnico-Einzelmagneten.

Und wie schon erwähnt ist der HS2 ein eher leiser Pickup, der im Output etwa einem Vintage-Strat-PU entspricht.

Und dass der Gleichstromwiderstand in Ohm zuweilen wenig bis gar nix ĂĽber den Output eines Pickups aussagt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Tschö
Stef
 
Frente schrieb:
BTW: Wenn so eine einfache MaĂźnahme wie "Magnet drunterkleben" so viel Output bringt, warum machen das dann nicht alle?
Nun ja, "mehr" heißt ja nicht immer "besser". Zudem muss man immer berücksichtigen, dass ein stärkeres Magnetfeld die Saitenschwingungen auch stärker beeinflusst – Stichwort "Stratitis".

Ist wie so'n rumänischer Möbelpacker: Der wuchtet Dir Dein Klavier ohne zu murren in den vierten Stock und ist beim Biertrinken eine gute Partie. Aber wenn er einen Furz krachen lässt oder sich auf Dein Sofa schmeißt, ist es vorbei mit der Freude.
 
Die Sache mit der parallelen Verdrahtung ist die, dass du zwar noch den BrummunterdrĂĽck-Effekt hast, jedoch die "Blindspule" nicht mehr als serieller Widerstand zu nem Spannungsfall (kleinere Signalspannung) fĂĽhrt. Jedoch geht dabei die Impedanz des Pickups nach unten, sprich, er wird heller klingen.
 
Ich hab noch einen Versuch gewagt und die paralelle Variante ausprobiert:
Der Klang des Dimarzios gefällt mir so sehr gut, deutlich besser als der des originalen Singlecoils und besser als die serielle Humbucker-Schaltung. Leider bleibt die Unausgeglichenheit in der Lautstärke zu den anderen Pickups. Das heißt beim Umschalten auch immer am vol-Poti rumfummeln. Klangbeschreibungen sind ja immer so ne Sache, sahniger? weicher? Aber trotzdem mit einem starken sehr schmeichelden Oberstonspektrum. Ich lass ihn erstmal so drin. Allerdings ist er jetzt zum Mittelpickup wieder verpolt, auch das lasse ich, mal ausprobieren ob der Telefonhörersound der Zwischenstellung in Funkstücken zu gebrauchen ist.

Richtig für die paralelle Variante wäre also gewesen: schwarz und weiß auf Hot, grün und rot an Masse.

An alle die mir Schalter oder andere Pickups empfehlen: Für mich ist es nicht einfach an solche simplen Sachen zu kommen, eine Thomann-Bestellung hat eine Laufzeit von 4 Wochen, und die Musikalienläden auf Kreta sind im Bereich E-Gitarre nicht sonderlich gut sortiert. Bouzouki-Zubehör gefällig - kein Problem ;)

Wir sammeln immer und machen dann eine versandkostenfreie größere Bestellung. Die von vor 4 Wochen ist immer noch nicht angekommen ... Leider hatte ich da die Pickups + Schalter vergessen, ich fiebere aber dem Mini-Mustang entgegen :)
 
Hai Frente,

Schau nochmal oben in meinen Link. Guitarfetish liefert sehr zuverlässig nach Europa
und da ist es den Amis wohl egal, ob nach Griechenland oder nach Deutschland.

Schneller als 4 Wochen wird es wohl trotzdem nicht gehen,
aber das liegt wohl eher an der griechischen Post ...
 
Hallo Guitarworldler,

ohne den thread hijacken zu wollen wuerd' ich gern noch mal eine Meinung zu einer der Fragen in Frente's urspruenglicher Nachricht hören: Kann "schlechtes" Lötwerk die Ausgangsleistung eines Tonabnehmer's negativ beeinflussen? Ich hab vor einiger Zeit den Steg-Tonabnehmer meiner Starfield Cabriolet USA Custom gegen einen Benedetti Cream ausgetauscht:
http://n.mercadal.free.fr/original/5_Hbk_2.html

Mir war der Klang des SD (ein Custom Custom?) dort zu grell. Dank der klanglichen Eigenschaften des Benedetti PU's ist das jetzt gelöst, aber sonderbarerweise scheint der Pickup trotz der heissen Auslegung (Benedetti vergleicht den Cream PU mit dem SD Invader), etwas leiser als der Hals Pickup (SD '59, glaub ich). Wie kann das sein? Der Cream klingt auch etwas komprimierter - kann das eine Psychoakustische Sache sein (bei der auch die reduzierten Höhen eine Rolle spielen könnten) oder liegt's vielleicht doch am amateurhaften Löten...?

