Sven":ekw435s8 schrieb:
Natürlich ist es richtig, Energie zu sparen. Und das vor allem, solange sie noch zu einem größeren Teil aus fossilen Quellen bzw. aus nicht(krisen-)sicherer atomarer Herstellung stammt. Und natürlich ist auch die Suche nach „Energiefressern“ in bestehenden Produkten Treiber für wissenschaftlichen Fortschritt. Aber es kann nicht sein, dass wir in der heutigen Zeit mehr Gewicht auf das Einsparen von Energie legen als auf ihre ungefährliche und zukunftssichere Herstellung. Und das uns Energiesparlösungen verkauft werden, für die wir mehr bezahlen, als für die damit eingesparte Energie.
Hallo Sven,
bis hier stimme ich mit Dir vollkommen ĂĽberein.
Sven":ekw435s8 schrieb:
In diesem Sinne: kauft teure Energiesparlampen und rettet den Planeten.
Den Nachsatz dagegen verstehe ich nicht.
Dabei geht es ja nicht um den Kauf von Energiesparlampen. Das wird jeder nach eigenem GutdĂĽnken tun.
Es geht um die Verhältnisse zwischen klein und groß - es geht um die Geschichten und die Dinge, die uns in diesem Zusammenhang verkauft werden. Und es geht um das Gewissen, was sich so einfach und wundervoll behuhigen lässt.
Mit der Einführung der Autokatalysatoren hat sie Schadstoffemission zugenommen. Grund dafür war zum einen die steigende Zulassungsquote von PKW und vor allem ihr ständig steigender Verbrauch. "Ich rauche mit Filter - das ist gesund!" Eins vollkommen Sinnfreie EU-Norm hat jeden neuen Motor, unabhängig von seinem Verbrauch, als "Schadstoffarm" eingestuft und besteuert. Auch baugleiche Motoren neuerem Datums waren "Schadstoffärmer" als ältere. Hier wird und wurde nur der Konsum gelenkt. Der Rest ist Augenwischerei.
Alternative Bewegungskonzepte werden uns erst dann vorgestellt, wenn der Markt erwartungsgemäß abgegrast ist. Bis dahin gibt es noch viele kleine Stufen, in die man den Konsum zwingen kann. Schönes Beispiel die Feinstaubfilter von Diesel PKW. - Ach hier mal wieder ohne Quantitätsregel. Ziel ist: Viel Rauchen, aber mit neuem Auto!
Ähnlich scheint es mir bei der Stromgewinnung. Unsere deutschen Kohlekraftwerke belegen global die ersten Plätze im CO² Ausstoß. Die Konzepte bleiben aber die Alten und keine Sau weiß, was wir in 30 Jahren machen. Vorerst kann man schon mal die Preise und Steuern anheben.
Am Ende dieses Zirkus steht dann der Händler, der chinesische LED Lampen als Lösung unserer Energiekriese anbietet. Hergestellt in einem Land, in dem Energie genaus so wenig kostet, wie Entsorgung. Eine Lampe, deren Herstellung und Transport vermutlich ein zigfaches der Energie kostet, die sie selbst in ihrem Leben je verbraucht.
Damit kann man sein Gewissen retten und auch den Hersteller. Aber den Planeten?
Der Inhalt meiner Glosse war aber gar nicht politisch, sondern sollte Lebensqualität und ökologische Korrektheit gegeneinander abwägen.