Entwicklung an der Gitarre, erstaunliches...

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Anonymous

Guest
Hallo...

mir geht das jetzt die letzten Tage etwas durch den Kopf, daher schreib ich jetzt hier einfach mal mein Gedanken rein. Vorsicht viel Text ;-)

Angefangen habe ich Musikalisch Anspruchslos in einer Heavy Metal Band und bekam von meinen Eltern eine Yamah RGX121 Gitarre. 2 Humbucker, 1 SC, reicht zu Metallen...

das war dann auch echt fĂĽr viele Jahre meine Hauptgitarre (es mĂĽssten so 10 Jahre Gewesen sein).

Irgendwann kam dann der Wunsch auf, es sollte eine neue Gitarre werden, aber bloĂź keine Fender (damit spielen nur Opis) keine Les Paul (ich mag das design nicht) und keine Ibanez (die Spielen ja alle)....

Ich hab dann viel viel Gitarren angetestet und mir dann irgendwann von www.zerberus-gitarren.de ein Zerberus Morpheus gekauft.

GrĂĽn, 2 HB, Splittbar zum Single Coil, sehr leicht und extrem geiler Klang. Dank der Flexiblen schaltung konnte ich damit alles Spielen, zumal wir inzwischen vom Metal, zur Pop-Rock-Cover geschichte wechselten, ohne das wir den Metal anteil zu sehr runterschraubten. Dann kam das neue Zerberus Morpheus Modell heraus (der Nachfolger) also wurde auch diese Gitarre wieder mein Eigen.

Klanglich war es eine weiterentwicklung. Die Gitarre klingt einfach IMMER sehr gut, sehr Rund, sie klingt Perfekt.

Eines unglückseligen tages viel mir eine Telecastercopy aus Korea in die Hände und wurde mein eigen. Eher zufällig. Erste amtshandlung: Steg SingleCoil raus, Hotrail rein.

Es ist eine Typische Tele. Knurrig, Twängig, ekelig, bissig, und schwer zu kontrollieren.

Dies wurde dann meine Hauptgitarre, meine Zerberus fristete nur ein Schattendasein. Mir gefiel einfach der Character der Tele, der Rotz im sound....

Meine Amps wurden immer Spartanischer, mussten es früher 6-8 Sounds Midi und gedöns sein, hab ich jetzt nen 2 Kanaler mit Boost. Rest geht mit der Tele.

Am Di, war ich Combos testen und hatte meine Morpheus dabei. Im Laden merkte ich, das war ein GroĂźer Fehler, ich wĂĽnschte mir immer meine Tele herbei.
Die Morpheus klingt mir inzwischen ZU Perfekt, fast ein bisschen Characterlos, nein.. nicht Fast... sie ist Characterlos. Zweifelsohne die bestverarbeitetste Gitarre die ich je in den händen hielt, aber klanglich zu fein.

Mein Mitgitarrist, ebenfalls Morpheus Spieler, hat sich jetzt ne Les Paul geholt, wegen dem Geileren Sound, ihm klingt die Morpheus inzwischen zu dĂĽnn... (aha aha), und ĂĽberlegt ob er sich fĂĽr die Cleanen Rythmus geschichten nicht ne Fender Strat zulegt... hallo? Gehts noch?

Das einzige was geblieben ist: Ich mag immer noch keinen Blues... dafĂĽr freunde ich mich inzwischen mit Jazz an...

Was passiert hier mit uns?
 
Ganz einfach, ihr werdet alte Säcke (du hast vorher Opis geschrieben) :lol: :lol: :lol: und stellt nun fest, dass es doch einen Grund gibt, warum diese Instrumente seit 50 Jahren nahezu unverändert auf dem Markt sind.
 
...yeeep... :idea: und das mit dem Blues wird schon auch noch werden... ;-)

PIT... :cool:
 
Ich (Jg. 1965) habe vor drei Jahren angefangen, mich für Slidegitarre, ES-Modelle und vor allem Rhythmusgitarre zu interessieren. Tja, was könnte da wohl los sein? ;-)
 
Also mit knapp 30 bin ich hoffentlich noch kein Opi, und geraucht hab ich nie... das Mojo gefällt mir noch am besten... aber äh... was ist das?
 
Mojo ist sinngemäß Fetisch. Jetzt aber nicht im Sinne von neckischen Ledersachen sondern aus dem Voodoo entsprungen...
 
Chris_1981":1ip1b0v9 schrieb:
Also mit knapp 30 bin ich hoffentlich noch kein Opi, und geraucht hab ich nie... das Mojo gefällt mir noch am besten... aber äh... was ist das?

(GefĂĽhlt) ĂĽbermorgen *bist* Du Opi. Dann hast Du jede Menge Zeit, um ĂĽber Mojo zu sinnieren. 420.
 
Chris_1981":12w2tmdd schrieb:
Also mit knapp 30 bin ich hoffentlich noch kein Opi, und geraucht hab ich nie... das Mojo gefällt mir noch am besten... aber äh... was ist das?

Ach erst knapp 30 :lol: Dann kommt das mit dem Blues noch :!:
Die Tele haste ja schon dazu...

GruĂź
Ralf
 
Chris_1981":pfhjwhn2 schrieb:
Also mit knapp 30 bin ich hoffentlich noch kein Opi, und geraucht hab ich nie... das Mojo gefällt mir noch am besten... aber äh... was ist das?

Oh je, erst 30 und schon solche Anwandlungen. Das lässt ja noch schlimmes fürs weitere Alter befürchten. Vielleicht Spielst du dann nur noch clean mit Strats über alte Fenderamps und nutzt sogar den Vibratokanal des Amps ;-)
 
... das schlimme ist das er auch noch graue Haare hat... und das nicht wenig... :lol: ... glaubt mir ich kenne ihn :-D
 
@Pfälzer..

die Morpheus verkaufen? Das käme mir NIE in den Sinn. Da ich den Erbauer ganz gut kenne, kam ich in den genuss den Protoypen der Morpheus 2 ohne Seriennummer mit einigen besonderheiten (Ebenholzgriffbrett, Chromehardware) zu bekommen.

Diese Gitarre zu verkaufen käme dem verkauf einer original 57er Strat gleich.. na gut.. mit deutlich weniger gewinn...
 
Pfaelzer":2hniemfc schrieb:
Mit zunehmenden musikalischen Fähigkeiten fällt dann wiederum der Grad an Notwendigkeit, spezifische Gitarren zu spielen, um bestimmte Sounds zu erzeugen.
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PS: Mich hat das Alter eher unvernĂĽnftiger gemacht...und besser Gitarre spiele ich auch nicht....und ich bin equipmentgeiler denn je.

YES! THATS IT.
Ich mag Strats noch immer nicht besonders gerne, und ĂĽberhaupt...ich leg mich besser in die Sonne statt hier zu schreiben....und denk ĂĽber eine neue Gitarre nach ;-) ... ahhhh ... hab schon eine Idee.... ;-)
 
Ha, willkommen im Club :cool:

Ernsthaft, bei mir sieht das ähnlich aus - früher (vor tatsächlich rd. 25 Jahren) war ich der Meinung, es müsste unbedingt Ibanez mit Floyd Rose sein, ich fand dann Racks toll, hatte mal Superedelriegelundwölckchenahornbretter etc. pepe...

Meine Lieblingsbrett heute? Eine Strat (allerdings nicht von 7ender - bin also noch kein Opi ;-) ) mit schön viel Halsprofil und Wintitsch-Trem. Ganz weit vorne ist auch meine Tele (auch nix mit Fender...). Und dann hab ich noch was Richtung Zemaitis - nix Trem, nix dünner Hals... Das Kühlschrank-Rack hab ich auch schon lange gegen "normale" Amps eingetauscht. Und da ich mit 38 Jahren scheinbar doch Richtung Opa gehe, hab ich mir die Fender La Cabronita Ltd. vorbestellt.

Warum? Weil dieses ganze Zeug - meiner Meinung nach, und scheinbar bin ich damit ja nicht alleine - einfach besser klingt.

Ach so, Blues interessiert mich auch immer mehr. Und bei meiner Fender Strat (ups, da war ja doch noch was...) hab ich im Moment die Saiten ordentlich hochgekurbelt, damit's bei meinen Slideversuchen nicht so scheppert. By the way, es gibt da eine sehr interessante Resolectric von Eastwood, die ich - Stichwort Cabronita - jetzt erstmal wieder etwas nach hinten geschoben habe auf meiner Einkaufsliste.

Aber damit du nicht ganz depressiv wirst angesichts dieser "bluesigen" Aussichten beim Ă„lterwerden: Gestern abend lief Savatage im CD-Player, und "Operation Mindcrime" hab ich erst gerade wieder ins Regal gestellt. :-D
 
@Pfälzer...

solange kenn ich ihn nicht. Sind jetzt gute 4 Jahre ... ;-) .. aber da ich damals meinen ganzen Freundeskreis und noch 1-2 Leute aus diversen Foren mit Zerberusgitarren ausgestattet habe, bin ich in erinnerung geblieben :p ... ansonsten bin ich bei dir: Das sind sicherlich sehr gute Gitarren, und vor allem Qualitätstechnisch auf absolutem höchstniveau. Vom Service mal ganz zu schweigen...
 
Also Frank kenne ich auch, wenn auch nur flĂĽchtig, und er scheint ein sehr netter, kompetenter Mensch zu sein.
Was die Gitarren angeht:
Ich hatte auf der Musikmesse das Vergnügen, und ja, es war wahrlich ein Vergnügen, einige seiner Gitarren anspielen zu können und ich war schwer beeindruckt von seinen Gitarren. (Die schienen Charakter zu haben?
Die einzige, die mich noch mehr überzeugte war eine Ibanez RG4570, die aber auch 2000€ kostet.
Hätte ich das Geld, würde ich mir vermutlich ne Zerberus zulegen.

Back to topic:
Ich bin jetzt 18 und habe angefangen mehr Blues zu spielen als Metal.
Ich habe seit kurzem Lust auf ne Tele oder ne Strat (oder ne Zerberus)
Ich nutze meinem Metal Amp inzwischen hauptsächlich im Clean-Canal oder mit leichter Zerre.
Ich hatte noch nie einen Amp der mehr als 2 Kanäle hatte, und die Amps die mich im Moment am meisten anmachen sind auch nur 1 oder 2 Kanäler.
Ich habe keine Lust mehr auf Soli, die jede Sekunde mit 200+ Anschlägen füllen wollen, sondern genieße wohl phrasierte, gut klingende Soli viel mehr.

Kriege ich jetzt meine Midlife-Crisis?
 
Verdammt ich bin 17 und spiele seit einem Jahr und bin schon bei Blues und werde mir demnächst auch eine Tele zulegen... habe ich etwas falsch gemacht?
 
The Rabber":cco51t00 schrieb:
Verdammt ich bin 17 und spiele seit einem Jahr und bin schon bei Blues und werde mir demnächst auch eine Tele zulegen... habe ich etwas falsch gemacht?

Nein, absolut nicht. Wenn du ein Lob von jemandem annimmst, der altersmäßig dein Vater sein könnte: Ich finde es gut, dass die Jugend von heute doch noch nicht so versaut ist, wie man landläufig denkt.

Danke! ;-)
 
Sorry, dass ich den Thread nach fast 2 Monaten noch mal "aufwärme". Aber da gibt es ja tatsächlich einige, denen es wie mir geht! Und ich dachte schon ich wäre ein verschrobener Einzelfall...

Verbaler-Durchfall-Warnung: Ist ein langer Beitrag geworden, sorry.

Bei mir hat sich sowohl beim Gitarrengeschmack als auch in Richtung Hintergrundwissen einiges verändert:
Früher, als Jugendlicher und Twen (bin BJ 66), da musste meine Gitarre schnittig und cool aussehen. Also hab ich mir eine Ibanez Pro Line gekauft - natürlich mit Floyd Rose und in schwarz! Weil ich in einer Band gespielt hab, war eine zweite Gitarre als Backup nötig (bei einer gerissenen Saite erwies sich das Floyd Rose als äußerst freudlos, weil zeitaufwändig). Natürlich war die Neue wieder eine Ibanez - dieses Mal eine RG - und natürlich wieder mit Floyd Rose und in schwarz und mit superschlankem Wizard-Neck!

Um einen verschärften Sound zu haben, hab ich eigentlich immer nur den Steg-Pickup gespielt. Überhaupt bestand meine Sound-Philosophie aus der Ansicht, dass man mit Einstellungen am Amp und mit Effektgeräten jeden beliebigen Sound hinkriegen kann. Also hab ich mir dann auch bald ein Multieffektgerät gekauft (Boss ME5: 64 verschiedene Sounds mit allem Tralala auf Fußtritt). Dass ich mir nicht ein meterhohes Rack gekauft hab ist wohl nur am Geld gescheitert... ;-) Als Amp hatte ich dann konsequenterweise einen Transistorverstärker. Einziger Anspruch: Möglichst lauter Clean-Sound.

Mein Musikgeschmack war damals schon ziemlich weit gefächert (Rock, Hardrock, Punk, etc. aber auch viel Blues), aber besonders hab ich die Gitarreros bewundert, die möglichst viele Noten pro Sekunde gespielt haben.

Dann hab ich so ca. 12-15 Jahre Pause mit dem Klampfen gemacht. Irgendwie waren andere Dinge in meinem Leben wichtiger geworden.

Als ich vor 2 Jahren wieder mit dem Spielen angefangen hab, da hatte sich mein Geschmack total verändert. Zuerstmal hab ich mir vorgenommen, mich auf den Blues zu konzentrieren (also nix mehr mit möglichst viele Noten pro Sekunde, sondern Feeling). Den Blues hab ich schon immer geliebt, aber nie richtig spielen können. Anfangs hab ich dafür meine beiden Ibanezen bemüht, aber irgendwie hat das nicht gepasst. Und ich mein jetzt nichtmal den Sound, sondern das Feeling und die Optik.

Also musste eine richtige Blues-Gitarre her. Meine Wahl fiel auf die Lucille von Epiphone. OK, die war auch wieder schwarz (was jetzt eigentlich nicht mehr so mein Geschmack ist), aber in einer anderen Farbe gab's die halt nicht. Ja, so sehr hat sich mein Gitarrengeschmack verändert - von Steve Vai zu B.B. King! :)

Auch andere Gitarren, die ich früher potthässlich fand (Les Paul, Tele) oder die für mich viel zu langweilig waren (klassische Strat) find ich jetzt toll. Und ich hab meine Liebe zu Burst-Lackierungen entdeckt! Ja, so "altmodisch" bin ich geworden. PRS-Gitarren sind mir schon ein ganzes Stück zu neumodisch (obwohl ich nicht daran zweifel, dass die super gut klingen)...

Ich bin auch zu einem Gitarristen mutiert, der lieber mehrere Gitarren hat, die jeweils einen bestimmten Sound liefern, als eine Gitarre, die 1000 Knöpfe hat. Vibrato? Brauch ich nicht! Hab ich früher schon nie benutzt. Meine Ibanez RG hab ich dann auch ziemlich schnell verkauft.

Die Ibanez ProLine liegt hauptsächlich unterm Bett. Neulich hab ich sie auf Open E gestimmt. Da kann man schön dreckig mit ab-sliden. Ja, mit Silde spielen hab ich auch angefangen. :)
Und ich bin zu der phänomenalen Erkenntnis gekommen, dass für mich eine Akustikgitarre nicht ums Verrecken einen Cutaway haben muss. So weit oben spiel ich auf einer Westerngitarre eh nie rum.

Bin ich jetzt reifer oder altmodischer geworden? Oder hab ich mich einfach weiter entwickelt (ohne das positiv oder negativ werten zu wollen)? Ich weiß nicht. Bei Schlager- oder Blasmusik werd ich wohl (hoffentlich) nie enden. Mein Musikgeschmack hat sich m.E. auch gar nicht so sehr verändert. Mein Gitarrengeschmack schon.
Wenn ich seh, dass das, was ich frĂĽher Hardrock genannt hab (Deep Purple, Whitesnake, etc.) jetzt Classic Rock heiĂźt, dann komm ich mir allerdings schon ein Bisschen alt vor. ;-)

Ich denke aber, dass ich in den letzten 2 Jahren - wohl eher durch Reifung als durch Altern - mehr gelernt hab, als ich in meinen ersten 10 Jahren als Klampfer gelernt habe. Zumindest, was theoretisches Wissen angeht. Und das nicht zuletzt durch das Internet.

Mann, was war ich früher blöd! Anstatt auf die Leute zuzugehen und was zu lernen, hab ich mich zurückgehalten. Hätte ja peinlich werden können, wenn jemand sieht, dass ich nicht sonderlich gut spielen kann... Ich hätte allerdings auch lernen können, dass verschiedene Gitarren und Amps verschiedene Charakteristiken haben, die man nicht mit jeder Gitarre und jedem Amp hinkriegen kann.
Wenn ich heute wieder in einer Band spielen würde, dann würde mein Setup auf jeden Fall aus einem toll klingenden, 1-2-kanaligen Röhren-Amp bestehen. Dazu ein paar wenige (und wenig genutzte) Bodentreter, und fertig.

OK, wer so weit gelesen hat, hat sich wirklich eine Pause verdient! ;-)

Rusty
 

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