Gruss

Alex
 
Beruhigt mich, dass es noch andere gibt, die an ihrem Lötwerk zweifeln. Zumindest solange das ich mir den Begriff "kalte Lötstelle" (falsch, Pfusch, Pfuibuh) pysikalisch nicht erklären kann, aber mir mein Zittern offensichtlich ist. ;)
 
Hallo,

ich hatte auch mal den Neck-Pickup meiner Pacifica 112 mit einem Fender Singlecoil(USA Standart) ausgetauscht.
Herauskam eine ähnliche Situation wie bei dir.
Es klang einfach leiser,dumpfer und fad.
Ich konnte es mir nicht erklären und habe es wieder geändert.
Wenig später habe ich allerdings den Humbucker mit einen Seymour Duncan SH-4 JB ausgetauscht.
Hier war alles super!
Keine schwierigkeiten!
Ob das nun an mir lag, dem Pickup oder dem Schaltkreis ... weiĂź ich leider nicht.

Nun, mein Beitrag ist nicht besonders hilfreich, dies fiel mir aber spontan ein.
Vielleicht versuchst du mal den Humbucker auszutauschen?

edit:
äh, Bingo bongo Blasebla? Was ist den da los ?
Zensur! :roll:
 
madler69 schrieb:
Schneller als 4 Wochen wird es wohl trotzdem nicht gehen,
aber das liegt wohl eher an der griechischen Post ...

Wie wahr, wie wahr. Siga siga ...
Thoman-Sendungen sind regelmäßig nach 3 Tagen in Griechenland, Postverteilungszentrum. Von dort brauchen sie dann weitere 4 Wochen bis zu uns.

So ist auch unser erster eigener Song entstanden "Fat Angelis (will you help me please)", als wir 5 Wochen auf eine Sendung mit 2 Gitarren warteten. Angelis ist unser dicker Postbote ;) und laut Sendungsverfolgung waren die guten StĂĽcke in Istanbul (!).
 
Ich will euch noch mitteilen, wie die Pickup-Geschichte bislang ausgegangen ist: Ich habe mich mit dem komischen Mix angefreudet.
Der DiMarzio sitzt in Halsposition, seriell verdrahtet, so nah an den Saiten wie es grad noch geht (er *war* gestaggert, ich hab die längeren D und G Pole mit der Flex abgeschliffen... s.u. ), der ehemalige Stock-Halspickup ist in der Mittenposition runtergeschraubt bis an die Schlagbrettoberkante. So sind sie ungefähr gleich laut. Den Humbucker am Steg habe ich nur leicht abgesenkt.
So habe ich fünf total unterschiedliche Sounds: der Dimarzio sehr höhenreich, sehr strattig, sehr obertonreich. Der Yamahapickup in der Mitte mit mehr Mitten und Bässen. Der Steghumbucker fürs Brett mit einem Lautstärkesprung wie ein Tritt aufs Overdrive. Am geilsten ist aber die Zwischenposition Hals/ Mitte, "rotzig" fällt mit als Prädikat dafür ein.
Zusammen mit einem guten Preset auf dem Mustang lassen sich nun nur mit dem Schalter und den Potis an der Gitarre total unterschiedliche Sound erzeugen ohne am Verstärker zu fummeln oder Treter zu bedienen.

PS: zu der Flex-Aktion. Ja, *hinterher* ist mir auch der Zusammenhang von Hitze und Magnetismus eingefallen, aber anscheinend habe ich GlĂĽck gehabt...
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten